[Umfrage] Was muss ein Handwerkerflyer beinhalten?

Den besten Effekt erziehlst Du meiner Meinung nach sowieso, wenn Du die Flyer direkt im Umfeld Deiner Baustelle verteilst und einen Kleines Banner mit Flyern zum mitnehemen stellst.
Es ist ein direkter zusammenhang zur Baustelle erkennbar und der Flyer wird erstmal zur Hausakte gelegt. Jetzt noch ein paar schöne Bilder und eine Zusammenfassung Deines Leistungsspektrums und Du kannst den Rest der Straße auch gleich machen. Bei den Bildern vielleicht jemanden neutrales fragen. Bilder die mir gefallen findet meine Freundin langweilig. Ich sehe für mich wichtige Detailpunkte und der Kunde findet anderes spannend.

 

Die meisten haben doch Angst vor den bösen " Bauarbeitern". Abends auf der Kontrollrunde wird dann der Baufortschritt geprüft und bei gefallen noch schnell ein Flyer eingesteckt.

 

@ Kalle es ging mir nicht darum, dass du darstellst "wir sind Die Größten und die Besten" sondern dass Du darstellst was Deinen Betrieb auszeichnet. Beispiel ein Ziegeldach kann jeder, aber eine saubere z.B. Schiefereindeckung nicht jeder. Also was zeichnet Deinen Betrieb aus?
Zertifikate sind schon wichtig. Es ist ein Unterschied wenn Du ein HRB-Haus baust, ob der Partner der Zimmerer um die Ecke ist oder ob er nach RAL zertifiziert ist oder z.B. Mitglied bei 81fünf oder so was ist. Ich würde keinem unzertifizierten Zimmermann ein Haus in Auftrag geben. Da habe ich leider schon viel schlimmes gesehen.

 

Gerne. Hier mal ein Beispiel. Vor über 10 Jahren hatte ich einen Dachumbau hier an der Halle zu vergeben. Halle ca. 30m lang, ca. 14m Breite freie Spannweite (Nagelbrettbinder), darunter GK Platten. Hier brauchte ich in einem Bereich (Ende der Halle, Giebelwand) ca. 1m mehr Raumhöhe, über eine Fläche von etwa 10 x 5 Meter. Es musste also die Decke bis zur Dachhaut geöffnet werden.
Die Frage war also, wie/wo kann man das Dach abstützen und die Decke entfernen, so dass der Raum an der Stelle höher wird.

Es waren 3 Betriebe aus der Umgebung zur Besichtigung da.

Kandidat 1, ein 1 Mann Betrieb, junger Meister, frisch selbständig. Er hat sich das angeschaut und meinte, alles kein Problem. Preis war unschlagbar günstig. Da ein paar Balken, hier ein paar Stützen, dann alles raus, das klappt schon. Auf meine Frage wie wir die sicherlich schweren Balken unter´s Dach bringen meinte er nur, das schaffen wir schon zu zweit, ansonsten bringe ich noch einen Helfer mit. Ich weiß jetzt nicht ob er die Aufgabe unterschätzt oder mich überschätzt hat, aber nach dieser "Planung" hat mich der Preis nicht mehr interessiert.

Kandidat 2, Unternehmen mit 10 Mitarbeitern, der "Verkäufer" hat mir erzählt was für tolle Sachen sie schon gemacht haben, da eine Halle mit 1.000m2, und dort eine große Halle, und was weiß ich noch alles. Sein Zitat "das bisschen Dach ist gleich erledigt". Er konnte mir aber nicht sagen, "wie", dafür müsste erst noch der "Meister" vorbei schauen....aber der hätte so viele Termine und blablabla.
Meine Befürchtung, wenn die irgendwann mal nichts zu tun haben, könnten sie vielleicht an mein Dach denken.

Kandidat 3, Betrieb mit 5 oder 6 Mitarbeitern, Meister hat sich das gleich angeschaut, mir sofort gesagt, was, wo, wie gemacht wird, Termin bzw. Vorlaufzeit genannt....aber dann kam der Preis. Aua, fast doppelt so teuer wie Kandidat 1. Ich habe versucht mich zu informieren, Anzahl der Mitarbeiter war für mich OK, als ich bei denen vorbei gefahren bin habe ich auch den Holzplatz etc. gesehen, alles in allem ein guter Eindruck, und ein befreundeter Architekt meinte nur, "sauteuer, aber gut". Also Auftrag erteilt.

Was soll ich sagen. Morgens um 08:00 standen sie in der Halle, 2 Mann haben ein paar Meter Gerüst gestellt, Löcher in die Wand gemeiselt, ein anderer hat den Kram postiert, in der Zwischenzeit haben 2 Mann innen mit Gerüst die Decke entfernt. Ich habe mich dann in´s Büro verdrückt, und drüben in der Halle hat es gekracht als wenn die alles kurz und klein schlagen würden.
Gegen Mittag kam der Chef in mein Büro und meinte, er fährt jetzt mit 2 Mann auf eine andere Baustelle, die 2 die noch hier sind machen den Rest. Wohlgemerkt, ich hatte erst eine halbe Kanne Kaffee intus, und als er weg war, bin ich gleich in die Halle. Tatsächlich. Die Konstruktion stand schon komplett, und die 2 waren mit Kleinarbeiten beschäftigt.
Um 16:00 Uhr sind die auch nach Hause gefahren, und ich natürlich gleich nachgeschaut ob wirklich auch alles fertig war. Am nächsten Tag kam der Chef und hat sich die Sache noch einmal angeschaut, alles OK, Halle wieder sauber.
Ich habe die Beauftragung nie bereut, auch wenn es verdammt teuer war. Hätte ich dafür den 1 Mann Betrieb beauftragt, dann wären wir wohl 1 Wochen beschäftigt gewesen, am Ende wäre es vielleicht doch noch teurer geworden, und bei Kandidat 2 wüsste ich vielleicht heute noch nicht wann der Umbautermin ist.

