Einschränkungen durch Windkrafträder

Diskutiere Einschränkungen durch Windkrafträder im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; Hallo Jessy, wir wohnen ca. 1200m von 3 Windrädern entfernt. Von unserem Haus und Garten kann man sie nicht sehen, daher kann ich nichts über die...

  1. fumo

    fumo Gast

    Hallo Jessy,

    wir wohnen ca. 1200m von 3 Windrädern entfernt. Von unserem Haus und Garten kann man sie nicht sehen, daher kann ich nichts über die Optik sagen. Geräusche nehmen wir nur bei geringen Windgeschwindigkeiten und am Abend wahr. Und da muss man sich wirklich drauf konzentrieren. Bei höheren Windgeschwindigkeiten werden die Geräusche die von der WKA ausgehen von den anderen Windgeräuschen überdeckt.

    Uns hat es bisher nicht gestört.

    Ich denke, dass Schattenwurf ein größeres Problem wäre. Dies ist aber (meistens) durch die vorgeschriebenen Abstände verhindert.

    Zum Blinken: Ich kenne dies von meinen Eltern: Dort sind jedoch ca. 20-30 Anlagen installiert. Das irritiert schon ein wenig. Aber dort muss man schon hinschauen um es wahrzunehmen. Reflektionen und Leuchterscheinungen auf den Möbeln sind mir bisher noch nicht aufgefallen.

    Aber es ist wie bei vielen Fällen (bspw. Nachbarschaftsstreit...). Man kann sich in solche Dinge hineinsteigern. Mit negativer Einstellung wirst du immer etwas finden was dich stört.
     
  2. Hfrik

    Hfrik

    Dabei seit:
    10.09.2009
    Beiträge:
    1.131
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    dipl. Ing
    Ort:
    70771
    Also östlich dürfte günstig sein, da bei Westwind der Lärm von euch weg getrieben wird. und Schattenwurf wird auch eher südlich der Anlagen richtig störend werden. Meine Meinung lieber viele WKA als viele AKW oder BKW - WKA kann man einfach verschrotten wenn man mal was besseres hat. AKW's nicht wirklich und auch CO2 etc. wieder einsammeln ist nicht so einfach....
     
  3. #23 Gast036816, 24.05.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    die diskussion über die endlagerstätten von kkw-reststoffen ist wieder offen. wie wäre es, wenn statt der windräder eine neue endlagerstätte dort eingerichtet wird? die kkw-lobby kann wieder mehr kraftwerke bauen, da statt windräder endlich wieder platz für kkw-reststoffe vorhanden ist. wenn dann in der nähe wieder ein neues kkw hinkommt gleich neben der endlagerstätte, verkürzen sich die castorwege.
     
  4. #24 nachttrac, 25.05.2013
    nachttrac

    nachttrac

    Dabei seit:
    23.03.2008
    Beiträge:
    695
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Dipl. Ing.
    Ort:
    Bayern
    Wieso werden eigentlich immer WKAs mit AKWs verglichen?! Das ist doch eine ganz andere Hausnummer!
    1 WKA= 3MW, 1 AKW= 1400 MW. Mit der Arbeitsausnutzung von 20% brauchts 2500 WKAs um 1 AKW zu ersetzen. 2500 WKAs ist eine Zahl und Fläche die ich mir gar nicht vorstellen kann und mag. Die Höhe wäre für mich kein Problem, aber das ständige Drehen. Die Dynamik und Unruhe. Ich würde mir auch niemals ein Haus kaufen, von dem aus ich auf eine WKA sehen muss.
    Und was hat man gegen Endlager? Von mir aus vregräbt das Zeug bei mir, in 700m Tiefe Interessiert mich das nicht und ich freue mich über Gewerbeeinnahmen. Man sehe nach Finnland, da haben sich die Gemeinden darum beworben!
     
  5. #25 gwynlavin, 25.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    Hallo nachttrac,

    gute intuitive Rechnung :) - aber falsche Schlussfolgerung :(

    20% "Arbeitsausnutzung", d.h. 1800 Vollaststunden sind für on-shore WKA ein gutes Mittel. Der jährliche Durchschnitt schwankt über alle Anlagen zwar zwischen 1500 und 2000, aber die Tendenz durch Repowering und größere Anlagen ist steigend. Neue Anlagen sollten im Schnitt auch mehr als 2000 Stunden (>22%) erreichen - und das auch in weniger windigen Lagen:

    http://www.dirk-hottmann.com/volllaststundenbetrachtungen-fur-den-onshore-bereich/
    http://windmonitor.iwes.fraunhofer.de/windwebdad/www_reisi_page_new.show_page?page_nr=470&lang=de

    Bei AKWs liegt der tatsächliche Lastfaktor weltweit bei knapp unter 80% - Deutschland liegt auf Grund des eher geringen Alters seiner AKWs noch leicht über dem Schnitt. Würde man allerdings die Zeit am Netz (mit oder ohne Volllast) auf die beim Bau angepeilte volle Laufzeit von 32 bzw. 40 Jahren berechnen, kämen AKWs deutlich schlechter weg, da einige AKWs (in Deutschland >10%) nie ans Netz gegangen sind bzw. deutlich früher wieder abgeschaltet wurden. Da ich für letztere aber keine belastbaren Zahlen habe, bleiben wir bei der von der IAEA angegebenen 80% Auslastung:

    http://www.iaea.org/PRIS/WorldStatistics/WorldTrendinAverageLoadFactor.aspx

    Nach meiner Rechnung reduziert diese Annahme bei AKWs die nomineller 1,76 GW Leistung (neueste EPR-Technik von Areva) real nach Abzug von 5% Eigenverbrauch auf nur noch 1,34 GW Leistung. Die gleiche Leistung wird bei konservativ angenommenen 20% bis 22% Vollaststunden pro Jahr durch etwa 2000 bis 2250 WKA mit 3MW Leistung geliefert.

