Wärmebrücke erst nach 40 Jahren "wirksam" ?

Diskutiere Wärmebrücke erst nach 40 Jahren "wirksam" ? im Spezialthema: Wärmebrücken Forum im Bereich Bauphysik; Guten Tag. Seit ca 3 Jahren haben wir in einer vermieteten Wohnung das Problem, dass immer wieder Schimmel an einer bestimmen Stelle auftritt....

  1. #1 Baldbauherr, 22.01.2013
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    Guten Tag.

    Seit ca 3 Jahren haben wir in einer vermieteten Wohnung das Problem, dass immer wieder Schimmel an einer bestimmen Stelle auftritt.
    Tatsächlich handelt es sich um eine Raumecke mit Übergang zum Dach (Betondachkasten und somit natürlich auch die kälteste Stelle in der Wohnung. In den darunterliegenden Wohnungen gibt und gab es nie Probleme. Es ist keine 90°-Ecke, sondern 2 mal 45° mit ca 2m Wand dazwischen.

    Nun liegt ein Angebot für Innendämmung mit Claziumsilikatplatten (inkl Gipsputz entfernen, Kalkputz als Untergrund anbringen und gefilzter Putz als Endbeschichtung auf den Platten) vor. Ca 30qm -> 6000.- € all inklusive.

    Eine Außendämmung der ganzen Fassade kommt derzeit noch nicht in Frage.

    "Eigentlich" wurde die Hausverwaltung beauftragt, ein Angebot für die betroffene Ecke einzuholen (mit Keilen an Decke)

    Unsere Vermutung ist nach wie vor, dass nicht richtig geheizt und gelüftet wird, da uns aus den 40 Jahren zuvor keinerlei Probleme bekannt sind.
    (Probleme begannen ungefähr dann, als die Kinder der Mieterin ausgezogen sind und der Raum nun natürlich anders genutzt wird)

    Jährliche Kosten durch Maler und Schimmelbeseitigung summieren sich, weswegen wir nun eine Teilsanierung als Lösung anstrebten. Hätte auch etwas kosten dürfen, aber die 6000.- sind etwas über dem Budget.

    Einen echten Wärmebrückennnachweis gibt es (noch) nicht. Wir möchten Ärger mit der Mieterin natürlich weitestgehend vermeiden, aber eben auch ausschließen, dass es nicht doch "ausschließlich" am Nutzerverhalten liegt.

    Wie geht man da am besten vor? Ist der Klimawandel schuld, dass Wärmebrücken erst nach 40 Jahren "aktiviert" werden?

    Danke für Tipps in alle Richtungen.
    Ich würde ja eigentlich der Mieterin gerne einfach einen Bayernlüfter in die Ecke bauen, aber...

    Gruß
    B.
     
  2. H.PF

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    Was ist ein "Bayernlüfter"?
     
  3. #3 Baldbauherr, 22.01.2013
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  4. #4 Ralf Dühlmeyer, 22.01.2013
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    Mit einem Datenlogger Heiz- und Lüftungsverhalten so wie Oberflächentemperaturen ermitteln.

    Das ist objektiv
     
  5. #5 Baldbauherr, 22.01.2013
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    Hallo Ralf.

    Welche Berufsgruppe beauftragt man dazu? Ändert sich das Nutzungsverhalten nicht zwangsläufig, wenn da Datenlogger rumstehen?
    Weil darauf hingewiesen, wie man heizt und lüftet haben wir mehrfach.

    Der Stukkateur hat übrigens bei seiner Begehung zur Angebotserstellung bei 0/2° AT eine Wandoberflächentemperatur von 11° bei einer relF von 59% gemessen. Leider keine Raumtemperatur mitgeteilt. Außerdem ist das ja nur eine Momentaufnahme.

    gruß
    B.
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 22.01.2013
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    Daten müssen so 3 - 4 Wochen geloggt werden, so lange reisst sich keine(r) zusammen.

    Sachverständige - da muss man einfach mal rumtelefonieren.
     
