Ist Vorkasse normal?

Mein Arbeitgeber zahlt immer am Vorletzten des Monats... Mist, bin ich auch seine Bank
Ich galube auch das Handel ohne Invest von Kapital nicht funktioniert. Vielleicht sollte man damit verbunden Kosten in der Kalkulation mit berücksichtigen?

 

Warum bezahlst Du beim Bäcker oder im Konsum nicht erst am Monatsende?
Was meinst Du, wie Kalkulation funktioniert?
Wie kommt es immer wieder zu Liquiditätsproblemen im Handwerk?
Warum musste ich 100.000 DM abschreiben?

Gruß Lukas

 

Ich vergleicht doch Äpfel mit Birnen...

... wenn Du als Ingeniör mal nen Monat umsonst arbeitest, wieviel ist denn das netto? Im Osten 3 Mille? und wenn Dein Arbeitgeber die Grätsche macht, rennste zum Arbeitsamt und bekommst Insolvenzgeld. Wolli bei Dir weiß ich nicht was Du handelst. Aber in unserer Branche gehts um größere Summen. Wenn dann die ganzen Klugscheißer kommen, Zahlungsplan anpassen, hastenichtgesehn. Da sind schnell 30 Riesen zusammen, biste die Rechnung stellen kannst. Und bis die bezahlt wird, sind schon wieder die nächsten 20 da.

Da biste schneller bei 50, als das man A sagen kann. Und etwas einzukalkulieren, was eigentlich selbstverständlich ist, man, wir sind aufm Bau und nicht Opel, daß muß endlich mal in Euren Schädel reingehn!

Wenn der Markt das nicht hergibt, was man gerne möchte ist das eine Sache. Wenn Opel nix verkauft weil zu teuer, gibts Staatshilfen. So siehts doch aus. Aber das bezahlt Ihr ja sooo gerne von Euren Steuergeldern.

 

Wieso, wir haben doch freie Marktwirtschaft.
Ich konnte mich anfangs auch nicht damit anfreunden, wenn ich außerhalb und fern der Heimat Material bestelle, und der Baustoffhändler will Vorkasse.
Mittlerweile habe ich Verständnis dafür, der kennt mich nunmal nicht.

Zum Glück habe ich Kunden, die in der Regel pünktlich meine Rechnungen bezahlen.
Und für gewisse Gesellschaften arbeite ich auch nur gegen Vorkasse. Bei denen bin ich vor 18 Jahren auch derbe auf die Schnauze gefallen. Und wenn diese Gesellschaften Vorkasse hören, ist das Gespräch danach auch beendet.
So hält man sich eben gewisse Kunden von der Pelle.

Ihr müsst auch mal ganz klar begreifen, dass es noch Handwerker gibt, die wollen gar nicht auf biegen und brechen für jeden Kunden arbeiten.

 

Was sich von Euch vermutlich keiner...

... vorstellen kann:

auf dem Bau sind in den letzten Jahren rd. 700.000 (in Worten: siebenhunderttausend) gewerbliche Arbeitsplätze verschwunden. Wo waren denn Presse Funk und Fernsehen???

Aber wenn da son marodes Automobilwerk mit seinen 2.000 peoples geschlossen werden soll, da kommt der MP sofort persönlich und winkt mit nem dicken Scheck

Stattdessen kommt für die verbliebenen Betriebe noch die staatlich subventionierte Schwarzarbeit mit dem Namen Ich-AG hinzu (siehe auch den Flisör-fred).

Wir brauchen die Ausländer gar nicht, wir haben uns selbst

Dazu eine Kreditvergabepolitik der Banken ggü der Bauwirtschaft

Aber all das merken die Autobauer jetzt auch und fangen an zu heulen

 

Man sollte nen Aufsichtsrat gründen und ein Politschwein hinein nehmen. Dann klappts auch mit den Subventionen.

Und jetzt hör damit auf Rübe, sonst ärger ich mich noch...

Gruß Lukas

 

schöne grüße aus at!!!

also bei uns ist das so, daß ich beim Autohändler das fertige Auto bezahle, nachdem es gebaut wurde,

beim Pizzabäcker die Pizza bezahle, nachdem diese gegessen wurde,

beim Hotel die Rechnung nach der Übernachtung bezahle,

beim Tanken nachdem ich den Tank gefüllt habe,

bei der Taxifahrt am Zielort.

Wie das bei Euch auf dem Bau ist, weiß ich nicht, aber wenn ich einen Auftrag im Werte eines Neuwagens an Handwerker vergebe, legt der erst mal los.

Und dann kann man über Abschlagszahlungen gerne die Endsumme erreichen.

