EFH mit Architekt oder BT ?

Ich kann nur sagen, was wir gemacht haben: Mehrere Firmen abgeklappert alles Bauträger haben uns die Kataloge durchgeschaut und gefragt, was bei Haustyp x die bestehenden Änderungen kosten würden. Dann gefragt, obs auch als KFW60/40 geht und nach den Mehrkosten gefragt...

Schließlich sind wir bei einer Hausbaufirma gelandet, die kein BT ist, einen eigenen Architekten hat und auch noch die meisten Gewerke selbst macht. Ist zwar teurer geworden als beim günstigsten BT, dafür sind wir aber zufrieden.

 

Diese Vorgehensweise ist leider die Wurzel allen (Bau-)Übels und keinesfalls ein guter Tipp!

Was nutzen z.B. "Mehrkosten" wenn ich nichteinmal die Basiskosten bewerten kann? (Der 0815-Bauherr ist hier deutlich überfordert!)
Und wer kriegt dann den Auftrag? Der, der am dreistesten lügt.
Deswegen sind die meisten Billichbauverkäufer auch Pizzabäcker: Ohne Ahnung, also auch ohne schlechtes Gewissen!

Dass ist leider kein Spass, sondern bittere Realität!

 

...oder...

..

.
...sie haben andere, mehr oder minder, ehrenwerte Berufe, die sie als Baufachmann ausweisen.

So hatte ich es schon mit einem Eli zu tun, der zwar Strippen zu ziehen berufen, nicht jedoch Häuser zu planen/zu verticken berufen war.

Oder -der Knaller- mit "gelernten" Bundeswehrsoldaten, die doch in ihrer Dienstzeit eher die rückstandsfreie Zerstörung von Bauwerken, nur sehr bedingt jedoch deren Auf- und Ausbau gelernt haben.

Oder einfach mit gelernten Vertrieblern, die wegen der lauernden Provion jedem alles versprechen.

Also: Ein Fachmann darf es schon sein, bitte!

Gruß

Thomas

 

denen es aus sch_egal ist ob sie gerade schuhe, staubsaugerzubehör
oder häuser an den mann/frau bringen..

 

und weil ich dieses verkäufergeschwätz nicht ab konnte, hab ich mich dann selbständig gemacht

 

dann drück ich dir die daumen, daß du ihn auch behälst.

 

zur Vorgehensweise

Hallo JimJones,

natürlich verstehe ich die Zurückhaltung, wenn das Grundstück noch nicht ganz klar ist, z.B. auch wg. Bodenbeschaffenheit etc..
Mein erster Gang war zur Standtbibliothek, die zu meinem großen Erstaunen sehr gut mit Baubüchern ausgestattet ist. Gekauft hab ich mir das Buch der Stiftung Warentest, Richtig bauen: Planung, Verbr.z. NRW 2005, das ich sehr empfehlen kann.
Zum Suchen des Architekten hab ich mir viel Zeit gelassen und denke, daß das gut war. Nach einigen Voranfragen haben wir uns 5 angeschaut und dann entschieden. Das nahm schon mal 8 Wochen in Anspruch.
Gut ist, wenn man sich schon grob klar ist, was man will und wie die Beaufragung aussehen soll. Ich wollte mir alle Wege offenhalten, weshalb ich erst mal nur LP1-4 beauftragt habe, was auch noch andere Vorteile hat, z.B. wenns mit dem Architekten doch nicht so klappt, vgl. o.g. Buch.

Ggf. kann man dann mit der Planung zu einem (guten) Bauunternehmer gehen, der einem ein Schlüsselfertigangebot incl. det. Baubeschreibung macht. Wir sind auf einen Massivbauer gestossen, der auch schon eine sehr ausführliche Standardbeschreibung hatte, die von Fachleuten gut beurteilt werden kann. Das kann dann der Vergleichsmaßstab für die anderen Angebote werden.

