Dachsanierung - Solar direkt mitdenken?

Diskutiere Dachsanierung - Solar direkt mitdenken? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir haben ein Doppelhaus von 1920. Das Dach ist 50-60 Jahre alt und fängt an zu lecken, so dass wir die Sanierung gemeinsam mit...

  1. lipa

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    Hallo zusammen,

    wir haben ein Doppelhaus von 1920. Das Dach ist 50-60 Jahre alt und fängt an zu lecken, so dass wir die Sanierung gemeinsam mit unseren DH-Nachbarn planen, inkl. Dämmung und Förderung.

    Unsere Nachbarn steigen im gleichen Zug auf Solar und Wärmepumpe um. Bei uns hingegen läuft die aktuelle Gasheizung solide und auch aus finanziellen Gründen möchte ich derzeit noch nicht wechseln.

    Ich frage mich jedoch: wenn ich schon bei der Dachsanierung bin, macht es Sinn die spätere Installation von Solarpaneelen direkt mitzudenken? Fragen, die mir in den Sinn kommen:
    • Wie steht ihr dazu?
    • Wenn ja, was sollte man tun?
    • Dachhaken bereits befestigen?
    • Sind Dachhaken genormt, so dass ich mich derzeit noch nicht auf den Hersteller festlegen muss?
    • Wenn nötig, Dachfenster repositionieren um Fläche für Paneele zu schaffen?
    • Habt ihr weitere Ideen?
    Vielen Dank und Grüße aus Hamburg
     
  2. #2 Hark, 29.07.2025
    Zuletzt bearbeitet: 29.07.2025
    Hark

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    Ist das in Hamburg nicht ohnehin Pflicht bei einer Dachsanierung?

    Ansonsten würde ich es entweder gleich mitmachen und den Synergieeffekt (Gerüst, Eindeckung) nutzen, oder noch warten (Preisverfall, technischer Fortschritt). Jetzt bereits eine Befestigung für Photovoltaik zu installieren ist nicht sinnvoll, Maße können und werden sich ändern.
     
  3. #3 simon84, 29.07.2025
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    Klar gleich mit machen
    Wenn du weißt wie lange deine Module werden also 120 140 oder 160 kannst du gleich alles vormontieren lassen
     
  4. #4 Deliverer, 29.07.2025
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    Auf jeden Fall gleich mitmachen. Und zwar voll. Alles. Dann tun es auch die günstigen Ziegel oder gleich Trapezblech und Nachrüsten ist niemals wirtschaftlich. Also gleich im ersten Anlauf richtig machen, denn jede PV ist zu klein.

    Generell: Die PV hat so überhaupt gar nichts mit deiner Heizung zu tun. Zwei völlig unterschiedliche Gewerke. PV ist toll, Wärmepumpe ist toll. Und das auch ohne den jeweils anderen.
    Die PV trägt sich - bei vernünftigem Einkaufspreis - nach 10-12 Jahren von selbst und hält dann nochmal so lang. Und hey, wenn in der Zeit dann halt doch ne WP und ein, zwei E-Autos kommen, dann rechnet es sich halt noch viel mehr. Ist dann ja keiner böse. ;-)

    Aktuell solltest du bei ner Größe ab 15 kWp und mehr auf ca. 1000,-€/kWp all incl. (ohne Speicher) kommen, dann hast du ein ordentliches Angebot. In deinem Fall kannst du noch bisschen was fürs Gerüst abziehen.
     
  5. #5 simon84, 29.07.2025
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    Ich sehe es nicht ganz so hart wie @Deliverer aber die Haken und Schienen kannst du schon vollflächig verbauen, wenn später mal ein Tritt, Kamin oder Dachfenster wegfällt kannst du immer noch weitere Module verbauen lassen.

    Dachfenster umplanen würde ich nur wenn die so massiv stören dass deshalb viele Module rausfallen. Wegen 2 Modulen würde ich meine Grundrisse nicht umplanen , vor allem wenn sonst ja eh das Dach voll belegt wird.

