Dezentrale Lüftung bei unterschiedlich warmen Räumen sinnvoll?

Diskutiere Dezentrale Lüftung bei unterschiedlich warmen Räumen sinnvoll? im Lüftung Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebe Forengemeinde, wir planen gerade die Sanierung eines Hauses aus dem Jahr 1996. Neue Fenster und Dämmung sind gesetzt, daher denken...

  1. thomas762

    thomas762

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    Hallo liebe Forengemeinde,

    wir planen gerade die Sanierung eines Hauses aus dem Jahr 1996. Neue Fenster und Dämmung sind gesetzt, daher denken wir über eine Lüftungsanlage nach – wahrscheinlich dezentral, weil einfacher nachzurüsten. Unser "Problem":

    Wir möchten das Schlafzimmer und einen Vorratsraum/Speisekammer bewusst kühl halten (so max. 16-18 Grad, knackig kühl halt!), während der Rest der Wohnung (Wohnzimmer, Küche, Bad) schön warm sein soll (22-23 Grad). Jetzt die große Frage: Ist eine Lüftungsanlage da überhaupt sinnvoll? Die Geräte pusten ja Luft rein und raus und sorgen für Austausch. Zieht uns das nicht die Kälte aus Schlafzimmer/Vorratsraum bzw. drückt warme (und vielleicht feuchte?) Luft aus dem Wohnbereich rein? Würde das unsere Temperaturzonen zunichte machen?

    Grüße!
     
  2. nordanney

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    Mit ordentlich Dämmung draußen drauf? Dann ist das eh Wunschdenken, solche Temperaturunterschiede zu bekommen.

    Nimm lieber (das passiert ja sowieso) etwas wärmere, aber frische Luft in Kauf.
     
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  3. FrankHo

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    Ich glaube, nach Sanierung mit dichten Fenstern und Dämmung muss man irgendwie Lüften, wenn man sich nicht dem russisch Roulette rund um Schimmel aussetzen will. Gerade bei kalten Wänden!
     
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  4. Deliverer

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    Große Temperaturunterschiede innerhalb der thermischen Hülle sind weder sinnvoll noch komfortabel. Und auch nicht gesund. Weder fürs Haus, noch für die Bewohner. Früher hatte man das oft, weil es nicht anders ging. Aber nicht, weil es gut war. Freut euch, dass in Zukunft überall 20-22 Grad sind. In die Speisekammer kann ein Kühlschrank, das SchlaZi kann gerne zwei Grad kälter sein, als der Rest, aber mehr geht fast nicht, wenn man nicht die Innenwände dämmt. Im Sommer hat der Plan übrigens auch früher schon nicht geklappt. In Zukunft ist es also fast so, als wäre das ganze Jahr über Sommer. :-)

    Lüftungsanlage ist natürlich sinnvoll. Unbedingt machen. Wenn es geht, zentral. Wenn das wirklich nicht anders geht, dann dezentral.
     
  5. nordanney

    nordanney

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    Du hast nach der Sanierung keine kalten Wände mehr.
    Nur Mief in der Bude.
     
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  6. BaUT

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    Dann müsst ihr sowieso einen Planer mit der Erstellung eines Lüftungskonzeptes nach DIN 1946-6 beauftragen. Dies zu unterlassen wäre eigenverantwortlicher Leichtsinn.
     
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  7. profil

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    Habe grade ein Deja vu... als in den 90er Jahren die ersten Passivhäuser gebaut wurden haben die/der Erfinder und Andre so geplant das innerhalb des Hauses in allen Räumen zu jeder Tages- und Nachtzeit, immer die gleiche Temperatur vorhanden ist.
    Es hat sich sehr schnell herausgestellt das sehr viele (die Meisten?) Nutzer von Häusern/Wohnungen zumindest bei der Bad Nutzung eine deutlich Höhere Raum Temperatur bevorzugen/brauchen. Gleichzeitig gab und gibt es (sehr) viele Nutzer die Innerhalb des Hauses (geringfügig) unterschiedliche Temperaturen bevorzugen... will sagen ich sehe bei entsprechend Gebauten/Nachträglich Gedämmten/... Häusern kein Problem bei Temperaturen >18°C wenn durch "Lüftung" eine entsprechende Max. Luftfeuchte im Winter/der Übergangszeit gewährleistet ist.

    Im Sommer bei Hohen Außentemperaturen wird es kaum möglich sein mit Gewöhnlichen Lüftungsanlagen die Raumtemperaturen (ich sags mal so) auf gewünschten Temperaturen zu halten...
    Es gibt aber neben z.B. Beschattung (= "Sommerlicher Wärmeschutz" ) und "Nachtlüftung" über nachts Gekippte Fenster/Geöffnete Fenster/...diverse andere Möglichkeiten bis hin zu Klimaanlagen die Temperatur in Ausgewählten Räume auf je nach Jahreszeit gewünschten Temperaturn zu bringen/zu halten.
     
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  8. Deliverer

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    Jop, das war schon immer so. Löst man mit einem kleinen IR-Strahler. Und zwei Grad kühler im SchlaZi klappt (zumindest im Winter) ja auch meistens. Nur halt Extreme wie früher (16° in Schlafräumen und direkt daneben 23°) ist halt erstens schwer und zweitens Unsinn.
     
