Innenisolierung Giebel DG

Diskutiere Innenisolierung Giebel DG im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Bauexperten! Bin gerade dabei, mein DG weiter auszubauen. Haus ist rund 160Jahre alt, Lehmstaakendecke, DG kein Drempel, WG 45cm gebrannte...

  1. DanS

    DanS

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    Hallo Bauexperten!

    Bin gerade dabei, mein DG weiter auszubauen. Haus ist rund 160Jahre alt, Lehmstaakendecke, DG kein Drempel, WG 45cm gebrannte Ziegel-Mauer).
    Dazu habe ich bereits das Dach erenuert (60er Steico, rund 22cm+/- Celluloseeinblasdämmung zwisch den Sparren).
    Nun kommen die Giebelwände dran. Diese sind auch Ziegelwände, rund 26cm stark. Natürlich kaum Dämmwert. Hier habe ich innen vor, Trockenbau zu stellen und diese entsprechend mit Mineralwolle zu dämmen. Da es sich bei der "aktiven" Fläche um jeweils rund 16m² handelt (wie gsagt, kein Drempel, da Sparren direkt auf der Fusschwelle enden und direkt mit den Deckenbalken verzapft sind), halte ich vorerst nur mal an der Innendämmung fest. Wenn wir erstmal drin wohnen, dann wird sich wahrscheinlich anhand der Heizkosten herausstellen, ob auch noch von aussen eine Dämmung aufgebracht werden muss (ich geh aber von einer hohen Wahrscheinlichkeit aus)
    Aber erstmal zur Innendämmung: Da der Taupunkt entsprechend der Witterung ischerlich weit nach innen wandert, sehe ich Probleme zwisch der Wandoberfläche und der Mineralischen Innendämmung. Dazu hatte ich vor, die Wand mit Silikatfarbe zur Verringerung/Vermeidung von Schimmel auf de rOberfläche zu streichen. Wäre das aus Eurer Erfahrung ein guter Schritt?
    Und welche Dämmstärke würdet ihr minmal/maximal empfehlen?
    Und falls weiter Erfahrungen vorhanden sind, was weiterhin zu beachten wäre: immer her damit ;-)

    Vielen Dank
    Daniel
     
  2. theres

    theres

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    Hallo Daniel,

    bei deinem Vorhaben sprechen wir mit der Innendämmung einer 160 Jahre alten, massiv gemauerten Ziegel-Giebelwand über ein anspruchsvolles Sanierungsthema mit diffusionsoffenen Konstruktionen und bauphysikalischen Risiken – dabei vor allem Feuchte- und Tauwasserproblematik auf der Grenzschicht zwischen Bestandsmauerwerk und Innendämmung.

    Die Wahl eines diffusionsoffenen Dämmmaterials wie Mineralwolle ist oft grundsätzlich vertretbar. Entscheidend ist, dass das System insgesamt ausreichend kapillaraktiv und offen bleibt, damit Feuchte, die zwangsläufig ins Bauteil gelangt, auch wieder abtrocknen kann. Ein reiner Trockenbau vor der Dämmung, zum Beispiel eine klassische Vorsatzschale, genügt bauphysikalisch allein nicht. Es braucht ein abgestimmtes System aus Dampfbremse, ggf. feuchtevariable Dampfbremse (z. B. sd-Wert um 2–4 m, variabel) sowie ausreichend lückenlose Ausführung. Andernfalls droht Schimmelbildung im verdeckten Bereich, bevorzugt an den Anschlussbereichen.

    Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) in einer Stärke von ungefähr 60–80 mm ist ein sinnvoller Minimalwert für den energetischen Effekt, wobei du hier zwischen erreichbarem U-Wert und Raumverlust abwägen musst. In Altbauten und gerade bei Innendämmungen gilt dennoch: weniger ist gelegentlich mehr, da eine maximal starke Dämmschicht den Taupunkt komplett ins Innere verlagern und Feuchte einlagern kann. Eine Stärke von 80–100 mm ist ein gesicherter Rahmen, sofern die Abschottung und Anschlüsse penibel gearbeitet werden. Darüber hinaus wird’s selten sinnvoll, außer in Kombination mit geprüften Innendämmsystemen (Kalziumsilikat, Holzfaserverbund, etc.).

