Zwei Angebote - Keine Meinung

Diskutiere Zwei Angebote - Keine Meinung im Sanitär Forum im Bereich Haustechnik; Hi zusammen, da ich mich im Bereich Sanitär überhaupt nicht auskenne und zwei Angebote von verschiedenen Heizungs/Sanitär-Firmen vorliegen...

  1. #1 Newie1979, 21.02.2013
    Newie1979

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    Hi zusammen,

    da ich mich im Bereich Sanitär überhaupt nicht auskenne und zwei Angebote von verschiedenen Heizungs/Sanitär-Firmen vorliegen habe, möchte ich einfach mal hier in die Runde fragen, um eine Entscheidungshilfe zu erhalten:

    Zu den Grundinfos:
    - Wir bauen ein EinfamilienH-Hus mit Keller und ca. 175m2 Wohnfläche. Verwendet werden soll eine Pellets-Heizung (dies soll auch so bleiben und gar nicht Bestandteil der Frage sein ;-) und überall Fußbodenheizung.

    - die eine Firma hat mir einen kleinen Hapero-Kessel (max. 15kW), den man problemlos ins Wohnzimmer stellen könnte mit Sacksilo eingeplant (da werden die Pellets nicht mit einer Förderschnecke raustransportiert sondern rausgesaugt) und KEINEN Pufferspeicher eingeplant (den würde man nicht brauchen, kostet nur Geld laut Aussage des Verkäufers). Im Bad haben wir bei der Dusche eine normale Mischbatterie OHNE Thermostat.

    - die andere Firma hat mir einen großen KWB Pelletskessel mit 800 Liter Pufferspeicher und separatem 200L Frischwasserspeicher (der sich soweit ich das richtig verstanden habe im Durchlafu das Warmwasser holt) + kein Sacksilo sondern ein Pelletslager (das ich selber noch bauen muss) mit Förderschnecke usw. + rät zu einem Thermostat in der Dusche.

    Der Preis des unteren ist natürlich um einiges Höher, jedoch braucht man das alles auch laut Aussage des Verkäufers B.

    D.h, ich hab nun zwei VÖLLIG unterschiedliche Angebote und weiß nicht, was besser/schlechter für meinen Zweck ist.
    Kann mir irgendjemand eine Entscheidungshilfe geben?

    Bin für jeden Tipp dankbar!


    Viele Grüße

    Daniel
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Und wie soll bei Variante 1 das WW erzeugt werden?

    Der Verzicht auf einen Pufferspeicher ist theoretisch möglich, dann muss aber alles passen, sonst geht das Konzept in die Hose. Nachdem erfahrungsgemäß in der Praxis nie alles passt, würde ich mir gut überlegen, ob man ein Konzept ohne Pufferspeicher umsetzt.

    Ein Pelletofen im Wohnraum ist OK, aber auch hier gilt, Rahmenbedingungen beachten. Die Dinger arbeiten nicht lautlos, schon gar nicht wenn die Pellets aus dem Lager gesaugt werden sollen (das klingt wie ein Staubsauger, Turbine oder wie man das auch immer nennen will).

    Das WW muss natürlich gegen Übertemperatur abgesichert werden, das ist selbstverständlich.

    Wie man die WW-Erzeugung aufbaut, das ist auch eine Frage des Nutzerverhaltens, Anzahl der Personen, und der Anzahl bzw. Art der Zapfstellen.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 Newie1979, 21.02.2013
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    Hi Ralf,

    ich denk auch, dass ich die Variante mit dem Pufferspeicher wählen werde.
    Nur haben mir schon einige Liete von einem Thermostat abgeraten (anscheinend werden die relativ häufig kaputt und man hat dann hohe Kosten durch den Austausch...?). Ein andere hat mir erzählt, dass die Sache mit dem Warmwasser, das im Durchlauf geholt wird gar nicht so gut ist (warum weiß ich nicht).

    wie siehst du das?

    Beste Grüße

    Daniel
     
  4. #4 Ralf Dühlmeyer, 21.02.2013
    Ralf Dühlmeyer

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    Wie wärs mit einer vernünftigen Planung des ganzen? Dann werden auch die Angebote vergleichbar.
     
