Schlechte Sanierung von altem Dach

Diskutiere Schlechte Sanierung von altem Dach im Dach Forum im Bereich Neubau; Moin, wir haben ein 150Jahre altes Haus und haben eine Firma beauftragt, das Dach neu zu isolieren und zu decken. Es ist ein ausgebautes...

  1. Mattzepeng

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    Moin,
    wir haben ein 150Jahre altes Haus und haben eine Firma beauftragt, das Dach neu zu isolieren und zu decken.
    Es ist ein ausgebautes Dachgeschoss, alle Arbeiten müssen also von aussen erfolgen. Die Sparren sollten 100mm aufgedoppelt werden, um hier Platz für die 200mm Holzfaserdämmung zu bekommen.
    Es wurde ein 80x100 KVH auf die Sparren gesetzt mit einem 40x200 Brett seitlich. Da die alten Sparren teilweise recht krumm sind, entstehen hier bis 8cm große Lücken zwischen KVH und Sparren. Es wurde dort teilweise mit Holzstücken unterfüttert und lange Schrauben von oben durch das KVH geschraubt. Anschließend Dampfbremse gelegt und Dämmung rein.
    Ich bin jetzt schwer entsetzt, wie schluderig die Dämmarbeiten durchgeführt wurden. Dass das wieder raus muss und nochmal richtig ist klar. Eigentlich lieber mit einer anderen Firma, aber die haben jetzt schon 30T€ bekommen. Mir kommen jetzt Zweifel, ob die Holzarbeiten genau so schluderig gemacht wurden. Daher meine Frage hier, was man ab diesem Zeitpunkt jetzt anders machen muss, ob zB die Dampfbremse auch nochmal runter muss und zB die Hohlräume zwischen den Hölzern zu füllen. Unser altes Dach war eigentlich dicht, nur schlecht bis gar nicht gedämmt und nun soll es auch bitte warm werden im Winter. IMG_20250705_114952.jpg IMG_20250705_115550.jpg IMG_20250705_115019.jpg IMG_20250705_115029.jpg IMG_20250705_115304.jpg IMG_20250705_115203.jpg
     
  2. Mattzepeng

    Mattzepeng

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    Das zweite Bild zeigt die Wand von innen im Giebel Zimmer, wo die Platten zwischen den sichtbaren Sparren herausgefallen sind, hier sieht man, wie schlecht die Dämmung gemacht ist.
    Das letzte Bild ist die Dampfbremse auf der Giebelwand. Wie würde hier der fachmännische Anschluss aussehen? Was passiert mit der Lücke zwischen Holz und Stein?
     
  3. #3 Hark, 06.07.2025 um 09:11 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 06.07.2025 um 09:35 Uhr
    Hark

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    Ich frage mich in solchen Fällen immer: Welcher Auswahlprozess hat dazu geführt, daß du dich für diese Firma entschieden hast? In eher nebensächlichen Fragen hast du dich ja doch sehr intensiv mit Details beschäftigt (was nicht negativ gemeint ist) und dabei offenbar den wichtigsten Punkt vernachlässigt: Welche Handwerker kann meine Vorstellungen in guter Qualität umsetzen.

    30.000,00€ sind nach meiner Meinung schon eine deutliche Überzahlung, selbst wenn die ausgeführten Arbeiten perfekt wären. Hier hilft wohl nur eine Rechtsberatung weiter und ich fürchte 10-15Jahre "Spaß mit der Justizindustrie" sind durchaus im Bereich des Möglichen.
     
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  4. artibi

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    Die Ausführung ist halt maximal kompliziert mit „nur von außen“. Und Dachdecker (zumindest hier in der Region) sind ok für „Ziegel runter, Ziegel rauf“. Für dein Vorhaben wäre vmtl. ein Zimmermann deutlich geeigneter.
    Als erstes würde ich einen Sachverständigen holen…
     
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  5. Hark

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    Wenn die Firma schon 30k Vorkasse benötigt um überhaupt bis hierhin zu kommen, da wird's wohl eng, um irgendwelche Ansprüchen wirklich realisieren zu können. Aber ich kenne die Firma nicht, vielleicht ist der "Meister" ja auch einsichtig. Ein Gutachter verursacht neue Kosten und das hier massive "Ungenauigkeiten" vorliegen, erkennt ja auch ein Laie.

    Und ja .. wenn man 10-15cm bei einem 150Jahre alten
    Bauernhaus "aufdoppeln" muß, wäre die hier gewählte "Lösung" bestimmt auch nicht meine erste Wahl, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt wohl nebensächlich,

    Nun ist das Kind ja offenbar in den Brunnen gefallen ...
     
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  6. 415B

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    Bevor ich mit Gutachter und Co aufmarschiere würde ich mir 2 unabhängige Meinungen von Handwerksmeistern holen. Dann zum Anwalt und das Gericht beauftragt einen unabhängigen Gutachter.
    Wenn du Pech hast gibt es 3 Gutachten und alle darfst du zahlen. (eins von dir, eins von der Gegenseite und eins neutral vom Gericht.)
     
  7. Fabian Weber

    Fabian Weber

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    Die Fotos sind maximal unglücklich. Mich würde mal tatsächlich ein Bild von oben interessieren, wo man auch die Dämmung sieht. Wahrscheinlich wird ist es am Ende gar nicht so schlimm und mit etwas nachbessern getan.
     
