Obere Öffnung der Hinterlüftungsebene / wie dick darf die Hinterlüftungsebene sein?

Diskutiere Obere Öffnung der Hinterlüftungsebene / wie dick darf die Hinterlüftungsebene sein? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, darf ich euch kurz mit einer Frage nerven? Bei mir wird eine vorgehängte hinterlüftete Fassade gebaut, die Hinterlüftungsebene beträgt...

  1. viggo

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    Hallo, darf ich euch kurz mit einer Frage nerven?

    Bei mir wird eine vorgehängte hinterlüftete Fassade gebaut, die Hinterlüftungsebene beträgt 24mm. Die ganze Fassade befindet sich regen geschützt unter einer Überdachung.
    Das Problem: Aus Gründen, die zu langwierig zu erklären sind, kann die obere Öffnung der Hinterlüftung nicht durchgehend 24mm betragen. zum Teil ist nur noch 5mm offen, weil darüber die Haltekonstruktion der Pergola kommt.

    Jetzt streiten sich die Experten:
    Variante 1: "Die 5 mm genügen, weil ja die Luft oben nur entweichen können muss"
    variante 2: "Die Hinterlüftungsebene auf 40 oder 50 mm erweitern durch aufdoppeln oder stärkere Latten.

    Ich stehe zwischen den Stühlen, bei der Variante 2 frage ich mich, ob es eine maximale Stärke der Hinterlüftrungsebene gibt, sprich ob die dann nicht zu stark wird und "zu viel" Luft zwischen Dämmung (eine kaschierte Dämmung speziell für Holzfassaden) und Verschlaung.

    Also, kann die stärke der Hinterlüftungsebene auch zu stark werden?

    Wäre nett, wenn jemand kurz was sagen könnte, danke

    Gruß, Markus
    .
     
  2. #2 Kalle88, 09.03.2014
    Kalle88

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    Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind die Abluft- und Zuluftöffnungen pro Laufmeter Fassade bei 200cm² anzuordnen. Mindest Lüftungsquerschnitt (in der Fassade selber) liegt bei 2 cm.
     
  3. viggo

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    Hallo, danke.

    Was meinst Du bitte mit "Laufmeter" ? 1 Meter Breite der Fassade? Das wären dann ja genau die von dir genannten 2 cm.

    Vielleicht kann ich die Frage noch einmal vereinfachen:

    Kann die Hinterlüftungsebene denn auch zu stark werden? Würden 4 oder 5 cm auch noch gehen, oder ist das zu viel?

    viele Grüße, Markus
     
  4. #4 Kalle88, 09.03.2014
    Kalle88

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    Na halt 1 Laufmeter = 1 Meter in der Längstachse. Na, wenn der Mindestquerschnitt 2 cm ist, dann wären geringere Zu- und Abluftöffnungen doch ziemlich sinnbefreit.


    Wir hängen nur in 4 cm (Dachlatten stärke) vor. Zu viel gibt es nicht, ist am Ende nur ne Frage von Platz und Sinn/Statik. Maschenweite deiner Insektengitter dürfen nicht unter 5mm schreiten. Ansonsten kann es dazu führen, dass sich das Gitter mit Dreck zusetzt.

    Im übrigen zu deiner Pergola: Warum ordnet dein Fachbetrieb die Abluftöffnung nicht vorne in der Fassade?
     
  5. viggo

    viggo

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    Vorne? Das mit noch keiner vorgeschlagen, danke, das muss ich mal ansprechen...
     
  6. #6 Kalle88, 09.03.2014
    Kalle88

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    Was machen deine Fachbetriebe denn, wenn in der Fassade ein Fenster sitzt? Da werden die, für gewöhnlich auch vorne angeordnet. Der Optikhalber kann man die dann unter der Fensterbank verstecken, natürlich so, dass die Zirkulation nicht gestört wird.
     
  7. cawu

    cawu Gast

    Wie ist denn der Wandaufbau genau?
    In der Regel sind die 24mm Hinterlüftung, sowie 5mm freier Luftspalt oben ausreichend.
     
  8. viggo

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    Hallo!

    So:

    Aussenwand-Putz
    Lattung senkrecht 6cm mit Wolle
    Lattung quer 4 cm mit wolle
    Hinterlüftung senkrecht 24 mm
    Holz-Beplankung Schlagregendicht


    merci!
     
  9. #9 Kalle88, 10.03.2014
    Kalle88

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    Korrekt. DIN 18516 [3] steht, dass pro 1 Meter Wandlänge 50 cm² an Zu- und Abluft ausreichend sind.

    Dort ist aber auch die Rede von guten Wärmedämmwerten, in Kombination mit solarer Zustrahlung die dann für die Thermik in der Lüftungsebene sorgt. Damit genug Auftrieb produziert wird und es ein regelmäßiges Abtransportieren von Feuchte aus Schlagregen oder Diffusion gegeben ist.