    Betrachten wir jetzt auch mal die wirtschaftliche Seite:

    Für ein AKW liegen die Baukosten nach aktuellen Schätzungen aus England und Finnland optimistisch gesehen zwischen 8,2 und 9,0 Mrd. € (etwa 5000 €/kW) für einen 1.76 GW Block bei offensichtlich hohem Kostenrisiko - Tendenz steigend. Preissteigerungen von 100% - 200% über 10 Jahre Planungs- und Bauzeit sind hier durchaus üblich und bereits wiederholt eingetreten:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Olkiluoto
    http://www.thisismoney.co.uk/money/...se-race-build-14bn-nuclear-plant-Hinkley.html
    http://www.streitpunkt-kernenergie.de/fileadmin/user_upload/pdf2011/streitpunkt_kernenergie.pdf

    Für ein 3MW on-shore WKA liegen die Kosten derzeit m.K.n bei etwa 4.5 Mio. €. Folgende häufig falsch zitierte Quelle ist zum Vergleich auf die Preise von 1995 indexiert (Inflation etwa 32%) und gibt sogar niedriger Kosten von etwa 1300 €/kW aus Umfragen an (vermutlich fehlen hier aber die Netzanschlusskosten):

    http://windmonitor.iwes.fraunhofer.de/windwebdad/www_reisi_page_new.show_page?page_nr=466&lang=de

    Baukosten von etwa 1500€ pro kW bei großen on-shore WKAs sind auch durch andere Quellen belegbar und durchaus realistisch - Tendenz aber weiter fallend - und bei verhältnismäßig geringem Kostenrisiko.

    Geht man also von konservativen 4,5 Mio. € Baukosten für eine 3MW on-shore Anlage aus, liegen die Baukosten für 2000 bis 2250 WKAs zwischen 9,0 Mrd. € und 10,1 Mrd. €. Falls ich mit meiner konservativen Annahme zu hoch liege, und 3MW on-shore WKA-Projekte bereits für die in der Quelle genannten 4.0 Mio. € realisierbar sein sollten, wären die Kosten der WKAs mit 8.0 bis 9.0 Mrd. € übrigens bereits auf Augenhöhe mit denen eines AKW-Blocks.

    Da die Betriebskosten von WKAs mit durchschnittlich 8,4 €/MWh deutlich unter den Betriebskosten von AKWs 17 €/MWh (Deutschland) bzw. 12 €/MWh (Frankreich) liegen amortisiert sich die anfängliche Mehrinvestition nach etwa 10 bis 15 Jahren. Gleichzeitig haben WKAs deutlich geringere Entsorgungs-, Rückbau- und Endlagerungskosten als AKWs, da diese einem vollständigen Recycling zugeführt werden können. Zudem können WKAs deutlich schneller errichtet werden als AKWs, und durch hohen Stückzahlen sind weitere Skaleneffekte bei Bau und Wartung zu erwarten.

    Natürlich ist die avisierte Lebenszeit eines AKW von 32 bis 40 Jahren bzw. in Ländern die gerne gefährlich Leben wollen von bis zu 60 Jahren - das Material lässt Grüßen :mauer - etwa 2/3 länger als die einer modernen WKA. Ein AKW muss jedoch in seiner Lebenszeit mehrfach nachgerüstet werden, ohne dass der anfängliche Sicherheitsstandard auf Grund der allgemeinen Materialermüdung (z.B. des Druckwasserbehälters) je wieder erreicht wird.

    Bei WKAs plant man heute mit einer Lebenszeit zwischen 20 und 25 Jahren, es fehlt bisher allerdings noch die Erfahrungen, in weit sich WKAs über ihre geplante Lebensdauer hinaus betreiben lassen. Versuche in diese Richtung sind jedoch weniger gefährlich als bei AKWs und ich denke, dass wir hier noch positive Anpassungen der Laufzeit erleben werden.


    Eigentlich ist das aber alles egal, da die bestehende AKW-Technologie ein totes Pferd reitet ... :mauer

    Die bekannten und vermuteten Ressourcen reichen bei derzeitigem Verbrauch noch maximal bis 2080. Bei verstärktem Ausbau - wie von Russland und China geplant - vermindert sich die Reichweite deutlich (bei Verdoppelung z.B. auf 2050). Die Peek-Uran-Förderung wird nach heutigem Wissen bereits in etwa 15 Jahren erreicht werden. Danach werden die Preise ähnlich wie beim Öl stark steigen. Investoren von heute kämpfen daher mit dem Problem, dass sie in 40 Jahre entweder nur noch sehr teure Brennstoffe oder auch gar keine Brennstoffe mehr finden werden.

    Betrachtet man all diese Faktoren versteht man warum in den letzten 3 Jahren alle privaten Investoren das Feld der AKW-Investitionen verlassen haben oder Preise von etwa 11,23 €/MWh auf 35 Jahre garantiert bekommen wollen - Tendenz steigend -, also mehr und länger als die derzeit für eine PVA >1MW (10,82 €/MWh - 20 Jahre) oder WKA (8,93 €/MWh - 5 Jahre) garantierten Förderungen.

