Dachfirst schief?

Die übliche Frage: was war wie beauftragt?, bzw. was stand im Angebot?

 

Habe so den Eindruck: Der Firstziegel ist das einzig gerade an dem Bild!

Ihr habt einen alten Dachstuhl, der sich über die Jahrzehnte unterschiedlich verformt hat und wo die Sparren in ihrer horizontalen Flucht eine Berg-und-Tal-Bahn bilden, so dass auch die Dachlatten wellenförmig verlaufen?

Einen solchen verbogenen Dachstuhl hätte man ohne genaue Aushöhung aller Sparren nicht mit solchen glatten Flachziegeln belegen dürften.
Eine optische Vollkatastrophe!
- Ziegel runter
- Lattung runter
- Folie runter
- Höhenausgleich auf den Sparren oder seitlich an den Sparren und dann noch mal von vorne bitte!

 

Da bin ich bei Dir. Mit nem "normalen" Ziegel wärs wohl noch gegangen bei dem Wellaform.. Aber ich wette, der Auftrag lautete: Deck mal Dach neu... Das andere ist ja auch preislich ne ganz andere Nummer...

 

Oft biegt sich der First durch. Das ist, je nach Statik, zu beheben bevor man neu deckt.

 

Ja genau! BEVOR man das Dach neu deckt!

 

Da kommt doch schon wieder der übliche Unterton raus: Schuld vom Hausbesitzer, hätt er doch... am Besten 20 Planer... .
Falls nein, entchuldige die Unterstellung, aber falls ja, genau dass ist, was der normale, nicht dachaffine Hausbesitzer sagt. Dazu kommt noch, inkl. Dämmung etc.

Woher soll der Hausbesitzer wissen: Uh, das Dach ist zu krum, das wird nix? Sry, dass muss aber der DD wissen und darauf hinweisen. Ernsthaft, wozu haben wir Meisterpflicht. Der krabbelt da vermutlich seit mind. 10 Jahren täglich auf solchen Dächern rum. Ka ob der DD gesagt hat und der HB dacht, passt schon, wird schon und hat jetzt das Problem. Das werden wir eh nie erfahren.

 

Falsch mein lieber!

Der ist Dachdecker und kein Planer. Der deckt das Dach, mehr nicht. Wann begreift Ihr Laien das endlich.

Planung kostet. Punkt. Ob das jetzt Architekt, Ingenieur oder wwi wer macht. Es ist zu beauftragen und zu bezahlen.

Ob das vergütet worden wäre? k.A. Ob die Mehrkosten im 5-stelligen Bereich bezahlt worden wären um das auszugleichen? k.A.

 

Wobei das für solche Arbeiten in der Tat wirklichkeitsfremd ist. Ich sehe es immer wieder bei diversen Eigentümerversammlungen, wenn für Maßnahmen von T€ 10 der Planer/Baubegleiter noch einmal 30-40% der Maßnahmenkosten als Vergütung beansprucht. Das will (und kann) oftmals keiner zusätzlich bezahlen.

 

Wieder die alte Leier! In der WEG sind alle Eigentümer von Wohnungen und zusammen Eigentümer eines ganzen Hauses aber wenn die Hütte mal saniert werden muss, dann darf es nix kosten, weil man zu wenig Instandhaltungsrücklage eingezahlt hat und zu viel von der Miete kassiert hat um sie aufzufressen oder in weitere Wohnungen zu investieren. Wohlstandsgejammer!!!

Da ist es doch toll, wenn die HV dann 3 Handwerkerbuden anfragt - jeder Handwerker bringt kostenlos die Sanierungsplanung mit und der billigste Bieter bekommt dann den Auftrag und anschließend den Ärger, wenn er dann entsprechende Nachträge stellt.

DAS ist asoziale Marktwirtschaft!

 

Und der "Planer" hätte dann dem Dachdecker gesagt wieviel er an den Sparren unterlegen muss, damit die Dachlatten dann passen? hahahaha.
Das ist Sache vom Dachdecker, oder misste der Planer dann nach ob alles passt?

