Freistehende Garage - Kondenswasser?

Diskutiere Freistehende Garage - Kondenswasser? im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, das ist tatsächlich mein erster Beitrag hier im Forum, daher bitte ich um Rücksicht, sollte das Thema im falschen Unterforum...

  1. lagu98

    lagu98

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    Hallo zusammen,

    das ist tatsächlich mein erster Beitrag hier im Forum, daher bitte ich um Rücksicht, sollte das Thema im falschen Unterforum gelandet sein :)

    Ich stehe vor folgendem Problem:
    Vergangenes Jahr habe ich mit der Sanierung unser freistehenden Flachdachgarage (Betondecke, Wände gemauert) begonnen. Die Betondecke ragt dabei einseitig über die Garagenwand hinaus, um den Durchgang zwischen Garagen und Haus zu überdachen.

    Primäres Problem war, dass die bis dahin mittlerweile stark in die Jahre gekommene Abdichtung schon lange nicht mehr wirklich abdichtete, und diese erneuert werden musste (Feuchtigkeit, welche sich durch abblätternde Farbe an der Garagendecke geäußert hat). Also, Dachkies heruntergeschaufelt, das umlaufende Attikablech und die alte Bitumenabdichtung entfernt. Ein befreundeter Zimmermann hat mir dabei etwas unter die Arme gegriffen, und mit mit Material zum einen für die neue Abdichtung (Resitrix SW W FullBond), als auch mit einem neuen Attikablech versorgt. Die Abdichtung wurde nach Anleitung des Herstellers aufgebracht, jedoch ohne zuvor eine Dämmung zu installieren. Mein damaliger Gedanke: "Warum eine freistehende Garage dämmen?!". Ein Gedanke der im Nachhinein vielleicht teuer werden kann ... Auch mein befreundeter Zimmermann hielt es für nicht notwendig, eine Dämmung zu installieren.

    Zusätzlich würde der Ablauf etwas versetzt, da der zuvor durch die Attika hindurchgeführt wurde. Dieser befindet sich nun auf der Dachfläche, im Bereich des Durchgangs zwischen der Garage und dem Haus (s. Bild).

    Nun zum eigentlichen Problem: In den Übergangszeiten sowie im Winter tritt aus dem Spalt zwischen dem Kernloch und dem Rohr des Ablaufs Wasser (vermutlich Kondensat/Schwitzwasser) aus. Eine Undichtigkeit kann zu 99 % ausgeschlossen werden, da die Schweißverbindungen zum einen mehrfach überprüft wurde, zum anderen diese Problematik in den wärmeren Monaten nicht auftritt. Gerade in den kälteren Monaten ist die Garage tagsüber meistens (deutlich) kälter wie die Umgebungsluft, was den Verdacht der Kondensatbildung für mich erhärtet. Unabhängig dieses Problems ist es geplant, die Garage zu begrünen, was den Verlust von Wärme durch Abstrahlung gerade bei kälteren Nächten vielleicht etwas reduzieren sollte. Ob das jedoch ausreicht, wage ich zu bezweifeln ...

    Ungern würde ich, auch wenn ich den Fehler der fehlenden Dämmung selber zu verantworten habe, das Material herunterreißen, um anschließend das Ganze nochmal mit zusätzlicher Dämmung zu installieren. Hättet ihr Tipps/Vorschläge, wie man eventuell diesem Problem entgegenwirken könnte?

    Ein verzweifelte KI-Befragung hat folgende Vorschläge gebracht:
    - Geschlossenzellige Dämmung des Ablaufs bspw. mit Armaflex,
    - Unterseite des Dachüberstandes dämmen,
    - Innenseite der Garagendecke dämmen (würde ich ungern machen wollen ...)

    Was haltet ihr davon?

    Ich bin für jede Idee oder jeden Tipp dankbar, mit dem ich diesem Problem entgegenwirken könnte. Ich werde Rückfragen oder Wünschen nach weiteren Details so schnell wie möglich nachkommen.
     

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  2. #2 Hark, 08.12.2025 um 19:50 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 08.12.2025 um 19:56 Uhr
    Hark

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    Eigentlich ist es meistens umgekehrt .. die Dachunterseite der Garage ist wärmer als die Oberseite, deshalb kondensiert die Feuchtigkeit an der Deckenunterseite wenn es in der Nacht (oder am Tag) abkühlt.