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  8. Mattzepeng

    Mattzepeng

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    Guten Morgen,
    ja das Kind liegt im Brunnen und man hätte einiges anders machen müssen. Einen ewigen Rechtsstreit möchte ich u.a. wegen Faktor Zeit und Kosten (keine Rechtschutz) vermeiden. Es liegen wegen dem Wetter Planen auf dem Dach, daher kann ich es nicht besser fotografieren.
    Heute kommt ein Freund von nem Freund der ist Zimmermann und Dachdecker und schaut sich das mal an und die Firma kommt auch dazu und vielleicht kann man sich dann auf Maßnahmen einigen. Die Dampfbremse und die USB muss halt nochmal runter und ist ja dann wohl Schrott, dass wird der Firma nicht gefallen.
    Was mich im Moment mehr interessieren würde, sind fachliche Meinungen:
    1. Ist der Aufbau mit dem Holz so grundsätzlich ok?
    2. Wie verfüllt man die Spalte zwischen dem Holz? (Dämmwolle oder gar Bauschaum?) Oder sind die Längsspalte gar nicht so wild für die Dämmwirkung?
    3. Wie erfolgt die verlegung der DB an schwierigen Stellen, wie beim zweiten Bild? Wird dort geschnitten und mit Klebeband angearbeitet?
    4. Wie erfolgt der Anschluss der DB an Giebel und Traufe bei der Verlegung von außen?
    5. Was passiert mit dem Spalt zwischen letztem Sparren und der Giebelwand?
    6. Lässt sich die Holzfaserdämmung gut klemmen bei einem Sparrenabstand von 85 bis 95cm? Die Platten müssten dann quer gelegt und hätten dann meist eine Stoßstelle. Der Dachdecker hat 2x 100mm genommen, diese aber eher locker hineingelegt. An den Stellen wo innen keine Platten sind, liegt das dann nur wie in einer Hängematte in der Dampfbremse (2.Bild)

    Bin für alle Infos dankbar.
    VG
    Matthias
     
  9. #9 Hark, 07.07.2025 um 11:36 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 07.07.2025 um 12:33 Uhr
    Hark

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    Nein, so etwas habe ich in dieser Kombination noch nie gesehen.
    Die Holzkonstruktion ist schon eine sehr individuelle Sonderlösung, das kann man meiner Meinung nach kaum handwerklich vernünftig zu Ende bringen, Bauschaum jedenfalls auf keinen Fall.
    ja, aber wenn man das halbwegs ordentlich machen will, dauert so etwas pro Kehlsparren schon mal 30Minuten, und selbst dann ist das Ergebnis eher ein Kompromiss ... und ein absoluter Abklebewahnsinn. Unter anderem deshalb ist eine Zwischsparrenlösung bei so alten Häusern suboptimal. Die Dampfbremse sollten an solchen Stellen auch nicht "völlig in der Luft hängen" .. sonst hat man gar keine Chance das handwerklich zu lösen.
    mit einem speziellen Kleber, vorher muss die Giebelwand gesäubert, und meistens vorher von einem Maurer geglättet werden. Wenn es keine Luftschicht gibt, kann man die Dampfbremse ggf. auch außen umlegen und an die senkrechte Giebelwand kleben (wenn Überstände geplant sind), ist aber eigentlich nicht die Lehrbuchlösung.
    Ringbalken schütten? Binder/Läuferschicht aufmauern? Versuchen ein KVH passend zuzuschneiden und außen zu befestigen? Muss man sich eigentlich vorher überlegen und entsprechend planen ... Sind Überstände vorgesehen? Und in den restlichen Zwischenraum ne Dämmung einarbeiten
    Nein, sie läßt sich weder vernünftig passend zuschneiden noch gut "klemmen" und natürlich hängt sie durch. Es war einfach keine gute Idee hier auf eine Zischensparrendämmung zu setzen.

    .
     
  10. ToTi

    ToTi

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    Tut mir Leid, wenn ich das jetzt so deutlich sage, aber die Planung und die Ausführung ist grundsätzlich falsch. Bei so einem Dachstuhl kann man nicht einfach nur aufdoppeln. Wenn das Gebäude nicht bewohnt ist, wäre es viel günstiger, einfacher und effizienter gewesen einen neuen Dachstuhl zu erstellen. Im bewohnten Zustand hätte ich die Sparren seitlich aufgedoppelt mit Dielen. Damit bekommt man eine saubere kraftschlüssige Verbindung hin. Keine Dampfbremse verbaut, sondern die Gefache mit Holzwolle überdämmt. Darauf eine winddichte Unterspannbahn und darauf eine Holzfaser-Aufsparrendämmung. Diese natürlich Hand in Hand mit dem Hersteller der Dämmung.
    Bei dem oben gezeigten Dachstuhl fehlen die Anpressleisten. Welche man aber fast nicht montieren kann, bei den runden und krummen Sparren. Hat der Dachdecker eine Berechnung für das Dach gemacht? Eine geschlaufte Ausführung ist nur nach einem berechnetem Verfahren zulässig. Eine Nachweisfreie Konstruktion sieht anders aus

    https://xaver.rudolf-mueller.de/rmm..._020_waermeschutz_numsection_7_7--version-8-2

    Stand: 04.2024

    > Merkblätter > Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand > 7 Feuchteschutz – Konstruktionsprinzipie...

    Das wird noch extrem schwierig, diese Kuh vom Eis zu bekommen.
     
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