Was hat "mich" überzeugt:

a.) Betriebsgröße (bei 5 Mann unterstelle ich, dass sie auch mein "Problem" zeitnah lösen können, Betrieb war aber nicht zu groß damit ich nicht Nr. xxx bin)
b.) Betrieb besteht nicht aus einer Garage, sondern aufgeräumtes Betriebsgelände, hat auch schwere Maschinen, können also etwas mehr als nur Dachpfannen werfen
c.) Meister hat sich kompetent verkauft. Er hatte gleich einen "Plan" zu dem ich Vertrauen hatte, und angesichts der obigen Punkte war ich mir auch sicher, dass sie das schaffen.

Mit dem Beispiel möchte ich Dir nur zeigen, wie man als "Endkunde" tickt. Natürlich gibt es Leute bei denen es nur über den Preis geht, aber ob die als Kunden erstrebenswert sind, das wage ich zu bezweifeln. Das kommt halt darauf an, wie sich das Unternehmen positionieren möchte. Ich für meinen Teil habe bei der obigen Beauftragung nach dem Gesamtpaket geschaut.
Leider ist der obige Kandidat 3 jetzt in Rente, und sein Nachfolger konnte mich noch nicht überzeugen. Das habe ich erst wieder diesen Sommer bemerkt als ich 2 Anfragen gestartet habe, und der neue "Meister" bis auf ein "na, da treffen wir uns mal Abends bei Ihnen zu Hause und schauen das an" nichts auf die Reihe brachte (Selbst zu dem Termin ist er nicht erschienen).

Was ich "erwarte", und worauf ich schaue:

a.) dass der Betrieb mich bzw. meine Anfrage ernst nimmt, oder gleich sagt dass kein Interesse besteht
b.) Termintreue
c.) dass das Gesamtpaket passt, so dass ich davon ausgehen kann, dass die das auch schaffen
d.) wenn dann noch der Preis stimmt, ist alles OK.

In einem Flyer solltest Du daher Referenzen nur benennen wenn die zur Zielgruppe passen, evtl. ergänzt um "termingerechte Abwicklung" (sofern das stimmt), die Betriebsgröße nennen (1 Meister, 2 Gesellen, 3 Lehrlinge o.ä.), gerne auch ergänzt um so Sachen wie Zertifizierungen oder Auszeichnungen, etwas über die Firmenausstattung erzählen (Abrichtplatz, Kran, xxxm2 Gerüst oder was auch immer.....bitte nicht 1 x 20er Stecheisen in Gold und Laubsäge in Platin). Selbstverständlich müssen die Kontaktdaten (Webseite, eMail, Telefon) gut sichtbar hervorgehoben werden. In diesem Zusammenhang auch daran denken, dass eine Webseite mehr ist als ein bisschen Text im Internet. Wenn die Webseite nichts taugt, dann besser aktualisieren oder darauf verzichten.
Der Kunde sollte halt auf den ersten Blick sehen "jawohl, die können meinen Auftrag auch abwickeln" und "die nehmen mich auch ernst".

Bei einem Flyer für Architekten kann man dann gerne mehr in Details gehen, denn die können mit dem "Fachchinesisch" eher was anfangen als der Endkunde, der normalerweise Laie ist. Aber dazu sollen besser die Architekten was schreiben. Mein Text ist schon lang genug.

Gruß
Ralf

 

Das ist ganz wichtig. Man muss das aus Sicht des Endkunden sehen. Deswegen hatte ich schon geschrieben, dass man hier selbst mit den tollsten fachlichen Arbeiten nicht punkten kann, denn der Kunde versteht das nicht. Eine Gaube kann beispielsweise handwerklich noch so gut gemacht sein, wenn sie optisch nicht passt, fällt sie beim Betrachter sofort unten durch.

 

Ich habe mir mal Flyer über die Innung besorgt, die wir bei Umdeckungen einfach bei den Nachbarn an die Haustür gehängt haben. Sinngemäß hat man sich bei den Nachbarn erstmal für die evtl. Räumliche Beeinträchtigung und 2-3 fehlende Parkplätze entschuldigt, dafür können die Nachbarn aber zusehen, wie schnell, sauber und fachgerecht eine Umdeckung abläuft, auf der Rückseite waren dann noch die Leistungsbereiche abgebildet. Daran eine Visitenkarte gehängt, und bei vielen habe ich bei späteren Besichtigungsterminen die Visitenkarte mit dem Flyer auf dem Tisch gelegen.
Wie Flocke auch schon geschrieben hat, denke ich bringt das mehr wie großflächig zu streuen, gerade wenn man in einem Sanierungsgebiet ist.