Kellerwand verstärken

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  1. Rainer587

    Rainer587

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    Hallo,

    habe ein EFH aus 1956. Die Kellerwände sind gegossen, allerdings mit "Magerbeton" und eine Horizontalabdichtung nach unten fehlt. Sie ist erst zum EG hin. Die Kellerwände sind feucht und es herrscht eine Luftfeuchtigkeit zwischen 80 - 100 %. Möchte nun von außen aufgraben und etwa 12 cm WU-Beton vorgießen. Was gibt es da zu beachten?

    Dieser Sockel soll später als Funfament für eine hinterlüftette Fassade dienen.

    Schon mal Dank im vorraus.
     
  2. petra345

    petra345

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    "Graben" wird nicht reichen. Da sollte man schon einen Bagger nehmen. Ab 1,2 m Tiefe verlangt die Unfallverhütung einen Verbau oder eine Abböschung damit es kein Grab wird.
    Ob 12 cm wu-Beton ausreichend ist, wird man später erfahren. Ausreichend für einen trockenen Keller wird es nicht sein, weil der Wu-Bwton nicht ohne Risse sein wird. Gegen die Risse müßte eine sehr starke Bewehrung vorgesehen werden, die das Ganze unwirtschaftlich macht. Außerdem muß man eine schlanke Rüttelbirne zum Verdichten haben.

    Ich würde an eine Dickbeschichtung ohne Beton denken. Wenn die Wand sehr uneben ist, kann man auch 3 Schichten, jeweils mit Gewebe dazwischen, vorsehen.

    PS:
    Wenn jemand weiß, wie man die Zeiten für die Tastenwiederholung bei WIN 11 einstellt, soll er sich melden!
     
  3. Rainer587

    Rainer587

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    Der Betonsockel soll auch als Fundament für eine hinterlüftete Fassade dienen. Und der WU-Beton ist selbstverständlich auch abzudichten.
     
  4. Wieland

    Wieland

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    Ich persönlich würde nur eine kontrollierte Lüftung einbauen.
    Und Keller, Keller sein lassen für eine Vorgehängte Fassade brauch es keinen Beton-Sockel!

    Geld und Lebensarbeitszeit für eine unnötige Investition.


    Grüße
     
  5. #5 Rainer587, 03.09.2025 um 23:44 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 03.09.2025 um 23:49 Uhr
    Rainer587

    Rainer587

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    Im Keller schimmelt aber alles, Eisen rostet und die Holzwürmer fühlen sich wohl. Und ob das Mauerwerk eine vorgehängte Fassade aushält? Habe so meine Bedenken.

    Mich interessiert eher, ob die Betonschicht mit Bewehrung sein sollte oder nicht.
     
  6. Fabian Weber

    Fabian Weber

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    Soll das eine Klinkerfassade werden?
     
  7. Rainer587

    Rainer587

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    Nein. Hatte an ca. 30 cm Dämmung gedacht mit Blechverkleidung. Im Kellerbereich, also zwischen Erdoberkante bzw. Betonoberkante bis zur Horizontalabdichtung unter dem EG mehr oder weniger freier Luftraum, damit eine evtl. vorhandene Feuchtigkeit ablüften kann.
     
  8. Fabian Weber

    Fabian Weber

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    die Fassade kannst Du aber an die Außenwand hängen, da brauchst Du kein Fundament dafür.

    30cm ist sehr viel, hast Du mal ausgerechnet was der Unterschied zwischen 20cm und 30cm in Heizkosten ist? Nimm dafür mal den Abakus-Rechner. Die meiste Einsparung bringen die 1ten 10cm, die Verbesserung ist nicht linear sondern nimmt dann immer weiter ab. Du hast sonst nämlich echt tiefe Löcher für die Fenster oder, wenn Du die Fenster nach außen setzt, sehr tiefe Fensterleibungen innen.

    Die Kellerwand würde ich ausschachten, ggfs. größere Unebenheiten etwas begradigen und dann alles mit KBM 2-lagig abdichten. Eine WU-Wand brauchst Du meiner Meinung dafür nicht.

    Es gab hier vor kurzem einen ausführlichen Beitrag, von jemanden, der das selbst gemacht hat, musst mal bisschen suchen.
     
  9. nordanney

    nordanney

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    Inklusive Hinterlüftung werden das dann 37cm (?). Dazu noch die normale Wandstärke und Du hast bestenfalls nen 3/4 Meter dicke Außenwände als Ergebnis.
    Finde ich schon krass. Soll das eine Sanierung zum Passivhaus werden? Oder warum die 30cm Dämmung? Das wird ein u-Wert von unter 0,10, also die Hälfte von dem, was Du für KfW 40 brauchst (35er MiWo als Dämmung gerechnet).
     
  10. Fasanenhof

    Fasanenhof

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    Diverse Fragen...

    in der Theorie müsste man einen kompletten Graben um das Haus ziehen, den man dann verschalt, Bewehrung einsetzt und zum Gießen vom Beton vorbereitet. Man müsste also das Haus wie es steht komplett freilegen, den Guss normalerweise in einem Durchgang machen.

