Feuchtigkeit im abgebundenen Beton

Diskutiere Feuchtigkeit im abgebundenen Beton im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo Die Tage sah ich eine Doku über den Brand 1996 im Eurotunnel (fertigstellung 1993). Damals wurde durch die Hitze das Wasser im Beton...

  1. BodoKa

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    Hallo

    Die Tage sah ich eine Doku über den Brand 1996 im Eurotunnel (fertigstellung 1993). Damals wurde durch die Hitze das Wasser im Beton verdampft (dazu wurde so kleine blaue Tropfen gezeigt, die sich auflösten) und der Druck sprengte den Beton. Und das obwohl man extra Beton mit wenig Wasser verwendet hatte.
    Das geht mir nicht aus dem Kopf, weil ich erwartet hätte, dass Jahre nach dem Bau alles Wasser entweder abgebunden ist oder in die "Raumluft" entwichen ist.

    Nun will ich zwar kein Tunnel bauen, habe dafür aber mehrere in den letzten Monaten betonierte Mauern an meiner Terrasse. Und da stehe ich gerade davor, einen Bitumenanstrich und teilweise noch Schweissbahnen aufzubringen. Daher die Frage: Sollte ich damit warten, bis der Beton richtig durchgetrocknet ist, es mal 1-2 Wochen nicht geregnet hat? Habe ich sonst zu viel Feuchtigkeit in der Mauer, wenn der Frost kommt? Braucht der Beton nicht auch nach Wochen noch Feuchtigkeit, weil ihm ja nachgesagt wird, dass er noch jahrelang aushärtet?

    Gruss
     
  2. #2 pauline10, 23.09.2009
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Der hochfeste Beton eines Tunnels hat mit dem Beton einer Gartenmauer nur den Namen gemeinsam.

    Das Wasser das den Tunnel absprengte kann chemisch gebundenes Kristallwasser (oder auch noch Feuchtigkeit vom Grundwasser ) gewesen sein.
    Hochfester Beton, ohne nenneswerte Luftporen, hat mit dem Wasserdampf bei Hitze seine Probleme.

    Ob es aber sinnvoll ist, den Gartenmauerbeton mit , ich nehme an, flüssigem Bitumen zu streichen, möchte ich mal mit einem Fragezeichen versehen.

    Ist der Beton gut verdichtet (Rüttler!!) und ist die Mauer der vorbeistreichenden Luft ausgesetzt, dürfte sich ein Anstrich erübrigen.

    pauline
     
  3. BodoKa

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    Hallo!

    Die neuen Mauern werden nach Fertigstellung der Terrasse teilweise in Erde, teilweise in Schotter und teilweise an der Luft liegen. Erstere beiden will ich mit Bitumen streichen.

    gruss
     
  4. #4 Carden. Mark, 23.09.2009
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    Das ist, der richtige Beton hierfür vorrausgesetzt, dem Beton so ziemlich egal.
     
  5. #5 Ralf Dühlmeyer, 23.09.2009
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    Wenn Du es schaffst, mit Deinem Unkrautbrenner oder dem Grill den Beton bis auf 1.400° C (das war die geschätze Brandtemperatur) hochzuheizen, dann solltest Du noch warten.
    Sollten sich die von Dir erreichten Temperaturen im üblichen Rahmen halten, sollte das Wasser im Beton kein Thema sein.
    Sonst müssten wir ja mit dem Anfüllen von Kellern Jahre warten ;)
     
  6. #6 wasweissich, 23.09.2009
    wasweissich

    wasweissich Gast

    nicht ganz , er wird davon schwarz .......:mega_lol:
     
  7. #7 Carden. Mark, 23.09.2009
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    was ihm auch wiederum egal ist.
     
  8. BodoKa

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    Es ist nicht alles aus Beton. Teilweise ist auch gemauert und verputzt und dann gibt es noch einen Bereich mit einem Betonboden, der an die (Beton-)Mauern anschliesst. An solchen Übergängen hat man ja schnell kleine Risse, aus denen ich die Feuchtigkeit gerne draussen halten will.

    Ich habe keine Bedenken, dass mir der Beton beim Aufbringen der Schweissbahnen um die Ohren fliegt. Der Bezug zum Eurotunnel ist nicht die Hitze, sondern dass mich erstaunt hat, dass nach so langer Zeit noch Feuchtigkeit im Beton ist und ich nicht weiss, ob es dem Beton schadet, wenn er noch feucht ist und "bitumiert" wird - ich also die Feuchtigkeit darin einsperre.

    Gruss

    Bodo
     
  9. #9 Bauwahn, 24.09.2009
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    Wenn der Beton tatsächlich auf allen Seiten einbitumiert wird, dann sollte die Restfeuchte schon so gering sein, dass sich das Bitumen später nicht mehr löst durch an die Oberfläche diffundierendes Wasser aus dem Inneren.
    Das macht dem Beton zwar auch nichts, aber halt der Beschichtung.
    Bei KMB muss man im Zweifelsfall mit einer Dichtschlämme gegen nachstosstende Feuchtigkeit absperren.
    Mit dem Kristallwasser, dass bei höheren Temperaturen entweicht, hat das aber ohnehin nichts zu tun. Das ist schließlich das, was man im Zementwerk auch macht.
     