Wenn sich bei MORÜBE (!) eine Vorkasse einschleichen sollte, wirst Du von mir eben keinen Auftrag erhalten.

 

Herzlich willkommen im Forum.
Zu Deinem Geschreibsel können einem nur Worte einfallen, die äußerst unanständig wären und unter die Zensur fallen würden, also ignorier ich Dich besser nicht mal.

 

@ffluxer,

Also bei uns auf dem Bau ist es so, dass wenn wir erstmal was eingebaut haben, und dann kein Geld bekommen, dürfen wir das nicht wieder wegfahren wie z.B. ein Auto, oder wieder mitnehmen wie ne Pizza.

 

Auwei, also Ring frei für einen Rundumschlag auf alles. Sogar Opel ist wieder mal dabei.
Wobei ich auch der Meinung bin dass Schaeffler systemrelevanter als Opel ist und von daher Ungerechtigkeit im Verzug ist.

Lukas, warum du DM 100.000,- verloren hast kann außer dir niemand erklären, dass deshalb aber grundsätzlich Vorkasse zu deinen Spielregeln gehört ist ungerecht. Außer man hat immer genügend Mitspieler, die das tragen. Wenn's so ist erneuere ich meinen Respekt und empfehle die Regeln weiter zu steigern.

Ebenfalls ein Grund für Vorkasse ist der, dass der AN sehr oft erheblich Klammer als der Bauherr mit gesicherter Finanzierung Ist.

Wenn nicht mal mehr eine erbrachte Leistung/geliefertes Material als Grundvoraussetzung für eine Vergütung taugen dann finde ich das nicht ok, sorry.

 

> Warum bezahlst Du beim Bäcker oder im Konsum nicht erst am Monatsende?

Konsum könnte klappen, Rewe nimmt hier Kreditkarten... Beim Bäcker um die Ecke kann man sogar noch anschreiben lassen. Das fällt dann mit Monatsende zusammen. Nicht das ich das nutzen würde, aber nett.

> Was meinst Du, wie Kalkulation funktioniert?

Schon so, das man ALLE Kosten mit einbezieht. Und Zwischenfinanzierungskosten gehören da dazu. Gleiches wird hier jedem potentiellen Bauherren empfohlen: "Beachte ALLE Kosten, doppelt Miete, Bereitstellungszins, was weiß ich".

> Wie kommt es immer wieder zu Liquiditätsproblemen im Handwerk?

Darüber ließe sich nur spekulieren. Allein dem AG die Schuld dafür zu geben greift meiner Meinung nach zu kurz. Gabs nicht auch ein Gesetz, was die Zahlungsmoral verbessern sollte? Die Lobby scheint jedenfalls da zu sein...

> Warum musste ich 100.000 DM abschreiben?

Keine Ahnung, fehlt mir der Zusammenhang. Glaskugeln hatten die Archis hier.

 

Lukas!...

... ich ärgere mich aber Und was unseren Schnürschuh anbelangt:

... das Auto bekommste erst, wenn die Kohle da ist, also schon mal Dein erster Denkfehler!
... bezahlste die pizza nicht, kommen die von der Gendarmerie und nehmen Dich mit, ebenso, wenn Du das Hotel nicht bezahlst. 2.ter Denkfehler
... bezahlste den Taxifahrer nicht, kommen seine Kollegen und haun Dir was aufs Maul. Ganz einfach, das ist denn Dein letzter Denkfehler!

und genau auf solche Leute kann ich verzichten

Dann geh lieber zu Deinen Elchen im eigenen Land, aber besser mir nicht auf die Nüsse

 

Doppelte Verneinung? Nicht Ignorieren????

Danke übrigens, daß Du die Worte für Dich behältst, toller Typ!

Habe mir vor drei Jahren vom Schreiner für über 100K Einbauten einbauen lassen in mein EFH.

Da gab es am Ende eine Schlussrechnung.

Ich wäre auch mit 5 Abschlagszahlungen einverstanden gewesen, wollte er nicht mal haben.

Wäre der im Gespräch davor mit Vorkasse aufgetaucht, hätte er von mir keinen Auftrag bekommen, so einfach ist das.

 

Und genau weil Du auf solche Leute verzichten kannst, bekommst Du anscheinend keine Aufträge, da zäumst Du etwas von hinten auf!

 

Ich denke, daß Du überhaupt keine Denkvorgänge erbringst:

Das Auto bekomme ich und dann bezahle ich, oder zahle bar bei Übergabe, dann ist das Auto fertig!

Die Pizza zahle ich nicht, wenn die Pizza schlecht war. Und wenn dann die Herren der Ordnung kommen, passiert gar nichts.

