Kostenschätzung Architekt plausibel? Was kann man ohne Architekt machen?

Nee so wie das beschrieben ist hat das nichts mit der RAL zu tun....und das mit der Montagezarge hatte ich ja auch bereits vermutet.

In Darmstadt gibt's wirklich gute Leute die sich mit Glas/Fenster/Fassaden beschäftigen.
Es kann also durchaus sein das es da was gibt das nicht aus Rosenheim kommt...

 

Auch wenn es jetzt vielleicht ein bisschen spät für den Fragesteller ist, aber vielleicht können ja zukünftige Leser noch von der Antwort profitieren:

Wenn man ein ganzes Haus im Bestand umbauen will, ist eine technische Bestandserkundung essenziell für die Frage, was bei einer Neugestaltung bleiben muss und was wie geändert werden kann. Technische Bestandserkundungen sind nach der HOAI Besondere Leistungen, d.h. hierfür gibt es darin keine Honorarvorschläge. Sie müssen jeweils im Einzelnen vom Auftraggeber definiert werden. Was also jemand macht, der den Bestand erkundet (was für Bauteile alles geöffnet werden oder sonst wie untersucht werden soll), hängt von den Vorgaben der Bauherren ab. Diese sollten sich auch fragen, ob nur die konstruktive und Ausbausubstanz untersucht wird (das könnte beispielsweise ein Architekt machen) oder auch die tragenden Teile (dann sollte ein Statiker sich alte Pläne und Berechnungen und die Baukonstruktion anschauen) oder auch Fachplaner für die technischen Anlagen, um zu wissen, ob diese noch – neben der Leitungsführung und Ausstattung – den technischen Regeln entsprechen. Dazu gehört auch ggf. eine schadstofftechnische Erkundung (wenn da Asbest vorliegt, wäre es ja sinnvoll, den gleich zu sanieren) und ein vermessungstechnisches Aufmaß mit allen relevanten Leitungsführungen, Einbauten und so weiter. Bei Altbauten ist gegebenenfalls auch ein verformunggerechtes 3-D Aufmaß sinnvoll, bei Denkmälern auch Baualterspläne, aus denen ersichtlich ist, wann, was gebaut wurde; hier werden solche Untersuchungen häufig auch bezuschusst.

Das Ganze sollte dann idealerweise in Untersuchungsberichten enden und dazu führen, dass die Bauherren ein Planungkonzept aufstellen, in dem sie ihre Änderungswünsche aufgrund dieser Bestandserhebungen und nach ihren konzeptionellen Vorstellungen, wie das Ganze zukünftig aussehen funktionieren soll, zusammen schreiben.

Damit kann man dann an Planer herantreten und sie um Angebote für Planungsleistungen bitten und diese dann beauftragen. Am Ende der Vorplanung für die Gebäudeplanung und die technischen Anlagen, die gegebenenfalls angefasst werden, steht dann ein Planungkonzept, dass auch mit einem Statiker abgestimmt ist, in dem alle bisherigen Erkenntnisse zusammengefasst werden und ein Vorschlag unterbreitet wird, wie die Bauherrenwünsche umgesetzt werden könnten. Dazu gehört eine Kostenschätzung, die zwar noch sehr grob gegliedert sein kann, aber richtig sein muss.

 

Meine Persönliche Erfahrung: Bereite die Bestandsaufnahme selber vor. D.h. öffne alle relevanten Bauteile, reiße ab wo du Bedenken hast und lege alles kritische in Eigenleistung frei.
Ansonsten beurteilen die Handwerker das nach dem, was sie sehen. Die kommen für die Angebotserstellung nicht mit Hammer und Meisel. Und der Ing. macht das auch nicht.
Gerade wenn Mäusekot unter dem Dach ist, muss da soweit auf, dass die Ursache für den Mäusezugang abgestellt werden kann. Da haben Handwerker aber nur bedingt interesse dran - du bist aber derjenige, der da nachher drin wohnen muss....

 

Leider bringt nicht jeder Architekt die Erfahrung und das Interesse mit, das für die Planung, Baubegleitung und Überwachung eines solchen Projekts erforderlich ist. Wenn du bereits jetzt das Gefühl hast, an einen Architekten geraten zu sein, der meint, ein solches Projekt vom Schreibtisch aus organisieren zu können, dann würde ich mich auf die Suche nach einem anderen machen. Die bisherigen Aussagen lassen mich vermuten, dass bei der Umsetzung auf die Fachkompetenz der ausführenden Firmen verwiesen wird und das der Architekt nicht die Meinungsführung übernimmt und deine Interessen vertritt.