Trockenbauwand vor Außenwand

Diskutiere Trockenbauwand vor Außenwand im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich habe hier eine Giebelwand Baujahr 1965. Der Dachboden soll ausgebaut werden und wie man auf dem Bild erkennen kann, besteht die...

  1. MAM07

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    Hallo,

    ich habe hier eine Giebelwand Baujahr 1965. Der Dachboden soll ausgebaut werden und wie man auf dem Bild erkennen kann, besteht die Giebelwand aus einer wilden Mischung unterschiedlicher Materialien: Bimshohlblock, Kalksandstein, moderne Planziegel (24er Breite) und oben stahlarmierter Beton. Darüber hinaus laufen da zig Leitungen drüber und draußen gibt es noch einen Außenkamine (man sieht links drei ehemalige Reinigungstüren). Die Wand befindet sich an der Ostseite des Hauses und ist ungedämmt. Das Dach hingegen ist neu und dick gedämmt.

    Eigentlich hatte ich den Trockenbauer schon letztes Jahr beauftragt dort eine Wand davor zu setzen, aber der hat, wie alle, die Auftragsbücher voll. Vielleicht ist das nicht schlecht, denn mir kam der Gedanke, dass das mit der Wand davor nicht ganz unproblematisch sein könnte wegen Kondensat und Schimmel. Der Trockenbauer sagt, da bestünden keine Bedenken, schließlich setze er seine Wand 33 cm vor die Außenwand und es liefen ja auch Heizungsleitungen durch den dann entstehenden Hohlraum (die sieht man auf dem Bild dunkel isoliert am Boden).

    Der hinzugezogene örtliche Stukkateur, der auch Innen- und Außendämmung macht, meint (ziemlich unerwartet) offen, dazu könne er gar nichts sagen.

    Und der Energieberater, den ich für anderes Gewerk benötigte, meint, da dürfe ich sowieso überhaupt nichts machen, das sei illegal und das Haus braucht einen kompletten WDVS rundherum, dann hätte ich solche Probleme auch nicht.

    Tja, jetzt bin ich auch nicht weiter. Die Trockenwand selbst soll aus 1,5 cm OSB und darauf 1cm Fermacell bestehen. Der U-Wert Rechner prophezeit für den Teil, der mit den modernen Ziegeln gemauert wurde und für die Bimshohlblöcke, keine Probleme, aber für Beton und Kalksandstein zeigt er Tauwasser an der Innenseite - auch dann, wenn die innengedämmt wären mit Steico oder Kalziumsilikat.

    Hat jemand mal etwas ähnliches in der Praxis gesehen und kann mir einen Tip geben? Die komplette Wand innendämmen und verputzen geht leider nicht, weil da so viele Leitungen durchgehen.

    Danke und Grüße,
    Micha

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    Das ist Baurecht und bei Schaffung von zusätzlichen Wohnraum hat er insofern Recht.
    Das kann ich nicht einordnen ob und welche Dämmmassnahmen hier vorgesehen sind , gleichwohl kann auch mit Innendämmung der erforderliche oder gewünschte Sanierungsgrad erreicht werden.
    Doch indem du deinen TB davorstellst wie der Vorschlag
    Oder willst du mit Sockel und Versprung arbeiten?

    Bei genug Abstand und Luft dahinter könnte ein Verzicht Folie gegeben sein , aber die paar Euro für eine Klimamembran sollten wohl noch übrig sein und im Bereich der über Dach geführten isolierten Leitung setzt halt einen Koffer / Steigstrangverkleidung.
     
  3. MAM07

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    Danke für die rasche Antwort. Nein, zusätzlicher Wohnraum wird nicht geschaffen. Der Ausbau des DG wurde ordnungsgemäß beantragt und genehmigt. Mit der Trockenbauwand vor der Außenwand verkleinere ich die Wohnfläche etwas. Aber das ist ja nicht genehmigungspflichtig.

    Es geht auch nicht darum, einen gewünschten Sanierungsgrad zu erreichen. Ich habe keinerlei KfW Kredite. Alle anderen Maßnahmen (Heizung etc.) wurden exakt so durchgeführt, wie beantragt und genehmigt.

    Ein Sockel wäre möglich, wenn die Leitungen nur am Boden laufen. Man sieht auf dem Bild aber, dass es auch vertikal verlaufende Leitungen gibt - und da kommen noch welche dazu (siehe aus der Wand ragende Wellrohre). Der Sockel scheidet daher leider aus.

    Von einer Klimamembran hatte bislang noch keiner der Fachbetriebe etwas gesagt. Wo müsste die denn hin? An die Rückseite der Trockenbauwand oder an die Außenwand?
     
  4. Alex88

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    Auf das Ständerwerk, bevor beplankt wird, aber lass die OSB weg
     
  5. MAM07

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    Danke. Der Trockenbauer ist ein großer Freund von OSB+Fermacell. Ich muss also zumindest begründen können, warum die nicht mit dabei sein soll.

    Und wird die Folie durch das Anschrauben der Fermacell-Platten nicht beschädigt und damit unbrauchbar?
     
  6. SIL

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    Warum OSB ? Willst du dort Installation vornehmen Küche etc ? Ansonsten doppelt beplankt reicht für deinen Anspruch doch aus.
    Das ist marginal du könntest noch abkleben, aber doppelt beplankt hast da Ruhe , es kann auch alles kompliziert ausgeführt werden....eine Alternative wären Verbundplatten wie exempl Linitherm
     
  7. MAM07

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    Nein, ich möchte da eigentlich gar nichts installieren. Ich wollte kein Rigips und der Trockenbauer ist auch kein Freund davon. Warum genau, weiß ich nun nicht, aber er macht "seine" Wände offenbar immer in der Kombination OSB+Fermacell. Wahrscheinlich könnte man dort auch zwei Mal die 10mm Fermacell Platten benutzen. Ich hatte seine Konstruktion bislang nicht hinterfragt.