    Schlussfolgerung: die Schlacht AKWs gegen KWAs ist längst geschlagen und zugunsten von KWAs entschieden worden - auch wenn das einige immer noch nicht Wahr haben wollen :winken.

    Gruss Gwyn
     
  6. #26 nachttrac, 26.05.2013
    nachttrac

    nachttrac

    Dabei seit:
    23.03.2008
    Beiträge:
    695
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Dipl. Ing.
    Ort:
    Bayern
    gwynlavin

    Schöne Analyse, leider für Deutschland unbrauchbar :o. Vom Neubau spreche ich nicht, ich spreche vom Erhalt der bereits bestehenden, bezahlten und gut funktionierenden Anlagen. Diese ideologisch vorangepeitschte Energiewende, ohne Sinn und Verstand, ist eine riesige Geldvernichtungsmaschine, deren Produkt eine Stromversorgung auf tönernen Füssen, eine Landschaftsveränderung gigantischen Ausmaßes und Mondstrompreise ist. Einfach unglaublich wie stümperhaft und unüberlegt das vorangetrieben wird. Das Ausland lacht , (besser schimpft) über uns.
     
  7. #27 gwynlavin, 26.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    Danke für die Vorlage zum zweiten Teil :)

    Danke - und nicht wirklich sobald du den Rest der Zusammenhänge siehst :).

    Kommst du leider zu spät: Wir hatten gerade erst den Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg ... ;)

    Hier brauche es nicht wirklich viel Arbeit, um diese etwas naive Weltsicht mit ein Paar Fakten zu widerlegen ...

    Es ist schön wenn deutsche AKWs so einen tollen Ruf im Ausland haben, macht deutsche AKWs aber leider auch nicht besser oder sicherer. Beim internationalen Bau spielen Deutsche Firmen (sprich Siemens) kaum eine Rolle, daher gibt es auch keine Belege für einen Vorsprung in der deutschen Technik. Ganz im Gegenteil, man kann davon ausgehen dass uns die Franzosen und Japaner um Längen abgehängt haben und selbst die USA besser positioniert sind.

    Um im Bereich Technik auch nur einiger Maßen Anschluss zu finden bräuchten deutsche Ingenieure auch die Erfahrungen aus AKW Neubauten - ohne die kaum die Sicherheitstechnik der alten Anlagen verbessert werden können. Fakt ist leider auch, dass die deutschen AKWs jetzt in ein Alter kommen in dem die Störanfälligkeit und die technischen Ermüdungserscheinungen massiv zunehmen - der scheinbare Gewinn durch ein massives Risiko erkauft wird.

    Ich hab kein Problem damit AKWs weiter zu betreiben, aber dann sollen die AKW-Betreiber auch die Absicherung gegen die Risiken leisten! Leider wollen/können sie das nicht da die (Rück-)Versicherung auf Grund ihrer mathematischen Modelle Gebühren haben wollen, die sämtliche Gewinne schlucken würden.

    Von den bisher 125 stillgelegten AKWs haben 7 der INES Skala ihr Leben mit einem Störfall auf allerhöchster Stufe beendet (5 davon mit voller Kernschmelze), was eine statistische Wahrscheinlichkeit zwischen 4% und 5,6% ergibt. Alle übrigens in den technisch hoch stehenden G8 Staaten (GB, F, USA, SU, J). Die Kosten für ein solches Schadensereignis belaufen sich nach aktuellen konservativen Schätzungen der IRSN für Frankreich auf 120 Mrd. € bis 430 Mrd. € - in Deutschland und die Schweiz würden die Kosten auf Grund der höheren Bevölkerungsdichte noch deutlich höher ausfallen (werden auf bis zu dreimal so hoch geschätzt):

    http://www.eurosafe-forum.org/userf...leases vs controlled releases_Momal_final.pdf

    Die umzulegende Kosten je nach angenommener AKW Laufzeit für alle 20 deutschen AKW-Blöcke lägen daher je nach Annahme zwischen 3 Mrd. € und 27 Mrd. € pro Jahr. Nehmen wir mal für die 9 laufenden AKWs einen m.E.n. optimistischen aber auch realistischen Anteil von 3 Mrd. € an, da die verbliebenen AKWs ja verhältnismäßig modern und sicher sind. Bei einer Leistung von 99,46 TWh in 2012 ergeben sich damit Mehrkosten von etwa 30 €/MWh. Alleine Betriebskosten würden damit von 17 €/MWh auf 47 €/MWh steigen - was deutlich über dem aktuellen Strompreis an der Börse von teilweise deutlich unter 40 €/MWh liegt:

    https://www.proteus-solutions.de/~Photovoltaik/Strompreis:tM.F06!sM.EX1.asp

    Die verbliebenen AKWs sind übrigens keineswegs abgeschrieben, haben also auch noch Kapitalkosten zu decken. Da bei deutschen AKWs die Betriebskosten derzeit auf 35% der gesamten Kosten kalkuliert werden, erhöht das rechnerisch die Kosten um weitere 32 €/MWh auf 79 €/MWh. Was waren noch die Kosten neuer on-shore Windenergie ... etwa <75 €/MWh?