    Das Problem tritt nur am Dachgully auf? .. Nur einzelne Tropfen oder größere Wassermengen? Ohne weitere Fotos von der Dachfläche und dem Bohrloch vom Gully schwer einzugrenzen.

    Vermuten könnte man:

    - Undichtigkeit der Abdichtung .... auch wenn Bauherren die das in Eigenleistung gemacht habe, das natürlich gern ausschließen :)
    - Undichtigkeit am Dachully (welches Produkt wurde verwendet? .. Vielleicht ein für die Abdichtung nicht geeignetes Produkt?) Ist die Abdichtung ordentlich am Gully angeschlossen?
    - Rückstau bei etwas stärkerem Regen .. das 50er (?) Rohr ist eigentlich ein wenig knapp
    - Kondensation am zu groß ausgeschnittenen Bohrloch beim Gully? ... aber dann dürften es nur vereinzelte Tropfen sein. - oder können dort größere Mengen wärmerer Luft zwischen Abdichtung und Betondecke gelangen? (Wie genau ist denn der Aufbau .. nur eine Lage von der Resitrix? .. lose verlegt?)
    - Verstopfung vom Gully
    - In der Regel tritt Kondensationsfeuchtigkeit bei Garagen meist unterhalb der Decke auf. Hier vermutlich am Übergang zwischen dem etwas wärmeren Innenraum und der etwas "kälteren" auskragenden Betonplatte. Kondensation zwischen Abdichtung und Betondecke ist bei Garagen (zumindest aus meiner Erfahrung) ungewöhnlich
     
  3. lagu98

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    Hallo Hark,

    Danke Dir für deine Rückmeldung!

    Die Garage ist tagsüber im Inneren definitiv kälter als die Umgebung, da ich überhaupt keinen Wärmeeintrag in diese habe. Um den Eindruck zu bestätigen habe ich das über mehrere Wochen mit einem Thermometer überprüft.

    Ich kann es leider nur im Bereich des Dachablaufs (Dachgullys) beurteilen. Es sind dabei nur einzelne Wassertropfen, die teilweise in unmittelbarer Nähe Ablauf von der Decke tropfen, oder kurz am Rohr entlangfließen und dann abtropfen. Fotos kann ich gerne in den kommenden Tagen nachliefern.

    Zu deinen Vermutungen:
    - Von einer Unrichtigkeit ist wirklich nicht auszugehen. Die kritischen Stellen, wie bspw. die Schweißnähte und das Eindichten des Dachablaufs, wurden von dem Zimmermann ausgeführt. Auch im Sommer müsste dann ja eigentlich Wasser neben dem Ablauf heraustropfen, oder? Über den Dachgully kann ich nicht wirklich etwas sagen, da dieser vom Zimmermann besorgt wurde. Nach meinem Eindruck handelt es sich beim Flansch um einen aus Bitumen, und nicht aus EPDM wie die Abdichtung. Könnte die Materialkombination ein Problem darstellen?
    - Der Ablauf hat einen 100er Durchmesser. Die Auswahl stammt ebenfalls vom Zimmermann, sollte aber denke ich kein Problem sein.
    - Der Aufbau der Abdichtung wurde ebenfalls unter Anleitung und Mitarbeit des Zimmermanns durchgeführt. Die Fläche würde entsprechend des Herstellers Vorgabe flächig grundiert, was m.W.n gleichzeitig als Kleber fungiert. Nach dem Ablüften wurden die Abdichtbahnen damit verklebt, die überlappenden Bereiche komplett verschweißt.
    - Verstopfung des Gullys kann ebenfalls ausgeschlossen werden, da ein Kies- bzw. Laubfangkorb über dem Ablauf installiert ist.
     
  4. Markus36

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    Eine Dämmung der Garage kannst du dir sicher sparen. Und da es keine großen Temperaturunterschiede am Bauwerk gibt, gibts auch keinen Grund für Kondenswasser.
    Eine Undichtigkeit in der Abdichtung ist so gut wie sicher. Dass das Problem nur in Zeiten auftritt, in denen es viel regnet und wenig Sonne scheint, heißt eigentlich nur, dass die Undichtigkeit nicht sehr groß ist.
    Vielleicht gibt es eine Schwachstelle an der Attica? Wurden die Dichtbahnen bis über den Rand der Attica gezogen? Wie wurde das Blech befestigt?
     
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  5. lagu98

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    Hallo Markus,

    danke für deine Rückmeldung.

