Abwasserleitung dicht, Bodenplatte aber nicht..

Hallo werte Forenmitglieder,
ich möchte mich gerne am geballten Erfahrungsschatz und dem ein oder anderen Fachwissen bedienen. Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust, sich meiner Keller-Odyssee anzunehmen.

Unser Altbau von 1980 steht in einer permanenten Pfütze – so ungefähr hat uns ein Fachbetrieb das letzte Woche mal lapidar mitgeteilt. Aber lassen wir das Ganze von vorne beginnen.

Wir wollten den Keller neu verputzen, da der Wohnbereich (ja, die Deckenhöhe reicht!) als Büro genutzt werden soll. Also brav Kalkputz von Hessler besorgt (der wirklich gute!) und uns ans Abschlagen des alten Putzes gemacht. Das ging leider etwas zu gut von der Hand – an einigen Stellen konnte man den Putz in Bodennähe fast wie Butter von der Wand nehmen.

Oweh… Also erstmal Feuchtigkeitsmesser besorgt und festgestellt, dass das Mauerwerk in zwei Räumen in der untersten Steinreihe ziemlich nass ist. Die anderen Räume sehen besser aus, aber auch da ist was feucht.

Wir ließen vier Kellerabdichtungsfirmen kommen. Zwei meinten schnell: „Ja, nass, teuer. KVA kommt per Mail.“ Die anderen zwei nahmen sich mehr Zeit und vermuteten eine undichte Wandanschlussfuge und eine Wasserverteilung unter dem Estrich. Sie empfahlen eine Innenabdichtung und eventuell eine Mauerinjektion. Auf meinen Hinweis zur Abwasserleitung unter der Bodenplatte gingen sie allerdings nicht weiter ein.

Nun gut, keine günstige Sache und übersteigt definitiv unser Budget für den gesamten Keller, aber immerhin fühlten wir uns danach etwas schlauer.

Ein Handwerker wies mich dann noch darauf hin, dass die erforderliche Estrichtrocknung in der Regel teurer ist, als einfach neuen Estrich zu verlegen. Er empfahl, zumindest so viel Estrich zu entfernen, bis wir auf einen trockenen Bereich stoßen. Dann könnten wir den Schaden genauer begutachten und vielleicht handelt es sich ja sogar nur um ein lokales Problem.

Da wir eh die alten Fliesen rausnehmen wollten, haben wir uns mutig ans Werk gemacht – und jetzt befürchten wir, dass es doch nicht so einfach ist. Denn siehe da: Die Bodenplatte scheint nicht im Randbereich, sondern „mittig“ feucht zu sein!

Zwischenzeitlich war dann eine Kanalreinigung da und hat meinen inneren Zweifel bestätigt. Das Steinzeugrohr, welches das Wasser aus der Senke der Kelleraußentreppe unter dem Flur zum Pumpensumpf führt, ist massiv verstopft und leckt. Zudem ist die Pumpe im Pumpensumpf defekt, sodass das Wasser dort auch nicht in die Kanalisation geleitet wird. Das Rohr wird nun nächste Woche gespült, und wir schauen, ob wir es mit einem Inline-Verfahren reparieren können.

Nun stellt sich mir die Frage: Wie sollen wir jetzt mit der Kellerabdichtung verfahren? Kann der Schaden nur von der leckenden Leitung kommen? Ist es noch sinnvoll, die Anschlussfugen abzudichten? Muss die gesamte Bodenplatte abgedichtet werden? Falls ja, kann man das aus Budgetgründen ggf. stückweise machen und irgendwie verhindern, dass Feuchtigkeit aus den angrenzenden Räumen unter den neuen Estrich kriecht?

Auf den Fotos sieht man einmal den Flur und einmal den zukünftigen Büroraum (Hobbyraum). Auf dem Plan sieht man die Leitunt die von der Senke in den Pumpensumpf führt. Der Bereich mit dem abgeschlagenen Estrich ist rot markiert.

Ich freue mich über jegliche Ratschläge oder Erfahrungsberichte!