    Damit das funktioniert müssen ein paar Sachen sicher sein:
    - Kann das Haus umlaufend abgegraben werden?
    - Wo liegen Versorgungsleitungen?
    - Ist die Statik gefährdet, wenn kein Erdreich mehr gegen die Wand drückt?
    - ist die Vergrößerung des Grundrisses zulässig?

    Ich bin ehrlich: Unabhängig von den Kosten wirkt das technisch sehr anspruchsvoll.
     
    Rainer587 gefällt das.
  11. Oehmi

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    Sicher dass die Feuchtigkeit von außen kommt? Ich würde vermuten du hast eher das Problem feuchtwarme Luft und kalte Wände.

    Dann bringt dir der Sockel auch nichts. Die Windlast ist wahrscheinlich bedeutend größer als das bisschen Gewicht deiner Fassade.
     
  12. #12 Rainer587, 04.09.2025 um 14:53 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 04.09.2025 um 15:58 Uhr
    Rainer587

    Rainer587

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    ist hier ein Feher, den ich nicht löschen kann.
     
  13. Rainer587

    Rainer587

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    Danke schon mal an die letzten hilfreichen Kommentare. Ich werde jetzt noch ein paar Erklärungen machen müssen, damit mein Problem etwas besser verstanden wird. Das Fundament und die Kelleraußenwände wurden 1956 gegossen.Eine untere Horizontalabichtung soll nicht vorhanden sein. Der Boden wurde gefließt, tw.doppelt. Die Außenwände sind Kiesbeton/Magerbeton und der ist klitschfeucht (Meßgerät macht Vollausschlag). Innen ist es tw. etwas bröselig und man hat mit härterem Beton ausgebessert und auch mit Latexfarbe gestrichen, die sich auch löst. Das Mauerwerk ist also definitiv feucht. Von außen aufgegraben, wurde es wohl beim Bau schwarz gestrichen (imprägniert). Die Imprägnierung ist wahrscheinlich nicht mehr aktiv. Dagegen das Erdreich.

    Es muß also in die Kellerwand definitiv eine untere Horizontalabdichtung rein, mittels Druckimprägnierung. Ob die aber 100 % wirkt, steht in den Sternen.

    Wenn also außen eine Bitumenschicht (mit oder ohne Dickbeschichtung draufkommt, stellt sich die Frage, haftet das auf dem Magerbeton zuverlässig. Wenn nicht, fange ich von vorne unter noch schwierigeren Bedingungen wieder an. Deshalb mein Gedanke ca. 12 cm WU-Beton vorzugießen.

    Die Imprägnierung müßte sinnvollerweise rundherum ums Haus erfolgen. Geht aber nicht, da ein Teil des Hauses nicht unterkellert ist und noch ein Vorbau existiert. Allerdings gibt es eine Hoftür und von dort kann man etwa das halbe Haus abdichten. Zu den nicht abdichtbaren Teilen müßte dann eine senkrechte Druckimprägnierung in der Wand erfolgen. Das ist mein Plan.

    1) Mich interessiert nun, ob ich den zusätzlichen WU-Bereich mit Armierung versehen muß? Da könnte man eine Stahlmatte senkrecht reinstellen und mit Ankern in der vorhandenen Kellerwand verankern. Frage nun, ist das ein Muß? Und ist meine Idee so gut oder verbesserungswürdig? Und eigentlich müßte im neuen WU-Bereich unten auch eine Horizontalsperre rein.

    2) Die Wände ab EG scheinen mit Kalksandstein (30 cm Kalksandhohlblockstein) gebaut zu sein. Die Steine haben innen jeweils einen Hohlraum. Deswegen meine Befürchtung, daß eine vorgehängte hinterlüftete Fassade nach unten abgestützt werden sollte. Das Gelände hat etwas Gefälle und somit liegt das EG etwa 50 -80 cm über Erdoberkante. Die gegossenen Kellerwände.enden somit etwa 50 - 80 cm über Erdoberkante.

    Mein WU-Beton sollte aber etwa 15 cm über Erdoberkante enden.

    Über die Dämmstärke werde ich nochmal nachdenken müssen. Jedenfalls kommen die Fenster ja in die Dämmschicht.

    Styropur oder EPDM kommt für mich als Dämmung aus ökologischen Gründen nicht in Frage. Das Haus hat leider einen noppenartigen Putz, der mit einer Art Plastikfarbe gestrichen ist. Schon wenn man dort mit der Flex schneidet, stinkt es bestialisch.
     
  14. SIL

    SIL

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    Ja aber mit 12 cm wirst du nicht auskommen.
    Bewehrung ist zwingend!
     
  15. Rainer587

    Rainer587

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    Wie ist die Bewehrung genau auszuführen? So wie ich das beschrieben habe?
     
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Kellerwand verstärken

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