Solaranlage für Heizungsunterstützung sinnvoll?

Diskutiere Solaranlage für Heizungsunterstützung sinnvoll? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, man liest ja (u.a. in Angeboten) immer wieder dass eine Solaranlage heizungsunterstützend arbeitet. Macht das Sinn bzw. gibt es da...

  1. #1 master1980, 03.10.2008
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    Hallo,

    man liest ja (u.a. in Angeboten) immer wieder dass eine Solaranlage heizungsunterstützend arbeitet.
    Macht das Sinn bzw. gibt es da nicht Grenzen?

    Als Laie denke ich:
    1. Im Sommer bringt die Sonne die meiste "Leistung", da wird aber nicht geheizt!
    2. Im Winter ist die "Leistung" der Sonne schwach und ich benötige die im Kollektor erzeugte Wärme für das Brauchwasser. Für die Heizung wird da doch wohl kaum Wärme übrig bleiben!??

    Gedankenfehler!??

    Gruß
    master
     
  2. #2 aldente, 04.10.2008
    aldente

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  3. OliS

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    ich würde sagen daskommt immer auf Dich an ;)

    30m² Röhrenkollektoren mit perfekter Ausrichtung werden dir sicher auch im Winter ( wenn die Sonne scheint) mehr als genug Wärme zur Verfügung stellen. beim Standart Ebay Satz mit 4-6m² Flachkollektoren wohl eher nicht.
     
  4. R.B.

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    Na ja, so super ist das Supersolare Gedöns auch wieder nicht. Man sollte auch die Kosten im Hinterkopf behalten.
    Immer daran denken, nicht alles was technisch machbar ist, ist auch wirtschaftlich sinnvoll.

    Nein, kein Gedankenfehler.
    Solare Erträge sind dann am höchsten, wenn meist keine Abnahme vorhanden ist. Daher muß man dafür sorgen, daß die Erträge auch sinnvoll verwertet werden können. Das ist in vielen Haushalten jedoch nicht möglich.

    Bsp.: Eine Solaranlage für Oma und Opa die pro Tag einen Eimer Warmwasser benötigen ist Unsinn.

    Einem interessierten Laien empfehle ich "GetSolar" (Google hilft). Das Programm laden, installieren, und dann ein wenig mit den Einstellungen spielen. Da bekommt man schon ein Gefühl dafür, was möglich ist. Auch wenn es sich dabei nur um eine theoretische Simulation handelt, sind die Ergebnisse als Richtwerte schon zu gebrauchen. Wie´s später in der Praxis aussieht kann niemand vorhersagen. Da spielt die Wetterlage und auch das Heizkonzept (und dessen Umsetzung) eine erhebliche Rolle.

    Damit lässt sich auch die Wirtschftlichkeit der Investition schon einmal grob abschätzen.

    Grundsätzlich gilt, je mehr Erträge sinnvoll verwertet werden können, um so wirtschaftlicher arbeitet eine Solaranlage. Das bedeutet, man muß versuchen auch Erträge auf niedrigem Temperaturniveau sinnvoll zu verwerten. Das gelingt am besten mit einer Heizung die mit niedrigen Temperaturen auch noch ausreichend Wärme in das Gebäude liefert. Dafür braucht es Heizflächen (Bsp.: FBH) die auf niedrige Temperaturen hin optimiert wurden.

    Fazit: Eine Solaranlage kann nur so gut sein wie das Konzept das dahinter steckt.

    Neben den wirtschaftlichen Gesichtspunkten gibt es auch noch ökologische Aspekte. Jede kWh die solar erwirtschaftet wird, entlastet unsere Umwelt und schont Ressourcen. Wer es sich leisten kann, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, sein Geld in Solar zu investieren, auch wenn eine neuer V8 Turbo vielleicht mehr Spaß macht.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 master1980, 04.10.2008
    master1980

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    Hallo,

    vielen Dank für eure vielen guten Antworten.
    @Ralf: speziellen Dank für den Tipp mit der Software, werde ich mir auf alle Fälle mal anschauen.

    Laut eueren Antworten kann man die "solaranlage mit Heizungsunterstüzung" nicht pauschal als "Werbegag" oder "Verkaufsargument" abtun. Außer sie hätte nur eine Größe <~6m².
    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der eher die Leute mit gelockt werden, als dass es wirklich funktionieren könnte.