    Ja, allerdings handelt die Regierung stümperhaft, da sie versucht die Pfründe der Energieversorger bis zum Letzten zu schützen!

    Derzeit werden die Kosten dieser Staatgarantien einfach über die EEG-Umlage auf die kleinen Verbraucher umgelegt. Dieses reduziert den realen Strompreis für die Großindustrie von >60 €/MWh auf <40 €/MWh, während die kleinen Verbraucher die Kosten über die EEG-Umlage bezahlen dürfen. Letzterer liegt schon vor Anrechnung der EEG-Umlage bei utopischen hohen >100 €/MWh (ohne Netzentgelte!) - also über bzw. nahe an der aktueller Vergütung von WKA- und PVA-Strom.

    Die ganze Politik ist darauf ausgerichtet das EEG-Verfahren zu diskreditieren und die lange vor der jetzigen Regierung eingeführte Energiewende zu zerstören - die Propaganda der AWK-Lobby ist dabei aber das geringste Problem (Stichwort ist eher CO2 Nutzungsrechte). Es gibt zur Zeit kein anderes Industrieland in dem die Großhandelspreise so niedrig liegen - teilweise unter 20 €/MWh. Letzten Dezember hätte man sogar 38 €/MWh geschenkt bekommen, wenn man nur hätte nutzen können ... :mauer:

    https://www.proteus-solutions.de/~Photovoltaik/Strompreis:tM.F06!sM.EX1.asp

    Natürlich tun sie dieses. Die Einen lachen weil sie keine Ahnung von den Zahlen und Fakten haben - oder noch immer an die Propaganda der Atomlobbyisten glauben -, die Anderen schimpfen weil sie die Hose aus Angst voll haben, dass es auch an ihre sorgsam gepflegten Pfründe/Privilegien auf Staatskosten gehen könnte.

    Daneben schimpfen bzw. lachen unsere Nachbarn übrigens je nach Seite darüber, das wir derzeit ihre Strommärkte mit hoch subventionierten Billigimporten kaputt machen ... ökonomisch ist dieses das wirkliche Desaster an der deutschen Energiepolitik!!! :mauer

    Gruss Gwyn
     
  8. #28 nachttrac, 26.05.2013
    nachttrac

    nachttrac

    Dabei seit:
    23.03.2008
    Beiträge:
    695
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Dipl. Ing.
    Ort:
    Bayern
    "Fakt ist leider auch, dass die deutschen AKWs jetzt in ein Alter kommen in dem die Störanfälligkeit und die technischen Ermüdungserscheinungen massiv zunehmen - der scheinbare Gewinn durch ein massives Risiko erkauft wird."

    Falsch. Während zu Beginn der Betriebszeit die Anlagen beinahe wöchentlich wegen Fehlfunktionen von Netz gingen, ist durch Anpassung der Leittechnik oder verbesserte Fahrweisen ein Ausfall die absolute Ausnahme. Verfügbarkeiten < 90% sind nur des Lastfolgebetriebs geschuldet, d.h. Netzschwankungen werden ausgeglichen. Problematisch ist in der Tat das abwandernde Know-How der Zulieferer, verursacht durch die politischen ZickZackkurs.
    Die vermeintliche Störanfälligkeit entsteht durch durch Annahmen die von Tsunamis, Phantasieerdbeben oder Krieg ausgehen. Wenn man diese Zustände betrachtet, wären die Deutschen Anlagen die einzigen der Welt die noch betrieben werden dürften.

    "Die Einen lachen weil sie keine Ahnung von den Zahlen und Fakten haben"

    Und die Deutschen sind mal wieder die einzigen die den Durchblick haben. Schwerindustire braucht billige Energie um auf dem Weltmarkt zu bestehen. Wenn das nicht der Fall ist wird eben woanders produziert.
     
  9. #29 Bautine, 26.05.2013
    Bautine

    Bautine

    Dabei seit:
    27.11.2009
    Beiträge:
    335
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bürotätigkeit
    Ort:
    Hessen
    Ich gehöre zur Generation, die die Katastrophe von Tschernobyl bewusst erlebt hat. Vielen haben damals das Buch "Die Wolke" gelesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wolke). Wie sollte man danach noch an die Sicherheit von Atomkraft glauben können? Ich bestreite nicht, dass viel für die Sicherheit getan wird, aber ein GAU ist und bleibt möglich. Und das hat massive Auswirkungen.

    Sagen wir mal so, wenn ein Windrad aus der Verankerung fliegt und dadurch mehrere Menschen umkommen (bei Gott, ich hoffe und bete, dass es nie dazu kommt), dann ist das schlimm und dann muss dafür gesorgt werden, dass die Teile sicherer werden (ganz sicher geht nie), aber es hat "nur" Auswirkungen auf wenige Menschen und keine Folgen für Mensch und Umwelt (außer denen natürlich, die jeder plötzliche Tod für Freunde und Familien hat) - wenn es in einem Atomkraftwerk einen GAU gibt, dann sterben Tausende und Millionen können gesundheitliche Dauerschäden erleiden, die Umwelt ist auf Jahrhunderte geschädigt, die Folgen für Mensch und Umwelt kann man auch fast 30 Jahre nach Tschernobyl nur erahnen. Wir verbuddeln radioaktiven Müll "sicher" tief im Boden, um Jahre später davon überrascht zu sein, dass die vermeintliche Sicherheit nie gegeben war. Dank Atomkraft hinterlassen wir unseren Nachfahren auf Generationen eine tickende Zeitbombe.

