Änderung der Stromzufuhr vom Dachständer zum neuen Erdanschluss

Diskutiere Änderung der Stromzufuhr vom Dachständer zum neuen Erdanschluss im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, liebe Experten, in unserem Einfamilienhaus (Baujahr 1958) muss die Hauptstromzufuhr über den Dachständer auf die Erdleitung umgelegt...

  1. shosha

    shosha

    Dabei seit:
    Gestern
    Beiträge:
    1
    Zustimmungen:
    0
    Hallo, liebe Experten,

    in unserem Einfamilienhaus (Baujahr 1958) muss die Hauptstromzufuhr über den Dachständer auf die Erdleitung umgelegt werden. Der Hauptanschlusskasten im Keller ist bereits (seit langem) vorhanden. Zähler und Verteiler sind beide an einer Wand im Erdgeschoss, in einem Raum oberhalb des Kellerraums mit dem Hauptanschluss. Wir haben auch ein Obergeschoss. Ursprünglich waren Zähler und Verteiler in einem schmalen Flur neben der Küche angebracht, doch durch Wegnahme einer Zimmerwand wurde dieser Flur später zum Teil eines vergrößerten Zimmers, sodass der Zählerplatz jetzt also in einem Wohnraum untergebracht ist (um ihn herum wurde eine Bücherwand/Bibliothek gebaut (!)).
    Wir können uns aktuell keine Sanierung der ganzen Elektroinstallation leisten, weshalb nun die Frage ist, welche Möglichkeiten wir für diese Umstellung von der Dach- auf die Erdleitung haben. Jeder Elektriker, den wir bisher im Haus hatten, hat da einen anderen Vorschlag und ich wäre sehr dankbar um Eure Meinung zu dieser Frage.
    1) Ein Elektriker will ein Loch in die Hauswand bohren, um die Leitung vom Hauptanschluss nach außen zu führen, dann irgendwie unter den Dachziegeln durch hoch zum Dach und wenn das nicht geht, noch ein Loch oben in die Hauswand, um die Leitung am Haus entlang zum Dach zu führen - der schlägt also vor, alles quasi so zu belassen wie es ist, was mir aber nicht behagt, da das wie ein ziemlich hingemurkstes Provisorium erscheint, bei dem das Haus auch noch mehrfach beschädigt wird. Kosten: ca. 1000 € bei einem Loch, "etwas" mehr bei 2 Löchern. Auf die Frage, ob die Verbindung zum aktuellen Zähler nicht durch eine Innenleitung erfolgen könnte, meinte er, dass er das nicht machen würde (ohne das richtig zu begründen) und das außerdem schlecht aussehe. Wenn es ums Aussehen geht, sind wir aber schon ein wenig leidensfähig - für mich wäre die Frage eher, ob es Sicherheitsgründe gibt, die stark gegen eine Wandleitung zum aktuellen Zählerplatz sprechen, wenn diese zumindest hinter einer Schutzabdeckung verliefe (ca. 1,80 m).
    2) Ein weiterer Elektriker schlug genau das vor: vom Hauptanschluss im Keller, an der Kellerdecke entlang zur gegenüberliegenden Wand , dann eine Bohrung durch die Decke direkt unterhalb des Zählerplatzes, dann die ca. 1,80 m zum Zähler, Verschalung der Wandleitung, fertig. Voraussetzung natürlich, dass wir diesen Teil der Bibliothek abbauen. Zähler ist bereits digital (wurde vor einigen Jahren gegen den alten Drehzähler getauscht), Verteilerkasten funzt zwar und wurde vor noch längerer Zeit mal ausgetauscht, aber den würde er erneuern - Kostenpunkt: alles zusammen ca. 1000 €. Würde auch noch gleich der Zähler (nur der) in einem neuen Kasten im Keller erneuert, 6000 €, alles zusammen in den Keller 7000 €. Realistisch? Warum ist das so teuer?
    Ich weiß, dass es das Beste wäre, gleich den Zähler (samt Verteiler) in den Keller zu verlegen, allein wir können das finanziell jetzt nicht stemmen. Interessieren würde mich trotzdem, ob Ihr diese Kosten für angemessen haltet.
    3) Zum dritten Elektriker gibt es nicht viel zu sagen: Vorschlag wie 2), aber die machen nix, ohne alles gleich im Keller zu installieren und wollen von Bestandsschutz nichts wissen.