    Bin nun auch schon am überlegen, ob sowas für unser Neubau EFH Sinn macht. Wir wollen auf alle Fälle das KfW40 unterbieten (nicht schöngerechnet). Wir wollen richtung PH gehen, aber eben nur soweit es sich auch wirtschaftlich rechnet. Die 15kWh/m²a sind für uns kein muss. Wenn bsw. nur 20kWh wirtschaftlich vertretbar sind, ist das für uns auch in Ordnung.
    Klar neben guter Dämmung (Fassade, Bodenplatte, Fenster etc.), dachten wir neben Lüftungsanlage an eine FBH.
    Jetzt ist nur noch die Frage, wie wir die Energie aufbringen. Wärmepumpe oder gar Kompaktgerät mit integrierter Lüftung oder doch lieber eine kleine Gasbrennwerttherme einbauen!? Lohnt da zusätzlich überhaupt noch Solar? Pellets oder Kaminofen kommt für uns nicht in Frage!

    Viele Grüße
    master
     
  6. R.B.

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    Bei den Kompaktgeräten aufpassen, da gibt es so manchen Verkäufertrick der jedes EFH schönrechnet. Typischer Fall, Abluft-WP. Aber auch so manche Luft-WP kann sich nur mit Hilfe des Heizstabs über Wasser halten.
    Aber so weit sind wir noch nicht.

    Zuerst brauchst Du eine Heizlastermittlung (nach EN12831). Erst dann kann man sagen, welche Heizlast das Gebäude hat und wie der Wärmeerzeuger zu dimensionieren ist.
    Gas käme für mich nicht in Frage. Rechne mal die kompletten Investitionskosten (Schornstein, Gasanschluß usw.), und dann noch die zu erwartenden Betriebskosten sowie Verbrauchskosten.

    Je nach Grundstück könnte man über eine WP mit Flächenkollektor nachdenken. Evtl. wäre auch eine Luft-WP die wirtschaftlichere Lösung. Das kann man erst sagen wenn die Heizlast und der Wärmebedarf bekannt ist. Dann hat man Zahlen mit denen man rechnen kann.

    Ich SCHÄTZE mal NEIN. Genaueres weiß man wenn Zahlen vorliegen.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #7 alex2008, 04.10.2008
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    KfW 40 erreicht man am einfachsten mit einer Pelletheizung + Solar. Wird durch diverse Zuschüsse auch gefördert.

    Passivhaus benötigt im Vergleich zum Haus nur nach EnEV deutlich weniger Heizwärme. Nimmt man den Warmwasserbedarf hinzu sinkt das Verhältnis schon wieder.
    Ein PH muß nicht immer das wirtschaftlichste sein. Benötigt ein Haus weniger als 30KWh/m²a an Heizwärme sollte man schon mal genauer rechnen. Weniger Wärmebedarf oder bessere Anlagentechnik.
    Lade dir einfach mal bei www.passiv.de das Passivhausvorprojektierungspaket runter und "spiele" ein wenig mit den U-Werten.

    Kleines Rechenexempel:
    Haus 130m² Warmwasserbedarf 2.800 KWh/a
    Passivhaus Heizwärme 15KWh/m²a x 130m² + 2.800 KWh/a =4.750 KWh/a an Wärmebedarf
    3Literhaus 30KWh/m²a x 130m² + 2.800 KWh/a =6.700 KWh/a an Wärmebedarf
    Dass ist dann bei den Verbrauchskosten kein dramatisch großer Unterschied mehr.
    Eine bessere Wärmepumpe, eine solare Unterstützung für Warmwasser können den Verbrauchskostenvorteil vom PH noch weiter verringern.
    Andere Werte im Rechenexempel und die Lage kann ganz anders aussehen
    Muß man für jeden Fall immer alles mit den Investitionskosten und Finanzierungskosten gegenrechnen.
     
  8. R.B.

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    Eben. DIE allgemeingültige Lösung gibt es nicht.
    Jedes Haus/Anlage ist ein Unikat.

    Gruß
    Ralf
     
  9. #9 master1980, 04.10.2008
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    Kennst Du dich mit Paul Compakt 360 DC aus? Damit könnte man über den Pufferspeicher auch die FBH versorgen und die Lüftung ist ja auch gleich mit drin.

