Sanierung verputztes Dachgeschoss

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  1. Christian97

    Christian97

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    Hallo,

    wir sind seit letztem Jahr im Besitz eines DDR Einfamilienhauses BJ 1974. Den Winter über wurde das gesamte Erdgeschoss in Eigenleistung saniert d.h. Wanddurchbruch hergestellt, Elektrik komplett erneuert (bin gelernter Elektriker:shades), Heizungssystem erneuert, Fußböden erneuert, Decken abgehangen und gemalert.

    Für den nächsten Herbst / Winter ist nun das OG in Planung. Hier befinden sich 4 Räume (Schlafzimmer, 2 Kinderzimmer und ein Bad). Die Dachschrägen sind folgendermaßen aufgebaut: Putz - Putzträgerdraht - HWL Platten (Sauerkrautplatten) - Kehlbalken mit DDR Zwischensparrendämmung - Unterspannbahn - Ziegel. Als Dämmmaterial wurde 140 mm Mineralwolle (DDR Produktion) verwendet.

    Der Putz ist an den Übergangen von Dachschräge zu Decke teilweise stark eingerissen. An den Stellen wo der Draht auf die HWL Platten genagelt wurde löst sich der Putz ab (siehe Foto).

    Für eine Sanierung habe ich mir 3 verschiedene Möglichkeiten überlegt:

    Variante 1: Die gerissenen Übergänge mit Gewebe verputzen und die gelösten Stellen spachteln. Das wäre wohl die billigste und schnellste Variante. Wenn das Dach in den nächsten Jahren sowieso erneuert wird könnte mittels Aufsparrendämmung auch energetisch alles auf neusten Stand gebracht werden.

    Variante 2: An Decke und Dachschrägen eine Unterkonstruktion direkt auf den Putz in die Sparren schrauben. Anschließend mit Gipskarton verkleiden. Wäre hier dann eine Dampfbremse zwischen UK und Putz erforderlich?
    Diese Variante wurde im Badezimmer schon angewendet jedoch ohne Dampfbremse. Auch hier könnte später eine Aufsparrendämmung durchgeführt werden.

    Variante 3: Vollständer Abriss der HWL Platten und Dämmung. Verbau einer Zwischensparrendämmung mit Dampfbremse. Anschließend würde ganz klassisch eine Unterkonstruktion mit Trockenbau folgen. Der Zeit- und Kostenaufwand wäre hier natürlich am höchsten jedoch hätte man sofort eine moderne Wärmedämmung. Auch die Trockenbaukonstruktion im Badezimmer müsste dann demontiert werden.

    Vielleicht könnt ihr mir helfen welches Vorgehen hier geeignet wäre. Vor Variante 3 schrecke ich ein wenig zurück da der Entsorgungsaufwand relativ hoch wäre.

    Vielen Dank im voraus.

    Grüße

    Christian.
    IMG_9699.JPG
     
  2. #2 melunkai, 09.05.2025 um 15:07 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 09.05.2025 um 15:26 Uhr
    melunkai

    melunkai

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    Variante 1: Macht Sinn wenn ihr das Dach später von Aussen sanieren wollt. Dann könntet ihr eine Holzweichfaser Aufsparrendämmung drauf machen, irgendwie so 120-200mm je nach Anforderung an die Dämmung und den Hitzeschutz. 120mm wäre schon ganz ordentlich (U-Wert 0.18), bei 200mm bist du schon bei 0.13, was nach meinem Wissen bei euch förderfähig ist? (inkl der alten Zwischensparrendämmung). Der Hitzeschutz wäre dann natürlich perfekt. Wenn die alte Dämmung keine Schäden hat (Marder, andere Tiere), würde ich die einfach drin lassen. Allerdings sollte es eine Vollsparrendämmung sein und keine Teilsparrendämmung mit Hinterlüftung. Hier stellt sich halt die Frage einer Dampfbremse. Laut Rechner wäre dies nicht zwingend notwendig (Taupunkt innerhalb der Holzweichfaserplatte, nach Aussen diffusionsoffen), jedoch sehe ich die Gefahr im Flankenbereich am Wandanschluss. Dort könnte es an kalten Teilen der Wand kondensieren und Schimmeln. Dampfbremse entweder etwas recht offenes wie SD 5 oder variabel (z.B. Pro Clima Intello, Siga Majrex, Steico Multi Renova oder vergleichbar), so kann es im Sommer in den Raum zurück trocknen falls mal irgendwo Wasser eindringt.