    Ich würde mich sehr über Eure Meinung u./o. Lösungsideen freuen.
    Shosha
     
  2. chris84

    chris84

    Dabei seit:
    15.08.2023
    Beiträge:
    1.161
    Zustimmungen:
    637
    Unsere Meinung dürfte relativ wenig hilfreich sein, denn die Ausführung MUSS durch einem konzessionierten Elektriker erfolgen. D.h. du musst entweder so lange suchen, bis du einen gefunden hast, der es nach deinen Wünschen macht, oder du musst dich mit der TAB des VNB aufschlauen, und so dem Elektriker ggf. etwas nachilfe geben.

    Ich kann ehrlich gesagt deinem ellenlangen Text nur wenige relevante Infos entnehmen, aber Prinzipiell wird bei einem Umbau von Dachständer auf Erdleitung "nur" eine neue Leitung zwischen HAK und Zählerschrank fällig. Wenn der Umbau vom VNB initiiert wurde, löst das m.E. auch keine Erneuerungspflicht des Zählerschrankes aus - bei geeigneter Leitungslänge bräuchte nicht mal die Leitung selbst getauscht werden. Wenn das auf Eigeninitiative erfolgt, könnte das je nach Randbedingungen anders aussehen.

    Wenn du deinen zuständigen VNB mitteilst, könnten wir mal schauen, was dessen TAB bzgl. der Leitungsführung vorgibt.
     
  3. simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    22.506
    Zustimmungen:
    6.484
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    das hört sich ja eher so an, als ob ihr das schon seit langem hättet umsetzen können und jetzt wirds ernst weil die Oberleitung abgeschaltet wird ?

    wenn die Kohle knapp ist würd ich die billigste Variante nehmen.
    Vorher aber bitte prüfen ob er beim Versorger eingetragen ist

    was das Problem an 1-2 Bohrungen und Leitung außen vom Keller HAK ins Dach hoch ist verstehe ich nicht.
    Das macht doch dem Haus nix.
     
  4. petra345

    petra345

    Dabei seit:
    17.02.2017
    Beiträge:
    4.950
    Zustimmungen:
    931
    Beruf:
    Ing. plus B. Eng.
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Benutzertitelzusatz:
    Ing.(grad.) plus B. Eng.
    Vermutlich war bisher eine Leitung 4 x 16 mm² vom Dachständer zum Zähler.
    Heutige Anschlußleitungen nach heutigen TAB, sehen in der Regel 5 x 16 mm² und wenn man an Wärmepumpe denkt, 5 x 25 mm² vor. Außerdem sollte für die heutige Erdung ein Meßprotokoll mit gewissen Mindestwerten erstellt werden. Werden diese Mindestwerte nicht erreicht, muß man einen Ring aus Edelstahl ums Haus oder Staberder nachrüsten. Ich habe es allerdings noch nicht erlebt, daß der Energieversorger das Protokoll anfordert.

    Sinnvoll ist es bei dieser Aktion, auch einen SLS-Schalter im unteren Anschlußraum (der wird schon wieder anders benannt) des Zählerschrankes vorzusehen. Damit kann man den Zählerschrank spannungslos machen und gefahrlos arbeiten. Das könnte aber dazu führen, daß man den bisherigen Zählerschrank ersetzt und den Schrank auch für weitere zukünftige Meßeinrichtungen vorbereitet und geeignete FI-Schutzschalter einbaut. Seit Einführung dieser Schalter sind die tödliche Unfälle von ca 100 auf unter ein Dutzend im Jahr zurück gegangen.

