Hohe Strafe für Badezimmer-Kartell

Und...

der Satz ist seit 2003 unverändert!

 

@Reihenhausmax
ich will nicht Erbsenzählen aber zumindest zur Zeit sind über 50% des Spritpreises *Steuern* ... und wenn ich von den 1,45 mal 80 Cent abziehe ... mit *gefühlten* 65 Cent an der Tanke gings mir wirklich gut .

Für mich ist die Spritpreisgestaltung sowieso zwischenzeitlich einfach eine Frechheit und klares Zeichen wohin die Konzerngläubigkeit führt.

Das die ganzen Jungs auch mal eine an die Glocke brauchen ist wohl keine Frage, denn die Preisspielereien die da betrieben werden ....

Aber die sind zu groß und zu nützlich als dass man denen mal kräftig ans Bein tritt.

Gruß
Achim Kaiser

 

spannend wie man von der Kartellstrafe wg. Preisabsprachen auf die Höhe der Ökosteuern kommt. das ist doch alles...

 

Das wäre in der Tat wirksamer, stimmt.

Nur: ich weiß nicht ob das deutsche Strafrecht DAFÜR Gefängsnis "hergibt". Rechtlich wird da eine sehr große Hürde gelegt.

@ Lukas

Artikelauszug:
Die höchste Strafe brummte die Kommission mit 326 Millionen Euro dem amerikanischen Hersteller Ideal Standard auf. Villeroy & Boch muss 71,5 Millionen Euro zahlen

Bezeichnest Du das wirklich als Peanuts? Das trifft schon ziemlich empfindlich wie ich finde. Obgleich man im Umkehrschluß somit ein Unternehmen über Jahre schädigt und zur Non-Tax-Company macht, wenn diese Strafen als Betriebsausgabe geltend gemacht werden können. Können sie?

Oftmals sind dann die Geschäftsführer, die die Preisabsprachen entschieden haben, gar nicht mehr im Unternehmen tätig. Es besteht aber die Möglichkeit der Schadensersatzforderung (siehe Siemens).

Letztlich gehts um Ethik und die Anwendung der guten alten Kaufmannsehre.

 

Wolli,

die Millionen klingen für Dich und mich nach sehr viel. Wennste aber jahrelang Millionen Armaturen absolut überteuert verticken kannst, dann relativiert sich sowas.

Gruß Lukas

 

Im Falle von V+B allerdings zeigen die Betriebsergebnisse der vergangenen Jahre aber eine andere Seite. Die sind -vorsichtig ausgedrückt- auf sehr tiefem Branchenniveau.

Außerdem: Der durch überteuerte Verkäufe generierte Gewinn wurde ja nicht gehortet und stumpfsinnig versteuert. Vielmehr bildet er eine Basis für Marktaquisitionen und Investitionen.

Das heißt das in dem Zusammenhang hohe Verbindlichkeiten zu berücksichtigen sind, die als Dauerschuld eh schon da waren.

Und EUR 75 Mio als Strafe, die einfach mal weg sind , bzw. finanziert werden müssen, ohne einen Unternehmensmehrwert ist ganz schön happig auch und gerade für V+B.

Da ich das Volumen von Ideal Standard nicht kenne, weiß ich aber nicht wie sich die EUR 300 Mio dort auswirken.

Weiß eigentlich jemand, ob und wer diesmal als Kronzeugenpetze für eigene Straffreiheit gesorgt hat?

Bei den Kaffeeleuten war es glaube ich ein schweizer Konzern.

 

Warum Petze?

Lt. Zeitungsbericht wurde Masco (nie gehört) die Geldbuße ganz, Grohe zu einem Drittel erlassen.

 

jetzt fehlt noch das rumgemaule, dass bei
straftzahlung arbeitsplätze in gefahr seien.

 

Na weil das ein üblicher Vorgang zur Verkürzung der Ermittlungen für die Kartellämter ist. Ob das hierbei auch so war, weiß ich nicht. Daher ja die Frage.

 

Ja, so ist es doch. Die Arbeiter können doch nichts dafür, dass ihre Chefs Verbrecher sind.
Bestrafen müsste man nicht die Firma, sondern die handelnden Personen, also die verantwortlichen Manager persönlich. Und zwar sollte die Strafe so hoch sein wie das gesamte Gehalt das er in dieser Zeit verdient hat.
Oft ist des doch leider so, dass die Verbrecher mit einer 'angemessenen' Abfindung gegangen werden und dann bei der nächsten Firma grad so weitermachen.
Kriminille Manager:
- gehören weg vom Arbeitsmarkt,
- akademischer Titel unehrenhaft aberkennen
- Enteignung des gesamten durch kriminelle Diensthandlungen erworbenes Vermögen
- lebenslanges Arbeitsverbot in der betreffenden Branche

Wer ein so dermaßen hohes Gehalt bezieht, der muss auch damit haften wenn er dabei kriminell wird.

 

Sehe das wie Sk8goat.

Übrigens hab ich gestern gelesen, dass Infineon in der US eine Strafe für verbotene Preisabsprachen bekommen hat. Höhe wurde im "one-liner" nicht genannt. Und das erste Mal wars für denen nicht, glaube ich. Ist halt ein Branchenübergreifendes Problem, nur durch persönliches haften lösbar.

 

ob wir so etwas mal erleben dürfen?
ich hab da meine zweifel....

 

EU verhängt Millionenstrafe gegen Stahlkartell

Verbotene Preisabsprachen

EU verhängt Millionenstrafe gegen Stahlkartell
Die EU-Kommission hat eine Geldbuße von 518 Millionen Euro gegen ein Stahl-Kartell verhängt. 17 Spannstahl-Produzenten sollen zwei Jahrzehnte lang in ganz Europa Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt haben. Auch deutsche Firmen waren dabei.

http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21...98B6129BAE4759CBE1~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Bin ja mal gespannt, wann die HOAI endlich fällt.