  7. Julius

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    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Das ist also eine Eigentumswohnung in einem MFH?
    Wie lautet der Beschluß genau?
    Warum wurde er nicht umgesetzt?
    Evtl. ist das eine Sache, welche die Gemeinschaft bezahlen muß (und nicht Ihr allein).
     
  8. #8 Baldbauherr, 22.01.2013
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    Hallo Julius.

    Es ist eine Wohnung in einem MFH, welches komplett in Familienbesitz ist und die Mietverwaltung an eine Firma beauftragt wurde.

    Gruß
    B.
     
  9. raaner

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    Da das Problem (ohne Mieterwechsel) erst jetzt auftritt, wird sich wohl tatsächlich etwas am Nutzerverhalten geändert haben. Aber nur weil es sich geändert hat, muss es nicht falsch sein. Vlt. wurde vorher unverhältnismäßig viel geheizt und gelüftet und nun nur noch "normal" (zumutbar). Daher siehe #4 + Bewertung der Konstruktion der Wärmebrücke. Sind natürlich alles Kosten die im Fall der Fälle noch zu den 6k dazukommen. Aber auch in dem Fall könnte man zumindest die Sanierungsmaßnahme optimieren.
     
  10. #10 th_viper, 22.01.2013
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    Warum "aber"?
     
  11. #11 Baldbauherr, 22.01.2013
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    Wird wohl darauf hinauslaufen. Danke
    Optimieren? Wir würden die Wärmebrücke ja gerne entfernen lassen, aber nicht unbedingt sämtliche Außenwände in dem Raum (Wohnzimmer)
    6K - > davon 5k energetische Sanierung und Verbesserung der Wohnqualität -> 11% umlegbar auf Jahresmiete -> 550.-/Jahr mehr Miete. Das müsste man erstmal an Heizkosten einsparen. (Wird von uns natürlich so nicht gemacht!)

    Es ist eben ein Wohnzimmer: Lüftergeräusche, Wartung bzw. Reinigung, Nutzung und eben dann trotzdem noch eine Wärmebrücke.
     
  12. #12 Alfons Fischer, 23.01.2013
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    Skizzieren Sie doch mal das Detail, damit man sich was vorstellen kann... Was ist denn oben drüber (der Begriff "Betondachkasten" ist bei uns nicht üblich, folglich bin ich mir nicht sicher, was ich mir darunter vorstellen soll...)?
     
  13. Der Da

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    darf man fragen, wann Fenster ausgetauscht wurden? Nicht zufällig vor 3 Jahren?
    Ich wohne derzeit ja selbst noch in Karlsruhe und kenne die Qualität und Situation in vielen Wohnungen. Habe ja lange Suchen müssen, um eine ordentliche zu bekommen.
    Wir haben auch neue Fenster bekommen, und haben jetzt auch an einigen Stellen Schimmelansätze. Aber halt erst seitdem die neuen Fenster drin sind.
    Wir lüften genug, aber es ist unzumutbar alle Räume voll aufzuheizen, da uns sonst die Heizkosten fast 200€ monatlich kosten würden. Es bringt eben nix, nur die Fenster auszutauschen, und die Wände sind arschkalt, weil ungedämmt. Mit den alten Fenstern hatte man automatische Fensterfalzlüftung, da die einfach nicht dicht waren. Jetzt fehlt die Dauerlüftung.

    Ist nur so, nicht immer ist der Mieter schuld, manchmal einfach auch nur sinnlose Aktionen des Vermieters (neue Fenster um die Miete noch etwas zu erhöhen).
     
  14. raaner

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    Es stimmt schon, dass ein reiner Fensteraustausch bei unverändert schlechter Außenhülle nicht der wahre Jakob ist (ohne jetzt den genauen Grund/Situation zu kennen).

