Muss Fuge zwischen Eingangstürrahmen und Wand voll ausgeschäumt werden?

Hallo zusammen,

bei uns wurde heute die Eingangstür getauscht. Auf der Innenseite wird die Fuge zwischen Rahmen und Wand mit dem Dichtband überdeckt, Band klebt an der Laibung, die Laibung soll bauseitig überputzt werden. Nach Einbau schien mir die Fuge unter dem Dichtband nicht gut ausgeschäumt zu sein, Band war etwas nach innen in die Fuge gewölbt und der Zwischenraum fühlte sich leer an. Ich habe das Band von der Laibung vorsichtig gelöst und in die Fuge geschaut. Die Fuge war an den Stellen tatsächlich nicht vollständig ausgeschäumt, der Hohlraum (ohne PU Schaum) geht von der Innenkante Fensterrahmen ca. 4cm in die Fuge rein.

Ich habe früher einige Fenster selbst im Haus eingebaut und habe mich da ausführlich informiert. Aus der Zeit habe ich noch in Erinnerung folgende "Regeln":

Fugenabschluss außen - Winddicht und Schlagregendicht und dampfdifussionsoffen (wird oft mit Kompriband und Silikon ausgeführt)
Fuge mitte - ausreichende Wärmedämmung notwendig (gegen Wärmebrücken), diese Funktion erfüllt oft PU-Schaum
Fuge innen - dampfdiffusionsdicht, wird im Albau oft mit Dichtschnur und Acryl gemacht

Aus diesem Wissen leite ich ab, dass die Fuge zwischen der Innen- und Außenabdichtung vollständig ausgeschäumt sein muss, damit die Wärmedämmung gewährleistet ist, dieser Aufbau wird oft in so Skizzen dargestellt.

In dem Fall unserer Eingangtür ist die Fuge aber an der geprüften Stelle nicht mal auf halbe Rahmentiefe ausgeschäumt. Aus meiner Sicht ist das eine Wärmebrücke. Ich habe die Firma darauf angesprochen, die Antwort war, Fuge muss nicht voll ausgeschäumt werden, Schaum gibt nur stabilität. Das außere Komriband und das Dichtband innen sind ausreichend als Fachgerechte Montage, es sind keine Wärmebrücken zu erwarten. Es steht nirgends, dass die Fuge voll ausgeschäumt werden muss.

Hat die Firma recht oder sehe ich es richtig? Ich rufe am Montag noch den Energieberater an, der den Sanierungsfahrplan erstellt hat und die Maßnahmen für die Förderung bestätigen muss. Ich möchte aber gerne selbst besser Bescheid wissen und frage hier.

Kennt ihr Fachquellen, auf die ich mich berufen kann bei weiterer Kommunikation mit Firma, falls meine Sicht richtig ist. Ich habe auf der Seite von ift Rosenheim und in einem Video (ebenso ift Rosenheim) folgende Aussage gefunden: "Der verbleibende Fugenraum der Anschlussfugen zum Baukörper ist für einen ausreichenden Wärme- und Schallschutz möglichst vollständig mit Dämmstoff auszufüllen."

Vielen Dank für die Hilfe schon mal!

 

Danke für eure Rückmeldungen, dann stimmt meine Sicht in der Situation.

Ja, mir ist z.B. auch das Multifunktionsband bekannt, welches mehrere Zonen hat und mehrere Abdichtungsfunktionen innerhalb der Fuge erfüllt. Da ist die mittlere Ebene eben auch mit diesem Band ausgefüllt. Wenn aber die Montageart mit Schaum in der mittleren Ebene gewählt wurde, dann muss die mittlere Zone aber voll mit Schaum gefüllt werden. So wird es doch stimmen, oder?

Nein, sind die Materialien nicht bekannt, habe nicht die Handwerker nachgefragt, womit sie gearbeite haben. Zuerst ging ich davon aus, dass alles richtig gemacht wird.

Genau so meine ich es auch. Die Rahmenprofile von modernen Fenster bzw. Türen werden extra tiefer gemacht, haben 6 oder mehr Luftkammern, teilweise noch mit Dämmstoff gefüllt, der Spalt zwischen Rahmen und Flügel hat 3 Dichtungsebenen, da kann man die Fuge nicht einfach teilweise leer lassen.