    Speicher erhöht die Effizienz (nicht unbedingt Rentabilität) enorm, aber das kann ma auch nachrüsten
     
  6. #6 chris84, 29.07.2025
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    Das musst du mir aber mal erklären ;)
     
  7. #7 Deliverer, 29.07.2025
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    Vielleicht laß es sich härter, als es gemeint war. Natürlich muss man nicht das halbe Haus umbauen. Aber freie Dachfläche möglichst vollständig zu belegen ist einfach das Wirtschaftlichste, was man machen kann. Keine unnötig großen Randabstände, Hochkant- und Querbelegung einmal sinnvoll durchrechnen (und ggf. kombinieren), gerne bis über die Dachrinne runter und auch möglichst hoch zum First. Dann noch Störer weg: Satanlage kann oft an die Hauswand oder ganz in den Norden. Belüftungsrohre (ja, es sind fast immer BElüftungen) kann man kürzen. Und wenn es noch nen Carport gibt, dann natürlich auch gleich voll. Je größer die Anlage, desto günstiger der Preis pro kWp.
     
  8. #8 simon84, 29.07.2025
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    nachts keinen Strom vom Netzbetreiber bezahlen
     
  9. #9 chris84, 29.07.2025
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    Was hat das mit Effizienz zu tun, wenn man das Geld statt dem Netzbetreiber jemand anderem überweist, meist sogar noch mit einem dezenten Aufschlag? Und gleichzeitig auch noch einiges an Energie in meist nicht benötigte Wärme umgewandelt wird?

    Aber ich denke das driftet hier vom Thema ab. Auf die Frage "Solar direkt mitdenken" kann man schlicht und einfach nur mit JA antworten.
    Wir haben auf das Häuschen für meine Mutti (~80m² WF) knapp 24kWp drauf gepackt - der DD hat die Haken beim Eindecken montiert, und wir zu 3 an einem etwas verlängerten Wochenende das Material aufs Dach geworfen. Der Elektriker, der die gesamte Hauselektrik eh machen musste, hats mit angemeldet.
    Wenn man das mit der Mechanik auf dem Dach hinbekommt - sind Preise deutlich unter 500€/kWp aktuell möglich. --> Amortisation in deutlich unter 10 Jahren alleine durch die Einspeisevergütung.
     
  10. #10 simon84, 30.07.2025
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    das wird meist als autarkiegrad bezeichnet und überweisen musst du nix wenn dir der Speicher gehört
    Statt tagsüber für fast lau ins Netz zurückzuspeisen eben Batterie laden
     
  11. #11 chris84, 30.07.2025
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    Du musst was überweisen damit dir der Speicher gehört...
    Das ist in m.E. den meisten Fällen mehr als das, was für die gleiche Energiemenge über die typische Lebensdauer eines Speichers dem EVU überwiesen wird ;)
     
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  12. #12 simon84, 30.07.2025
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    Hab ich schon verstanden. Speicher kann man auch nachrüsten falls man aktuell der Meinung ist, dass es sich nicht „rentiert“. Hat mit vorrüstung am Dach nix mehr zu tun :bierchen:
     
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  13. #13 driver55, 30.07.2025
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    Bitte mal vorrechnen. Danke.
     
  14. #14 chris84, 30.07.2025
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    Annahmen: 500€/kWh, 30C/kWh, 10 Jahre Lebensdauer, 200 Vollzyklen/ Jahr
    => 25C/kWh aus dem Speicher.
    + 7C entgangenen ESV = 32C/kWh ohne Verluste.

    D.h.: damit es kein Verlustgeschäft wird, müssen >200 Zyklen gefahren werden, und der Speicher muss (Gesamtkosten!) <500€/kWh kosten.
    Um ein wenig unabhängiger von den Randbedingungen zu einem sich selbst tragenden System zu kommen, würde ich 250 Zyklen anstreben und nicht mehr als 250€/kWh zahlen.

    Übrigens: bei einer einigermaßen großen PV (nötig, damit der Speicher im Winter nicht verhungert) muss es schon maßgebliche Nachtverbräuche geben, damit bei 10kWh überhaupt 200 Zyklen erreicht werden.
    Wir haben mit 4 Personen im EFH einen Sommernachts-Netzbezug von <60kWh pro Monat von Anfang Mai bis Mitte September. Da käme ich nichtmal mit 5kWh auf 250 Zyklen...
     
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  15. lipa

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    Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen Antworten, damit habe ich nicht gerechnet, sehr hilfreich. Ein paar Gedanken:

    In Hamburg ist Solar bei Dachsanierung zwar Pflicht, es gibt aber div. Nebenbedingungen. Da wir in einem Gebiet mit Milieuschutz leben prüfe ich das gerade.

    Seitens der Fenster würde ich lediglich ein Dachflächenfenster verrücken. Das ist also nicht weiter wild.

    Ich werde parallel prüfen, ob ich direkt nicht doch die direkt Solaranlage installiere. Das werde ich in den nächsten Tagen gründlich prüfen.