  10. BodoKa

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    Dann warte ich mal auf einen guten Zeitpunkt. Danke.


    Wie steht's mit der Volksweisheit: "Beton härtet noch 20 Jahre aus." Braucht der Beton dafür Feuchtigkeit oder ist die bereits ausreichend vorhanden?
     
  11. #11 Bauwahn, 24.09.2009
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    Kritisch wegen Austtrocknens sind die Anfangstage, weil da das meiste passiert. Die Auslegungsfestigkeit entsteht bei Normbedingungen innnerhalb von 28 Tagen, aber nach der ersten Woche - wo war die Kurve nochmal ? - sind es bereits, je nach Zementart so etwa 2/3.
    Das Austrocknen (und Schwinden) einer üblichen Betondecke im EFH geht auch ein paar Jahre.
    Aber tatsächlich verändert sich der Beton noch viele Jahre mehr.
    Aber das ist nur so "Qualitatives Nebenfachwissen" meinerseits... wo sind die Betonköpfe?
     
  12. Dachi

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    Muss ich nochmal hochholen.

    Das mit den 28 Tagen ist mir geläufig.
    Das mit dem 2/3 austrocken in den 1ten 10 Tagen habe ich auch schon gehört.
    Was ich allerdings nicht weiss: Wann kann ich ne Betondecke mit Bit-Dampfsperre einpacken ohne das Schäden Innen zu erwarten sind?
    Ich habe folgendes Bv.:
    Anbau mit ca. 24cm. Betondecke (Fertigteil wird vor Ort mit Beton gefüllt)

    Archi-/ Statiker ist alles vorhanden. Aber keiner will den Schuh anziehen und mir schriftlich geben wann ich abdichten darf!
    Die Archine hat bei Baud.. angerufen, die wiederum gesagt haben: "Das ist im Ermessensspielraum des DD" jaja, ist klar.
    Der Statiker sagt: "Äääh..öhhh...Ihr macht das schon" (oder so ähnlich).

    Ich habe Bedenken, dass, wenn ich zu früh einpacke und die Jungs unten alles Verputzen etc., es sich evt. Schimmel o.ä. bilden kann und ich mit im Boot sitze.
    Oder mach ich mir umsonst nen Kopp?
     
  13. #13 pauline10, 30.04.2010
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Also das Wasser , das im Beton vorhanden ist beträgt ca 40% des Zementgewichtes. Dieses Wasser ist mit dem Zement chemich gebunden und teilweise in den winzigen, sog. Kapilarporen in flüssiger Form vorhanden.

    Wieviel % das genau sind, ergibt sich aus den einzelnen Komponenten des Zementes. Alit, Belit usw. Bei diesem "Wassergehalt" ist der Zement "trocken"!!!

    Diese Wasser geht natürlich in Dampf über, wenn der Beton bei 1400 grad "warm" wird. Bei diesen Temperaturen gehen die chemischen Verbindungen, die sich beim Abbinden gebildet haben, wieder auseinander.

    Da der Beton mit mehr als 40% Wasser gemischt wird, bleibt noch Wasser in den 1000 mal größeren Luftporen oder es macht den Beton schlicht feucht und es trocknet mit der Zeit aus.
    Nur dieses Wasser kann zu Feuchteschäden führen. Wenn es überhaupt welche gibt.

    pauline

    24 cm für eine Betondecke erscheinen mir bei üblichen Spannweiten im Wohnungsbau recht üppig. Oder sind da mehr als ca. 8 m zu überbrücken??

    pauline
     
  14. #14 JamesTKirk, 30.04.2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30.04.2010
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Eine schlüssige Erklärung sieht anders aus ... :e_smiley_brille02:

    Aber ich bin schon die ganze Zeit auf der Ausschau nach dem Bus, in dem diejenigen Leute drinsitzen, die paulines Ausführungen interessieren. :winken
     
  15. #15 Wieland, 30.04.2010
    Wieland

    Wieland Gast

    Feuchtigkeit im abgebundenen Beton?

    oder chemisch gebundenes Wasser im Kalkstein.

    Was nun? :bau_1:
     
  16. Dachi

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    Danke!

    Anderst gefragt: Wer gibt die "Freigabe" Statiker oder Archine?
    Oder "egal, wird schon gutgehen" :cool:
     
  17. sepp

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    egal ob freigabe oder nicht - hinweispflicht beachten.
    deine bedenken schriftlich äussern und darauf hinweisen, daß bis zur feuchteregulierung die untere bauteilschicht nicht diffussionshemmend beschichtet werden sollte. dann hats wieder der architekt :e_smiley_brille02:
     
  18. Dachi

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    So wird´s gemacht. Danke
     
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