  5. #5 Newie1979, 21.02.2013
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    Naja, beide Firmen finden ja, dass ihre Planung jeweils vernünftig ist.
    Und ich als Laie muss mir da jetzt halt aussuchen, wer Recht hat.
    Wenn ich da jetzt einen der beiden frage, ob seine Lösung vernünftig ist, und ob die Lösung des anderen besser/schlechter ist, weiß ich schon, was als Antwort kommt...
     
  6. #6 Ralf Dühlmeyer, 21.02.2013
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    Ne, echt? Hätte ich jetzt wirklich nicht vermutet.

    Es geht darum, dass DU eine Planung erstellen lässt und auf Basis dieser Planung Angebote einholst!!!
     
  7. #7 Newie1979, 21.02.2013
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    Ne, echt? Hätte ich jetzt wirklich nicht vermutet. -->zurück ;-)

    Ist das nicht die Aufgabe einer Heizungsfirma?
    Ich habe halt das gemacht, was denke ich jeder macht: Ich bin mit meinem Plan zu zwei Heizungsfirmen gegangen und die HABEN mir daraufhin ja auch eine Planung erstellt mit einem dazu passenden Angebot.
    Ich weiß als Laie weiß nun eben nur nicht, welche dieser beiden völlig unterschiedlichen Planungen die passende / vernünftigere ist.
    Oder hab ich da jetzt irgendwas falsch gemacht. Wer sollte deiner Meinung nach denn eine Planung für mich erstellen?
     
  8. #8 Ralf Dühlmeyer, 21.02.2013
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    Wenn viele eine Sache machen,wird sie deswegen nicht richtig(er). Snst wäre das Tempolimit innerhab geschlossener Ortschaften schon längst irgendwo zwischen 70 und 80 km/h :p

    Du nimmst Deinen Grundriss und Deinen EnEV Nachweis, lässt damit eine Wärmebedarfsermittlung machen und danach die Anlage planen.
    Wer macht das? Haustechnikplaner, auch entsprechend ausgebildete Heizungsbauer und manche Hersteller.

    Hersteller garantiert auf ihr Produkt abgestimmt, Heizungsbauer oft auf das Prdukt, bei dem sie beim Großhandel den grössten Rabatt bekommen, Planer am Produktunabhängisten.

    Jetzt sag nicht - ja, ich war doch beim HB-Männchen.

    So eine Planung frisst eine Menge Zeit, dass macht Dir kein HB nur um ein Angebot abgeben zu können.
    Das musst Du schon beauftragen und bezahlen. Aber dann gibts auch aufeinander abgestimmte Komponenten, die auch zu Deinem haus passen und nicht nur baulich eingepasst wurden!
     
  9. R.B.

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    Gerade bei Anlagen die schlecht regelbar sind, und dazu gehören Holz- und bedingt auch Pelletkessel, ist es wichtig, dass das TW-System vor zu hohen Wassertemperaturen geschützt wird. Es muss auch sichergestellt sein, dass sich an den Zapfstellen niemand verbrühen kann. Bereits Temperaturen von 50-60°C können gem. med. Definition zu Verbrennungen führen.

    Ein Schutz gegen Übertemperatur am Ausgang des WW-Erzeugers (respektive WW-Speichers) UND Thermostatbatterien die zuverlässig regeln sind daher in meinen Augen ein MUSS wenn solche Rahmenbedingungen vorliegen.

    Die Sache mit dem WW im Durchflußprinzip hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass die Legionellenproblematik vernachlässigt werden kann. Ein Nachteil ist, dass man sehr genau auf den benötigten Volumenstrom (Zapfmenge) achten muss, da der Wärmetauscher nur eine begrenzte Übertragungsleistung hat.

