Feuchtigkeit unter Wintergarten – morscher Holzbalken auf Betonplatte, Sanierungsansatz gesucht

Diskutiere Feuchtigkeit unter Wintergarten – morscher Holzbalken auf Betonplatte, Sanierungsansatz gesucht im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, bei Renovierungsarbeiten in unserem Siedlungshaus aus den 1930ern ist uns ein Problem am nachträglich angebauten Wintergarten...

  1. Naro

    Naro

    Dabei seit:
    01.12.2021
    Beiträge:
    40
    Zustimmungen:
    0
    Hallo zusammen,

    bei Renovierungsarbeiten in unserem Siedlungshaus aus den 1930ern ist uns ein Problem am nachträglich angebauten Wintergarten aufgefallen.
    Wir haben den Estrich entfernt und dabei entdeckt, dass das Holz, auf dem der Wintergarten steht, an einer Ecke stark beschädigt ist – offenbar durch Feuchtigkeit, die von außen hinter die Verklinkerung eingedrungen ist.

    Der Wintergarten steht etwa 50 cm über dem Erdboden, also quasi auf einem kleinen Erdhügel.
    Die Seiten sind außen verklinkert, und an der Vorderseite war ursprünglich ebenfalls Erde bis fast unter den Holzträger angeschüttet.
    Diesen Bereich haben wir inzwischen freigelegt und bereits Dichtschlämme aufgetragen.
    Als nächstes folgen dort Noppenbahn und Styrodur, um die Wand dauerhaft zu schützen und eine gewisse Drainagewirkung zu erzielen.

    Der Aufbau sieht aktuell so aus:
    – Betonplatte ohne Keller, vermutlich aus der Zeit des Anbaus,
    – darauf liegt ein waagerechter Holzträger (Schwelle),
    – darauf stehen senkrechte Balken (Pfosten),
    – zwischen den Pfosten sitzen die Fensterelemente des Wintergartens.

    An einem Teil ist die Schwelle allerdings stark morsch, das Holz lässt sich dort bereits eindrücken, bzw es bröselt unten nur so weg. Die Feuchtigkeit scheint nicht von unten aufzusteigen, sondern seitlich eingedrunken zu sein.

    Ich möchte das Ganze nun fachgerecht und möglichst dauerhaft sanieren, bin mir aber noch unsicher, wie man das am besten angeht. Mein bisheriger Gedanke wäre, den morschen Bereich Stück für Stück zu entfernen und den Unterbau durch Ziegelsteine mit Quellmörtel zu ersetzen, um künftig ein robusteres, feuchteunempfindlicheres Fundament zu schaffen.

    Bevor ich das allerdings umsetze, würde ich gern eure Einschätzung hören:
    - Ist dieser Ansatz grundsätzlich sinnvoll oder eher kritisch in Bezug auf Bewegung, Lastverteilung oder Wärmebrücken?
    - Würdet ihr an dieser Stelle stattdessen wieder Holz einsetzen (z. B. Hartholz, imprägniert, mit Trennlage oder Stahlfuß)?

    Fotos vom aktuellen Zustand habe ich angehängt.
    Ich freue mich über eure Einschätzungen - Ziel ist, den Aufbau nachhaltig, aber ohne übermäßigen Aufwand instand zu setzen. Der Boden bekommt dann zukünftig eine Dämmung, Fußbodenheizung und neuen Estrich.

    Vielen vielen Dank für eure Einschätzung und Tipps!
     

    Anhänge:

  2. ToTi

    ToTi

    Dabei seit:
    27.01.2025
    Beiträge:
    708
    Zustimmungen:
    401
    Beruf:
    Dachdecker
    Ort:
    Im Süden von Deutschland
    Nur auf ein unempfindlicheres Material zu schwören ist der falsche Ansatz. Du muss dafür sorgen, dass keine Feuchtigkeit von außen eindringt. Dann kannst du auch problemlos Holz verwenden. Das holz Stück für Stück zu ersetzen wird schwierig. Du hast viel Last, was über das Fensterelement auf das Holz drückt. Wenn du das Holz einfach so ausbaust, kann es sein das dir die Scheiben zu Bruch gehen. Du solltest also vorher die Seite entlasten.
    Ich würde dir empfehlen, hol dir einen Zimmermann zur Seite, der dir das fachgerecht repariert.
     
