Wände im Bad glätten und streichen

Diskutiere Wände im Bad glätten und streichen im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, zusammen, in unserem Haus wurde das Bad (vermutlich) mit Zementputz verputzt, dunkles grau und sehr grob-porig. Bis ca. 2m wurde gefliest,...

  1. hamburgtuhh

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    Hallo, zusammen,

    in unserem Haus wurde das Bad (vermutlich) mit Zementputz verputzt, dunkles grau und sehr grob-porig. Bis ca. 2m wurde gefliest, darüber direkt auf den Putz tapeziert. Die Decke und Dachschräge aus Gipskarton wurden ebenfalls tapeziert, darunter nur grob verspachtelt.

    Bevor wir das Bad komplett sanieren, würden wir gerne die Tapeten entfernen, die Wände und Decke glätten und dann streichen.

    Welches Materialien bieten sich hier an? Kalkputz, wie RK38 von Baumit, und darüber Silikatfarbe oder einfach ein Standard Flächenspachtel, da nur die oberen 50cm? Wenn Kalkputz, womit dann Gipskarton spachteln und streichen?

    Falls noch relevant: Langfristig würden wir gerne nicht ganz so hoch fliesen, eventuell hat das Auswirkung auf das Material zum spachteln der oberen 50cm, um später einen guten Anschluss nach unten herstellen zu können?

    Wir freuen uns über jeden Tipp!

    Grüße aus Hamburg,
    Fabian
     
  2. ClausR7

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    Du schreibst, Ihr wollt das Bad sanieren und kurz darauf, dass Ihr langfristig nicht so hoch fliesen wollt. Sollen denn die alten Fliesen bei der jetzigen Sanierung bleiben und danach nochmal saniert werden? Falls ja, warum nicht gleich richtig sanieren? Wenn irgendwann die Fliesen runter kommen, müssen sowieso die Wände zum großen Teil neu geglättet werden.
    Beim GK geht beim Entfernen der Tapete wahrscheinlich auch die Kartonlage der Platten mit ab (wenn nicht vor dem Tapezieren entsprechend grundiert wurde). Dann wieder eine Fläche herzustellen, die sich nicht wirft, ist i.d.R. aufwändiger als das komplette Entfernen der GK-Platten und neu beplanken. Wer (wie ich) keinen Gipskarton im Haus mag, kann dann auf andere Plattenmaterialien (z.B. Lehmplatten) zurückgreifen.
    Kalkputz (mag ich sehr, aber dann nur Kalkputz, nicht gemischt mit zementären Putzen) an der Wand geht, ja, aber kommt vermutlich so dünn drauf, dass der feuchtigkeitsregulierende Effekt verschwindend gering ist. Dann kann man auch gleich Kalkzementputz nehmen, zumal viele Verputzer mit der Verarbeitung von reinem Kalkputz wenig Erfahrung haben.
    Wenn's jetzt die schnelle Lösung sein soll: Tapeten grundieren, überspachteln (sofern tragfähig) und streichen. Nicht 100% fachgerecht, aber als quick-and-dirty Optikverbeserung für ein paar Jahre ok.
     
  3. hamburgtuhh

    hamburgtuhh

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    Danke für die Tipps! Später sanieren, da außer den Tapeten (Vinylstruktur) das Bad noch in einem guten Zustand ist, also später meint merklich später. Die Tapeten selbst sind extrem leicht zu lösen, der GK wurde auch einmal gestrichen und die Tapeten kann man einfach so, ohne Rückstände, abziehen. Entsprechend wollen wir die auch entfernen, müssten also direkt die Wand und den GK spachteln. Wir suchen hierzu nach konkreten Produkten, Spachtelmasse und Farbe, die man sinnvoll im Bad einsetzen kann, ohne, dass es innerhalb von kurzer Zeit schimmelt.
     
  4. ClausR7

    ClausR7

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    Wenn es irgendwo schimmelt, ist in den seltensten Fällen das Bauprodukt verantwortlich, sondern es ist Feuchtigkeit da, wo keine sein soll. Schimmel im Bad ist in den allermeisten Fällen Folge von falscher oder unzureichender Lüftung oder fehlerhafter/schadhafter Abdichtung. Wenn es bereits Probleme mit Feuchtigkeit im Bad gibt, sollte man erst die Ursache dafür beseitigen. Danach ist es fast völlig egal, welche Materialien man im Bad einsetzt. Wir haben Bäder mit Lehmputz mit Strohanteil und Echtholzböden gebaut, die nirgends schimmeln.
    Ohne Beseitigung der Ursache von Feuchtigkeit ist es ebenfalls egal, welche Materialien man einsetzt, es wird immer weiter schimmeln ;-)
    Wenn es preiswert sein soll: Einfach alle Wände mit der gleichen Spachtelmasse wie die GKP glätten und eine Farbe drauf, die keine wasserdampfundurchlässige Sperrschicht (wie Latex) bildet, also Sumpfkalkfarbe, Silikatfarbe (ohne Dispersionsanteil, die meisten haben einen!) etc.
    Wenn die eigene Lüftungsdisziplin nicht so streng ist, kann man mit Lehm und Kalk eine gewisse Menge Feuchtigkeit binden, die dann kontrolliert wieder abgegeben wird. Das ersetzt keinen Lüfter und auch kein Stoßlüften, aber überbrückt schon mal in einem kleinen Bad einen ausgiebigen Duschgang, ohne danach die Tür 20 Minuten oder so offen zu lassen. Kalk und Lehm sind aber in der Anwendung etwas anspruchsvoller als der 08/15-Zement- oder Kalkzementputz.
     
  5. #5 Netzer, 18.12.2025 um 20:13 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 18.12.2025 um 20:19 Uhr
    Netzer

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    Sumpfkalk auf gespachtelten GKP? Selten so nen Blödsinn gelesen. Noch dazu dürften die meisten Heimwerker, nicht abwertend gemeint, relativ wenig Erfahrung in Sachen Sumpfkalkanstrich gesammelt haben. Da ist nichts mit einmal dick drauf mit ner Rolle und gut ists. Silikatfarbe ohne Dispersionsanteil? Sollen die sich ein Wasserglasprodukt das stundenlang eingesumpft werden muss auf die gespachtelten GKP streichen? Oh je, die Armen.
     
  6. ClausR7

    ClausR7

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    Tatsächlich sind es oft Maler, die Sumpfkalkfarbe so abwerten. Kaseingrundierung und Sumpfkalkfarbe funktionieren selbstverständlich auf GKP, die entsprechenden Hersteller haben detaillierte Verarbeitungsanweisungen, die es auch dem Laien ermöglichen, damit Wände zu streichen. Wir haben eine Reihe von historischen Gebäuden saniert, wo teilweise GKP im Bestand (und nicht beschädigt) war, die sanierten Wände hatten aber in den meisten Fällen Lehm- oder Kalkputz. Der Einsatz von Sumpfkalkfarbe für alle Flächen ist da völlig problemlos. Von "einmal dick drauf mit der Rolle" war in der Fragestellung des TE nicht die Rede.
     
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