    Sollte ich mich doch dagegen entscheiden: Sind die Haken für die Dachhaken und Schienen genormt? In anderen Worten: sollte ich zunächst nur diese, nicht aber die Paneele verbauen, kann man dort später jedes Paneel drauf installieren? Augenscheinlich ist es ja nur Metall, aber man weiss ja nie...
     
  16. #16 simon84, 30.07.2025
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    Ich sag mal andersrum , die üblichen Markenhersteller wie K2 funktionieren im Prinzip was Haken und Schienen angeht mit allen üblichen Panels
    Wichtig ist ja nur bei den klemmhaltern die Dicke der Module zu kennen also 30,35 oder 40mm
    Und für die Abstände zwischen den Reihen / Schienen musst du wissen wie lang deine Panels werden

    mach mal ne Planung auf Papier mit Bleistift und Lineal das reicht
     
  17. #17 Deliverer, 30.07.2025
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    Der teure Teil ist die Montage auf dem Dach. Die Module kosten aktuell "fast nichts". Ich glaube also nicht, dass es sinnvoll ist, irgendwas außer Leerrohren für die Kabelverlegung vorzurichten. Du bist dann ja quasi auch an den gebunden, der dir die Dachhaken gesetzt hat. Ein anderes Unternehmen montiert darauf sicher nicht.

    Also entweder gleich (das wäre am wirtschaftlichsten) oder, wenn das Geld aktuell nicht reicht, später. Aber WENN, dann nur einmal und das eine Mal richtig.
     
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  18. #18 driver55, 31.07.2025
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    Ok.
    Ich bin ja auch kein Freund, irgendetwas schön zu rechnen und 20.000€ (willkürliche Zahl) ausgeben zu müssen, um jeden Monat dann 18,93€ einzusparen.

    Aber, sollten die Zahlen, bzw. die „Zukunftsrechnung“ nicht deutlich besser -pro Speicher - aussehen?
    Viel mehr Ladezyklen, somit viel längere Lebensdauer und der Strompreis kennt doch seit Jahren auch nur eine Richtung.

    Und wenn man es dann doch schafft/schaffen würde, 100 % autark zu sein (Haushaltsstrom+ WP+BEV) kommt/käme der Staat sicherlich mit einer Sonderabgabe um die Ecke.
     
  19. #19 chris84, 31.07.2025
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    In der Praxis werden viel weniger Speicher überhaupt 200 Zyklen pro Jahr erreichen, und nach 10 Jahren werden typische Ausfälle der Elektronik den Speicher sterben lassen. Die Zelle an sich ist wesentlich haltbarer, nur wird das kaum ausgeschöpft werden können.
    Ähnlich wie bei den WR können die schon 20 Jahre halten, aber statistisch eben nur 10.

    Das ist gar nicht erforderlich. 100% autarkie ist so teuer, dass alleine die MwSt. für ausreichend Einnahmen führen dürfte.
    Wenn 100% autarkie ein wirtschaftlich anzustrebendes Ziel wäre, wäre unsere Gesellschaft schon lange nicht mehr funktional. Die meisten unserer Errungenschaften wurden erst wirtschaftlich durch einen breiten Ausbau mit einer großen Anzahl beteiligter, die sich die Kosten aufteilen.
    Genau so ist auch die Versorgungssicherheit nur gemeinsam zu stemmen, das ist bei Strom nicht anders wie bei Wasser usw.
     
  20. #20 simon84, 31.07.2025
    simon84

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    Die Rechnung ist trotzdem eher pessimistisch ausgerichtet, da nur von einer vollen Plug/play Lösung für 500 Euro / kWh ausgegangen wird.

    Eine 100 Ah 48V Batterie gibts schon für um die 500 und mal als eine (komplizierte) Variante eine AC Ladestruktur dazu mit Trucki und einem Shelly , bist du bei ca 1000 Euro für 5 kWh

    gibt ja auch genug selbstbau Lösungen in dem Bereich

    hat halt außer kosten reduzieren auch den Aspekt dass man zumindest einen kleinen Notstrom Puffer hat

    und in Verbindung mit dynamischen Strom Tarifen kann man auch noch weiter optimieren (wenn netzbezug zu teuer dann aus Batterie entnehmen)

    Zum letzten Punkt muss ich aber selber sagen dass ich bei meinem 29 Cent / kWh Tarif keine Bedarf an dynamischen Anbietern sehe
     
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