Große Risse in Betondecke

Diskutiere Große Risse in Betondecke im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo Bauexperten, ich saniere das Dachgeschoss (= 3 .Stock) unseres Reihenendhauses von 1956. Es hat durchgehend Zechdecken (Betonsparren mit 14...

  1. #1 andrekiesslingmueb, 15.05.2025 um 15:44 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 15.05.2025 um 17:51 Uhr
    andrekiesslingmueb

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    Hallo Bauexperten,

    ich saniere das Dachgeschoss (= 3 .Stock) unseres Reihenendhauses von 1956. Es hat durchgehend Zechdecken (Betonsparren mit 14 cm Höhe im Abstand 62,5 cm, darauf aufliegend eine 5 cm Betonplatte). Dabei sind mir arge Risse aufgefallen. Ich habe die weiße "Füllung" entfernt, da sie an den ursprünglichen Rissen bereits gerissen ist und sich recht lose anfühlt, also keinen Mehrwert bietet. Gips scheint es nicht, vermute Kalk mit einer Prise Zement. Eingebracht wurde das entweder beim 1. Ausbau in den 90er Jahren oder noch zuvor. Neu sind sie demnach nicht.

    Beim Auskratzen ist mir erst bewusst geworden, wie umfangreich die Risse und Löcher wirklich sind. Zwar hatten wir auch im 1. OG (letztes Jahr saniert) Risse, aber weit nicht so zahlreich und ausgeprägt. Damals wäre mir auch nicht aufgefallen, dass man an der Decke zum OG Risse sieht. Der größte ist allerdings auch genau über bzw. an einer darunter liegenden Mauer.

    Aus dem bisher im Forum gelesenen bin ich verunsichert ("Risse im Beton sind normal" versus "muss sich ein Fachmann ansehen"), hänge daher ein paar Bilder an, die das Ausmaß andeuten.

    Danke für eure Hilfe, hier meine Fragen
    1. Wie kritisch sind solche Risse zu beurteilen, bzw. welche Gefahr geht davon aus.
    2. Darauf aufbauend: Genügt eine Einbringung von Betonklammern + Harz, oder sollte da eine spezialisierte Fachfirma dran.
    3. Auf den Bildern ist eine schwarze Masse zu sehen. Kann ich nicht zu ordnen. Am ehesten Teer? Ist das ein übliches Vorgehen gewesen Risse zu teeren und zu kalken?

    Edit: Hab gerade gerade gesehen, dass dieses Unterforum im "Neubau" ist, aber finde keine Option es zu verschieben.
     

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  2. SIL

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    Das gilt bei dir nicht.
    Wenn du sicher bist das eine V Decke vorhanden ist und die der Aufbau klar ist , solltest du die Risse entsprechend den Balken zuordnen, besser formuliert in Längs oder Querrichtung oder allgemein in der Vergussfuge , ob diese kritisch sind kann dir hier mit Sicherheit keiner sagen.
    Auch dazu , ohne konkrete Zuordnung von mir keine Auskunft.
    Nein , aber hier könnte es sich um eine Dehn - Ausgleichsfuge handeln , aber nicht als Sanierung oder Reparatur.
    Weiterhin ich weiß nicht was du vorhast , Zechdecken sind im allgemeinen nicht hoch belastbar ein typischer Sanierungsaufbau mit Estrichen funktioniert nicht , hier muss unbedingt die Statik beachtet werden.
    Das ist nicht im Sinne einer durchgehenden Platte zu sehen , hier sind Platten aufgelegt und die Fugen vergossen und mit dem V Balken
     
  3. petra345

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    Könnte es sein, daß die Risse sich im Estrich ausbreiten? Das sieht mir nicht nach einer rohen Betondecke aus.

    Wenn sich ein Riss wirklich über einer darunter befindlichen, tragenden Wand befindet, halte ich den Riss für harmlos bezüglich der Standsicherheit. Im Feld hat sich die DEcke, wegen einer für sie etwas großen Belastung, durchgebogen und ist über der Wand gerissen.

    Teer unterscheidet man von Bitumen durch eine Wischprobe mit einem bezingetränkten Lappen. Teer löst sich nicht durch Benzin, Bitumen löst sich durchaus mit Benzin. Teer ist Sondermüll, der besonders entsorgt werden muß.
     
