: Statische Einschätzung nach Umbau des Dachgeschosses (Entfernung Kehlbalken(?) / Einbau Zangen)

Diskutiere : Statische Einschätzung nach Umbau des Dachgeschosses (Entfernung Kehlbalken(?) / Einbau Zangen) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich habe eine Frage zur statischen Beurteilung unseres bzw. meines Elternhauses, das ich aktuell bewohne. Das Gebäude zeigt...

  1. Cypher

    Cypher

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    Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage zur statischen Beurteilung unseres bzw. meines Elternhauses, das ich aktuell bewohne.
    Das Gebäude zeigt bislang keine statischen Probleme oder ähnliches, und ich gehe auch nicht davon aus, dass sich solche entwickeln werden. Da ich jedoch plane, die Immobilie in den kommenden 2–3 Jahren zu verkaufen, möchte ich auf der sicheren Seite sein – insbesondere, was frühere Umbauten im Dachbereich betrifft.

    Zum Haus:
    • Baujahr ca. 1940–1950
    • Ursprünglich wohl eine Scheune aus Bruchstein, Wandstärke ca. 60 cm
    • In der Nachkriegszeit zum Wohnhaus umgebaut
    • Damals wurden an das Satteldach auf beiden Seiten (Straßen- und Gartenseite) Giebel in Fachwerkbauweise angebaut, sodass zwei vollwertige Geschosse (EG und OG) entstanden.
    Zur bisherigen Sanierung / zum Umbau:
    Meine Eltern haben das Haus vor über 20 Jahren mit entsprechenden Mängeln erworben und seitdem immer mal wieder schrittweise renoviert.
    Damals waren einige Holzbalken zwischen Obergeschoss und Spitzboden (vermutlich Kehlbalken?) morsch. Diese wurden im Rahmen der initialen Renovierung entfernt, jedoch nicht ersetzt, da der Spitzboden ohnehin nicht genutzt wurde.

    Vor etwa 10 Jahren wurde das Dach neu gedeckt, inklusive Austausch bzw. Verstärkung einzelner Sparren. Der Dachstuhl besteht seitdem ungefähr zu einem Drittel aus neuen, zu einem Drittel aus alten, noch sehr massiven Sparren und zu einem Drittel aus aufgedoppelten Sparren.

    In diesem Zuge hat der Dachdecker (inzwischen gibts die Firma auch nicht mehr und der Dackdecker nach meinem Wissen verstorben) auf unsere Bitte hin, auch die Zwischendecke (Kehlbalkenlage) zwischen OG und Spitzboden entfernt und stattdessen je Sparren eine Zange eingebaut um die Zugkräfte abzufeden bzw aufzunehmen- jedoch ohne eine statische Berechnung bzw. Freigabe von einem Statiker. Grund dafür war, dass einige der alten Balken morsch waren und die damalige Deckenhöhe von rund 2 m im Obergeschoss sehr niedrig und beengend wirkte.

    Seitdem wurde das Dachgeschoss gedämmt und mit Trockenbau verkleidet, sodass wir im Obergeschoss nun eine lichte Raumhöhe von etwa 4–4,5 m bis zur Dachspitze haben und auch seit 10 Jahren so bewohne - ohne Probleme o.ä..

    Aktuelle Situation:
    Nun wurde ich darauf hingewiesen, dass diese Änderung möglicherweise statisch unzulässig ist bzw. ein Nachweis durch eine/n Statiker/in erforderlich sein könnte – insbesondere, wenn ich das Haus verkaufen möchte.

    Meine Frage:
    Kann ein/e Statiker/in die Situation in dem jetzigen Zustand überhaupt bewerten, also ohne dass die Trockenbauverkleidung komplett entfernt wird?

    Man hat noch Sicht auf:
    • die Fußpfette - liegt sichtbar auf dem Mauerwerk
    • die Mittelpfette - ebenfalls sichtbar und liegt auf mehreren Mauerwerken (Außen- und Innenwände)
    Nicht sichtbar sind dagegen:
    • die Sparrenanschlüsse und
    • die Zangenverbindungen,
    da diese hinter der Beplankung liegen.

    Ich würde einen vollständigen Rückbau der Trockenbauverkleidung natürlich gern vermeiden – ist das trotzdem irgendwie lösbar?

    Ich habe bereits ein zwei Statiker angeschrieben zwecks Terminverfügbarkeit um sich das Vor Ort anzuschauen, selbstverständlich nicht umsonst. Bisher jedoch keine Reaktion bzw Terminvorschläge bekommen.

    Über Erfahrungen und Tipps wie ich da am besten Vorgehen sollte bzw könnte wäre ich dankbar.

    Besten Dank und viele Grüße
     
  2. Cypher

    Cypher

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    Hatte ich vergessen zu erwähnen: Falls der Statiker bzw die Statik es fordert, dass die gegenüberliegenden Pfetten (noch mehr als bisher) zugsicher miteinander verbunden werden müssen / müssten , ist es selbstverständlich dass ich das auch machen lassen würde - idealerweise ohne neue Balken o.ä. einzubauen sondern mit einer entsprechend Stahlseilkonstruktion. Mir geht es viel mehr um die Thematik, ob die Statik gemäß eurer Erfahrung auch so nachträglich gemacht werden und die Misstand korrigiert werden kann, ohne wieder eine riesige Baustelle zu erzeugen.
     
  3. simon84

    simon84
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    Sinnvoll ist es auf jeden Fall, aber erforderlich sehe ich anders.

    von wem folgte der Hinweis und auf welcher Basis ?
    Gebäudeklasse 1? Warum sollte da ein Statiker bei Änderungen an tragenden Teilen erforderlich sein ?
     
  4. Cypher

    Cypher

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    Um ehrlich zu sein bisher 1-2 Kollegen und Handwerker, die ich mal für Tätigkeiten im Haus hatte.
    Der Immo-Makler, mit dem ich gesprochen hatte war da eig. eher pragmatisch - wo kein Kläger, da kein Richter. Solange ich den Käufer nicht täusche und alles offenlege, sieht er da keine Probleme (nach seiner Aussage gebe es eh sogut wie keine Altbauten mehr die statisch nach Norm korrekt wäre).

    Aber ich hab halt ein wenig Bammel, weiß nicht ob ich da zu sensibel bin oder die Sorgen berechtigt sind.

    Ist ein Einfamilienhaus, jedoch nicht freistehend sondern an an ein anderes "angebaut"
    Dächte etc sind aber getrennt / keine Verbindung zueinander.
     
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