    Noch ein Kommentar zur Planung. Die Firmen werden natürlich nur bedingt eine Planung abliefern, da diese ja nicht bezahlt wird, und niemand weiß, ob das Angebot erfolgreich sein wird. In den meisten Fällen sieht die "Planung" dann so aus, dass man Standard 08/15 aus der Liste abtippt und das in ein Angebot umwandelt. Es ist aber für den Auftraggeber auch fast unmöglich einen professionellen Planer zu finden der sich mit solchen Kleinigkeiten abgibt. Das Problem ist bekannt, eine Lösung habe ich aber nicht. Die am Bau sowieso beteiligten Planer, sprich Architekten, Statiker, haben erfahrungsgemäß nur begrenzte Erfahrung wenn es um Haustechnik geht, oft besteht auch kein Interesse hier tiefer einzusteigen, denn an sich gehört das ja nicht zum Job. Professionelle Haustechnikplaner wiederum haben kaum Interesse an der Planung im EFH Bereich, denn der Aufwand ist im Vergleich zum Auftragsvolumen und "Lohn" sehr hoch.

    Also bleibt es meist an den Handwerkern hängen, und die sind oftmals keine genialen Planer, und verweisen zu Recht darauf, dass sie ihr Geld mit der Ausführung und nicht mit Planung verdienen.

    Gruß
    Ralf
     
  10. #10 Newie1979, 21.02.2013
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    Hi Ralf,

    vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Firma B, die mit Puffer und mit Thermostat usw. geplant hat die bessere Ausgangsbasis bildet.

    Viele Grüße

    Daniel
     
  11. R.B.

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    Es sieht danach aus.

    Du benötigst zuerst einmal die Heizlast des Gebäudes, vorzugsweise nach EN12831 ermittelt. Das wäre die Grundlage für die Planung.
    Dazu dann den WW-Bedarf genauer definieren, also Anzahl der Personen, Art und Typ der Zapfstellen usw.

    Bei einem Pelletkessel kann man, im Gegensatz zu einem Holzkessel, nach Heizlast dimensionieren, da er ja theoretisch 24h am Tag Energie liefern kann, ohne dass man nachlegen muss (Nutzerverhalten). Wichtig ist, dass man anhand der Heizlast die Leistung des Pelletkessels wählt. Die Verbrennung von Pellets lässt sich halt nicht so fein regulieren wie beispielsweise eine Gastherme. Manche Pelletkessel sehen sogar eine Leistungsregelung nicht einmal vor. Die produzieren dann die meiste Zeit des Jahres, evtl. sogar das ganze Jahr über, einen Leistungsüberschuss. Das Verhalten der Wärmeerzeuger muss man also berücksichtigen, und notfalls überschüssige Energie in einem Puffer "zwischenlagern". Anschließend stellt sich natürlich sofort die Frage, wie groß der Pufferspeicher werden soll bzw. muss. Hier kann man je nach Konzept knapp dimensionieren, also Laufzeiten berücksichtigen usw. Faustformeln die man oft für Holzkessel heranzieht (xx Liter/kW) funktionieren hier nur bedingt.

    Für die WW-Erzeugung ist es wichtig so zu planen, dass nicht unnötig viel WW bevorratet wird. Die Variante mit WW im Durchlaufprinzip würde ich nur unter bestimmten Bedingungen wählen, ansonsten wäre ein einfacher WW-Speicher mein Favorit. Das sind aber Dinge die man in der Konzeptphase überlegen muss. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, Beispiele hatte ich ja oben schon genannt.

    Ein wasserführender Ofen im Aufstellraum wäre eine Überlegung wert, doch solche Konzepte haben den Nachteil, dass immer der Aufstellraum geheizt wird, selbst wenn man "nur" für die anderen Räume bedarf hätte. Zudem ist die WW-Erzeugung im Sommer ein Thema. Solar könnte hier nur bedingt helfen.

    Es gibt also viele Dinge zu beachten, bevor man ein Konzept detaillierter ausarbeiten kann.

    Gruß
    Ralf
     
  12. #12 Newie1979, 21.02.2013
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    Alles klaro, danke für die vielen Tipps! Werd meinen Heizungstyp damit konfrontieren ;-)
     
  13. R.B.

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    Und wenn es um den Aufstellort im Gebäude geht, immer auch daran denken, dass so ein Pelletkessel nicht geräuschlos arbeitet. Das gilt natürlich nicht nur für einen Pelletofen wie oben beschrieben.

    Gruß
    Ralf
     
  14. Julius

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