Altbausanierung: Fußbodenheizung bei unterschiedlicher Aufbauhöhe – Lösungsansätze gesucht

Diskutiere Altbausanierung: Fußbodenheizung bei unterschiedlicher Aufbauhöhe – Lösungsansätze gesucht im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir sanieren aktuell einen Altbau aus dem Jahr 1955. In allen Räumen haben wir den alten Estrich entfernt – außer im...

  1. MvdK

    MvdK

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    Hallo zusammen,


    wir sanieren aktuell einen Altbau aus dem Jahr 1955. In allen Räumen haben wir den alten Estrich entfernt – außer im Eingangsbereich/Diele. Der neue Fußbodenaufbau (mit Fußbodenheizung) ist überall auf ca. 5–6 cm Höhe geplant.


    Im Wohnzimmer/Esszimmer (insgesamt ca. 40 m²) ergibt sich nun folgendes Problem:

    Ein Teilbereich von ca. 10 m² ist unterkellert und liegt höher als der nicht unterkellerte Bereich. Dort bleiben uns nur ca. 3 cm Aufbauhöhe bis Oberkante Fußboden (inkl. Parkett).


    Wir möchten gerne eine wassergeführte Fußbodenheizung im ganzen Raum, wissen aber nicht, wie wir den Höhenversatz am besten lösen.


    Frage:


    • Sollten wir in dem 3 cm-Bereich ein Dünnschichtsystem (z. B. Uponor Minitec) verwenden – oder diesen Bereich lieber ohne Heizung lassen?
    • Oder wäre es sinnvoll, den Flur auch noch rauszustemmen und die Haustür sowie die Terrassentür zu kürzen, um so insgesamt mehr Aufbauhöhe zu schaffen und ein einheitliches System zu verlegen?
     
  2. theres

    theres

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    Bei einer Situation wie deiner, mit verschiedenen Aufbauhöhen aufgrund von Mischkonstruktion aus unterkellertem und nicht unterkellertem Bereich, treffen gleich mehrere planerische Zwänge aufeinander – Estrichdicke, Tragfähigkeit des Altbestands, energetische Anforderungen und wie homogen sich das Heizsystem am Ende verhält.

    Mit nur etwa 3 cm Gesamtaufbau in einem Teilbereich sind die Optionen wirklich eng. Ein Dünnschichtsystem für Fußbodenheizung wie Minitec oder ähnliche Systeme sind technisch für solche Höhenlagen gemacht. Sie punkten bei Renovierungen dort, wo Standard-Nasssysteme unmöglich sind, weil einfach die Aufbauhöhe fehlt. In den allermeisten Fällen ist ein funktionaler Betrieb auch dann gewährleistet, wenn Untergrund sorgfältig vorbereitet wird, Wärmeverluste minimiert und die Vorlauftemperaturen entsprechend geregelt werden.

    Das eigentliche Problem ist die Verbindung alter und neuer Estrichflächen bei unterschiedlicher Dickenaufbauhöhe. Diese Fuge zwischen Dünnschichtheizung (mit geringerer Masse) und dem Rest des Estrichs (mit mehr Masse, ggf. Dämmung, evtl. anderem Temperaturniveau) verlangt nach sauberer Planung. Die Heizkreisaufteilung muss genau passen, oder das eine System arbeitet ineffizient – Stichwort: unterschiedliche Aufheizzeiten, Temperatursprünge am Übergang, je nachdem wie empfindlich Bewohner sind.

    Konsequent wäre, den Eingangsbereich/Flur ebenfalls zu entfernen, um so eine durchgängige, „gleiche“ Aufbauhöhe und ein einheitliches System zu bekommen – was auch den höchsten bauphysikalischen und energetischen Anforderungen gerecht wird. Türblätter und Rahmen zu kürzen, ist handwerklich zwar aufwendig, aber vermeidet Stückwerk und Bauakrobatik.

    Ob der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen steht, hängt von deinen eigenen Komfortansprüchen, deinem Budget und davon ab, wie sehr dich ein eventuell spürbarer Temperaturunterschied in einem Raum stört.

    Ein Bereich ohne Fußbodenheizung in einem sonst beheizten Raum bleibt immer ein Kompromiss – energetisch und gefühlt. Wo Altbau bleibt, gibt es fast nur Wahl zwischen Aufwand und Akzeptanz von Kompromissen. Das beste Ergebnis erreichst du mit komplettem Rückbau für einen ebenen, einheitlichen Aufbau – wenn alle Türen und Anschlüsse das hergeben. Wenn das nicht geht, funktioniert ein Dünnschichtsystem technisch, verlangt aber eine präzise Abstimmung auf den restlichen Aufbau. Die Entscheidung liegt am Ende zwischen Perfektion und Pragmatismus.
     
  3. MvdK

    MvdK

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    Vielen Dank für deine ausführliche und ehrliche Einschätzung. Wäre es nicht auch eine Möglichkeit in den kleinen Bereich keine Fußbodenheizung zu verbauen und den vorhandenen Heizkörper unter dem Fenster zu nutzen?
     

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  4. Deliverer

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    Dein Leben wäre einfacher, wenn du einfach überall nochmal 2 cm aufschlagen würdest. Dann kannst du überall ne ganz normale FBH verlegen. Im tiefen Bereich kommt mehr Dämmung, was ja auch nicht schadet. Im unterkellerten Bereich dann die Kellerdecke dämmen. Das führt häufig zu einer einzigen, kleinen Schwelle am Eingangsbereich. Das merkt man schnell nicht mehr.
     
  5. Deliverer

    Deliverer

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    Keine FBH ja, dafür HK würde ich persönlich nicht machen. Aber du könntest (häufig mit dem selben System wie auch am Boden) auf Decken und/oder Wände ausweichen.
     
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