Brüchiges Betonrohr - Reparatur?

Hallo,
gewöhnlich sind derartige Rohre ziemlich dauerhaft. In eurem Fall jedoch anscheinend für die Auflast ungeeignet, schon immer schadhaft oder im Laufe der Zeit geschädigt worden.

Um Schäden am Gebäude durch Setzungen aufgrund weiteren Einsturzes auszuschließen würde ich die Leitungen unter der Haus dauerhaft verfüllen und ausser Betrieb nehmen. Ich würde sie vollständig mit selbstverdichtendem Beton füllen lassen und somit stabilisieren.

Die Leitungen - sofern weiter erforderlich - müssten dann vor der Verfüllung um das Gebäude herum verlegt werden.

 

Das ist ein typischer Schaden bei einer mangelhaften Verdichtung neben dem Rohr. Das kann so noch jahrelang halten, das kann aber auch jederzeit schlagartig versagen.

Grundsätzlich halte ich eine Reparatur für möglich. Eventuell kann ein Liner eingezogen werden, falls der dann deutlich verringerte Querschnitt ausreicht, ist auch denkbar ein kleineres Rohr einzuziehen und den Ringraum zu verfüllen.

 

Der Inliner kann aber keinen seitlichen Druck auf das Rohr abfangen. Die Gefahr, dass der Fußboden oder gar das Fundament mitsamt dem Haus absackt bleibt bestehen.

 

Meine Kollegin Olga würde jetzt sagen: "Inliner zieht man sich an die Füße und fährt damit um den Stausee."

Liner gibt es für die unterschiedlichen Anwendungsfälle in den verschiedensten Ausführungen. Auch mit großen Wandstärken, um die Tragfähigkeit der Leitung wieder herzustellen. Ob das hier Erfolg versprechend ist, möge bitte ein erfahrener Kanalsanierer beurteilen, auf diesem Spezialgebiet bin ich auch nur interessierter Laie.

Genau das Fehlen eines ausreichenden seitlichen Erddrucks hat übrigens zu dem oben gezeigten Schaden geführt. Vermutlich wurde in dem Bereich die Verfüllung der Leitungszone nicht ausreichend verdichtet, insbesondere scheint der Zwickel mangelhaft unterstopft gewesen zu sein. Dem Rohr fehlte die seitliche Stützung, die der durch den Druck von oben hervorgerufenen Verformung hätte entgegenwirken sollen.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme bestand aber wieder ein Gleichgewicht der Kräfte. Solange keine Änderung in der Belastung oder der Rohrbettung erfolgt, sehe ich keinen Grund, warum das Gleichgewicht nicht erhalten bleiben sollte. Die Belastung kann unterhalb des Bestandsgebäudes wohl als recht konstant angesehen werden. Eine Gefahr sehe ich aber vor allem darin, dass Grund- oder hier wohl eher Schichtenwasser an den Rissen in den Kanal eindringt und dabei Bodenpartikel mit sich trägt. Dies kann auf Dauer zur Hohlraumbildung und in deren Folge zum erneuten Versagen der Rohrbettung führen, was dann wohl einen Einsturz des Kanals bedeuten würde.