Ziegel oder Gipskarton für Schallschutz

Diskutiere Ziegel oder Gipskarton für Schallschutz im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir haben eine Doppelhaushälfte erstanden welche sich leider eine Wand mit dem Nachbarn teilt. Die Wand steht auf einem Fundamentstreifen....

  1. #1 drencom, 16.02.2020
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    Hallo,
    wir haben eine Doppelhaushälfte erstanden welche sich leider eine Wand mit dem Nachbarn teilt. Die Wand steht auf einem Fundamentstreifen. Ich kann aus Platzgründen leider nicht über die gesamte Wand eine Vorsatzschale geben sondern möchte in einem Zimmer eine Verbesserung des Schallschutzes erreichen. Natürlich ist die Decke auch in die eine Wand eingehängt, also bin ich nicht sicher wie viel eine Vorsatzschale allgemein bringt. Aber zu meiner Frage, ich würde gerne Wissen, was macht am meisten Sinn wenn ich in einem Zimmer den Schallschutz verbessern möchte? Ich dachte mir entweder ich mache 5cm steinwolle und dann eine 11cm Ziegelwand davor oder alternativ eine Gipskartonwand auf entkoppelten Profilen doppelt beplankt. Oder ist das egal weil der Schall sowieso über die Decke weiter übertragen wird? Ich hab im Internet nicht wirklich was dazu gefunden.
    Danke + LG
    Hans

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  2. #2 Andreas Teich, 16.02.2020
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    Finde doch zuerst heraus welche Art von Schall dich am meisten stört-
    sind es Geräusche wie Musik, laute Gepräche etc oder Laufgeräusche,Stühle herumschieben u.ä.

    Davon hängen die möglichen Maßnahmen ab.

    Wird der Nachbar genauso von deinen Geräuschen gestört?
     
  3. #3 drencom, 16.02.2020
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    Es ist beides. Also Sprache und Musik, aber auch bspw. wenn die man duscht oder wenn auf einen Heizkörper geklopft wird. Ja der Nachbar wird genauso gestört durch mich.
     
  4. #4 Andreas Teich, 16.02.2020
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    Mangelhafter Schallschutz ist ein baulicher Mangel.
    Sofern bekannt hätte der Verkäufer auf Nachfrage darauf hinweisen müssen.

    Für bessere Luftschalldämmung zur Dämpfung von Sprach- und Musikgeräuschen könnten zB
    schwere Holzfaserdämmplatten an die Wände angesetzt werden, anschließend verputzen und Randfuge rundherum dauerelastisch verschließen.
    Es gibt solche Platten in voller Raumhöhe, die du zur Überprüfung der Wirkung zuerst nur lose vor die Wand stellen kannst.
    Die Dämpfung ist dabei besser in dem Raum in dem der Schall erzeugt wird.

    Die Gipskarton-/Gipsfaserplattenhersteller wie Fermacell, Knauf, Rigips etc
    haben entsprechende Konstruktionen zu Wohnungstrennwänden schalltechnisch überprüft.


    Gibt es gemeinsame Installationsleitungen oder sind die Systeme komplett getrennt?
    Falls ja berühren sie Beton, Estrich etc- evt hilft es diese freizulegen.
     
  5. #5 drencom, 16.02.2020
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    Also gemeinsame Installation gibt es keine. Allerdings sind in der Wand Wasserinstallationen des Nachbarn verbaut.

    Ich hab mir das mit den Schalldämpfung durchgelesen, allerdings werde ich nicht richtig schlau daraus, deswegen frage ich ja.

    Ich habe ca. 15-20 cm zur Verfügung für eine Vorsatzschale, und meine Frage ist wie kann ich zu einem vernünftigen Preis aus dem das Maximum heraus holen.

    Bei dem von dir vorgeschlagenen Beplankung mit Holzfaser, fehlt da nicht die Feder oder die Masse im Masse Feder System?

    So weit ich das verstehe ist Masse wichtig bei der Sache da umso mehr, umso aufwendiger ist es diese in Schwingung zu versetzen .... also am besten wären betonierte Planziegel. Durch die eingehängte Decke denke ich ist der Schallschutz aber insgesamt limitiert und ich verstehe nicht welche Maßnahme noch Sinn ergibt.