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  9. 007Chris

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    Die Frage kommt bei uns oft! Also, das mit den Temperaturzonen und der Lüftung... grundsätzlich: Die Lüftung wird dir deine schönen kühlen Zonen nicht kaputtmachen, wenn sie den existieren. Das ist schonmal fraglich in einem sanierten Haus, wie meine Vorredner geschrieben haben. Die Luftmengen sind nicht so riesig, dass sie die Heizung oder eine Klimaanlage aushebeln. Und die Dinger mit Wärmerückgewinnung (sollten es schon sein!) pusten ja keine Eisesluft rein. Soweit, so gut. Das eigentliche Ding ist die Feuchtigkeit. Warme Luft packt mehr Wasser als kalte. Wenn die jetzt (zwar in kleinen Mengen, aber trotzdem) rüberwabert ins kühle Schlafzimmer oder in die Speisekammer und dort auf 'ne kalte Wand trifft – Bingo, nasser Fleck, Schimmelparty. ABER genau deswegen ist die Lüftung in den kalten Räumen so wichtig! Die sorgt ja dafür, dass die feuchte Luft überhaupt erst rauskommt und die Luft zirkuliert. Ohne Lüftung bleibt die Feuchte da schön stehen und sucht sich die kälteste Ecke.
     
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  10. #10 msfox30, 12.05.2025 um 10:54 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2025 um 11:12 Uhr
    msfox30

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    Dazu noch ergänzende, dass man wissen sollte, wo die Luft "rüberwabert". Im Haus gibt es Räume, wo die Luft abgesaugt wird bei uns z.B. in Küche, Bad und Flur. Dann gibt es Räume, wo Frischluft einströmt - bei uns z.B. im Schlafzimmer bei einem Fußbodenauslass, welcher sich unter dem Fenster befindet. Wäre es bei uns im Schlafzimmer als sehr kalt, würde die warme Luft aus dem Auslass am Boden direkt auf die kühlere Wand bzw. Luft treffen und dort u.U. Kondensat bilden. Wobei die warme Frischluft nicht sooo warm ist. Die strömt da bei z.B. einer Außentemperatur von 5°C noch mit ca. 17°C durch den Wärmetauscher und kommt etwas wärmer im Raum an.
    upload_2025-5-12_11-11-3.png
    Dann, wir z.B. im Flur abgesaugt und die kalte Luft aus dem Schlafzimmer entweicht unter der Tür durch auf den warmen Flur. Warme Flurluft wird dort ebenfalls abgehühlt. Die Folge hier bildet sich u.U. wieder Kondensat.
    Lösung 1: Einfach die Gewohnheit umstellen. Im Sommer schläft man auch bei über 20°C im Schlafzimmer. Warum also nicht auch im Winter. Die dicke Winterdecke kann man sich dann auch sparen...
    (Lösung 2: Im ganze Haus so kalt wie im Schlafzimmer...)
     
  11. chris84

    chris84

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    Das ist quatsch.
    Wenn die Luft mit 5°C von außen angesaugt wird, und durch den WT auf 17°C erwärmt wird, kann sie an der 12°C kalten Schlafzimmerwand nicht kondensieren.
    Außer du hast einen Entalpietauscher, der es mit der Anfeuchtung der Außenluft etwas zu gut meint.
    Fatal wäre, im kühleren Schlafzimmer abzusaugen. Das ist aber auch absolut nicht üblich.
     
  12. KarstenS

    KarstenS

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    Unterschiedliche Klimazonen in sanierten Gebäuden ohne aktive und im Sommer kühlende Klimaanlage wird schwierig. Ich glaube, da müsst ihr entweder ein bisschen mehr Aufwand fahren oder Abstriche in den Klimazonenansprüchen machen.
     
  13. andreahan8

    andreahan8

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    Interessantes Thema hier. War mir so auch noch nicht bewusst, dass die kalte Speisekammer von früher so in modernen Häusern so nicht mehr existieren. Ein Keller in älteren Häusern ist ja meistens kühler, aber da hat man ohne Lüftung ja meist auch Feuchtigkeitsprobleme. Beim Neubau wird ja kaum noch Keller gebaut...
     
  14. Deliverer

    Deliverer

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    Und wenn doch, ist er tendenziell viel wärmer als früher. Inzwischen lehne ich Bier "kellerkalt" daher eher ab. ;-)
     
  15. 11ant

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    Energetische Sanierung sollte auch bei einem nur dreißig Jahre "alten" Haus vor dem Machen auch geplant werden. Fußbodenheizung wird es wohl schon haben und auch behalten sollen, da wäre eine KWL dezentral wohl ausnahmsweise sogar dann günstiger zu realisieren, wenn alle oder fast alle Räume an der KWL teilnehmen sollen.
    Eine KWL wenn Ihr tatsächlich nur zwei Räume damit ausstatten und den Rest der Wohnung händisch lüften wollt ist natürlich wenn, dann nochmals bevorzugt in der dezentralen Variante sinnvoll (wäre es dann also auch im Neubauvorhaben). Fünf bis sieben Grad Kelvin sind allerdings schon grenzwertig, könnten durchaus schon Maßnahmen der Dämmung zwischen diesen Klimazonen ratsam machen. Daher, wie gesagt: erst planen, dann machen.
     
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