    Da sind mir Windräder, deren Standort vernünftig geplant ist, allemal lieber! Notfalls baut man sie irgendwann wieder ab und die Natur holt sich das Gelände zurück. Hier bei uns wird es wohl keine Windräder geben, denn die Deutsche Flugsicherung wird diese in der Einflugzone von Fraport und somit in der "Funkleitzone" nicht zulassen - aber ich kenne die Teile gut (z.B. auf dem Haarstrang im Sauerland) und könnte damit besser leben als mit Biblis und Kollegen. Lärmmäßig sind die lauten Jets im Anflug auf Fraport allemal störender als die Windgeräusche - kenne beides.

    Ach ja, wenn die anderen Staaten über D lachen, so what? Warum sollen wir nicht der Vorreiter sein - irgendwann werden auch andere begreifen, dass Atomkraft ein Erbe ist, dass sie nicht weitergeben wollen. Und wir zeigen, wie es anders geht!
     
  10. juni74

    juni74

    Dabei seit:
    04.05.2008
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Informatiker
    Ort:
    Bayrischer Wald
    Mal ne Frage an alle Verfechter der regenerativen Energien. Seit ihr wirklich bereit in naher Zukunft für die KWh 40 oder 50 Cent zu zahlen? Denn darauf wird es hinauslaufen. Jedem dürfte klar sein, dass Standby-Gaskraftwerke sehr kostspielig werden und wir werden sie brauchen.
     
  11. #31 sk8goat, 26.05.2013
    sk8goat

    sk8goat

    Dabei seit:
    21.09.2006
    Beiträge:
    1.208
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Kaufmann
    Ort:
    BW
    Meine Ansicht:
    Es ist nur der Zufälligkeit von Unwahrscheinlichket zu verdanken, dass wir in D. bis jetzt noch keinen GAU hatten.
    Nach einem solchen GAU in deiner direkten Nähe wäre wohl bestimmt jeder bereit für die kWh 100 Cent zu zahlen.
     
  12. #32 ultra79, 26.05.2013
    ultra79

    ultra79

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    2.341
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl. Inform.
    Ort:
    Halle
    Ich kann akzeptieren wenn Menschen Atomkraft ablehnen - in diesem Land ist das scheinbar die Mehrheit und das muss man in einer Demokratie dann eben umsetzen.

    Allerdings finde ich es problematisch wenn Fakten durcheinandergeworfen werden um damit eine Drohkulisse aufzubauen.

    * Atomkraft ist mit einem nicht unerheblichen Risiko behaftet
    * Unfälle in Atomkraftwerken können sehr schlimm werden - es können Leute sterben - es kann Folgeschäden geben

    Was aber auch wahr ist:

    * ein Unfall wie in Tschernobyl kann nur in einem Kraftwerk solcher Bauart geschehen - die Kraftwerke die heute gebaut werden bzw. in D in Betrieb sind sind von anderer Bauart - ein Unfall würde dort ganz anders ablaufen
    * Fukushima hat gezeigt das eben _nicht_ tausende Menschen sterben wenn es einen Unfall gibt - es ist dort nach meinem Kentnisstand niemand durch direkte Folgen des Kraftwerksunfalls gestorben
    * in Tschernobyl gab es tausende Todesopfer - das war sehr tragisch - aber wahr ist auch das durch Kohle, Gas und Öl vermutlich über die Jahre hunderttausende Menschen sterben bzw. gestorben sind - Bergbauunfälle, Kraftwerksunfälle, Erkrankungen der Atemwege etc

    Ich bin sehr dafür sich unabhängig von fossiler Energie zu machen - aber der Beißreflex wenn es um Atomkraft geht ist in Deutschland schon so schlimm das er jede sachliche Diskussion unterbindet.
     
  13. #33 gwynlavin, 26.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    Irgendwelche Belege für diese Aussage? Würde ich wirklich gerne sehen :).

    Wäre aber schön, wenn du meine Quellen wenigstens lesen würdest bevor du so etwas behauptest. Natürlich gab es bei der Entwicklung der AKW-Technologie am Anfang eine deutlich größere Störanfälligkeit, aber diese Phase haben wir nach 60 Jahren deutlich überschritten:

    http://myweb.clemson.edu/~maloney/d...s of Load Factors at Nuclear Power Plants.doc

    Wenn dem nicht so wäre, wäre das auch nur ein zusätzliches Argument die AKWs schnellst möglich stillzulegen. Die Zahlen der IAEA zeigen aber ganz deutlich das die allgemeine Verfügbarkeit seit 2002 abnimmt:

    http://www.iaea.org/PRIS/WorldStatistics/WorldTrendinAverageLoadFactor.aspx

    Dieses kann nicht daran liegen - wie hier nahegelegt -, dass seit 2002 deutlich mehr AKWs ans Netz gegangen sind als abgeschaltet wurden, in Summe ist eher das Gegenteil der Fall:

    http://www.worldnuclearreport.org/IMG/png/02-12.png

    Da sich in allen Ländern die rechtlichen Rahmenrichtlinien beim Betrieb kaum geändert haben, bleibt als wesentliche Ursache nur die zunehmende Überalterung der AKWs, welche im Schnitt inzwischen über 27 Jahre alt sind. Zur Bewertung der Situation kann ich nur ein näheres Studium des World Nuclear Report empfehlen:

    http://www.worldnuclearreport.org/The-World-Nuclear-Industry-Status-54.html

    Das ist einfach Blödsinn! :mauer AKWs besitzen überhaupt nicht die Dynamik um zum Ausgleich von Netzschwankungen reguliert zu werden. Dieses ist auch einer der wesentlichen Kritikpunkte an der AKW-Technik im Zusammenspiel mit EEA. In der Regel erreichen AKWs übrigens eine über 90% Verfügbarkeit in den ersten 10 bis 15 Jahren ihres Betriebs. Danach sinkt die Verfügbarkeit durch Instandhaltungs-, Repatur- und Nachrüstphasen aber auch durch Störfälle rapide, wodurch der inzwischen sehr geringe Durchschnitt von nur noch 76% für 2012 zustande kommt.

