Zweifamlienhaus - Sanierungskonzept

Diskutiere Zweifamlienhaus - Sanierungskonzept im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich habe mir in den letzten Wochen einige Sanierungspläne angesehen und durchgespielt. Dabei habe ich vor einigen Jahren bereits...

  1. #1 Gambler, 03.03.2025
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    Hallo zusammen,

    ich habe mir in den letzten Wochen einige Sanierungspläne angesehen und durchgespielt.
    Dabei habe ich vor einigen Jahren bereits einen Sanierungsfahrplan von einem Energieberater erstellen lassen, der mich auf einen EH 70 bringen sollte. Bin jedoch etwas skeptisch, weil in diesem Fahrplan auch eine Dämmung der Kellerböden, Kelleraußenwände und Kellerdecke eingeplant wird, obwohl der Keller nicht beheizt wird. Die Decke ist für mich nachvollziehbar, aber aus meiner Sicht ist dann eine Kellerwandämmung gegen außen oder Bodendämmung finanziell nicht interessant.
    Ebenso eine Aufsparrendämmung meines Daches: Laut der Berechnungen soll mein aktuelles Dach bereits einen U-Wert von 0,233 besitzen, eine Aufsparrendämmung sollte eine Reduzierung auf 0,14 bedeuten, aber nur 3KWh pro qm im Jahr reduzieren, was aus meiner Sicht nicht luktariv sein sollte.

    Ein paar Infos zum Haus:
    - Zweifamilienhaus aus 1981
    - Gesamtwohnfläche: ca. 250qm
    - WDVS 14cm & Dreifachverglasung vorhanden
    - Zwischensparrendämmung mit 16cm vorhanden
    - Öl-Heizung mit Solarthermie und zentraler WW-Aufbereitung
    - PV-Anlage
    - jährlicher Ölverbrauch ca. 2500l
    - Keine Fußbodenheizung
    - Keine Aufsparrendämmung

    Aktuell plagt mich die Frage, welche Sanierungen wirtschaftlich sinnvoll sind und in welcher Reihenfolge ich diese umsetzen sollte. Aus meiner Sicht ist nur die Sanierung der Öl-Heizung zu einer Wärmepumpe sinnvoll, wenn die entsprechende Wärmeleistung aufgewendet werden kann.
    Welche Erfahrungen könnt Ihr mir mitgeben? Ist der Tausch der Heizung zuerst durchzuführen, ist eine Aufparrendämmung, Kellerdämmung sinnvoll?

    Danke!
     
  2. #2 nordanney, 03.03.2025
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    Kellerdeckendämmung.
    Zu gegebener Zeit Umstieg auf WP - ggf. Anpassung der Heizkörper nötig.

    Das war es dann auch schon.
     
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  3. #3 GreatScott83, 03.03.2025
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    Ich würde noch zusätzlich zu nordanney dazu werfen, nur der Vollständigkeit halber (wobei ich denke, dass bei 3 Fach verglasten Fenstern und WDVS da schon mal was gemacht worden sein könnte): Rolladenkästen.
     
  4. #4 Fasanenhof, 03.03.2025
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    Ich sehe folgendes Sparpotential, dabei die "Low hanging fruits" zuerst:
    - Kellerdeckendämmung
    - Fenster/Außentüren

    Die komplizierteren Sachen:
    - Dämmung Decke/Dachboden prüfen/verbessern
    - Solarthermie ist wenig effizient, stattdessen mehr PV Module und eine WP in den Rücklauf der Ölheizung einbauen. Dadurch läuft die Ölheizung weniger und fokussiert in der Heizperiode

    Edit:
    Der Ölverbrauch spricht bei den vorhandenen Verbesserungen sehr dafür, dass es irgendwo ein katastrophales Wärmeloch gibt oder die Heizung zum Großteil aus dem Schornstein bläst. da sind sicher 500 Liter im Jahr zu viel unterwegs.
     
  5. #5 nordanney, 03.03.2025
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    Check! Schon erledigt (zumindest die Fenster).
     
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  6. #6 grozema, 03.03.2025
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    Hallo,
    die Aufsparrendämmung wird hierbei wohl die teuerste Maßnahme sein.
    Da ich vermute, dass das Dach bereits gedämmt ist, wird diese Maßnahme wahrscheinlich die unwirtschaftlichste sein.
    Wenn die Heizung neu muss, dann kommt man um diese Kosten nicht umzu. Der Austausch kann sich aber auch in einigen Jahren amortisieren.
    Am günstigsten ist die Kellerdeckendämmung. Mit Dämmplatten liegt diese i.d.R. bei 80-100 Euro/m². Mit Spritzschaum (den wir zufällig verarbeiten :-)) liegen die Kosten bei 30-60 Euro/m² - je nach Lage und Größe des Projektes. Preise zzgl. USt. Armortisation i.d.R. zwischen 7 und 15 Jahren.
    Grundsätzlich gilt, erst die Gebäudehülle zu dämmen um die Heizlast zu reduzieren, dann Heizung und Kessel tauschen.
     
  7. #7 Fasanenhof, 03.03.2025
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    Steile These.

    0,35-Platten für die Kellerdecke kosten eher 15-30 EUR pro m², je nach verwendeter Stärke. Da mit "In der Regel 100 EUR, guck mal wie günstig wir sind" zu kommen ist unlautere Werbung.