    Oki, habe aber trotzdem noch paar Fragen :)

    Das dachte ich bis vor kurzem auch immer. Wobei so eine WP doch in der Anschaffung auch sehr teuer ist. Der Gasanschluss liegt bei uns schon auf dem Grundstück im Kontrollschacht. Der Anschluss ans Haus würde laut Stadtwerke je nach Länge ~250€ - 400€ kosten.

    Aufgrund des verhältnismäßig kleinen Grundstücks ist da nicht mehr soviel Platz im Garten. Wird bei uns wohl nichts!

    Viele Grüße
    master
     
  10. R.B.

    R.B.

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    Kenne ich nur vom Namen her.

    Kein Problem. Her damit.

    Das glaube ich erst wenn ich´s schriftlich sehe. Auch wenn die Versorger den Anschluß gerne "günstig" anbieten, denn die wollen ja ihr Gas verkaufen. :D

    Das kann man erst sagen wenn die Heizlast und somit die Leistung der WP bekannt ist. Dann könnte man überlegen, welche Art von Kollektor (Fläche, Graben, Wärmekörbe) noch funktioniert, oder ob man das Thema abhaken muß.
    Alternative, je nach örtlichen Gegebenheiten lässt sich eine LWP aufbauen, auch ohne daß der Schall jemanden stört.

    Gruß
    Ralf
     
  11. #11 master1980, 04.10.2008
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    Dem Faktor 3,0 sei Danke! Oder?

    Habe mir mal die kostenlose Version von 2002 angeschaut. Bei den Bauteilen sind nur Werte für den Holzbau drin. Gibts wo die Werte für KS plus Polystyrol?

    Da war mein kleiner aber enscheidender Denkfehler! PH ist aufgrund des Warmwasserbedarf ähnlich dem KfW40! Die 15kWh bei PH beziehen sich ja nur auf Heizwärmebedarf :think
     
  12. #12 master1980, 04.10.2008
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    Schade!

    Sobald unsere Planungen soweit abgeschlossen sind, wo der Technikraum sein wird, werde ich ein schriftliches angebot einholen. Bin ich auch mal gespannt!



    Die Wärmepunpe sollte doch bei solch gute gedämmten Häusern innerhalb der thermischen Gebäudehülle sein? Und die Luft wird über ein EWT angesaugt? Da sollte es doch keine Schallprobleme geben? Oder spricht da der Laie?
     
  13. Jonny

    Jonny

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    2,7
    Aber ja. :D

    KFW40 nur über den fp ist schon ein bisschen dünn, gut geplant geht's auch mit strom.
    Gesamtkonzept und nicht 'ein bisschen pellets mit Solar'!

    Grüsse
    Jonny
     
  14. #14 master1980, 04.10.2008
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    Hi Jonny,

    was ist fp? Komme da im Moment nicht drauf!
     
  15. R.B.

    R.B.

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    Das mit dem EWT kann man machen, bedarf aber einer sorgfältigen Planung. Die meisten LWP schaffen es nicht die Luft über einen ausreichend dimensionierten EWT anzuziehen. Dann muß man mit einem weiteren Lüfter nachhelfen, was zusätzlich Strom kostet.

    Wir reden hier nicht über etwas Vorwärmung der Raumluft, sondern Vorwärmung der Luft für die WP. Da kommen, je nach Leistung der WP, schon ganz schöne Luftmengen zusammen.

    Zudem benötigt so ein EWT auch ordentlich Platz auf dem Grundstück.

    Und das Ganze nur damit man an 30 oder 40 Tagen im Jahr die Lufttemperatur um ein paar K anheben kann. :(
    Lohnt meist nicht.

    Gruß
    Ralf
     
  16. Jonny

    Jonny

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  17. #17 alex2008, 04.10.2008
    Zuletzt bearbeitet: 04.10.2008
    alex2008

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    inzwischen für Strom "nur noch" 2.7 aber für Holz eben 0.2

    Kannst ja selber eintragen. Werte für diverse Aufbauten kann man beim reichhaltigen Downloadangebot der Baustoffanbieter finden

    Da bist Du wahrlich nicht alleine.
    PH ist nach PHPP berechnet und KfW40 nach EnEV. Die Berechnungen sind tw. recht unterschiedlich! Fängt beim Flächenbezug an, geht über die Gradtage weiter zu den unterschiedlichen Wärmegewinnen.
     
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