    Eine Undichtigkeit aufgrund der Attikaabdeckung würde ich ausschließen, da zum einem das Problem mit dem Abtropfen auch schon vor Installation der Attikaabdeckung bestand, zum anderen ist die Abdichtung wie von Dir geschrieben auf den äußeren Rand der Attika gezogen.

    Für mich würde nur eine Undichtigkeit im unmittelbaren Bereich des Ablaufs Sinn ergeben, eventuell aufgrund der ungeeigneten Materialkombination aus EPDM und Bitumen. Ich habe schon einmal versucht, die Leckage zu orten. Dazu habe ich die Nähte über die gesamte Dachfläche mit Lecksuchspray eingesprüht und durch eine kleine Öffnung des zuvor mit Kitband abgedichteten Spalts zwischen Kernloch und Abflussrohr Druckluft geblasen – jedoch ohne Ergebnis.

    Für mich spricht immer noch viel für Kondensat. Deine Herleitung, dass aufgrund der geringen Temperaturunterschiede am Bauwerk kein Kondensat zu erwarten ist, verstehe ich nicht ganz. Ich würde meinen, dass im Winter die tagsüber wärmere, feuchte Luft an der kalten Betondecken kondensiert. Selbst in trockenen Zeiten im Winter, wo kein Wasser mehr auf dem Dach steht (ja, das tut es teilweise, weil das Gefälle nicht überall so vorhanden ist, wie es eigentlich sein soll) ist das Tropfen vorhanden. Und auch in Regenzeiten kann ich keine größere Menge an Wasser feststellen.

    Viele Grüße,
    Lars
     
  6. chris84

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    Kondensation an Bauteilen hoher thermischer Masse direkt an der Außenluft (Betonbauteile) tritt eigentlich physikalisch bedingt eher selten auf, nämlich nur dann, wenn der Taupunkt der Außenluft über Tag in relevantem Maße steigt (Wetterumschwung auf schwül-warm). Die Situation gabs z.B. vom 05. bis 07.12. diesen Jahres, als die Temperatur von 3°C auf 13°C bei fast gleichbleibenden 99% rel. Luftfeuchte angestiegen ist. Allerdings reicht auch das üblicherweise nur für Feuchtigkeit auf der Oberfläche, keinesfalls für "abtropfen".
    Abtropfen entsteht bei sehr geringer thermischer Masse gerne in der Nach an der Unterseite, das ist aber typisch für z.B. Blechdächer.

    Anders sieht die Sache aus, wenn von irgendwo her feucht-warme Luft aus dem Gebäude nebenan ausströmt und dort auf die Decke trifft. Kann der Fall bei dir ausgeschlossen werden?

    Ich würde mal was ganz prakmatisches ausprobieren:
    klebe mal mit einer durchsichtigen Folie den Ringspalt um den Ablauf zu, sodass keine Luft dort mehr nach oben kann.
    wenn dann immer noch Wasser von oben auf die Folie tropft, kommt es von oben....
     
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  7. Hark

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    Dazu müsste die wärme Luft ja durch die Abdichtung diffundieren um dann an der kalten Betondecke zu kondensieren und aus dem offenen Loch in der Betondecke beim Gully zu tropfen. Das halte ich für ausgeschlossen, Resitrix hat einen ziemlich hohen SD Wert und so eine "umgekehrten Diffusion" habe ich noch nie gesehen.
    Die Feuchtigkeit der wärmeren Außenluft kondensiert auf der Oberseite der Abdichtung, oder (um ein anderes Beispiel zu bringen) z.B. Morgens an der Außenseite von Fensterscheiben, die dann beschlagen.
     
  8. lagu98

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    Danke Dir Chris für deine Erklärung :)

    Den vorgeschlagenen Versuch mit der durchsichtigen Folie werde ich mal durchführen!
     
  9. Hark

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    Die Vermutung hatte ich auch schon ... wenn dann noch das Bohrloch in der Betondecke für den Gully zu weit ausgeschnitten ist, könnte die warme Luft direkt an der Unterseite vom Gullyflansch kondensieren.
     
  10. lagu98

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    Das dies alleine durch die Luft, welche zwischen Kernlochbohrung und Ablaufrohr hindurchströmen kann, ist dann wohl eher unwahrscheinlich … oder?
     
  11. lagu98

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    Das halte ich für unwahrscheinlich, da schließlich einige Meter Platz sind zwischen dem Haus, geschweige denn von dem nächsten Fenster, und dem Ablauf.
     
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