    Spritzschaumsysteme haben ihre Anwendung und ihre Nische.. kostengünstig m² zu Decken ist diese nicht.
     
  8. #8 chris84, 03.03.2025
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    Für gut 100€/m² hat uns der Verputzer ein 180mm MiWo-WDVS inkl. Grundputz an die Wand gedübelt...
     
  9. #9 nordanney, 03.03.2025
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    Ich bekomme hier 160mm PUR alukaschiert für 18,30€/qm. Dazu noch ein paar Dosen PU-Kleber und die Kellerdecke bekommt gutes Neubauniveau. Nicht unbedingt schön, aber effektiv und effizient.
     
  10. #10 Gambler, 03.03.2025
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    Danke für die Infos, Kellerdeckendämmung habe ich mir auch schon überlegt, aus meiner Sicht wäre diese sinnvoll, wenn ich diese nach dem Tausch der Heizung durchführe. Dann kann ich die Ölleitung zuvor entfernen, aber vorallem die neuen Leitungen für Außengerät und Stromleitungen ziehen.
    Dämme ich zuerst die Kellerdecke, müsste ich auf der Dämmung die Kabel verlegen oder die Dämmung entfernen.

    Das mit dem Ölverbrauch war mir bisher so nicht bewusst. Ich habe bei einigen Beiträgen gelesen, dass beim unsanierten Haus aus den 80ern der Heizölverbrauch bei 130qm bei 2600l liegt, somit hätte ich bei fast der doppelten Wohnfläche und einer zentralen WW-Versorgung mit einem guten Wert der Ölheizung gerechnet.
    Dann muss ich mir das auch noch einmal genauer ansehen. Danke!
     
  11. #11 grozema, 03.03.2025
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    bei uns nimmt der Maler nunmal 80-100 Euro. Ich habe nicht von den Materialkosten geredet und es auch nicht so verstanden, dass der Fragesteller das in Eigenleistung macht. Die Aufsparrendämmung auch??
    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich bestens über die Preise von Spritzschaum Bescheid weiß, da ich das verarbeite und hier nicht nur vom "Hören/Sagen" spreche. Zudem ist Spritzschaum schon lange kein Nischenprodukt mehr - sondern aufgrund der heute durch Rohre zerklüfteten Kellerdecken eher der Standard!
     
  12. #12 grozema, 03.03.2025
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    das wage ich zu bezweifeln. Alleine die Materialkosten betragen hierfür schon 100 Euro
     
  13. #13 nordanney, 03.03.2025
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    Never.
     
  14. #14 chris84, 03.03.2025
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    Das kannst du gerne bezweifeln.
    Rechnung vom Stuckateurbetrieb: 154m² Vollwärmeschutz mit 180mm MiWo mit allem zipp und zapp bis Grundputz: 16.170€. Macht 105€/m². Durchgeführt September letzten Jahres.
    Inkl. Gerüststellung. Gebäude eingeschossig. Und bis jetzt die ordentlicheste Arbeit, die von bezahlten Handwerkern hier auf der Baustelle abgeliefert wurde.
     
  15. #15 Fasanenhof, 03.03.2025
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    Grozema will halt seinen Stuff verkaufen. Da ist es verboten und Ketzerei, wenn eine DIY-Lösung nicht einmal die Hälfte kostet. Für einen Keller holt sich ja auch niemand einen Stuckateur, da klebt jeder Heimwerker die Tafeln an einem Wochenende selbst an die Decke.

    Sprach der Fuchs:
    "It´s called a Hustle, Sweetheart"
     
  16. #16 Fasanenhof, 03.03.2025
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    Da hast du zu 100% Recht und den Ablauf richtig im Blick.
     
  17. #17 Tikonteroga, 03.03.2025
    Zuletzt bearbeitet: 03.03.2025
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    Meiner Meinung nach könnte der Austausch der Öl-Heizung durch eine Pelletsheizung mit Pufferspeicher (3.3 a)) interessant sein. Da du bereits eine PV- und eine Solarthermieanlage hast, könntest du neben den 30 % Zuschuss (8.4.1) auch den Klimageschwindigkeitsbonus von 20 % (8.4.4) erhalten. Lass dich mal explizit für diesen Fall beraten, falls dich das interessiert.

    Quelle: Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) vom 21. Dezember 2023

    Eine Kellerdeckendämmung von unten und eine Aufsparrendämmung halte ich als alleinige energetische Sanierung nicht für wirtschaftlich.

    Um eine Aufsparrendämmung herzustellen, benötigst du ein Gerüst, musst das Dach abdecken und wieder eindecken, die Lattung erneuern, benötigst eine Unterdeckbahn, eine Dampfbremse und vernünftigerweise erneuerst du dann auch die Zwischensparrendämmung. Das würde ich nicht machen, wenn es mir nur darum geht, den U-Wert um vermutlich weniger als 0,2 W/m²K zu verbessern...

    Eine Kellerdeckendämmung ist rechnerisch auch eher nicht wirtschaftlich, da du nur gegen unbeheizte Räume dämmst. Hier beträgt die Temperaturdifferenz gegenüber Außenluft im schlechtesten Fall nur etwa 1/3. Falls du den Estrich erneuerst, weil du z. B. aus Komfortgründen auf eine Fußbodenheizung umrüsten willst, dann kannst ja die Dämmung verbessern und z. B. im Erdgeschoss PUR unter dem Estrich verlegen und somit die Dämmung verbessern.
     
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