Dachbodenausbau 70ger Jahre Altbau ohne Unterspanbahn

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  1. BavariaBlue

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    Hallo,
    ich möchte meinen Dachboden ausbauen. (siehe Bild). Leider fehlt die Unterspanbahn. (70ger Jahre Altbau)

    Gibt es eine vernünftige Lösung ohne das Dach auszudecken Lattung runter und alles neu machen mit einbrettern und mit Unterspanbahn.
    Gruß BB
     

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  2. ToTi

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    Du kannst eine Unterspannbahn zwischen die Sparren mit Latten befestigen. Diese sollte aber in der Mitte mind. 2 cm unterhalb der Dachlattung bleiben. Den Rest der Sparrenhöhe kannst du dann ausdämmen. Wichtig ist, dass die Unterspannbahn durchhängt, damit eintretendes Wasser in der Mitte bleibt und nicht nach außen Richtung Sparren geführt wird. An der Traufe musst du schauen, dass das ablaufende Wasser nach außen geführt werden kann, ohne Schäden zu verursachen.
    Am Dachstuhl aber bitte nix anschneiden, absägen oder abbauen, weil es dir im Weg ist. Wenn du sowas vor hast, dann nur mit einem Statiker.
     
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  3. BavariaBlue

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    Ja diese Möglichkeit habe ich schon gesehen, aber das ist ja so nicht zulässig? Und ich habe bedenken das mir der Dachstuhl wegfault weil er nicht mehr trocknen kann wegen fehlender Hinterlüftung?
     
  4. ToTi

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    Deshalb musst du zwischen Dachlatten und Unterspannbahn mind. 2 cm Platz lassen, für die Hinterlüftung. Diese etwas durchhängend verlegen, damit eintretendens Wasser nicht Richtung Sparren geleitet wird. Ganz ehrlich, ich mag diese Konstruktion auch nicht, denn ich hab noch keine gesehen, die wirklich zu 100% funktioniert hat. Meistens war die Unterspannbahn bis an die Latten gedrückt und eine Traufausbildung gab es auch nicht. Wasser ist meistens in den Traufkasten gelaufen, oder an der Außenwand herunter. Ist halt ein Kompromiss.
     
  5. GreatScott83

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    Ich kenne 3 Varianten in dem Fall:
    1. Wie BavariaBlue schon geschrieben hat, die Unterspannbahn nachträglich einziehen zwischen den Sparren. Hierzu findest du auf YT recht gute Videos von Isover dazu, die diese Technik zeigen. Im Prinzip wird da noch ne Latte eingebracht (für die Hinterlüftung und den Ablauf) und die Bahn unter einem Ziegel rausgeführt. Dann noch mit einem entsprechenden Dämmstoff deiner Wahl füllen, Dampfbremse drüber und Luftdichtheit herstellen etc.

    2. Ein Einblasdämmung mit sog. Dämmsäcken. Da werden dann Säcke eingebracht und die mit z.B. mit Zellulose voll geblasen. Hier ist aber ein guter Fachbetrieb notwendig. Das sollte schon sehr Erfahren sein, da Fehler in der Ausführung auch Feuchtigkeitsschäden etc. bedingen können.

    3. Dämmung mit Stopfhanf. Da gibts auch YT Videos eines Herstellers aus der Uckermark, die mit Stopfhanf wohl schon jahrelang direkt gegen die Dachziegel dämmen. Vorteil soll wohl sein, dass der Stopfhanf wohl einen guten Kapillareffekt haben soll und so auch Feuchtigkeit von den Balken weg halten soll. Auf die Dampfbremse wird dann wohl verzichtet und anstatt dessen Lehmbauplatten mit Nut / Feder oder Holzbauplatten verwendet. Für das Raumklima allgemein gut sein soll da Feuchtigkeitsregulierend. Praxiserfahrung hab ich damit allerdings jetzt noch nicht. Preislich ist das wohl etwas teurer als andere Varianten.
    Ist auf jeden Fall eine betrachtung wert, wenn man mit natürlichen Dämmstoffen arbeiten will. Stopfhanf ist dann "am Ende" kein Sondermüll der evtl. kostspielig entsorgt werden muss sondern kann, sondern kann wohl auf den Kompost. Nur aufpassen es gibt wohl auch Unterschiede zwischen Stopfhanf und Hanf-Klemmfilzen. Letzterem sind wohl auch andere Sachen beigeschmischt, wie Kunststoffe, was sie entsorgungstechnisch wieder Problematischer macht und auch die Materialeigenschaften etwas verändert.

    Alle 3 Varianten sind grundsätzlich zulässig. Oftmals wird hier zwischen Stand der Technik und Anerkannten Regeln der Technik unterschieden. Stand der Technik sind alle 3. Anerkannt, nicht unbedingt. Das hat aber erstmal nur zu heißen, dass es dir nicht jeder Handwerker anbietet oder explizit drauf hinweist, das es nicht Anerkannt ist. Muss natürlich nicht heißen, dass es nicht funktioniert. Von GEG Seite Beispielsweise gilt (wenn ich mich richtig erinnere): Wenn du die Sparren so weit wie möglichst mit einem natürlichen Dämmstoff dämmst, gilt die GEG als eingehalten. Wenn du jetzt z.B. eine Unterspannbahn einziehst und Glaswolle oder Steinwolle rein packst, musst du mehr drauf achten auch den U-Wert zu erfüllen.

    Vielleicht noch eine vierte Variante: Wenn du einfach nur jetzt ausbauen willst und vielleicht planst in 10-15 Jahren das Dach eh neu zu machen, mit sauberer Aufsparrendämmung etc. früher hat man auch einfach Alukaschierte Glaswollwolle zwischen die Sparren gedrückt, verkleidet und fertig. Optimal ist es nicht, aber mehr als ein Placebo meistens schon. Eindringende Feuchtigkeit verschlechtert die Dämmwirkung mit der Zeit, aber wenns an dem Dach nicht reinsuppt wie blöd sollte das einige Jahre durchaus halten... aber vermutlich das günstigste. Stopfhanf und die Dämmsäcke kannst meistens am Ende des Tages auch drin lassen als Zwischensparrendämmung wenn du das Dach neu machst. Bei Variante 1 bin ich mir nicht ganz so sicher.

    Kommt einfach drauf an was du willst und wie deine Zukunftsplanung aussieht mit dem Dach.
     
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