    Da sind wir uns ja wenigstens einig, was mein Vertrauen in einen sicheren Betrieb aber auch nicht wirklich erhöht.

    Klar, aber nur wenn man Pfusch bei Konstruktion, Wartung und Betrieb, mangelnde Ausbildung der Mitarbeiter, Korruption, Betrug und Mißwirtschaft durch mangelnde Kontrolle der Behörden, Unfälle allgemeiner Art, mutwillige Zerstörung, und allgemein menschlichen Versagen außen vor lässt! Von den 7 Störfällen höchster Stufe sind nur 3 überhaupt mit einer Naturkatastrophe in Verbindung zu bringen. Auch hier macht man es sich zu einfach die Schuld für die Kernschmelze bei der Erdbebenkatastrophe zu suchen, da im Vorfeld sowie bei der Handhabung der Katastrophe schwere Fehler begangen wurden. Die Verantwortung auf höhere Gewalt bei einer in Japan erwartbaren Katastrophe zu schieben ist daher einfach unsinnig!

    Wie auch immer, an der Deutschen Küste gibt es schon seit Jahren deutliche Warnungen vor einem Tsunami ausgelöst durch instabilen Kaltwasserriffe vor Norwegen - aber da wären die AKWs eher nebensächlich. Vor Sturmfluten und Hochwassern kann man allerdings auch in Deutschland kaum die Augen verschließen, und Erdbeben sind durchaus auch im Rheinland/Rheingraben eine ernst zu nehmende Gefahr. Vor solchen schwarzen Schwänen die Augen zu verschließen macht sie auch nicht unwahrscheinlicher, sondern nur die Konsequenzen größer.

    http://www.geomar.de/entdecken/arti...grutschungen-eine-unterschaetzte-naturgefahr/

    So sieht es aus! :bounce: Wie ich ja oben geschrieben habe - billiger als in Deutschland ist die Energie zur Produktion nicht zu bekommen. Sieht auch so aus als seien sich Deutsche und Japaner in dieser Sache im Denken sehr ähnlich. Die Japaner zumindest haben die Rechnung für diesen Leichtsinn bereits geliefert bekommen ... :yikes

    Gruss Gwyn
     
  14. #34 ultra79, 26.05.2013
    ultra79

    ultra79

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    2.341
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Dipl. Inform.
    Ort:
    Halle
    Wir haben in Deutschland auch ziemlich gefährliche Chemiewerke etc. - ist es auch da nur Zufall das die nicht ständig in die Luft fliegen? Vielleicht ist es doch kontrollierbar?

    Und 1EUR pro kWh muss man sich leisten können.
     
  15. #35 gwynlavin, 26.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    @Bautine; das ist mir jetzt zu emotional ;)

    Kann ich nur Fragen woher du diese Zahlen und die dazugehörige Gewissheit des Eintreten nimmst?

    Wenn du meine Berechnungen aus #25 und #27 gelesen hättest, dann wüsstest du, dass für moderne on-shore WKAs heute Kosten von unter 75 €/MWh realistisch sind. Bei PVAs liegen die Kosten derzeit noch um die 140 €/MWh - die Tendenz ist aber fallend. Abgesehen von off-shore WKAs, die noch in der technologischen Entwicklung sind, liegt der Rest der EEs irgendwo dazwischen.

    Selbst für Gas-Kraftwerke behauptet keiner das sie 140 €/MWh Kosten verursachen würden, sie können nur nicht gegen den von der EEG-Umlage gedrückten Strompreis an der Börsen von deutlich unter 40 €/MWh konkurrieren. Realistisch sind für Gaskraftwerke wohl eher Kosten zwischen 70 €/MWh und 90 €/MWh.

    Für die Preise würde dieses selbst für reinen PVA-/Gas-Strom-Mix inklusive Netzentgelten, Steuern, Abgaben, und EEG-Umlage maximal 0,40 €/kWh bedeuten - wobei die Industrie ihren Strom dann geschenkt bekäme und wir bestimmt noch die heutige Menge Strom ins Ausland kostenlos drauflegen würden.

    Realistischer für ein EE-/Gas-Szenario ist aber eher ein EE-Mix mit einem Preis unter Abschaffung der EEG-Umlage, sowie der diverser Befreiungstatbestände der Industrie und Subventionstatbestände von Kohle- und Atomstrom. Unter diesen Bedingungen scheint mir auf Grund der Kostenstruktur eher ein Preis auf heutigem Niveau für den kleinen Endverbraucher sowie ein Preis von maximal 70 €/MWh bis 90 €/MWh für die Industrie realistisch, da hier die Kosten der Gaskraftwerke ein Limit festlegen.