Auf das "Maul" hauen .... das würde doch zu Deiner Sprache passen und damit kannst Du dann Deine Kunden überzeugen.

 

an MoRüBe: Schnürschuhe sind seit dem 1. WK passé. Aber bis sich das nach Holstein durchspricht...
Die Vorauszahlungen auf welchen Warenwert? Den der Handwerker beim Lieferanten bezahlt? Oder auf den höheren Betrag, den er mir in Rechnung stellen will?
Mit den Abschlagszahlungen habe ich eine nette Story erlebt: Handwerker stellt mir laufend Abschlagsrechnungen, Arch. hakt ab, ich überweise.
Bis ich mal ungläubig die Beträge zusammengezählt habe: weit überzahlt.
Meine Rückforderung läuft immer noch...

 

Ich denke, daß Wolli zwar ein Holzhaus hat, aber sonst eher Zeitungen verkauft oder Radarfallen aufstellt. Mit dem Bau hat seine Selbständigkeit jedenfalls nix zu tun.
Was sagt Dein Gerechtigkeitsempfinden dazu, daß ich meine Kohle nicht bekommen habe?
Ich bin jedenfalls so gerecht, daß der Kunde die Gegenleistung erhält.

Ich schrieb es schon vorher. Es gibt in diesem Land kein ernstzunehmendes Gesetz, welches die Zahlung der Rechnungen auch nur annähernd sichert. Das Problem liegt wohl auch darin, daß der Fisch am Kopf anfängt zu stinken und die Lobby kannste vergessen. Das ist Kinderberuhigungstee.
Die 100.000 sind übrigens trotz Begleitung durch Anwalt und jeden Schnickschnack, der eigentlich machbar war, durch die Lappen gegangen. Mein Fehler war der, daß ich mich, gegen mein Bauchgefühl, um meine Mitarbeiter beschäftigen zu können, auf die Baustelle eingelassen habe.

Gruß Lukas

 

Gleiches Problem haben alle Selbstständigen.

Die Bank hat das Problem, wenn der Kunde sein Geld nicht zurück bezahlen kann,

der Porsche Verleih hat das Problem, wenn der kaputte Porsche auf den Hof zurück gebracht wird,

u.s.w.

es soll auch Versicherungen geben, die für den Ausfall der Kundenrechnung einspringen,

es soll auch Kontakte geben, an die der Unternehmer Kundenrechnungen sendet, diese den Betrag direkt an mich zahlen (mit Abschlag ca. 5 %), und dann selber das Geld in Rechnung stellen.

Es soll aber auch blöde Unternehmer geben die immer nur jammern, dafür ist dann das angestellten Verhältnis gedacht.

Und zu jedem Unternehmen gehören Risiken, auch der Ausfall von Rechnungen!!!

Habe ich kein Geld um diesen Ausfall aufzufangen, sollte man es sein lassen.

 

Das gibts bei Euch zu finden vom Rechtsanwalt :

Beim Zahlungsplan im Bauvertrag treffen die Interessen von Unternehmen und privaten Bauherren unmittelbar aufeinander. Unternehmer müssen wirtschaftlich kalkulieren und Gewinn erzielen, Bauherren wollen und sollen nur das zahlen, was tatsächlich gebaut wurde. Sind Zahlungspläne unausgewogen, werden Bauherren benachteiligt und geraten in finanzielle Bedrängnis.

Das Problem: Keine gesetzliche Regelung zu Abschlagszahlungen
Zahlungspläne in Bauverträgen können hinsichtlich der Struktur, Höhe und Anzahl der Abschlagszahlungen sehr unterschiedlich sein. Eine gesetzliche Regelung dafür – wie vom Bauherren-Schutzbund gefordert – gibt es noch nicht. Nur für den Bauträgervertrag enthält die Makler- und Bauträgerverordnung eine Vorgabe. Der Zahlungsplan eines Fertighaus-anbieters berücksichtigt wertmäßig den hohen Vorfertigungsgrad des Hauses und hat deshalb wenige Zahlungsraten. Bei einem konventionell mit Handwerkern vieler Gewerke auf dem eigenen Grundstück errichteten Haus ist der Zahlungsplan in der Regel in 8 – 12 Abschlagszahlungen gegliedert. Zahlungspläne von Selbstbau– und Ausbauhäusern sind wiederum anders strukturiert, wie die von Anbietern schlüsselfertiger Häuser.