    Variante 2:
    Klingt mir recht nach Pfusch, hat aber den Vorteil dass du innen 2 Lagen Gipskartonplatten hast und somit viel Masse. Dies hilft dir beim Hitzeschutz. Hier sehe ich das Problem, dass die Unterkonstruktion möglicherweise nicht mehr so gut hält oder nicht richtig eben ist.

    Variante 3:
    Durchaus valide Option. Bauschutt ist nicht so teuer, einfach eine grosse Mulde bestellen und einen Samstag die Kollegen einladen. Machst du dir Sorgen vor Asbest? Die bestehende Dämmunt entweder drinnen lassen oder ersetzen (mehr Arbeit, dafür besser). Falls du die Zwischensparrendämmung ersetzen willst würde ich dafür moderne Glaswolle nehmen (z.B. Isover), die reizt die Haut nicht so fest und lässt sich einfach mit dem Dämmstoffmesser schneiden. Allerdings muss dafür das Unterdach intakt sein. Dann könntest du innen eine Untersparrendämmung aufdoppeln, z.B. 8x4 oder 8x6cm Lattung quer zu den Sparren mit 8cm Steicoflex 036 oder vergleichbar. Darunter die Dampfbremse und nochmals eine 4x6cm Lattung welche du mittels Einstellschrauben eben einstellst. Diese 4cm Installationsebene kannst du für Kabel, Lehrrohre usw. nutzen. Diese kann man nochmals mit 4cm Steicoflex 036 oder vergleichbar dämmen. Somit hättest du 14cm alte Mineralwolle oder 14cm neue Glaswolle. Wenn du die alte Dämmung entfernen willst kannst du auch die Sparren aufdoppeln und als Beispiel 1x 20cm Glaswolle Zwischensparrendämmung nehmen. Bei 14cm alter Zwischensparrendämmung und 12cm untersparrendämmung bist du vom U-Wert her etwa bei 0.18, was schon ganz ordentlich ist. Hitzeschutz ist nicht ganz so gut, aber immerhin eine Amplitudendämpfung von 9 und eine Phasenverschiebung von 9h. Wenn du schwere oder dickere Gipskartonplatten verwendest wird die Amplitudendämpfung nochmals etwa 20-30% besser. Z.B. Knauf Diamant wäre hier eine Option.

    Unser Haus ist von 1981, hatten 10cm Glaswolledämmung mit 6cm Hinterlüftung. Der Marder hatte so gut wie alles rausgerissen. Zuerst wollen wir das von innen machen, sind dann aber vernünftig geworden und haben es machen lassen. Von aussen wurde alles rausgerissen, geputzt und neu mit Holzfaserdämmung gedämmt. Haben jetzt 16cm Zwischensparren und 12cm Aufparrendämmung. Haben die Entscheidung nicht bereut. Wir haben viel Wissen aus diesem Merkblatt von Steico erhalten: https://www.steico.com/fileadmin/us...ICO_Planungsheft_Dach_Modernisierung_de_i.pdf
    Der Dachdecker hat aber alles von Gutex und Schneider gekauft. Gutex Thermoflex flexible Holzfaserdämmung und Scheider Top 140 Holzweichfaserplatten. Für mich war es einfacher Steico Produkte über Hornbach zu kaufen, deshalb ist der Teil den wir gemacht haben von Steico. Die Holz Flex Dämmung lässt sich nicht so gut schneiden. Wir haben dafür ein Makita Dämmstoffmesser für die Säbelsäge verwendet, darunter mittels 2 Latten unterstellt sonst franst es stark aus), ging ganz gut. Ansonsten kann man auch Spezialmaschinen für Holzfaserdämmung. Glaswolle dämmt besser, lässt sich viel besser schneiden, dafür kann es jucken und es hat viel weniger Hitzeschutz. Gute Glaswolledämmung (030) ist in der Schweiz teuer, billiger gibt es 032 oder 034.
     
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