Wohnungssanierung bei Verdacht auf Holzschutzmittel o.ä. bei Allergie (MSC)

Diskutiere Wohnungssanierung bei Verdacht auf Holzschutzmittel o.ä. bei Allergie (MSC) im Baubiologie Forum im Bereich Rund um den Bau; Schönen guten Tag, aufgrund eines sehr persönlichen Anliegens, möchte ich mich mit ein paar Fragen an das Forum wenden. Zum besseren Verständniss...

  1. new life drama

    new life drama

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    Schönen guten Tag,

    aufgrund eines sehr persönlichen Anliegens, möchte ich mich mit ein paar Fragen an das Forum wenden. Zum besseren Verständniss der Situation möchte ich vorweg Erwähnen, dass ich eine Multiple Chemikalien Sensibilität (MCS) habe. Das kann man sich in etwa so Vorstellen wie eine Allergie, nur halt auf diverse Chemikalien und bei mir auch zusätzlich Schimmel. Chemikalien sind zum Beispiel Inhaltsstoffe von Holzschutz, neue Autoinnenräume, Weichmacher in Kabeln, usw. da reagier ich recht schnell darauf. In Wohnungen ist das mitunter etwas schwieriger da die Konzentration geringer ist. Zum Beispiel bei Laminat. Auswirkungen bzw. Symptomatik stellt sich bei mir manchmal erst nach mehreren Tagen Exposition ein. Umso länger die Exposition, umso heftiger die Reizungen mit zusätzlich auftretenden Schmerzen und Schwindel. Das geht soweit bis man dann einfach nur noch die Flucht ergreifen kann. Das ist für Außenstehende sehr sehr schwer nachvollziehbar, aber das ist die Situation und entsprechend die Odysee, seit etwa 10 Jahren für mich, nicht einfach.

    A - Ursprüngliche Ausgangssitutation:
    Es geht um eine Wohnung im Haus eines Freundes. Diese befindet sich in einem 4 stöckigen Fachwerkhaus (Bj. ca 1600 Jh), in welchem 1980 die oberen Stockwerke neu aufgebaut und zu Wohnzwecken eingerichtet worden waren. Die besagte Wohnung befindet sich im 3. Stock und war nahezu komplett (Wände, Decke, Dachschrägen) aus der Zeit von 1980 mit Holz vertäfelt. Bei einem Probewohnen habe ich am zweiten Tag entsprechende Reizungen festgestellt. Also ohne entsprechende Maßnahmen für mich nicht möglich dort zu wohnen. Mit einer speziellen Malerfolie habe ich versuchweise den Fußboden (Stäbchenparkett von 1980) abgedeckt um eine Veränderung feststellen zu können bzw. den Fußboden auszuschließen. Die Reizung blieb und ich vermutete die (auch etwas nach Holzschutz riechende) Holzvertäfelung als Auslöser der Reizung bzw. das was darunter sein könnte. Die Idee war die Holzvertäfelung zu entfernen und Wände/Dachschrägen/Decken mit Trockenbau neu aufzubauen.

    B - Bauliche Maßnahmen:
    Also habe ich die Holzvertäfelung entfernt. Zum Vorschein kam ein Gipskarton Trockenbau von 1980 mit ca. 1cm Stärke. Interessanterweise war dann nach Entfernung der Holzvertäfelung der Holzschutzgeruch verschwunden. Im Endeffekt war es sehr neutral bzw. geruchsfrei und somit war für mich naheliegend das Problem beseitigt zu haben, da ich auch keine Reizung mehr verspürte. Habe also diesen Trockenbau von 1980 als Grundlage genommen, verspachelt, geschliffen und mehrfach mit Alpenkalk grundiert und gerollputzt. Mit vielen verangegangenen Detailsarbeiten wie neue Kniestöcke, Einbauregal, Trockenbau bei Fensterlaibungen, verschließen von Öffnungen und Spalten mit Trockenbau, Fliesenarbeiten sowie Stromverlegung hat sich das an meinen 2 freien Tagen pro Woche, die letzten 8-9 Monate hingezogen. Auch habe ich innenliegende Fachwerkbalken (mit ursprünglich grünem Anstrich), abgeschliffen und mehrfach mit Schellack Sperrfinisch behandelt. Sämtliche Spalte und Öffnungen die es noch gab, sind mit Claytec Fugenfüller geschlossen und zumindest optisch dicht. Auswahl der Baumaterialen war entsprechend ökologisch bedacht.

