Sanierung eines alten Steinhauses, Grundfragen & Realistisch?

Diskutiere Sanierung eines alten Steinhauses, Grundfragen & Realistisch? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo! Ich suche nach Tipps und Erfahrungsberichten zum Sanieren von alten Steinhäusern. Meine Freundin und ich sind auf der Suche nach einem...

  1. redtie

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    Hallo! Ich suche nach Tipps und Erfahrungsberichten zum Sanieren von alten Steinhäusern.

    Meine Freundin und ich sind auf der Suche nach einem Eigenheim und für uns ist klar, dass wir einem älteren Gebäude neues Leben einhauchen möchten. Ich selbst bin in einem wunderschönen Neubau aufgewachsen, trotzdem kommt für uns aus diversen Gründen ein Neubau nicht in Frage. Idealerweise finden wir ein kleines Bauernhaus (ja, das möchten momentan viele), mit etwas Grund >1000m2. Wir haben ein großes Vorliebe zu Handwerk und obwohl ich nicht aus der technischen Branche komme, habe ich viel Spaß daran, Dinge zu reparieren und mich handwerklich zu betätigen.

    In unserer Gegend gibt es ein altes Steinhaus (bestimmt älter als 100 Jahre), das nicht mehr bewohnt ist und unabhängig davon, ob wir die Chance haben, das zu erwerben oder nicht, stelle ich mir ein paar Fragen, was die Sanierung so eines Steinhauses angeht, denn im Kopf gehe ich immer wieder schon die möglichen Schritte einer Sanierung durch. Im Netz konnte ich schon viel lernen, allerdings ist mir aufgefallen, dass es da sehr unterschiedliche Sichtweisen zur Restaurierung von alten Objekten gibt.
    1. Feuchtigkeit; Ich bekomme oft gesagt, dass bei solch alten Gebäuden Feuchtigkeit der Wände und vom Boden ein großes Problem ist, gleichzeitig aber Steinmauern gute Wirkung als Speicher von Wärme und Kälte haben. So wie ich das verstehe, gibt es hier grob zwei Arten, das Haus vor Feuchtigkeit zu schützen. Zum einen die diffusionsoffene Variante und zum anderen die komplett abgedichtete Variante.
    - Diffusionsoffen: Wand von außen freibaggern und mit einer dicken Schicht (ca. 1m) Lehm abdichten. Keinen Zement verwenden und diffusionsoffene Putze wie Lehmputz oder Kalkputz verwenden.

    Boden im Haus auch mit Lehm verdichten, keinen Beton, kein Estrich, kein Styropor, keine Folie verwenden sondern eher Glasschotter und diffusionsoffenen Bodenaufbau.

    - Abgedichtet: Man könnte auch die Wand von außen freibaggern und mit Bitumen komplett abdichten, es darf allerdings keine Stelle übersehen werden und damit es etwas bringt, müsste man auch eine Horizontalsperre einbauen, sprich die Wand auch von Innen nach unten meterweise aufgraben und eine Sperrbahn einbringen. Bodenaufbau wäre auch komplett abzudichten mit geflämmter Bitumenbahn und Betonplatte.

    Sehe ich das richtig und welche Variante wäre zu bevorzugen?

    2. Dämmung/Fassade: In beiden Fällen (diffusionsoffen oder abgedichtet) wäre vorzugsweise außen eine Dämmung anzubringen, aber auch innen wäre möglich. Je nachdem, wo ich die Dämmung anbringe, verliere ich die Steinfassade.
    Worauf kommt es da an und welche Arten von Dämmung wären für ein Steinhaus ideal?

    Wäre es beispielsweise auch möglich, wenn man von außen dämmt, dass man eine Holzfassade macht?

    Wie beheizt man so ein altes Gebäude idealerweise? Fußbodenheizung möglich?

    Kombination mit Neubau: Sollte das alte Gebäude beispielsweise nicht mehr als Wohnraum taugen sondern nur noch als Kreativ-Raum oder Werkstatt, ist es möglich, so ein altes Steinhaus mit einem Neubau direkt zu verbinden? Was muss man bedenken?