Die Entscheidung der Bauweise (massiv oder Holzbauweise) war uns sehr wichtig und auch schon früh mit massiv fixiert, ebenso die Richtung bei der Energiethematik (min. KfW60), über die ich eine Menge aus dem Forum Haustechnikdialog gelernt habe.

Soviel mal bis dahin,
Gruss Seev

 

noch was zum Begriff "BT"

Wenn Du auf eigenem Grundstück baust (d.h. daß es Dir bei der Bebauung bereits gehört), dann baust Du nicht mit Bauträger.
Mit dem BT baut man nicht, sondern kauft bei ihm, da ihm das Grundstück gehört. Ansonsten ist es eine Baufirma, z.B. ein Generalunternehmer, der dann auf Deinem Grundstück baut. Das sind vertragsrechtlich völlig verschiedene Konstellationen!
Wenn Du das Grundstück direkt von der Gemeinde kaufen kannst, dann würde ich das auch tun. Meist (bei uns im wilden Süden) versuchen bei einem Neubaugebiet die BT sich soviele Grundstücke wie möglich zu sichern, um sie dann mit gewissem Aufschlag in ihre Kalkulation reinzurechnen.

Aber wie auch immer: es muß irgendwo einen Architekten geben, der Dein Haus geplant hat, ob er nun vom BT beauftragt wird oder von Dir privat, ebenso gibt es eine / mehrere Baufirmen, die das dann ausführen, egal von wem sie beauftragt wurden. Aber für den Bauherrn bzw. sonst Käufer macht das schon einen Unterschied.

Deshalb meine Meinung: wenn mans vermeiden kann, auf alle Fälle ohne BT, sondern auf eigenem Grundstück bauen. Entweder mit von Dir beauftragtem Architekten planen (s.o.) oder gleich mit einer Baufirma, die auch noch die (individuelle) Planung macht, weil sie angestellte Architekten hat. In letzterem Fall muß man sich aber von Anfang an sicher sein, den richtigen Partner zu haben, da man den Vertrag über die Gesamtleitung abschliesst und sich früh an ihn gebunden hat. Wie oben gesagt wollte ich das vermeiden, auch wenn solche Firmen damit werben, daß bei ihnen die Planung "nix" kostet.
Umgekehrt: In der Praxis rechnen sie einem nur einen geringen Abschlag an, wenn man mit der eigenen Planung kommt, aber das ist es mir persönlich wert, d.h. ggf. bezahle ich dann in diesem Fall 3-5T€ (bei meinem Angebot 3T€) "zuviel", das die Firma für den (ersparten) Architekten einstreicht.

 

in der "nur" beauftragung von lph 1-4 sehe ich nicht nur vorteile.
denn papier ist geduldig und bauantragsplanungen wollen auch
konstruiert und ausgeführt werden....

 

@Baumal

Ja, aber wo ist das Problem? Was ist anders besser?

 

welche vorteile siehst du als maschinenbauigenieur darin, eine maschine von
ingenieur x entwerfen zu lassen und den ingenieur y diese anschließend
konstruieren zu lassen und ingenieur z ist für lph 8-9 zuständig?

 

das thema hatten wir hier schon zig mal.
und bäcker und metzger die wissen wie man den architekten richtig beauftragt auch. (weil se ja schon 100 häuser gebaut haben)

 

*grusel*

...wenn das mit dem Hausbau so einfach wäre, dann würden sich nicht so viele Bauherrn über den Tisch ziehen lassen (und es dann noch nicht mal merken).

Ich kann nur für mich sprechen. An anderer Stelle hier im Forum habe ich erwähnt, dass ich - als Industriebauarchitektin - jetzt mein eigenes EFH plane.
Habe 7 Jahre studiert, bin seit 2001 Architektin, und muss sagen: ein EFH planen ist was ganz anderes, als einen Industriebau zu planen.

Auch der Architekt muss quasi - in meinem Fall - bei Null anfangen, weil man anders rangehen muss.

