Sanierung, BJ 1947: Na na -- no na ned?

Diskutiere Sanierung, BJ 1947: Na na -- no na ned? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Ich grüße Sie, und möchte mir einmal ein paar weitere Meinungen bezüglich eines (eventuellen) Sanierungsprojekts anhören. Grundsätzlich geht es...

  1. Rutschmann

    Rutschmann

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    Ich grüße Sie,


    und möchte mir einmal ein paar weitere Meinungen bezüglich eines (eventuellen) Sanierungsprojekts anhören. Grundsätzlich geht es mir darum eine Entscheidung zu treffen ob diese Immobilie überhaupt sinnvoll zu sanieren ist. Sinnvoll ist hierbei derart definiert, dass die Immobilie ökonomisch sinnvoll für die Eigennutzung saniert wird oder es doch ein Neubau wird. Die Bestandsimmobilie ist also kein Liebhaberstück, womit nicht betrachtet werden soll ob die bloße technische Machbarkeit der Sanierung -- bei der Geld keine Rolle spielt -- gegeben ist. Messlatte bzw. Konkurrent wäre eben der bereits angesprochene Neubau.

    Informationen Zur Immobilie:

    1. Objekt
      Wohnhaus, Baujahr etwa 1947
      Erdgeschoss als Vollgeschoss; Erster Stock mit Dachschrägen; Dachgeschoss ist ein Kaltdach das nur als Lagerraum genutzt wird
      Teilunterkellert mit einem Lagerkeller, der Anbau ist auf Bodenplatte
      Aktuell wird nur das Erdgeschoss bewohnt.
      Das Haus verfügt über zwei Wohneinheiten (Erdgeschoss und erster Stock)
      Lage: Baden-Württemberg, Hanggrundstück; schwerer Boden, nahezu steinlos
    2. Baumaterialien
      Asbesthaltige Materialien wurden unseres Wissens nach nicht oder nur in einem sehr geringem Umfang verbaut.

      Keller wurde mit Bruchsteinen gemauert, der oberirdischer Bau wurde mit Betonhohlblöcken und Backsteinen gemauert. Aber -- wie in der Zeit üblich -- wurde eigentlich alles verbaut was irgendwie verfügbar war.

      Decken der Obergeschosses und die Wände wurden mit Holzbalken erstellt. Die Ausführung ist dem klassischen Fachwerk ähnlich.

      Holzbalken des Dachstuhls wurden auf Grund eines Insektenbefalls in den 1970er mit einem Insektizid behandelt und der Dachstuhl teilweise erneuert.

      Die Hausfassade ist allgemein ungedämmt und mit einer Silikatfarbe gestrichen.
      Kellerdecke wurde mit Stahl bewehrt.
    3. Allgemeines
      Der rechte Winkel und plane Flächen waren beim Bau eher unbeliebt, weshalb die Decken mit Holzwolle-Leichtbauplatten, Wände mit Gipskartonplatten versehen wurden und Spanplatten auf die Böden gelegt wurde.

    4. Die Elektrik wurde teilweise erneuert. In manchen Bereichen sind jedoch noch textilummantelte Kabel verlegt.
      Aktuell ist eine langsam sterbende Ölzentralheizung mit Brennwertkessel verbaut.

      Der Keller war ursprünglich ein gestampfter Lehmboden, der nachträglich betoniert wurde. Aktuell hat der Keller eine Temperatur von 294K und einer Luftfeuchte von 76% bei etwa 307K Außentemperatur und 50% Luftfeuchte. Die Kellerwände wurden nachgemörtelt und verputzt, da der Mörtel derart wenig Zement hatte, dass dieser sich mit den Fingern herauskratzen ließ und die Mäuse sich hereinschafften. Die Kellerdecke ist an der äußeren Schicht bröselig, doch die teilweise offenliegende Bewehrung ist nur oberflächlich oxidiert. Ein Träger weißt allerdings fortgeschrittene Oxidation auf und ist schon plattig abgeschichtet.

      Fenster sind alte Doppelglasscheiben am Lebensende.

      Abwasserrohre im Haus sind teils noch aus Gussmetall.

      Dacheindeckung sind etwa 30 Jahre alte Betondachsteine von Braas, die bei starkem Regen feuchte Stellen an den Übergängen aufweisen aber nicht abtropfen.


    Anbei noch weitere Dokumente, die in meinem Drive einzusehen sind: Bestand – Google Drive
     
  2. #2 Hark, 01.07.2025 um 16:57 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.07.2025 um 19:04 Uhr
    Hark

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    Das einzige was mir zu diesem Haus einfallen würde (aber dazu müsste es schon extrem günstig sein, und in nicht allzu schlechter Lage) wäre ein Abbruch. Ich sehe nicht einen bisschen Substanz oder Ästhetik die erhaltenswert wäre.

    Ganz abgesehen von den astronomischen Kosten einer theoretischen Sanierung und der Schwierigkeit kompetente Handwerker und Planern zu finden und zu überreden so etwas fachgerecht durchzuführen, bleibt es eine Herkulesaufgabe das Ding auch nur in die Nähe eines gängigen Neubaustandards zu bringen und dabei die zahlreichen Fallstricke beim "Sanieren im Bestand" erfolgreich zu bewältigen.

    An dem Haus wurde seit 80Jahren nichts wesentliches saniert und noch dazu kurz nach dem Krieg gebaut, wo es nur darauf ankam schnell irgendwie Wohnraum zu schaffen. Das Ding ist fertig. Der Papagei ist tot.
     
  3. simon84

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  4. Rutschmann

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    Mit Bier kann ich nicht dienen, aber vor der Betonierung des Bodens wurde der einstige Erdkeller zumindest für Apfelmost genutzt.
     
  5. simon84

    simon84
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    Ich feiere einfach nur die Temperatur Angabe in grad Kelvin

    Das hat außer einem Kollegen am motorenpruefstand schon lange keiner mehr geschafft
     
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