Wie viel geht?

Dann hoffe ich für dich, dass die Verkaufs-Vorgaben sich auf eine "Gesamtmarge" beziehen und nicht auf einzelne Produkte wie man manchmal hört/liest (x BSV+x Aktienfonds).

 

Na ja, seien wir mal ehrlich, wer sein Unternehmen richtig steuert, muss dem Vertrieb Vorgaben machen, und dabei ist es üblich, dass bestimmte Produkte bevorzugt zu verkaufen sind. Das geschieht dann meist über attraktive Margen für die Verkäufer. Ist in jedem Supermarkt, in jedem Fachhandel und bei jedem Industrieunternehmen so. Warum sollte das in einer Bank anders sein? Ich habe das schon so oft geschrieben, eine Bank ist kein caritativer Verein, auch keine Heilsarmee, sondern ein Wirtschaftsunternehmen.

Gruß
Ralf

 

Ein wahres Wort!

Es ist interessant was Leute immer für Vorstellungen haben - Firmen müssen Geld verdienen. Je mehr, desto besser.

Das entschuldigt natürlich keine Falschberatung oder Betrug etc. Das sollte auch klar sein.

Allerdings ist die logische Konsequenz aus dieser Erkentnis das ich mir entweder selber Fachverstand einkaufe oder mich selber bilde. Es ist erstaunlich wie wenige Hausbesitzer wissen wie ihr Annuitätendarlehen prinzipiell funktioniert, obwohl sie den Vertrag ja unterschrieben haben...

 

Richtig. Betrug bleibt Betrug, egal ob es um den neu gekauften Fernseher, ein Auto oder ein Darlehen geht.

Falschberatung ist ein schwieriges Thema, denn es gibt mehr als genug Fälle, da sehen die Leute nur Zinssätze und sind selbst für mahnende Worte nicht mehr zugänglich. Geht´s dann in die Hose, dann kann man sich plötzlich an nichts mehr erinnern und zieht den Joker "Falschberatung" aus dem Ärmel. Kein Wunder also, dass einem die Verkäufer zentnerweise Papiere unterschreiben lassen um sich in alle Richtungen abzusichern. Dumm nur, wenn der Kunde nicht einmal die ersten Zeilen lesen, geschweige denn verstehen kann.

Ich habe schon mehrfach Verträge meiner Banken extern prüfen lassen, und spätestens wenn mir ein befreundeter Fachanwalt sagt "Ralf, das würde ich nicht unterschreiben", gehen bei mir sämtliche Alarmglocken an. Dann gibt es nur noch eine Rückfrage in wie weit einzelne Teile des Vertrags verhandelbar sind, und wenn das nicht möglich ist, dann muss man auch einmal NEIN sagen können. Mir wurde aber auch schon gesagt, dass der Vertrag OK ist, und das Problem wohl eher auf meiner Seite liegt. Dann muss man auch einmal selbstkritisch sein.
Wichtig ist, dass dies alles in einer sachlichen Atmosphäre abläuft, denn man möchte sich ja auch in Zukunft noch zusammensetzen können um Geschäfte zu machen. Deswegen gilt, Emotionen haben hier keinen Platz.

Gruß
Ralf

 

Hehe - definitiv. Wenn man nichtmal versteht was man unterschreibt kann man auch schlecht wissen ob das Gegenüber da gerade eine "Falschberatung" abliefert.

Was auch immer gilt: "Gier frisst Hirn" und "Zum lügen gehören immer zwei - einer der lügt und einer der es glaubt" (und oft wollen die Leute belogen werden...)

 

@Ultra79: Ich muss gerade an die 85 jährige alte Dame denken, der eine Rentenversicherung aufgeschwätzt wurde. Soll ich jetzt zum Lachen in den Keller oder zum kotz** zum Klo???

 

Solche Fälle sind ärgerlich, das ist richtig. Man muss sich auch fragen, ob hier eine bewusste Täuschung des Kunden vorlag. Andererseits hätte einer 85 Jahre alten Dame doch auch in den Sinn kommen können, dass für sie eine Rentenversicherung wohl nicht das geeignete Anlageprodukt ist. Ich gehe mal davon aus, dass sie voll geschäftsfähig war. Sie hätte also auch ein Auto kaufen, oder in die Spielbank gehen können, oder was weiß ich.

Einerseits wollen die Leute ihre Freiheit, selbst entscheiden, möglichst wenig staatliche Kontrolle, und dann kommt sie doch wieder durch, die Vollkaskomentalität, und sie rufen wieder nach dem "Staat". Jeder dreht es so hin wie es ihm gerade passt, Hauptsache er muss keine Eigenverantwortung übernehmen.

Gruß
Ralf

 

Man kann natürlich ein Gesetz machen das sowas verbietet... das wird in Deutschland ja gern gefordert...

Es gibt auch Hausverkäufer die Kunden Häuser verkaufen die sie sich nicht leisten können... aber die Leute wollen eben ein Haus...

Freiheit kommt mit Verantwortung...

 

Nachsatz noch: Das meine ich übrigens mit der komischen Erwartungshaltung - soll denn der Bankangestellte die Rentenversicherung nicht verkaufen, nur weil er meint die wäre sinnlos für die Dame?

Wenn natürlich mit falschen Behauptungen verkauft wird oder an den Wünschen des Kunden vorbei, dann wird es kriminell und ist Betrug. Sowas muss bestraft werden... völlig ohne Frage

Also muss man sich die Details anschauen. Mit welcher Anforderung kam der Kunde - was wurde ihm versprochen - unter welchen Voraussetzungen hat er unterschrieben.