    Silikatfarbe auf der Ziegelinnenwand kann Oberflächenfeuchtigkeit durch ihre diffusionsoffenen und teilweise alkalisch schimmelhemmenden Eigenschaften zwar gut puffern, sie verhindert aber Feuchteeintrag in die Konstruktion nicht. Die Gefahr von Kondensat zwischen Ziegel und Dämmung behebst du allein damit nicht, jedoch ist es vorteilhaft im Zusammenspiel mit lüftungstechnischen Maßnahmen und begrenztem Dämmmaß. Luftdichte Anschlüsse sowie eine durchgehende, nicht perforierte Dampfbremse sind Pflicht. Innenputz auf Ziegel, dann Mineralwolldämmung, dann Dampfbremsfolie, dann Trockenbau ist eine klassische, nachvollziehbare Schichtenfolge. An Durchdringungen (z. B. Elektro) ist eine saubere Abdichtung notwendig.

    Ein bewährter Trick ist, nicht bis zur maximal möglichen Dämmschicht zu gehen, sondern eine moderate Lösung zu wählen und auf kontrollierte Lüftung zu setzen. Ungelüftete Giebelwände ohne Drempel sind konstruktiv anspruchsvoll – setz am besten auf ein feuchteadaptives System und eruiere zusätzlich den kapillaren Zustand des Mauerwerks: Feuchtigkeitseintrag von außen oder von unten wäre kontraproduktiv und möglicherweise der eigentliche Schwachpunkt.

    Hilfreich kann auch die Installation von Taupunkt-Sensorik sein, um im ersten Jahr nach Ausbau kritische Stellen im Auge zu behalten.

    Abschließend: Ohne aufgeklebte, kapillaraktive Innendämmsysteme (Kalziumsilikat, Lehmverbundplatten) hast du mit Mineralwolle hinsichtlich dampfoffener, aber moderat wettergeschützter Ziegelwand schon ein relativ empfindliches System. Prüfe alternativ den Einsatz von diffusionsoffenen Holzfasersystemen oder Kalziumsilikat, gerade wenn Schimmelvorbeugung absolute Priorität hat.

    Beim Aufbau mit Mineralwolle,

    • Keine Dampfsperre, sondern feuchtevariable Dampfbremse.
    • Keine durchgehende OSB oder Spanplatte als luftdichte Ebene, sondern sorgfältigen Folienanschluss.
    • Anschlussdetails bei Fuß- und Dachbereich besonders beachten.
    • Nach innen öffnende Raumlüftung konsequent betreiben.
    Mit Augenmaß geplant und sorgfältig ausgeführt ist dein Konzept machbar, aber plane baubegleitend eine unabhängige Bauphysik-Beratung oder zumindest eine Bewertung der geplanten Details ein. Risikobegrenzung ist hier das A und O.
     
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  3. DanS

    DanS

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    Vielen Dank an die KI ;)

    80er bis 100er Dämmung habe ich Betracht gezogen. Die Dampbremse habe ich die Wütop SD Vario zur Verfügung. Die Anschlüsse zum Dach sind bereits vollständig abgedichtet (Teilw. Siga Rissan bzw. Primur), sollten also gut dicht sein.
    Gibts weiter Tips?
     
  4. SIL

    SIL

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    Du könntest bei dieser überschaubaren Fläche auch Bachl oder Linzmeier ( PAL exemplarisch ) in Erwägung ziehen , mit 6 mm Silika und integrierter Sperre ( 2x Alu ) PU Kern zum Beispiel, eine durchaus gängige Lösung für innere Dämmung.
     
  5. DanS

    DanS

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    @SIL : Au, vielen Dank für 2 weitere Hersteller. An die Silikatplatten hab ich auch schon gedacht, nur meinte ein befreundeter Bauunternehmer, dass ich dazu die Wände glatt putzen sollte, sonst ist ein ordentlicher Anschluss nicht gegeben. Stellt sich aber als schwierig dar, da erst der ziemlich schlecht erhaltene und absolut unebene alte Putz entfernt werden müsste, was sich auch durch den fehlenden Drempel wegen der Baufreiheit echt mühsam gestaltet. Und dann müsste ja nochmal neu geputzt werden...
    Deshalb war ja mein Gedanke, wenigstens Silikatfarbe aufzutragen, um zumindest grob einer möglichen Schimmelbildung entgegen zu treten.
    Die andere Möglichkeit währe dann sicherlich, den entsprechenden Kleber so dick aufzutragen, dass darüber der Ausgleich realisiert wird, was aber höchstwahrscheinlich sehr unwirtschaftlich sein wird.
     
  6. SIL

    SIL

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    Geht auch mit UK , nicht alle dieser Verbundplatten müssen vollflächig verklebt und verschraubt werden , den Mörtel bekommst du nie so dick aufgetragen um einige cm Unebenheiten auszugleichen, das ist kein erfolgreicher Ansatz.
     
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Innenisolierung Giebel DG

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