Wie sieht das Dach aus?

Mein klare Antwort: NEIN, keine PV-Anlage auf dieses Dach.
Das Problem sind nicht die Dachsteine, die halten noch mal 50 Jahre. Das Problem ist das Material unter den Dachsteinen. Das Dach ist jetzt fast 50 Jahre alt. Die Dachlatten werden schon etwas mürbe sein, vielleicht schon aufgespalten aber auf alle Fälle sind die Nägel stark korrodiert. Die haben wahrscheinlich nur noch die Hälfte an Durchmesser als beim Einbau. Unterspannbahn wird es nicht geben, falls doch eine Delta-Gitterfolie, bei dem nur noch das Gewebe vorhanden ist.
Von der regelmäßigen Rinnenreinigung gar nicht zu reden, weil die granulierte Oberfläche absandet wie die Sau. Wie siehts mit Wärmedämmung aus? Wenn nichts gemacht worden ist, ist wahrscheinlich 5-8 cm Rolliosol verbaut. Also im Sommer schön warm und im Winter kalt. Anders herum wäre es besser ;-) .
Mein Rat, mach zu erst das Dach auf den neuesten Stand und dann die PV-Anlage.

 

Haha wieso sollen die Nägel groß verrostet sein wenn die immer im trocknen waren?
Das du als Dachdecker lieber ein neues Dach verkaufst ist schon klar aber die Nägel werden noch Top sein.
Und wenn kein Getier in oder an den Latten war werden die auch noch lange halten.
Die PV Anlage wird auch nicht an den Dachlatten festgemacht sondern an den Sparren.
Wobei viel bekommst du an Modulen da nicht rauf.
Willst du eine Anlage kaufen oder mieten.
Bei E pal kann ich nur abraten. (meine Erfahrungen)
Mach den Abstand zwischen Modul und Dach so hoch als möglich das immer schön der Wind zirkulieren kann.
Und ob aus das Dach was geht verrät mir meine Glaskugel nicht.

 

Als gelernter Zimmermann der seit 15 Jahren nicht mehr als Zimmermann arbeitet würde ich da ohne Sanierung auch nichts aufbauen.

 

Wenn man keine Ahnung hat, dann einfach mal die Klappe halten.
Ein Steildach ist nicht wasserdicht, sondern "nur" regensicher. Das bedeutet, dass Feuchtigkeit wie Wasser, Schnee usw bei starken Wind unter die Dachziegel gedrückt wird. Deshalb werden auch Unterspannbahnen oder Unterdeckplatten verbaut. Dann haben wir noch den Faktor Kondensat. Wieso bauen wir überhaupt eine Konterlatte aufs Dach, wenn da keine Feuchtigkeit entsteht?!? Ich habe mittlerweile in den letzten 10 Jahren 4 Gebäude sperren lassen, weil die Standfestigkeit des Daches nicht mehr gewährleistet werden konnte. Wir reden nicht von Privathäusern mit großem Vorgarten, sondern kommunale Gebäude die in der Innenstadt stehen, wo dann Gefahr für Leib und Leben bestand. Der Grund war, dass die Nägel der Traglatten einfach weggerostet sind. Die Dächer waren ca 60 Jahre alt.
Das die Halter auf den Sparren geschraubt werden ist mir schon klar, ich hab wahrscheinlich schon mehr PV-Anlagen installiert als du denken kannst. Aber die Sparren sind hier nicht die Frage.
Als Dachdecker hier im Forum verkaufe ich keinem ein neues Dach. Im Prinzip kann es mir Wurst sein was der Threadersteller mit dem Wissen macht, was ich ihm hier schreibe. Ich verdiene kein Geld daran, weil die meisten Fragesteller aus ganz Deutschland kommen. Ich habe also nichts davon. Wenn ich was behaupte gegenüber einem Kunde kann ich ihm das immer Beweisen und auch zeigen. Der einzige Grund warum ich mich hier angemeldet habe ist , dass mir es echt auf den Zeiger ging, was für ein Müll teilweise geschrieben wurde, wenn es um den Bereich Dachdecker ging. Sieht man ja an deiner Antwort oben.