    C - jetzige Istsituation
    Während der Baumaßnahmen konnte ich bis in den Mai/Juni hinein an den beiden Tagen pro Woche, überhaupt keine Reizung festellen. Ich hatte auch die Wohnung immer auf Durchzug gelüftet. Eine Auffälligkeit gab es, als es dann im Juni so richtig warm wurde mit über 35°C. Da dachte ich eine Reizung zu bemerken. Besonders im Bereich der offen liegenden Holzbalken. Da hatte ich auch angefangen diese mehrfach mit Schellack Sperrfinish zu streichen um etwaigen Holzschutz gegen ausdünsten abzusperren. Zu diesem Zeitpunkt der wieder auftretenden Reizung habe ich gleichzeitig auch die Grundierung für den Rollputz aufgetragen gehabt. Da gab es ein paar Stellen des alten Gipskartons, die sehr intensiv nach Ammoniak gerochen haben, der sich nach Trocknung aber wieder komplett verflüchtigt hatte. Dewegen sind das zwei Faktoren. Die wieder auftretende Reizung war eher gering im Vergleich zu dem Zeitraum vor Beginn der Umbaumaßnahmen und sie war auch nicht immer da. Jetzt bin ich seit Mitte August im Urlaub und nur noch mit Restarbeiten zugange. Dies aber täglich, weil Urlaub. Nun wird die Reizung immer schlimmer und ich muss leider feststellen das die Maßnahmen Entfernen der Holzvertäfelung, zwar optisch die Wohnung extrem aufwerten, aber für mich nicht den gewünschten Effekt bringen. Die Reizung ist wieder da und bei längerer Exposition entsprechend schlimm mit dem fatalen Resultat nicht in der Wohnung bleiben zu können.

    D - Kontakt mit Baubiologen
    Das hätte ich schon früher machen sollen. Den Kontakt habe ich erst jetzt nach der Erkenntnis aufgenommen. Wir hatten bis jetzt nur ein, aber dafür recht langes und konstruktives Telefonat. Zu einer Besichtigung und Probennahme wird es noch kommen. Vermutungen gehen hin zu Holzschutzmittel die entsprechende Schadstoffe (Formaldehyd, PCP, ... ) ausdünsten aber auch das die aufgetragenen Grunddierung VOC ausdünstet. Diese soll zwar nach Hersteller VOC frei sein, mitunder liegen die Werte nur unter einem gewissen Grenzbereich um deklariert werden zu müssen. Eine Wechelwirkung mit den Gipskartonplatten ist auch nicht auszuschließen. Momentanes Glaskugel lesen und somit chwierige Ausgangssituation. Ich hoffe das zeitnah mit dem Baubiologen klären zu können.

    E - Fragen, Gedanken, Maßnahmen
    Vermutlich ist es generell eine Herausforderung für mich und hier speziell für diese Wohnung eine Lösung herbeizuführen.
    • Ist es ein Inhaltsstoff des damals angewanden Holzschutzes der doch noch durch die recht dünnen Gipskartonwände von 1980 diffundiert?
    • Sind es die Gipskartonplatten selbst? (Ammoniakgeruch beim Grundieren)
    • Ist es die Grundierung mit ihren vielleicht doch noch geringen Mengen VOCs oder eine Wechselwirkung mit dem Gipskarton?

    Also alles momentan Glaskugel lesen. Hoffe hier bringt die Baubiologische Untersuchung ein paar Erkenntnisse. Mein erster Gedanke als erster Schritt wäre mit der speziellen Malerfolie die ich habe, vorübergehend mal sämtliche Wände Dampfsperrend abkleben und schauen ob überhaupt eine Verbesserung eintritt und ob diese Verbesserung auch über mehrere Tage bestehen bleibt. So kann ich ohne bauliche Maßnahmen in Erfahrung bringen ob die Wände/Decken das Problem sind. Falls mit einem Absperren das Problem gelöst wird, wäre die Frage was baulich zu tun ist. Wie bekomme ich das dann so dicht das es für mich funktionert?
    • Kann ich diese Malerfolie als Dampfsperre nehmen und eine zweite Lage Trockenbau drüber?
    • Alter Trockenbau raus und kompletter Neuaufbau mit spezieller Dampfsperre und neuem Trockenbau?
    • Dichtigkeit des Systems über die folge Jahre?


    Vielleicht ist es auch nicht ratsam, hier mit der baulichen Grundlage weiter zu arbeiten. Weil es einfach für mich nie funktionieren kann, bzw. der bauliche Aufwand zu hoch wird. Da ich aber die letzten 9 Monate nicht wenig Geld und jede freie Zeit in eine eigentlich sehr schöne Wohnung investiert habe, hoffe ich auf ein paar konstruktive Gedanken eventuell hier für mich doch noch etwas zu ermöglichen. Auch weil ich mit Freunden ein schönes Wohnprojekt und Lebensmittelpunkt gefunden habe.

    Vielen Dank fürs Lesen, ist ja doch viel Text. Für die Zusammenhänge aber, denke ich, recht wichtig.

    Beste Grüße
     
  2. Fred Astair

    Fred Astair

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    Ja viel Text in der Frage, dafür Kurzfassung der Antwortgegenfrage:
    Warum zieht man mit einer MCS in eine Chemiebude eines Freundes?
    Survivelexperiment?
     
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Wohnungssanierung bei Verdacht auf Holzschutzmittel o.ä. bei Allergie (MSC)

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