    Ergo: Die 5mm gehen, rein von der Definition der DIN. Das Bauchgefühl und Erfahrung sagen mir aber, dass eine ausreichende Belüftung das System grundsätzlich sicherer machen. Ist also abzuwägen. Ich persönlich würde es nicht machen, da es ja Optionen gibt die man ergreifen kann um entsprechend große Belüftung zu schaffen.
     
  10. H.PF

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    Hast du mal den Wortlaut der Din 18516?
     
  11. #11 Kalle88, 10.03.2014
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    Hier jetzt nicht. Wenn ich dran denke, dann such ich die morgen in der Firma raus.
     
  12. viggo

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    Hallo, ich will euch nciht bremsen, aber mir reichen die Infos, ich bedanke mich :-)
     
  13. #13 Friedl1953, 10.03.2014
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    Auch wenn abgeschlossen will ich doch meinen Senf dazu geben:

    "Laut ÖNORM B 8110-2 (Wärmeschutz im Hochbau - Teil 2: Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz) gilt eine Verkleidung als hinterlüftet, wenn der ständig freibleibende Hinterlüftungsspalt zwischen massiver Bauteilschicht bzw. Dämmschicht und Verkleidung mindestens 2 cm beträgt und die freibleibenden Zu- und Abluftquerschnitte jeweils mindestens 150 cm² je Meter Verkleidung betragen. Sofern horizontale Querriegel im Hinterlüftungsspalt erforderlich sind, ist der Zu- und Abluftquerschnitt unterhalb und oberhalb des Querriegels sicherzustellen.

    Der Bund Deutscher Zimmermeister gibt in den "Fachregeln des Zimmererhandwerks - Außenwandbekleidungen aus Holz und Holzwerkstoffen" eine Luftschichtdicke von mindestens 2 cm, sowie einen bewährten Traglattungsquerschnitt von ≥ 24/48 mm an."

    Ist zwar Ö-Norm aber für mich nachvollziehbar. Wenn ich eine 24 mm starke Hinterlüftungslatte habe und diese mit einem Hinterlüftungsprofil abdecke dann werden wohl die 150 cm² plus erreicht.

    Somit tendiere ich eher für das Bauchgefühl und die Erfahrung von Kalle.
     
  14. cawu

    cawu Gast

    Die Fachregel vom BDZ gibt sogar an, dass bei Bretterverkleidung keine Be-und Entlüftungsöffnungen vorhanden sein müssen, da durch die Spalten in der Fassade genügend Luftaustausch stattfindet. Es gibt natürlich bauphysikalisch kritische Konstruktionen, denen eine aktive Hinterlüftung sicherlich zuträglich ist, z.B. falls eine mangelhafte luftdichte Ebene vorhanden ist.

    Wortlaut der aaRdT (Fachregel 01):

    (4) Bei Außenwandbekleidungen aus Brettern kann auf Grund des Fugenanteils hinter die
    Fassade eingedrungene Niederschlagsfeuchte oder Feuchte aus Kondensation aus der Konstruktion
    entweichen. Eine Luftschicht mit einer Dicke von mindestens 20 mm ist jedoch stets
    anzuordnen, um den Austrocknungsvorgang von gegebenenfalls eingedrungener Feuchte zu
    beschleunigen. Dieser Abstand muss nicht zwingend belüftet sein, es kann sich auch um eine
    stehende Luftschicht handeln. Eine Hinterlüftung ist generell nicht erforderlich, wird aber
    empfohlen.
     
  15. #15 Friedl1953, 11.03.2014
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    Habe ich nicht zur Hand aber jeder Fachregel würde ich nicht bedenkenlos folgen. 24 mm Mindestlüftungsebene und ungehinderte Zu- und Abluft und alles wird gut.:bef1006:
     
  16. prejan

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    Gemäß Musterliste der Technischen Baubestimmungen Anlage 2.6/4 darf der Hinerlüftungsraum bei Holzunterkonstruktionen nicht größer sein als 50mm (bei UK aus Metall 150mm)
    Thema Brandschutz

    4.2.3 Für hinterlüftete Außenwandbekleidungen sind Be- und Entlüftungsöffnungen zumindest am Gebäudefußpunkt und am Dachrand mit Querschnitten von mindestens 50cm² je 1m Wandlänge vorzusehen.
    Im Sockelbereich müssen Öfnnungen zur Hinterlüftung der Außenwandbekleidung mit einer Breite über 20mm durch Lüftungsgitter gesichert werden.
     
  17. H.PF

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Thema: Obere Öffnung der Hinterlüftungsebene / wie dick darf die Hinterlüftungsebene sein?
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