Ich brauche eeewig viel Zeit, um mich - neben der Arbeit - um das Haus zu kümmern, die Grundrisse richtig "auszufuchsen", die Materialien auszuwählen, mich über Technik zu informieren. Und selbst ich bin unsicher.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ein kompletter Laie da rangeht und meint, das könne er schon mal so cool nebenher erledigen, dann wird mir ganz anders.

Also: ich habe einen Tragwerksplaner. Ich habe sogar jemanden, der mein Entwässerungsgesuch macht. Ich bin nicht so vermessen, zu meinen, ich könne das alles, bloss, weil ich im Industriebau Erfahrung habe.
Und siehe da: Tragwerksplaner + HLS-Ing. sind - zumindest für mich - absolut keine Geldverschwendung!!

Dafür habe ich einen Bekannten, der stellt sich jetzt für ein Höllengeld ein Wohnklo auf ein derart schlecht geschnittenes Grundstück, dass mir Angst und Bange wird. Er meint allerdings, die Kosten seien OK. Ich werde ihm - da er ja alles schon endverhandelt und eingetütet hat - auch nicht sagen, dass er da viel zu viel bezahlt -> das bringt JETZT eh nichts mehr...

*grusel*

Was den vielzitierten alten Maurermeister angeht, so wäre das mein idealer Bauleiter -> der weiss wirklich, wie es aussehen muss.
Gottseidank ist der Opa meines Mannes Zimmermann

Was mich an manchen Posts unheimlich ärgert, ist immer dieses "der junge Architekt frisch von der Uni". Der kann ja auch nichts dafür! Oder wäre ein Maurergeselle etwa eine gute Wahl? Oder ein Schlosser-Praktikant?

Leute, die von der Uni kommen, brauchen Erfahrung. Ich hatte bisher immer das Glück, dass ich super Handwerker hatte, die mich gut beraten haben. Und so habe ich gelernt und werde weiterlernen. Ohne gute Handwerker / andere Praktiker kann ein junger Architekt einpacken.

Ich hab noch NIEMANDEN gesehen, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Ihr etwa?

Fragt sich
Kamikatzer

 

@Baumal

Die von Dir ausgeführte Vorgehensweise ist in meiner Zunft übrigens wesentlich üblicher als die von Dir bevorzugte. Man läßt üblicherweise jeden das machen, was er am besten kann, und zwar im Team.

Aber das muß ja beim Bauen nicht so sein. Ausserdem hat ja keiner gesagt, daß man am Ende nicht doch alles mit dem ersten Architekten gemacht hat, wenn er immer überzeugende Arbeit gemacht hat. Aber wenn nicht, dann ist die gestaffelte Vergabe doch deutlich besser für den Bauherrn.

Es ist eine faire Sache und muß ja einen Grund haben, wenn der Verbraucherschutz das weiterempfiehlt. Aber jedem das Seine ...

 

Gestaffelt finde ich ja ok, Deine ersten Posts lasen sich so als ob Du 5-8 (9) für ganz und gar entbehrlich hältst.
Ich denke, das Anfangsziel sollte schon sein, 1-8 von einem Architekten (oder einem Team, die gibt's ja auch) machen zu lassen. Aber das heißt ja nicht, dass man zu Beginn den Vertrag gleich auf die gesamte Dauer ausdehnen muss.
Möglichkeit: Vorentwurf gegen Pauschalpreis beauftragen, bei Gefallen gibt's den Vertrag 1-4 mit Anrechnung des Vorentwurfs. Wenn die Zusammenarbeit gut klappt, dann natürlich mit dem gleichen A. weitermachen (sofern er es überhaupt will, meiner wollte es nicht, hat aber von Anfang an den Nachfolger mit ins Rennen gebracht) also Vertrag 5-8 (9).

Gruß

Thomas

 

Grade ohne BU wird die Bauzeit heiter. Oder wird dann gleich an die Gutachter Einzelvergeben?

 

keine ahnung an wen du da geraten bist,
aber wenn ich neues briefpapier brauche, würde ich auch nicht zu Young & Rubicam gehen.