Neubau, Silikatfarbe hält nicht auf Putz

Diskutiere Neubau, Silikatfarbe hält nicht auf Putz im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Hach ja, man steht eigentlch vorm Einzug, möchte noch ein paar Sachen fertig machen und stellt fest, dass sich im ganzen Haus die Farbe von den...

  1. cleolein1

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    Hach ja, man steht eigentlch vorm Einzug, möchte noch ein paar Sachen fertig machen und stellt fest, dass sich im ganzen Haus die Farbe von den Wänden löst, sobald man ein geeignetes Maskingtape auch nur leicht an die Wand drückt.

    Vielleicht hat jemand eine Idee, wie wir das Lösen können.
    Eine Fachfirma hat bei uns die Wände mit Rygol MIP 02 F verputzt. In den Fluren im KG, EG und OG hat die selbe Firma mit Brillux Wandprimer grundiert und mit Brillux Profisil gestrichen. Wir als Bauherren haben im EG die restlichen Räume ebenfalls auf Rat der Profis die selben Produkte genommen. Im Keller wurden die Räume von uns mit der Hornbach Grundierung für Silikatfarbe und deren Silikatfarbe gestrichen. Im OG die Wände mit Fondosil nach Herstellerangabe mit Farbe und Wasser vermischt. Die Decken sind entweder GK, Beton mit Vlies oder im Keller teilweise blanker Beton. Hier wurde mit Wandprimer und Farbe oder eben Hornbach Grundierung und Farbe gearbeitet. Die Bäder haben einen anderen Putz, da wurde ebenfalls Primer und Profisil verwendet.

    So weit, so unterschiedlich.. alle Wände, außer den Bädern, haben ein Problem mit der Haftung. Egal, wer und mit was gestrichen wurde und egal wo. Überall wo der Putz von Rygol genutzt wurde, bleibt die Farbe (oder gar die oberste Putzschicht?) nicht richtig auf der Wand.

    Es sieht dann so aus, wenn man es abzieht.
    upload_2025-6-3_8-34-7.png

    Die Rückseite (klebt auf einer alten OVH-Folie) dann so
    upload_2025-6-3_8-44-11.png
    Da auch der Bereich betroffen ist, den die Fachfirma gestrichen hat, haben die einen Materialspezialisten von Brillux kommen lassen. Dieser meinte, dass das eigentlich hätte funktionieren müssen. Er war allerdings auch der Meinung, dass der Putz recht weich ist. So kam also noch ein Spezi von Rygol. Diese haben mit Hilfe eines Schmidt-Hammers mehrere stellen überprüft und eine Festigkeit von 1,6 und 4 auf der Skala festgestellt. Von ihrer Seite her weist der Putz daher eine ausreichende Festigkeit auf.

    Wir haben am Sonntag das Mangelschreiben rausgeschickt mit einer Frist bis Ende des Monats. Unsere Fachfirma ist nun der Meinung, dass sie den Mangel nicht akzeptieren können, wenn kein Grund gefunden wird, warum das nicht haftet. Die Einstellung finde ich etwas strange, denn mir als Endkunde ist der Grund egal, wir sind definitiv und nachweislich nicht dafür verantwortlich, sonst hätten wir das Problem nicht überall im Haus, also auch dort, wo sie gestrichen haben.
    Rygol schrieb allerdings auch, dass für den Putz eine reine silikatbasierte Grundierung nicht geeignet wäre. In den Schlafzimmern haben wir allerdings Fondosil mit Silikatfarbe und Wasser genutzt. Die Silikatfarbe ist zwar eine Mischung mit Dispersionsanteil, aber Fondosil ist eine reine Silikatgrundierung. Zwar hatte ich die Fachfirma vorher gefragt ob das Produkt auch geht, weil weniger "Plastik" drin ist, aber schriftlich habe ich da leider nichts.

    Was können wir nun machen? Was ist eine sinnvolle vorgehensweise? Würde man jetzt schon einen Gutachter kommen lassen und eine Probe ins Labor geben oder erst warten, bis die Frist zur Mangelbeseitigung verstrichen ist? Wie würde man den Schaden denn beheben können? Brillux meinte, dass manchmal eine Eigenhaftung der Farbschichten durch einen erneuten Farbauftrag verbessert wird. Allerdings ist das für uns keine Option, denn niemand wird uns garantieren, dass das in 5,10,15 Jahren oä immer noch so ist und ob bei einem erneuten Anstrich dann nicht einfach alle Farbschichten mit runtergerollt kommen.
    Aber wie dann? Abschleifen, neu Verputzen, Tiefengrund, Grundierung, Silikatfarbe der Disperion? Kann man nur die Oberfläche abschleifen und dann eine neue dünne Schicht Putz aufbringen oder muss da der ganze Putz runter?
    Uns ist an einer dauerhaften, aber zeitnahen Lösung sehr gelegen. Eigentlich sollten wir jetzt umziehen, konnten aber unseren Mietvertrag nochmal kurz verlängern.. aber wenn der ausläuft müssen wir rein.
     
