Fußbodenheizung nachrüsten im Haus Bj. 1983 – Aufbau zu knapp?

Diskutiere Fußbodenheizung nachrüsten im Haus Bj. 1983 – Aufbau zu knapp? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich stehe aktuell vor der Planung einer Sanierung und bin unsicher, ob bzw. wie bei mir eine Fußbodenheizung sinnvoll...

  1. Cypher

    Cypher

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    Hallo zusammen,

    ich stehe aktuell vor der Planung einer Sanierung und bin unsicher, ob bzw. wie bei mir eine Fußbodenheizung sinnvoll realisierbar ist. Vielleicht hat ja jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Ausgangssituation:
    Haus Baujahr 1983, massive Bauweise - Raumhöhe OK Fußbodenbelag und Rohdecke ca 2,75m.
    Laut Bauplan und Abnahmeprotokoll von damals ist der Fußbodenaufbau im EG wie folgt:

    • 25 cm Fertigteile-Betondecke auf Kellermauerwerk, darauf
    • 4 cm Dämmung (WLG 040)
    • 3,5 cm Estrich
    Geplante Maßnahmen:
    Im Zuge der Sanierung werden die Frischwasser- und Warmwasserleitungen erneuert – allerdings nicht mehr im Estrich, sondern über die Kellerdecke bzw. EG-Decke geführt und als Ringleitung zu den Entnahmestellen weitergeführt.

    Problem / Überlegung:
    Die Heizungsanlage ist neu (2023), jedoch stammen die Heizleitungen (verlötete Kupferrohre mit weißer PVC-Ummantelung) noch aus 1983. Optisch sind sie in sehr gutem Zustand.
    Grundsätzlich wäre ich nicht abgeneigt, das bestehende Heizkörpersystem beizubehalten. Andererseits habe ich (vielleicht unbegründete) Bedenken wegen eines möglichen Wasserschadens durch die alten Heizkreise im Estrich.

    Daher überlege ich, den alten Estrich im Zuge der Sanierung komplett zu entfernen und eine Fußbodenheizung neu aufzubauen.

    Meine Bedenken:
    Der bestehende Aufbau mit nur 4 cm Dämmung (WLG 040) und 3,5 cm Estrich lässt wenig Spielraum, um ohne größere Eingriffe eine technisch saubere Lösung für eine Fußbodenheizung umzusetzen. Selbst bei Verwendung einer dünnen PUR/PIR-Dämmung (WLG 023) käme ich vermutlich nicht über ca. 20 mm Dämmstärke hinaus, da auch die Trittschalldämmung bzw. Tackerplatte für die Heizrohre sowie eine Mindestüberdeckung des Heizestrichs eine gewisse Aufbauhöhe erfordern.

    Grundsätzlich wäre es für mich kein Problem, wenn der neue Fußbodenaufbau ein paar Zentimeter höher wird – die leicht veränderte Steighöhe der letzten Kellertreppe würde ich akzeptieren.
    Sorgen bereitet mir allerdings der Bereich der Haustür, da ich dort kaum Spielraum nach oben habe. Der Sturz liegt relativ niedrig, sodass ich fürchte, dass ein höherer Bodenaufbau hier konstruktiv problematisch werden könnte (z. B. bei der Montagehöhe der Tür, Dichtungsebene, etc.).


    Fragen an die Runde:

    • Hat jemand Erfahrung mit ähnlichem Aufbau (Altbau Anfang 80er) und einer nachträglich eingebauten FBH?

    • Gibt es Systeme mit geringer Aufbauhöhe, die trotzdem vernünftig funktionieren ab OK Rohboden und maximaler Aufbauhöhe von 75mm?

    • Macht es aus eurer Sicht Sinn, den alten Estrich komplett zu entfernen, um Dämmung + FBH neu aufzubauen? Oder wäre es in meinem Fall besser, beim bestehenden Heizkörpersystem zu bleiben und ggf. die Leitungen zu prüfen/ersetzen?

    Ich freue mich über Einschätzungen und Erfahrungsberichte – auch gerne von Fachleuten, die solche Sanierungen schon begleitet haben.

    Viele Grüße
     
  2. Tikonteroga

    Tikonteroga

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    Von Knauf gibt es einen Dünnschichtestrich. Folgende Aufbauten könnten vielleicht für dich passen:

    Variante 1
    • Insgesamt: >= 77 mm
    • Knauf N440 (Nenndicke): >= 25 mm
    • Knauf N440 (Uponor Minitec: 12 mm
    • PUR (WLS 024) mit >= 100 kPa: 40 mm
    Variante 2
    • Insgesamt: >= 72 mm
    • Knauf N440 (Nenndicke): >= 20 mm
    • Knauf N440 (Uponor Minitec): 12 mm
    • XPS (WLS 035) mit >= 200 kPa: 40 mm
    Quelle: Knauf Dünnschichtige Estrichsysteme (Seite 10)
     
  3. nordanney

    nordanney

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    Dämmung unter die Kellerdecke statt auf den Estrich. Funktioniert wunderbar, der Keller wird aber deutlich kälter als jetzt.
    Mein Aufbau: 20mm Alu-PUR, darauf Rasterfolie und 16/2er Rohr mit kurzen Nadeln getackert, dazu Estrich (bei mir ein Zementestrich mit 45mm, mehr ist besser, dann kannst du auch eine „schlechtere“ Qualität wählen).

    Ansonsten ein Dünnschichtsystem (Dämmung trotzdem von unten an die Decke).
     
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