Worauf kommt es an? Zahlung nach Baufortschritt, Sicherheitsleistung
Das finanzielle Risiko von Bauherren wird minimiert, wenn in den Zahlungsplänen das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung ausgewogen ist und sie Abschlagszahlungen nur in Übereinstimmung mit dem nachgewiesenen Bautenstand leisten. Risikovoll ist dagegen, wenn Bauherren mehr bezahlen als tatsächlich an Bauleistungen erfolgt ist, den Unternehmer also überzahlen. Bei einer Insolvenz belaufen sich finanzielle Verluste dann im Durchschnitt auf 15 000 bis 20 000 Euro. Vertragsangebote und Zahlungspläne müssen aufgrund des hohen Risikos ohne Zeitdruck geprüft und verhandelt werden. Dazu gehört auch eine Sicherheitsleistung des Unternehmens für die Fertigstellung des Bauvorhabens.

Darauf ist zu achten: Keine Vorkasse
Zahlreiche Zahlungspläne von Hausanbietern enthalten eine erste Rate bei Vertragsunterzeichnung bei einigen Anbietern bereits sechs bis zehn Prozent der Vertragssumme. Das ist eine ungesicherte Vorauszahlung ohne jegliche Gegenleistung! Auch Formulierungen wie „Zahlung bei Beauftragung des Architekten“ oder „Zahlung vor Beginn der Dachdeckerarbeiten“ führen zu unberechtigten und risikoreichen Vorauszahlungen. Achten Sie beim Zahlungsplan deshalb nicht nur auf den Wertumfang der jeweiligen Rate, sondern sorgen Sie auch dafür, dass erst nach Fertigstellung der Leistung gezahlt wird.

Fehler vermeiden: Angemessene Zahlungsfristen vereinbaren und
Zurückbehaltungsrecht nutzen
Bei vielen Zahlungsplänen werden Verbraucher durch unangemessen kurze Zahlungsfristen wie „drei Werktage“ oder „sofort nach Rechnungsvorlage“ benachteiligt. Bauherren aber müssen vor Zahlung prüfen können, ob der vereinbarte Bautenstand nachweislich und mängelfrei erbracht und damit die Rechnung fällig ist. Deshalb müssen bei Vertrags-verhandlungen Zahlungsfristen von mindestens acht bis zehn Werktagen vereinbart werden. Private Bauherren haben zudem ein Zurückbehaltungsrecht bei auftretenden Baumängeln in Höhe des Dreifachen der voraussichtlichen Mängelbeseitigungskosten. Lassen Sie durch einen Fachmann die Mängel dokumentieren und die Kosten bewerten. Nutzen Sie Ihr Zurückbehaltungsrecht durch Minderung der Abschlagszahlung.

Achtung: Schlussrate als Druckmittel für Bauqualität einsetzen
Private Bauherren machen zu oft die Erfahrung, dass der Unternehmer kurz vor Fertigstellung Restarbeiten liegen lässt und Baumängel nicht beseitigt. Vor allem, wenn eine zu niedrig vereinbarte Schlussrate kein Druckmittel für den privaten Bauherrn gegenüber der Firma mehr darstellt. Problematisch wird es, wenn die Mängelbeseitigungskosten die Höhe der Abschlusszahlung sichtbar übersteigen. Nur eine Schlussrate von mindestens fünf Prozent der Vertragssumme stellt einen ausreichenden Anreiz für säumige Bauunternehmen dar, das Haus qualitätsgerecht und zügig fertigzustellen.

BSB-Tipp von Rainer Huhle, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes, Berlin:
Sie können Fallstricken aus dem Weg gehen, wenn Sie Zahlungspläne auf Ausgewogenheit unter die Lupe nehmen und sich dabei Hilfe holen. Unabhängige Bauherrenberater des BSB prüfen die konkrete Beschreibung der Teilleistungen und die Angemessenheit der Zahlungs-rate. Gezahlt wird „Zug um Zug“ Auch Anwälte Ihres Vertrauens checken Bauverträge und Zahlungspläne. Verhandeln Sie konsequent, es geht um Ihre Interessen, Ihr gutes Geld für eine gute Leistung. Und: Lassen Sie sich in keinem Fall auf irgendwelche finanziellen Vorleistungen ein!

 

Es tut mir leid, daß ich es Dir so sagen muß, aber Du schreibst Blödsinn. Das kann man Dir aber wohl nicht zum Vorwurf machen. Weniger, weil Du Ösi bist , mehr aber, weil Du einfach keine Ahnung davon hast.
Lies Dir mal das Kleingedruckte bei den Versicherungen durch.
Den Zahlungsausfall als normales Risiko anzusehen und diesen billigend in Kauf zu nehmen zeugt entweder von größter Überheblichkeit oder schlichter Blödheit.

Gruß Lukas