 

Auch ein Dachdecker sollte sehen, dass der Dachstuhl nach zig Jahrzehnten krumm ist und den Eigentümer darauf hinweisen, dass ein krummes neues Dach halt bescheiden aussieht. Dass der krumm ist, sieht der Dachdecker ja schon beim ersten Ortstermin. Wenn der Eigentümer dann lieber spart und den alten Dachstuhl unverbessert nutzen will, hat der DD wenigstens was gesagt

 

nur mal so, wenn du als Handwerker vorab so Zeugs anredest brauchst du in 99 % kein Angebot mehr abgeben. Weil du bist dann sofort der Geldgeile halsabschneider

 

Aber so ist halt auch Mist. Jetzt ist der Kunde sauer über den Pfuscher, der ihm ein krummes Dach mit dem dafür maximal unpassenden Ziegel gedeckt hat. Egal wie die Sache jetzt weitergeht, es gibt nur noch Verlierer.

 

Also ich habe auch unsere Ziegel ausgesucht. Seit wann bestimmt das der Handwerker? Der sollte aber sagen: Uh, die würde ich lieber nicht nehmen, weil... .
Ernsthaft, sowas erwarte ich von einem Meister eines Meisterbetriebes.

 

Was heißt denn hier Planen und Planer? Man, der Kunde will ein blödes Dach gedeckt haben.
Ja, da erwarte ich vom DD, dass der mal den Hinweis gibt. Ka ob das in diesem Fall geschah, aber der normale 08/15 Laie weiß das doch gar nicht. Wie soll der für Problem von denen der keine Ahnung hat, dass die überhaupt exisiteren, einen Planer besorgen?
Der geht zum DD, dass ist sein Ansprechpartner, das ist sein Planer.

 

VOB/C DIN 18338 3.1.2
Als Bedenken nach §4 Abs. 3 VOB/B können insbesondere in Betracht kommen:
- ungeeignete Beschaffenheit des Verlegeuntergrundes.

Wir können wohl davon ausgehen, dass der TE keinen VOB Vertrag geschlossen hat, aber der AN muss doch trotzdem prüfen, ob er das Dach mit diesen Ziegeln so ohne weitere Maßnahmen eindecken kann.

und dann wird die Hand gehoben und kommuniziert...

Oder was ich eher erwarten würde:
Wir haben jetzt das Dach abgedeckt. Wenn wir wie ursprünglich geplant weitermachen wird die neue Eindeckung nicht gut aussehen. Stichwort Wellaform. Wir müssten jetzt die Sparren ausgleichen, das kostet nochmal 2 Tage extra + Material macht Betrag xxxx€. Alternativ kann ich eine andere Pfanne vorschlagen, dann fallen die Unebenheiten nicht so ins Gewicht. Bekomme ich bis dann und dann. Kostet so und so viel mehr. Wenn Sie mich fragen, machen wir das mit dem Ausgleichen. Egal wie Sie sich entscheiden, ich brauche eine Antwort bis dann und dann. Wir sorgen jetzt dafür, dass es nicht reinregnet. Wenn das erledigt ist, bräuchte ich aber eine Antwort sonst müssen wir abrücken.

Oder so ähnlich.

Und dann sagt der Bauherr:
Mach das mit dem Ausgleichen. Ich kümmer mich für die 2 Tage um die Mittagspause und das Feierabendbier und dann machen wir das für 50% von xxxx€ ohne Rechnung.

Oder so ähnlich.

Alle sind glücklich, der Bauherr hat sein schickes Dach, die Firma eine gute Referenz mehr und Folgeauftrag bei den Nachbarn.
Viele der hier eröffneten Themen würde es gar nicht geben, wenn die Handwerker mal früher mit den Bauherren sprechen würden.
Wobei das selbstverständlich auch für die andere Seite gilt.

Bedarf für einen Planer sehe ich hier auch nicht. Und ganz ehrlich, wer soll sich denn sowas ans Bein binden? Da wird man mit den richtigen Baustellen ja gar nicht fertig, wenn so Kleinkram jetzt auch noch einen Ing braucht.

 

Wer ist denn sonst Schuld wenn nicht der Hausbesitzer? Falls ein Hauseigentuemer nicht in der Lage ist den Zustatnd seines Dachstuhls zu beurteilen mus Er sich einen Fachman dazu holen. Das ist eben nicht der Dachdecker sondern der ZImmermann.

 

Das ist doch Käse. Der TE wollte ein neues Dach, woher soll er wissen, das dafür der Dachstuhl überarbeitet werden muss? Da sollte schon was vom DD kommen.