    Soll ich also bspw. den Putz abschlagen, 5cm Glaswolle und dann eine Mauer mit bspw. Proton Mz 2.0. Oder bringt es genauso viel einfach doppelt beplankt bspw. knauf diamant mit 10cm Glaswolle oder Soll man lieber mehre Schichten einziehen, also bspw 5cm Steinwolle 2mal knauf diamant, 5cm Steinwolle 2 mal knauf diamant. Oder bringt das eh alles das selbe und hat nur unterschiedliche Kosten und es reicht genauso wie von dir vorgeschlagen einfach 10cm Holzfaserplatten aufzubringen?
     
  6. SvenvH

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    Also ich bin eher für Massiv auch wenn die Meinungen hinsichtlich Schallschutz auseinander gehen. Nur wie genau willst du das mit einer Massivwand bewerkstelligen? Auf den Estrich kannst du die nicht stellen. Dazu müsstest du den Estrich ausschneiden und dann müsste die Betonplatte ausreichend tragfähig sein.
     
  7. #7 Andreas Teich, 17.02.2020
    Andreas Teich

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    Zuerst müßte die Schallübertragung verhindert werden durch schallabsorbierende, weiche Materialien.
    In meinem Altbau hatte ich unter die Holzbalkendecken 40 mm schwere Holzfaserplatten (im Naßverfahren hergestellt) unter den Decken befestigt und dann darunter 10 mm Fermacellplatten geschraubt.
    Schalltechnisch auch nicht ideal aber trotzdem mit sehr guter Wirkung.

    Die Schallweiterleitung über angrenzende Wände kann nur durch eine Vorsatzschale nicht verhindert werden.
    Du könntest erst einmal die erwähnten zB 40 oder 60 mm dicken Holzfaserplatten vor die Wand steilen,
    wenn’s nichts bringt zurückgeben.
    Von Fermacell u.a. gibts schalltechnisch geprüfte Sanierungsvorschläge.
     
  8. Alex88

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    Zuerst sollte mal ermittelt werden wo die Schallübertragung am schlimmsten ist, Boden, Wand Decke oder......
    das kann man durch eine Messung feststellen und dann kann man reagieren
    alles andere ist im Nebel rumgestochert
     
  9. SvenvH

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    Das kann man im Onlinehandel machen aber nicht beim Baustoffhändler. Dort gilt gekauft wie gesehen. Und wenn das Material in Ordnung ist nehmen die das auch nur aus Kulanz wieder zurück.
     
  10. #10 drencom, 17.02.2020
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    Den Estrich hab ich schon entfernt, allerdings die Bodenplatte ist nicht existent, also ich müsste davor definitiv sowas wie ein Fundament machen wenn ich das massiv Aufbau. Der Aufwand ist sicher um einiges größer, denn bei Gipskarton würde ich einfach schütten. unter dem estrich

    Das mit den Platten probieren ist halt so eine Sache, weil normal kenne ich das das unterbautes Material zurück gehen kann. Aber wie Aussagekräftig das wird weiß ich nicht, vor allem ob ich das unbeschädigt alles hin und her transportieren und montieren bzw. hinstellen kann weiß ich nicht.

    Das mit der Messung klingt spannend. Wie mache ich das? Also Boden ist es fix nicht. Weil wie gesagt, der ist weg. Es kann nur die Mauer oder/und die Decke sein. Kann ich das selber oder soll das ein Fachmann erledigen?
     
  11. SvenvH

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    Was kommt denn unter dem Estrich? Sand? Was war für ein Estrich drin? Ist der Estrich gleichzeitig Sohle? Und vor allem ist der durch einen Randstreifen und Dämmung entkoppelt?
     
  12. #12 drencom, 17.02.2020
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    Achso das habe ich vergessen, der Raum ist im Erdgeschoss ohne Keller. Im Obergeschoss ist es so das ich Trockenbau machen muss, denn da bleibt der Estrich drinnen. Der ist auch mit Styropor entkoppelt, zusätzlich handelt es sich dabei um einen Gang, also ist das relativ entspannt.

    Die Wände sind auf Streifenfundament, also haben die Ursprünglich einfach den Restbeton als Betonplatte dazwischen reingekippt und den Estrich drüber. Der Estrich war ursprünglich nicht schwimmend sondern mit der Wand verbunden. Ich würde das jetzt je nachdem unterschiedlich ausführen. Also wenn es eine massive Wand wird dann werde ich ein Fundament darunter betonieren, wenn nicht würde ich nur die Betonplatte ausgleichen. Am Ende schwimmend den Estrich drauf machen.
     
  13. SvenvH

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    Oha wenn das beim Nachbarn genauso ist mit dem Estrich dann bring die ganzen Bemühungen nicht viel. Der Trittschall wird dann direkt auf deine Seite übertragen
     
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