    Soweit ich mich entsinne, hatte er ganz am Anfang gemeint, als Alternative könne er auch 60mm Steico Holzfaserplatte auf das Ständerwerk und dann darauf eine Fermacell. Im Angebot war das dann aber nicht mehr aufgeführt.
     
  8. Alex88

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    Pfusch, denn dafür gibt es kein Freigabe der Systemhersteller
     
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    Du bist Auftraggeber! Du solltest einmal die Kosten und Vergleichsangebote suchen mit alternativer Dämmung etc
     
  10. SIL

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    Meinst du dies @Alex88 ? Steico muss in der Profilachse liegen Fermacell dann direkt auf den Gurt der Profile dies wäre zugelassen.
     
  11. MAM07

    MAM07

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    Okay, das ist jetzt aber schon etwas hart. Ich kann mich über seine bisherige Arbeit nicht beklagen. Das ist auch kein "fahrender Osteuropäer", sondern ein örtlicher Meisterbetrieb. Gut, heute ist das auch keine Garantie mehr, aber immerhin. Wenn man einmal zu oft nachfragt, dann muss man die Arbeit am Ende selbst ausführen. Bauherr als "Herr über den Bau und Entscheider" war früher mal...

    Es gibt keine Vergleichsangebote. Für diese Arbeit nicht und für die anderen in den allermeisten Fällen auch nicht. Ich müsste da jetzt etwas ausholen und ich will nicht ins Politische abgleiten, daher nur sehr kurz: von der Krise auf dem Immobilienmarkt und der angeblichen Auftragsflaute ist bei uns zumindest nichts zu spüren. Und wenn einer mitbekommt, dass schon jemand angeboten hat (oft durch den lokalen Baustoffgroßhandel, bei dem alle einkaufen), dann gibt es kein Angebot. Und mit solchen Kleinbaustellen wie meiner will sich ohnehin kaum einer abgeben.
     
  12. MAM07

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    Das ist interessant... wenn das offensichtlich eine praktikable und bekannte Lösung ist, dann frage ich mich, warum die es nicht ins Angebot geschafft hat. Ich weiß, dass er davon gesprochen hatte, weil ich vor Jahren schon einmal eine Innendämmung mit Holzleichtfaserplatte in einer Küche und einem Bad bekommen hatte und mir daher noch die 60 bzw. 80mm Maximaldämmstärke im Kopf herumschwirrte.
     
  13. Alex88

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    Nein, ich meine die Kombi OSB und Ferma
     
  14. Alex88

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    Das will ich gerne glauben, ob sie aber fachgerecht und zugelassen ist, weisst du nicht
    Die Steico Flex wird im Ständerwerk verbaut und dann beplankt
     
  15. #15 MAM07, 05.01.2025
    Zuletzt bearbeitet: 05.01.2025
    MAM07

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    Da hast Du Recht. Ich weiß nicht, ob die OSB/Fermacell-Kombination zugelassen ist. Ich habe diese Kombination zwar schon öfters gesehen und darüber auch in Foren gelesen, aber mir keine Gedanken über deren Zulassung darüber gemacht. Könntest Du mir bitte ganz kurz mitteilen, warum die als problematisch gesehen wird? Ich denke, das wäre allgemein interessant, weil diese Lösung ja offenbar von vielen so praktiziert wird (die sich wahrscheinlich auch keine Gedanken darüber gemacht haben).

    Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr tendiere ich dazu, den Trockenbauer zu fragen warum die Steico-Lösung nicht angeboten wurde bzw. ihn zu bitten, die anzubieten. Das scheint ja Stand der Technik zu sein.

    Nachtrag: ich lese mich gerade in die entsprechende Literatur von Holzfaserdämmplatten ein. Steico, Pavaterm, Gutex etc. Bei "Dach+Holzbau, Profimagazin für Dachdecker und Zimmerer" und auch in anderen Magazinen schreiben die, dass man u.U. auf die Dampfbremse verzichten kann bei Verwendung von Holzfaserdämmplatten.
     
  16. Alex88

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    Diese Kombi, OSB und GK Platten, ist von den Systemherstellern nicht zugelassen (ich spreche nicht vom Holzrahmenbau) unter anderem weil es keine zugelassenen Schrauben für OSB auf Ständerwerk gibt. Dass es von vielen so praktiziert word macht es nicht besser. Viele argumentieren mit Befestigungsmöglichkeiten, aber mit entsprechenden GK Platten und Vorkehrungen kann ich dagegen halten
     
  17. MAM07

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    Danke, verstanden. Also gibt es keine Freigabe von Knauf oder anderen Herstellern der Metallständerwerke. Das macht aus Sicht der Hersteller schon Sinn, weil die nicht jede OSB-Platte testen wollen bzw. die ja auch selbst gar nicht anbieten.

    Die anderen Wände hatte der Trockenbauer nicht mit den Aluprofilen, sondern mit Holzrahmen gemacht. Ob nun Holzrahmen oder Aluprofil besser ist, darüber hatte ich vor rund 15 Jahren mit einem Stukkateur diskutiert. An das Ergebnis kann ich mich nicht mehr erinnern. Er hatte beides verwendet.
     
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