    Und bevor die Industrie-Lobby zu heulen anfängt - sie würde noch immer jede Menge überschüssigen Strom von Sonnen und Wind reichen Tagen für deutlich unter 40 €/MWh hinterher geschmissen bekommen - nur halt nicht mehr immer und aus Kohle-/Atomstrom ...

    Gruss Gwyn
     
  16. juni74

    juni74

    Dabei seit:
    04.05.2008
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Informatiker
    Ort:
    Bayrischer Wald
    Ähm, ich rede von 40 - 50 Cent und du schreibst, dass es maximal 40 Cent kosten wird. Wo ist da der Unterschied? Wieso hast du Zweifel an meine Zahlen, obwohl du sie bestätigst?

    Außerdem vergisst du bei deinem Plan all die Bürgerinitiativen, die gegen alles und jeden sind (Speicherkraftwerke, Windkraftanlagen, AKWs, Wasserkraftwerke, ...).

    Bei den 40 Cent wird es auch nur bleiben, wenn wir Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit hinnehmen werden. Da wir uns das nicht leisten können, werden die Bürger den Strom für die Industrie noch stärker subventionieren müssen, als sie es eh schon tun.
     
  17. #37 mastehr, 26.05.2013
    mastehr

    mastehr

    Dabei seit:
    30.12.2010
    Beiträge:
    3.936
    Zustimmungen:
    1
    Beruf:
    Software-Entwickler
    Ort:
    Niedersachsen
    Durch einstürzende Staudämme sind in Frankreich mehr Menschen ums Leben gekommen als durch Unfälle in Kernkraftwerken. Wenn man mal vor einer eingestürzten Staumauer stand, bekommt man eine ungefähre Ahnung, welche Kraft dahinter steckt.
    IMGP2724.jpg
     
  18. #38 gwynlavin, 26.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    Keiner droht hier - wir rechne ganz nüchtern mit Zahlen und Fakten ;).

    Ich bin auch nicht dafür Gefahren und Risiken zu übertreiben, aber sofern eine objektive statistische Berechnung möglich scheint, sollte man diese doch zumindest für seine Überlegungen als Ausgangsbasis nehmen können.

    Schön das selbst AKW-Befürworter das inzwischen einsehen :bierchen:.

    Ja, aber was beweist das über die Störanfälligkeit deutscher AKWs? Was ändert das an der Statistik und der Schadenseintrittswahrscheinlichkeit? Störfälle in AKW sind einfach keine singulären Ereignisse.

    Fukushima ist ein mögliches Szenario eines Unfalls mit Kernschmelze, so wie auch Sellafield (GB), Lucens (CH), Bohunice (CZ), Three Mile Island (US), Saint-Laurent (F) und vielen weiteren Fällen der INES Kategorien 5 bis 7. Bei einigen tritt mehr bei anderen weniger Radioaktivität ins freie. Tschernobyl war hierbei sicher ein außergewöhnliches Ereignis - auch bezüglich der direkte Zahl von Toten welche einen unsachgemäßen Umgang mit der Katastrophe sowie dem Versuch der Vertuschung geschuldet ist.

    Unabhängig von der direkten Zahl der Toten, kann man aber weltweit noch 600.000 ungeborene Kinder auf die Liste von Tschernobyl setzten, welche statistisch nachgewiesen alleine der ausgetretenen Radioaktivität geschuldet sind. Für Fukuschima hat diese Rechnung bisher einfach noch keiner gemacht, da man erstmal dabei ist die Schäden mit mehreren 100 Mrd. € zu beseitigen.

    Gutes Thema, das bei korrekter Betrachtung nur noch mehr für EE spricht :). Die Anzahl der kalkulierten Todesfälle sowie die Gesundheitsfolgekosten durch die Verbrennung von Kohle und Öl (sowie in deutlich reduzierter Form auch von Gas) sind wirklich erschreckend. :yikes

    Hey, Ich beiße niemanden! :shades

    Ich bin eigentlich auch nicht gegen AKWs - ich bin nur für echte Transparenz der Kosten und eine sinnvolle Abschätzung der Technikfolgen. Leider ist bei meiner Analyse schon vor einigen Jahren herausgekommen, dass sich die derzeitige AKW-Technologie wirtschaftlich wie politisch nicht rentiert - und auch niemals rentieren wird (wobei ich das Ergebnis immer wieder überprüfe).

    Das Verhalten aller freien Wirtschaftsteilnehmer (wie in #25 dargelegt) bestätigt das inzwischen auch. Leider bemüht sich unsere Regierung - anscheinend mit Erfolg - seit einigen Jahren durch fehlerhafte Informationen und Nebelkerzen so etwas wie einen Gegen-Beißreflex für AKWs gegen EEs aufzubauen ...

    Gruss Gwyn
     
  19. #39 Bautine, 26.05.2013
    Bautine

    Bautine

    Dabei seit:
    27.11.2009
    Beiträge:
    335
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Bürotätigkeit
    Ort:
    Hessen
    Da du dich auf mich beziehst...

    Hab ich das? Warum sollte ich? Ich lese, informiere mich,... und bilde mir dann "meine" Meinung - und diese habe ich kundgetan. Ich bin weder Fachfrau noch militant in irgendeine Richtung, daher habe ich keine "Horrorszenarien" nötig.