 

Mahlzeit !!!

Wegen Rentenversicherung und alter Frau mal ein kurzer Einwurf, obwohls vom Thema abschweift ....... sei mir verziehen

Als unsere Bank im Februar 2012 dem Kaufpreis an den Verkäufer (89 jahre) gezahlt hat, teilte uns das ältere Pärchen mit, dass eine Beraterin ihrer Hausbank tatsächlich empfohlen hat, einen Großteil des Geldes über mehrere Jahre hinweg fest anzulegen.

Als ich das hörte, kochte ich vor Wut und dachte wie moralisch verwerflich sowas ist.

Ich zur Bank gegangen, mir die Beraterin geschnappt und ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich das sowas von unverschämt und unmoralisch ansehe und wenn sie weiter versuchen würde den alten Leuten sowas zu verkaufen, dann würde Sie mich kennen lernen und das nicht zu knapp.

Ein Glück habe ich beim ausmisten eine Generalvollmacht für seine Enkelin gefunden. Ich übergab der Enkelin diese und sie ist dann damit sofort zur Bank und hat alles klargestellt.

Wo es um Geld geht hört bei den meisten leider die Moral auf ...................

So, kleine Geschichte von Flip74.

Euch einen schönen Tag

 

Man muss ja nicht alles verbieten, an manchen stellen reicht tatsächlich ein wenig Transparenz. Z.B. bei Konsumentenkrediten mit RSV. Eine Angabe von dem Eff.Zins ohne RSV und eine Angabe mit eingerechnetem RSV. Dazu noch eine Angabe wie viel die RSV im Fall von Arbeitslosigkeit tatsächlich bezahlt. Bei so einem eff.Zins von 15%+ und wenn die Leistung im Arbeitslosenfall ähnlich hoch ist wie die Abschlussgebühr für den RSV, dann hätte sich so ein sinnloses Produkt schnell erledigt, ohne dass es verboten werden muss :-)

 

@Torian: ich bin dafür in der Schule ein Fach "Lebenskunde" einzuführen. Das Grundproblem ist doch das die Meisten nichtmal grundlegenste Mechanismen begreifen.

Das sieht man immer wieder schön an den Versicherungen die bei nicht-Inanspruchnahme "die Beiträge zurückzahlen". Wer so einen Schwachsinn glaubt glaubt auch an den Weihnachtsmann vermute ich mal ;-)

Nur aufgeklärte Kunden sind mündige Kunden... oder anders gesagt: Wer nichts weiss muss alles glauben....

 

Da ist der Thread aber etwas weit abgeschweift

@bobby81: ich habe mit meinem Beitrag #18 bewusst nichts gegen Berater gesagt.

Es handelt sich hier um ein generelles Problem des Geschäftsmodells von Banken, womit ich aber auch wieder nicht sagen will, das dieses unsinnig oder falsch ist. Banken haben als Kapitalvermittler ihre Berechtigung! Eine Bank sollte sich aber schon aus Eigeninteresse darauf beschränken nur dort Kapital zu vermitteln wo es Sinn macht, d.h. der Schuldner auch in der Lage ist die Schuld zu bedienen.

Wo das nicht funktioniert ist der Gesetzgeber gefordert Regelungen einzuführen, welche den Kunden/Schuldner schützen, z.B. indem eine Hypothek mit der Rückgabe des Hauses als vollständig getilgt gilt.

Aber zurück zum eigentlichen Thema.

@djcroatia: meiner Meinung nach solltest du unbedingt noch mal den Finanzierungsrahmen überdenken. Vielleicht sind 258.000€ bei 41.000€ Eigenkapital (sprich 15.89%) einfach zu wenig. Wenn ihr mit einer Rate von 724€ ein Darlehn von 217.000€ abzahlt wollt (anfängliche Tilgung 1.3%), dann braucht ihr 484 Monate = >40 Jahre (unsolide!!).

Wie lange wollt/könnt ihr noch arbeiten?

Da eine Steigerung der Rate auf 1.000€ nur möglich ist, wenn ihr für die nächsten 10 bis 15 Jahre mindestens 3.000€ Netto verdient, ist es notwendig den Rahmen zu senken. Wenn Ihr etwa 50.000€ weniger finanziert, dann steigt die anfängliche Tilgung auf 2.4% und die Abzahlung ist schon nach 320 Monaten = <27 Jahren erreicht (einiger Maßen solide) - für mich persönlich wäre diese Finanzierung bereits grenzwertig aber gerade noch akzeptabel.

Alles andere ist eine Wette darauf das keiner von euch jemals länger arbeitslos wir und sich er Immobilienmarkt in den nächsten 20 Jahren nur positiv entwickelt. Auf eine gehörige Inflation würde ich übrigens auch nicht Wetten, da die steigenden Lebenskosten gewöhnlich als erstes die Fähigkeit zur Kredittilgung zerstören.

Gruss Gwyn

 

Daher denke ich auch, dass dieser Zins, der genannt wurde von 2,66% wohl eher ein unverbindliches Angebot war und wenn es dann Ernst wird, aufgrund der Konstellation FInanzierungsbedarf/Eigenkapital/Einkommen, wohl eher ein 3,XX % rauskommen wird.

 

Na dann bleibt nichts weiter zu sagen als: herzlichen Glückwunsch ;-)

 

Sieht doch ganz gut aus. Immer schön Schritt für Schritt, und nicht den Überblick verlieren.

 

Warte ab, in ein paar Jahren sieht die Welt vielleicht ganz anders aus.