  2. petra345

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    Ich würde bei der Putzfetigkeit nicht den Schmidthammer sondern eine Festigkeit auf Zugkräfte des Putzes anwenden. Wenn der Putz schon auf Druck recht weich reagiert, wird er auf Zug erst recht nachgeben und zerbröseln.
    Der Putzhersteller möchte das weder anerkennen noch seinen Kunden und Verarbeiter in die Pfanne hauen. Da muß wohl ein unabhängiger vereidigter Gutachter herangezogen werden.

    Ich fürchte, der bröselige Putz muß vollständig runter.
     
  3. cleolein1

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    Ja, ich befürchte es auch :(

    Würde man das dann gleich machen oder eher abwarten bis die Frist verstrichen ist?
     
  4. #4 petra345, 04.06.2025 um 07:32 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 04.06.2025 um 07:42 Uhr
    petra345

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    Die IHK und die Handwerkskammer führen Listen mit ihren vereidigten Gutachtern. Ob sie was taugen kann ich nicht versprechen. Einen solchen habe ich wegen seines Gefälligkeitsgutachtens aus dem Verkehr gezogen. Aber es gibt keine Alternative dazu.

    Eine andere Möglichkeit wäre eine Anfrage bei dem Prof. einer FH oder TH mit der entsprechenden Fachrichtung. Wenn man günstig zu einer solchen Einrichtung wohnt, kann man die Vorlesung auch als Gasthörer für kleines Geld besuchen und sich einen Eindruck von dem Prof. verschaffen.

    Die Ursache muß eindeutig vor Ort bestimmt werden. Durch Abwarten wird es nicht besser.

    Ich finde es merkwürdig, daß der Putzhersteller derartig die Ursachen bestreitet. Vermutlich, weil er nach heutiger Gesetzeslage auch für die Kosten des Handwerkers aufkommen muß. Früher mußte er nur für fehlerhaftes Material einstehen und der Handwerker war gekniffen, weil er seine viel höheren Kosten selbst übernehmen mußte.

    Das ist zumindest mein Kenntnisstand. Vielleicht gibt es andere Meinungen dazu.
     
  5. Netzer

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    Wann wurde verputzt? Wie lange brauchte er zum trocknen? Putz eventuell nicht sachgemäß gelagert oder überlagert?
     
  6. Fabian Weber

    Fabian Weber

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    Der Putz ist ein Kalk-Gipsputz und darauf dann Silikatfarbe, das finde ich nicht besonders schlau. Silikatfarbe kommt eigentlich auf mineralischen Putz.
     
  7. cleolein1

    cleolein1

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    Der Putz wurde im Dezember aufgebracht. Überlagert war er zumindest auf der Baustelle nicht. Wie lange er zum trocknen brauchte weiß ich nicht. Mir kam es stellenweise lange vor, gestrichen wurde aber erst Wochen später. Vielleicht so 3 monate später.


    Ja, wir haben uns da auf den Fachbetrieb verlassen. Ich habe mit Rygol telefoniert und da meinte man, dass es schon funktioniert, aber eben auch zu Problemen kommen kann.
     
  8. cleolein1

    cleolein1

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    naja, der Hersteller bestreitet eigentlich gar nichts. Die Fachfirma hat sie kommen lassen für die Druckprüfung, da der materialspezialist von Brillux anmerkte, dass er den Putz sehr weich findet. Mehr Stellungnahme war da ja nicht.

    Unsere Fachfirma ist da tatsächlich auch aktiv.
    Sie wollten nun eine Erlaubnis zur Probeentnahme, um das im Labor beim LGA checken zu lassen.

    Einen vereidigten Gutachter habe ich gefunden, aber noch nicht erreicht.

    Der Herr von Rygol sagte noch, dass ein abschleifen der obersten Schicht, aufbringen von Tiefengrund oä und erneutem Auftrag eines geeigneten Putzes durchaus machbar ist und auch normal. Manchmal gefällt den Bauherrn dann zB die Krönung nicht etc.
    Setzt aber natürlich voraus, dass der Putz grundsätzlich in Ordnung ist. Das sollte aber das unabhängige Labor dann ja bestätigen können.
     
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