    In einem solchen Fall würde ich mit Kosten von ca.3 bis 8000 € rechnen. Man kann einfach mal beim EVU fragen. Die fressen ihre Kunden nicht, beharren aber auf einem zugelassenen Installateur mit Zusatzausbildung.

    Diese neue Regelung führt dazu, daß jeder kleine und für seine Arbeit verantwortliche, Installateur ein teures Abo der VDE-Vorschriften abschließen und einen teuren Lehrgang bestehen muß. Großbetriebe mit Dutzenden von "Fachleuten", von denen später keiner greifbar ist, müssen auch nur ein Abo abschließen und einen Verantwortlichen benennen.
     
  5. #5 Dipol, 07.06.2025 um 13:57 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 07.06.2025 um 14:02 Uhr
    Dipol

    Dipol

    Dabei seit:
    20.09.2010
    Beiträge:
    847
    Zustimmungen:
    405
    Beruf:
    RFT-Meister & VDE geprüfte Blitzschutzfachkraft
    Ort:
    Leinfelden-Echterdingen
    Nachdem @shosha nichts von einem Blitzschutzsystem mit nur noch empfohlenen < 10 Ohm Erdausbreitungswiderstand erwähnt, drängen sich folgende Fragen auf:
    1. Wo kann man die "gewissen Mindestwerte" nachlesen um sicher zu sein, falls ein VNB doch nachfragt?
    2. Wie viele Staberder und mit welchen Längen muss @shosha denn abhängig von der ungenannten Netzform an einem Altbau von 1958 setzen lassen, wenn er keinen Ringerder nachinstalliert?
     
    simon84 gefällt das.
  6. simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    22.506
    Zustimmungen:
    6.484
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    Kommt drauf an ! :bierchen:
    Dafür gibt es Fachleute . Geeignet sind oft Elektrobetriebe die Blitzschutz machen und sich das Fluke für die schleifen Messung nicht ausleihen müssen
     
    Dipol gefällt das.
Thema:

Änderung der Stromzufuhr vom Dachständer zum neuen Erdanschluss

Die Seite wird geladen...

Änderung der Stromzufuhr vom Dachständer zum neuen Erdanschluss - Ähnliche Themen

  1. Trittschall/Altbau Änderung Oberbodenbelag

    Trittschall/Altbau Änderung Oberbodenbelag: Hallo Zusammen, mein Vermieter hat vor ca. 1 Jahr den Oberbodenbelag über uns getauscht. Laminat + Trittschalldämmung raus. Vinyl verklebt rein....
  2. Änderung im Freistellungsverfahren

    Änderung im Freistellungsverfahren: Guten Abend, Bundesland RLP: Wie ist der Ablauf bei einer nachträglichen Planänderung, wenn das Bauvorhaben bereits das Freistellungsverfahren...
  3. Nachträgliche Änderung Baugenehmigung

    Nachträgliche Änderung Baugenehmigung: Hallo liebe Foren-Gemeinde, seit über einem Jahr haben wir unsere Baugenehmigung (Hessen) und wir schliessen gerade die Ausführungsplanung mit...
  4. Scheune/ Stodel: Absenkung Dachstuhl + Änderung der Nachneigung

    Scheune/ Stodel: Absenkung Dachstuhl + Änderung der Nachneigung: Hallo zusammen, wir haben eine alte Scheune/Stodel, der jetzt ca. 80Jahre alt und extrem renovierungsbedürftig ist, besonders das Dach. Dieses...
  5. Bauvorhaben-Änderung versäumt

    Bauvorhaben-Änderung versäumt: Hallo, vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben. Ich habe vor kurzem ein altes Mietshaus geerbt. Einige Mietpartien und unten ein...