  4. #4 andrekiesslingmueb, 16.05.2025 um 08:59 Uhr
    andrekiesslingmueb

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    Danke für eure Gedanken, ich versuche das für mich kurz einzuordnen.
    • V-Decke: Ich vermute Verbunddecke(?), also ja in der Bodenplatte ist eine Bewehrung eingearbeitet
    • Richtung der Risse:
      • Der gerade Riss (mit Teer oder Bitumen) verläuft senkrecht zu den Betonbalken (vgl. z.B. Bild 142801, 142259, 142616).
      • Die kurvigen Risse verlaufen in Richtung der Balken. Da sie aber kurvigen sind nicht genau auf den unterliegenden Balken (141013, 141018, 141506, 141437)
    • Geplanter Aufbau: In EG und OG haben wir Schüttung, Trockenestrich, FBH, Belag. Das haben wir im DG über das wir sprechen anders geplant: Hier soll etwas Ausgleichsmasse drauf (0-10 mm) und dann Bodenbelag. Beheizung über Radiatoren.
    • Ist das Estrich: Die Platte sehen tatsächlich glatt aus. Es kann sein, dass oben drauf schon millimeterdünn eine estrichartige Schicht aufgebracht ist. Sofort darunter ist der Beton, ist durch die Brösel in den Rissen für mich eindeutig zu erkennen. Die Belastung war bisher mutmaßlich gering. Es gibt nur eine schmale Raumspartreppe nach oben und seit dem Ausbau 90er Jahre stand nie viel drauf. Vorher kann ich es natürlich nicht sagen, ob der damals nicht ausgebaute Dachboden recht schwer beladen wurde
    Wie könnte ich jetzt weiter Vorgehen?
     
  5. SIL

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    U oder V - Decke beides wird im Kontext Zech genutzt , die Frage ist wie deine Platten ausgeführt sind oder ob geschalt und bewehrt wurde und betoniert ( du sagst Bodenplatte ?) , das ist so nicht sichtbar, schau dir die beiden Anlagen an , eventuell kannst du dann dies besser zuordnen und dann würde es keiner klassischen Zech Decke entsprechend ausgeführt sein , das Problem ist die Ausführung es gab zig Hersteller zum Teil wurde auch kein Stabstahl verwendet sondern Flacheisen stehend , ergo bin ich nicht sicher was du wirklich als Decke hast.
    Statik oder andere Unterlagen hast nicht ?
     

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  6. #6 andrekiesslingmueb, 16.05.2025 um 13:20 Uhr
    andrekiesslingmueb

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    • Habe ein Bild von der Bauakte beigefügt. Da steht Massivbauweise Zech. Leider gibt es wie so oft von dem Baujahr keine genau Baubeschreibung und auch keine statischen Grundlagen, auch nicht die referenzierte "Berechnung". Ich habe quasi nichts.
    • Des Weiteren habe ich ein Bild der Decke aus der Sanierung eines darunterliegenden Zimmers gefunden (sorry für die bunten Strich und Buchstaben, hab es nicht mehr ohne). Aus Erfahrung (Bohren) weiß ich, dass in de Betondecke Rundstäbe sind, und in den Balken Bewährungen (ob rund oder flach nicht sicher). Die Balken gehen alle in eine Richtung, es gibt keine Querrippen/Querbalken aus Beton
    • Mit Blick auf die zwei Anhänge erscheint mit das "U" näher dran, auch wenn ich eine Verzahnung bisher nicht entdeckt habe. Der Abstand von 65 cm und die Beschreibung "kleine Holzleisten für Putzträger" passt dann aber zu V-Decken, denn genau in solche war die ursprüngliche Decke eingetackert war (verputzter Schilf/Bastrohr)
    Hoffe das hilft, ich weiß nicht, wie ich es besser herausfinden kann.
     

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  7. SIL

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    Gibt es auch ohne und mit Falz / Nut / glatt etc
    Aber wenn alles bewehrt ist sehe ich kein Problem für deinen leichten Aufbau im DG , zu der eigentlichen Frage , alles was Gips / Kalk ist vorsichtig entfernen, die bituminöse Vergussmasse lässt in Ruhe , große Stellen mit Betonreparaturmörtel von PCI zum Beispiel aus der nano Serie verschließen, Risse die nicht übermäßig sind klammern , hier auch vorsichtig öffnen und nimm die Wellen als lfdm Ware die kurzen für Estrich sind eher ungeeignet und beachte die Schnitte die du machst , 90° zur Rissachse ist nicht korrekt.
    Du musst am Ende selber abschätzen wie viel du händisch vorstemmst und wo du mit Mörtel und wo mit Harz Klammer arbeitest , alles klammern kostet enorm , Risse direkt über Rippen/Balken würde ich nicht klammern , welche linear sind nur axiale klammern
     
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