    Allerdings passt das auch nicht recht zusammen:

    vs
    ----------
    vs
     
  15. #15 Alfons Fischer, 23.01.2013
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    Dann haben Sie sich die falsche Wohnung ausgesucht. Ist übrigens einer der Hauptgründe für den Energieausweis gewesen, sich vor Anmietung einer Wohnung über den zu erwartenden Energiebedarf informieren zu können. Wie beim Kühlschrank halt auch.
    Die Baukonstruktion braucht halt eine gewisse Oberflächentemperatur, damit die durch Sie eingetragene Feuchtigkeit keinen Schaden verursacht. Und um die Oberflächentemperatur zu erhöhen und einigermaßen konstant zu halten, muss man eben ausreichend heizen.

    Ob die Aktion sinnlos ist, mag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Aber vermutlich nicht, weil hierdurch bei ansonsten unverändertem Heizverhalten eine Energiekosteneinsparung zu erwarten ist. Sie können sich sicher sein: vermutlich kein Vermieter investiert in Fenster, damit er die Miete erhöhen kann.
     
  16. #16 Baldbauherr, 23.01.2013
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    Bei uns jedenfalls wurden keine Fenster getauscht und auch sonst nichts baulich innerhalb der letzten 20 Jahre an dieser Stelle verändert. Fenster sind auch nicht Ursache für Schimmel, sondern wie beschrieben die Wärmebrücke.

    Auch kann ein Vermieter nichts dafür, dass die Heizkosten (Heizöl, Gas, strom...) in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. Es wird deswegen immer öfter falsch geheizt, weil der Mieter denkt er spart dann etwas. Leider ist das gegenteil der Fall! Die Wände kühlen aus, werden feucht und er muss mehr heizen (oder er friert und beschwert sich dann, dass der Raum nicht innerhalb 20 Minuten von 16° auf 21° aufheizbar ist) Aber erkläre das mal jemandem...

    Manche Mieter haben eben leider ein falsches Bild bzw. überhaupt keine Ahnung vom Vermieten und denken, die Miete fließt direkt in die Urlaubskasse des Vermieters.
    Den Vermieter möchte ich mal kennenlernen, der Fenster tauscht, um die Miete zu erhöhen.
    Naja, soll hier jetzt nicht das Thema sein ;)

    Gruß
    B.
     
  17. #17 Baldbauherr, 23.01.2013
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    Sorry, skizzieren ist gerade schlecht und Fotos habe ich derzeit auch keine ;)

    Diese Beschreibung kommt vom Bauingenieur der Verwaltungsgesellschaft: "Es handelt sich um Kondensationsschäden, der Wandaufbau ist trocken. Da der Dachvorsprung betoniert ist, oberhalb der Kniestock unbeheizt und die Wand sehr exponiert liegt, kommt alles Ungünstige zusammen. Hier sind mehrere geometrische und materialbedingte Wärmebrücken vereint, ob die Stellen noch der DIN 4109 entsprechen könnte nur von einem Gutachter ermittelt werden (Wärmebrückennachweis) - Kosten ca. 800€. Mittelfristig ist dem Eigentümer zu einer energetischen Sanierung (Fenster und WDVS) zu raten."

    Es handelt sich um ein Eckhaus, in dem unten eine "Kneipe" mit Eck-Eingang war. Deswegen keine spitze 90° Hausecke, sondern 2 mal 45° mit ca 2m Wand dazwischen. Und diese Wand bzw. deren Ecken unterm Dach sind die betroffenen Stellen.

    Gruß
    B.
     
  18. #18 Alfons Fischer, 23.01.2013
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    na dann... Was soll ich sagen? lassen wir's halt...
     
  19. #19 Baldbauherr, 23.01.2013
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    Hallo.

    trotzdem danke für die Mühe. Ich dachte unter der Beschreibung könne man sich nun etwas vorstellen. Mehr könnte ich auch nicht skizzieren (außer eine Wand mit abgeschrägter Ecke)

    Gruß
    B.
     
  20. #20 Alfons Fischer, 24.01.2013
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    ich dachte eher an einen Schnitt, auf dem man die Decke, den "Dachkasten", den Kniestock und den Dachfußpunkt mit der Lage zueinander sehen kann...
     
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