    3. Dach
    Das Dach von besagtem Haus hängt teilweise stark durch und gehört jedenfalls getauscht. Die Steinwände sehen oben im Dachraum abenteuerlich zugeflickt aus mit Steinen und Ziegel, ist das üblich, dass da Ziegel verwendet werden und bekommt man das hin, dass man eine ebene und stabile Auflagefläche für das neue Dach schafft?

    4. Fenster
    Die Fenster sind teilweise eingeschlagen und alte, winzige Kastenfenster. Kann man bei Steinmauern die Fenster vergrößern?

    Ich hab noch nie ein Haus saniert und es wäre das erste Projekt in diese Richtung und klar würde ich mir professionelle Unterstützung holen, aber diese Fragen habe ich rein zum Grundverständnis, damit ich mir vorstellen kann, wie realistisch es ist, dass man so etwas macht und ich freu mich über jeden Erfahrungsbericht :)

    Oft hört man bei alten Häusern auch „das Gebäude kannst du nur noch abreißen“. Woran misst man das?
     
  2. #2 nordanney, 24.10.2023
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    Machen kann man alles. Ob es finanziell lohnenswert ist, ist eine andere Frage. Stichwort: Raumhöhen, Zuschnitt, Altsubstanz
    Wenn ich Deine rudimentäre Beschreibung lese, dann rechne gerne mal 3500-4000€ als Kosten für die Sanierung. Ich gehe jede Wette ein, dass ein Neubau günstiger ist.

    P.S. Ein Steinhaus ist nur ein ganz normales Haus wie vielleicht 90% aller Häuser. Also nichts besonderes.
     
  3. redtie

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    Das bestreite ich garnicht… Im besagten Fall wäre es beispielsweise so eine Art Vierkanter, sieht aus wie ein Mini-Steinhaus mit Stall, wo später rundherum noch angebaut wurde um mehr Einstellfläche zu haben. Eine Option wäre eben zB auch einen Teil davon abzureißen, darauf einen Neubau zu bauen und den historischen Teil des Hauses stehen zu lassen und nach und nach erst zu sanieren und als Hobbyraum oder ähnl. zu nützen.
     
  4. #4 nordanney, 24.10.2023
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    Da stelle ich mir direkt bei einem alten Hof die Frage, ob überhaupt neu gebaut werden darf. Außenbereich, Bebauungsplan oder 34er Gebiet?
    Liegt er im Außenbereich, könnte schon eine Nutzung durch euch nicht mehr genehmigungsfähig sein
     
  5. redtie

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    Wie finde ich das heraus? Steht in Österreich. Lt. Grundbuch steht das Haus auf 600qm Baugrund.
     
  6. #6 nordanney, 24.10.2023
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    Österreich . Da habe ich absolut keine Ahnung vom Baurecht. Bitte daher meinen letzten Post vergessen.
     
  7. #7 Gast 85175, 25.10.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    An der eigenen Leidensfähigkeit.

    Ich kenne einen, der hat ein uraltes Rittergut saniert, dazu 10 Jahre gebraucht, einen mittleren siebenstelligen Betrag auf den Kopf gehauen und jetzt braucht er im Winter öfter mal ein Schneemobil um einkaufen zu gehen, er findet es alles großartig.

    Ich kenne einen anderen, der fand die Gedanken daran, dass irgendwas später nich „perfekt“ sein könnte, dass es da während der Sanierung noch ein paar Überraschungen geben könnte und, dass seine „Kosten-Excel“ in der Altbausanierung halt nur eine grobe Schätzung ist, derart unerträglich, dass er den 1970er Bungalow lieber gleich abgerissen hat. Er ist der Meinung das sei unzweifelhaft die einzige Möglichkeit gewesen.

    Es ist so, eine größere Sanierung eines „historischen“ Gebäudes ist nichts für Kontrollfreaks mit kleinem Geldbeutel. Das haut da beides nicht hin.
     
    Fasanenhof gefällt das.
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