 

Wenn eine paar Dachziegel in einer Reihe auf einmal einen Bogen machen, dann sind die Nägel abgebrochen. Wenn es soweit ist, dann ist es schon fast zu spät und du hast keine Zeit mehr. Aber ich glaube es nicht, dass es bei dir in nächster Zeit soweit sein wird. Du hast sicherlich noch etwas Zeit um eine Sanierung sauber zu planen und Geld anzusparen. Lass doch mal von einem Dachdecker vor Ort eine Bestandsaufnahme deines Daches machen (kostet natürlich etwas), der kann den Zustand des Daches viel besser einschätzen, als ich hier vorm PC an Hand ein paar Bilder.

 

Oi, der Dachdecker will dir wirklich was verkaufen.

Meine Frankfurter Pfannen habe ich nach 60 Jahren getauscht, diese waren durch Witterung und Vogelkot extrem belastet, aber undicht war das Dach noch nirgends.
Das lief dann im Zuge einer größeren Sanierung mit neuer zwischen/Aufsparrendämmung und neuen (glasierten) Ziegeln.

Du brauchst einen Fahrplan.
Wenn du Solar aufsetzen willst, dann würde ich erstmal davon ausgehen, dass das bei deinem Bestand gehen würde.
Es ist halt die Frage:
Bist du mit den Thermischen Eigenschaften von deinem Dach zufrieden?
Oder: Kochst du im Sommer und kommst im Winter mit dem Heizen nicht hinterher?

 

Ich würde mir über PV auch nur in Verbindung mit einer Dachsanierung Gedanken machen. Die Dacheindeckung wird zwar ziemlich sicher auch mittelfristig noch regensicher sein, bei der Dachneigung ist auch die geringfügige Vermoosung unkritisch. Aber die "Isolierung" ist nicht mehr zeitgemäß, da kann man mit einer Dachsanierung eine spürbare Verbesserung erzielen.

Die Aussagen von dem "Dachdecker" der bei dir vor Ort war teile ich nicht. Es sind keine Dachziegel (die sind aus Ton) sondern Betondachsteine, die Flechten sind unkritisch und die vorgeschlagene "Versiegelung" der Dachfläche richtet i.d.R. mehr Schaden als Nutzen an.

Entweder so lassen wie es ist, oder eine komplette Dachsanierung. Lass dir doch mal ein schriftliches Angebot machen, das hilft sicher bei der Entscheidungsfindung .)

 

Wenn das Dach nach dem 31.12.1983 nach der damals geltenden Wärmeschutzverordnung gedämmt wurde, bist du nicht verpflichtet das Dach neu zu dämmen. Das mal als rechtlichen Hintergrund. 50.000€ finde ich als extrem teuer. Als Hausnummer kannst du eigentlich 400€/m2 Dachfläche rechnen, das wären ca 32000€ netto. Dazu kommt halt noch die PV-Anlage. Aus welchem Bundesland kommst du, dass du eine pv-Pflicht hast? Vom Namen her würde ich auf Norddeutschland tippen. Eine PV-Pflicht kenne ich nur aus ba-wü.
Was bei deinem Aufbau auch machbar wäre, die bestehende Dämmung drin lassen, Gefache 1-2 cm überdämmen und jetzt ganz wichtig eine winddichte systembezogene Unterspannbahn verlegen und verkleben. Darauf eine Holzfaserdämmplatte und dann der übliche Rest. Wenn du die Holzklappe nicht unbedingt brauchst, dann schraub sie zu. So lange du kein Luftzug oder mechanische Bewegungen in der alten Dämmung hast, passiert da nichts von wegen das das Zeugs in den Innenraum gelangt. Denn das würde es jetzt schon seit Einbau so sein. Also entspannt bleiben.