    Naro gefällt das.
  3. Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    15.846
    Zustimmungen:
    6.191
    Fotos von außen wären hilfreich. Steht die Klinkerwand als Verblender davor? Die Abdichtung müsste ja schon an den Balken und das Fenster.

    Von innen scheint auch überhaupt keine Dampfbremse oder Ähnliches vorhanden zu sein. Kann genauso gut von innen weggegammelt sein.
     
    Naro gefällt das.
  4. Naro

    Naro

    Dabei seit:
    01.12.2021
    Beiträge:
    40
    Zustimmungen:
    0


    Ich habe jetzt ein paar Fotos von außen angehängt.
    Ich vermute, dass an der betroffenen Stelle der Anschluss des Metallprofils nicht ganz dicht war und dort über längere Zeit Feuchtigkeit langsam eingedrungen ist.

    Ganz ausschließen kann ich aber auch nicht, dass ein Teil der Feuchtigkeit von innen kam. Auffällig war jedenfalls, dass der Balken immer zur Frontseite hin die stärksten Schäden gezeigt hat.

    Im Innenbereich war keine Dampfsperre oder Ähnliches vorhanden. Unter dem Estrich lag lediglich etwas Polystyrol, und ich meine mich zu erinnern, dass auch ein Randstreifen vorhanden war – bin mir aber nicht sicher, ob der wirklich sauber ausgeführt war.

    Über eine Sperrbahn unter den Ziegeln hatte ich ebenfalls schon nachgedacht, bin mir aber unsicher, wie man das dort sinnvoll umsetzen könnte, ohne die äußeren Klinker zu entfernen.

    Beim Abtragen des Balkens war mein Plan, immer nur ein Stück von unter einem Meter zu entfernen und dieses direkt wieder aufzumauern, damit die Last gleichmäßig bleibt und nichts absackt. Alternativ hatte ich überlegt, eine kleine Baustütze einzusetzen, um den Balken zwischenzeitlich zu stabilisieren.
     
Thema:

Feuchtigkeit unter Wintergarten – morscher Holzbalken auf Betonplatte, Sanierungsansatz gesucht

Die Seite wird geladen...

Feuchtigkeit unter Wintergarten – morscher Holzbalken auf Betonplatte, Sanierungsansatz gesucht - Ähnliche Themen

  1. Kann mir jemand erklären woher die Feuchtigkeit kommt?

    Kann mir jemand erklären woher die Feuchtigkeit kommt?: Hallo, bei meinem Kellerabgang außen ist der Abgang unten auf beiden Seiten feucht, im Keller riecht es nass. (Siehe Foto) Kann man jemand sagen...
  2. Feuchtigkeit und Tropfenbildung im Abwasserrohr-Schacht im DG – wer kennt das?

    Feuchtigkeit und Tropfenbildung im Abwasserrohr-Schacht im DG – wer kennt das?: Hallo Bauexpertenforum-Community, ich habe in meinem knapp 5 Jahre alten Neubau (Fertigstellung 12/2020, wir haben es vom Vorbesitzer 12/2023...
  3. Dünne Innenwand gegen aufsteigende Feuchtigkeit schützen

    Dünne Innenwand gegen aufsteigende Feuchtigkeit schützen: Hallo zusammen, ich hätte eine Frage zu folgender Ausgangssituation: Ich wohne in einem alten Reihenhaus (20er Jahre) und es ist nur ein Raum...
  4. Starke Feuchtigkeit an der Innenwand zum Wintergarten

    Starke Feuchtigkeit an der Innenwand zum Wintergarten: Hallo zusammen, wir haben hier in unserem nicht mehr ganz so neuen Neubau (2020) ein großes Problem, leider scheint sich der Bauträger aus dem...
  5. Hilfe bei Feuchtigkeit im Keller (Reihenhaus 1973) – Wie sind die Messwerte einzuschätzen?

    Hilfe bei Feuchtigkeit im Keller (Reihenhaus 1973) – Wie sind die Messwerte einzuschätzen?: Hallo zusammen, wir stehen kurz vor dem Kauf eines Reihenhauses (Baujahr 1973) und bräuchten dringend euren Rat, da wir als Laien langsam den...