    Ja - und Atomkraft wirkt weit, sehr weit in die Zukunft hinein. Und das ist eine Tatsache, kein Ammenmärchen. Wir nutzen eine Technik, die (schreibst du ja selbst)
    - mit einem nicht unerheblichen Risiko behaftet ist (dann sollte man doch wohl besser die Finger davon lassen - das können wir doch besser und weniger gefährlich) und wir gefährden Leben mit dieser Technik, heute und in 100 Jahren und vermutlich auch in 1.000 Jahren, weil wir nur bis zu unserem Geldbeutel denken.

    (@Juni74: Warum nicht? Mir ist das Leben auf der Erde mehr wert als die paar Cent)

    Der Ablauf wäre mir egal, auf die Folgen kommt es an - und die können wir im dichtbesiedelten Mitteleuropa doch gar nicht abschätzen.

    Dass viele Leute schon vorher fliehen mussten aufgrund des Tsunamis dürfte viele von ihnen gerettet haben. Und man hatte ja noch etwas Zeit zwischen "es ist nicht aufzuhalten" und der Kernschmelze. Ob das beim nächsten Mal wieder so ist, kann niemand wissen - und das Risiko, unserer Erde und uns selbst zu schaden, ist verflixt hoch.
    Ich weiß nicht, ob man z.B. mehrere Millionen Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet so schnell in Sicherheit bringen könnte - und wohin?

    Stimme zu, es sterben und starben bis heute mehr Leute an der Nutzung von Kohle usw. als an Atomkraft - aber wenn wir heute ein Kohlebergwerk schließen, stirbt in diesem niemand mehr - aber Atommüll strahlt noch viele, viele lange Jahre und gefährdet kommende Generationen.
    Komisch, meine Zähne zeige ich eher zum Lächeln als zum Beißen - ich äußere meine Meinung i.d.R. sachlich und ohne Polemik - und da es meine persönliche Meinung ist, darf es ruhig auch emotional sein.

    Vielleicht gibt es in Deutschland einfach nur mehr Leute, die sich Gedanken machen, sich informieren und auch ihre Meinung äußern als in anderen Ländern. Gut so! Jasager gibt es wahrlich genug.
     
  20. #40 gwynlavin, 26.05.2013
    gwynlavin

    gwynlavin

    Dabei seit:
    12.12.2012
    Beiträge:
    129
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Analytiker
    Ort:
    Berlin
    Der unterschied ist, dass es sich um ein politisch motiviertes EEG-Umlage-Worst-Case-Szenario handelt, dessen eintreten wenn die Bürger nur einiger Maßen Grips im Kopf haben leicht zu verhindern ist. Du dagegen tust so als sei dieser Preis abgemachte Sache und Fakt.

    Wenn du dich mit dem Zustandekommen des Strompreis und dem realistischen EE-Szenario im nächsten Absatz genauer auseinander setzt siehst du, dass der Strompreis sogar eher stabilisiert würde als weiter mit der Verwendung von Uran-, Kohle und Öl zu steigen.

    Ja, damit hast du recht. Ich mag Menschen auch irgendwie nicht ... ;)

    Wo nimmst du denn die Aussage schon wieder her? :mauer

    Viel wahrscheinlicher ist es, das wir uns in naher Zukunft die teuren Importe von Öl, Kohle, und Uran nicht mehr leisten können bzw. derentwegen in Zukunft (wie die USA) teure (wohlstandsvernichtende) Kriege führen zu müssen - das sind Aussichten, die uns deutlich mehr erschrecken sollten als ein paar WKAs vor der Haustür. Daher ist jede Investition in EE auch eine Investition in den langfristigen Frieden der Völker :konfusius.

    Es gibt übrigens eine interessante Korrelation zwischen dem Anstieg der Energiepreise und dem Anstieg der Staatsverschuldung, welche besonders bei den Krisenländern Spanien, Portugal, Italien, und Griechenland heraus sticht. Deren wirtschaftliches Ungleichgewicht und Bilanzdefizit bzw. dessen Änderung in den letzten 6 Jahren kann man nämlich zu nahezu 100% auf konventionelle Energieimporte zurückführen. EE-Investitionen machen eine Wirtschaft daher auch Krisenresistenter ,,,

    Aber das ist ein anderes Thema ... :winken

    Gruss Gwyn
     
Thema:

Einschränkungen durch Windkrafträder

Die Seite wird geladen...

Einschränkungen durch Windkrafträder - Ähnliche Themen

  1. Trocknungszeit ist nicht Bauzeit? Einschränkungen bei Estrich und Putz

    Trocknungszeit ist nicht Bauzeit? Einschränkungen bei Estrich und Putz: Hallo liebe Forenmitglieder, Ich wende mich mit 2 Fragen an euch und hoffe, ihr könnt mir euren Rat oder Erfahrungen geben. Wir bauen mit der...
  2. KfW55: Einschränkung Einen-Ausbau/Eigenleistung?

    KfW55: Einschränkung Einen-Ausbau/Eigenleistung?: Wir müssen uns zwischen einem teuren Grundstück älteren Baugebiet entscheiden, und einem deutlich günstigeren in einem Neubaugebiet. Dort ist der...
  3. Dachterrasse - gravierende Einschränkung der Nutzung

    Dachterrasse - gravierende Einschränkung der Nutzung: Hallo Zusammen, es gibt ja nicht nur neuen, grad bemerkten Baumurks sondern gerne auch die Fehler der Vergangenheit. Das soll jetzt keine...