Aufbau Fassade Gewerbe BJ ca. 1990

Diskutiere Aufbau Fassade Gewerbe BJ ca. 1990 im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Guten Tag, mir geht es um ein größeres Gewerbeobjekt, wobei kaum Planungsunterlagen vorliegen. Klar ist, dass die Außenwand aus 15cm Porenbeton...

  1. #1 joel052, 14.09.2023
    joel052

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    Guten Tag,

    mir geht es um ein größeres Gewerbeobjekt, wobei kaum Planungsunterlagen vorliegen.

    Klar ist, dass die Außenwand aus 15cm Porenbeton Platten besteht. Auch bei neueren Gewerbebauten ca. 2015 ist mir aufgefallen, dass ebenfalls noch Porenbeton mit ca. 20cm verwendet wurde.

    Ist das noch zeitgemäß? Welcher U Wert liegt ca vor? Wie kann ich den Wärmebedarf ausrechnen?
     
  2. Oehmi

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    Planungsunterlagen kann man beim Bauamt gegen Gebühr vollständig einsehen.
    Den U-Wert kann man bei Ubakus.de ermitteln.
     
  3. #3 Tikonteroga, 14.09.2023
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    Hallo,

    nach meinem Verständnis liegt die Wärmeleitfähigkeit von Porenbetonplatten je nach Rohdichte zwischen 0,20 und 0,29 W/mK. Das wäre dann bei einer Dicke von 0,15 m ein U-Wert zwischen 1,33 und 1,93 W/m²K.

    Als Außenwand ist dass dann aber weniger, weil noch der Putz und der Wärmeübergangswiderstand hinzukommt.

    Beispiel (mit 0,29 W/mK und schlecht dämmendem Putz):
    • Wärmeübergangswiderstand (horizontal, außen): 0,04 m²K/W
    • Kalk-Zement-Putz: 0,020 m / 1,00 W/mK = 0,015 m²K/W
    • Porenbetonplatten: 0,15 m / 0,29 W/mK = 0,517 m²K/W
    • Kalk-Zement-Putz: 0,015 m / 1,00 W/mK = 0,015 m²K/W
    • Wärmeübergangswiderstand (horizontal, innen): 0,13 m²K/W
    • Wärmedurchlasswiderstand R: 0,717 m²K/W
    • Wärmedurchgangskoeffizient U: U = 1 / R = 1 / 0,717 m²K/W = 1,39 W/m²K
    Wenn es <= 19 °C beheizt wird, würde es mit den o. g. Werten den Mindestwärmeschutz der DIN 4108-2 von R >= 0,55 m²K/W erfüllen.
     
  4. #4 joel052, 14.09.2023
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    Hi, genau die Halle wird mit ca. 18-19 Grad beheizt werden.

    In einem ähnlichen Gebäude, jedoch mit Wänden mit U Wert ca. 0,25 (Poroton 36,5 + 8cm EPS) benötige ich sogar gar keine Heizung bei dieser Temperatur, da sich zu jeder Zeit viele Menschen im Gebäude aufhalten.

    Ist hier in der Praxis mit erheblich höheren Heizkosten zu rechnen? Falls ja, warum werden auch neuere Gebäude immernoch mit solchen Wandstärken gebaut?
     
  5. #5 VollNormal, 14.09.2023
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    Weil billich! Laufende Kosten kommen ja erst später ...
     
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  6. #6 nordanney, 14.09.2023
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    Neue Gebäude müssen auch als KfW 55 Objekte gebaut werden. Ne popelige Logistikhalle ist inzwischen genauso gedämmt, wie das neue EFH. Da kommen zu den 15cm Porenbeton noch 20cm Dämmung drauf (Logistik natürlich anders gebaut).
     
  7. #7 Tikonteroga, 14.09.2023
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    Denke daran dass ich dir jetzt nur ein Beispiel mit sehr hoch angesetzten Werten für die Wärmeleitfähigkeit für Putz und Porenbetonplatten vorgerechnet habe. Möglicherweise ist der tatsächliche U-Wert niedriger.
     
  8. #8 joel052, 14.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2023
    joel052

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    Trotzallem wird ein deutlicher Unterschied zw. Poroton 36 und 15cm Porenbeton bestehen.
    Kann man in etwa abschätzen, wie viel Energie hier extra verloren geht?

    Edit: Ich komme mit Ubakus mit 15cm Porenbeton auf 0,5-0,7. Wie bist du voher auf 1,3 gekommen?
     
  9. #9 Gast 85175, 14.09.2023
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    Große Gebäude haben tendenziell ein Gutes Verhältnis von Volumen/Oberfläche und die Wände sind bei großen Hallen oft auch das kleinste Problem (im Wortsinn), da ist Dach und Boden oft deutlich mehr Fläche. Nur mal ein Beispiel. Halle 50x50x7m, Albau bei 0C Außentemperatur und 18Cinnen.

    Dach 2.500m2 a 1W/m2K = 45kW
    Wände 1.400m2 a 1Wm2K = 25KW

    Hinzu kommt, es gibt in hallenartigen Gebäuden diese Luftschichtung, da ist es oben unterm Dach oft deutlich wärmer als die Raumtemperatur am Boden, usw…

    Die Wände alleine reißen es da meisst nicht raus, die sind nur ein Faktor unter mehreren,

    Nö, Du hast beim R aufgehört, um den U zu bekommen musst noch die Übergangswiderstände addieren u d dann den Kehrwert bilden…
     
  10. #10 joel052, 14.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2023
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    Dachaufbau ist unklar, es wird nur als "Abdichtung, Dämmung, Zinkblech (innen)" beschrieben. Weiß Jemand, was hier üblicherweise in den 90ern verwendet wurde?
    Ich gehe mal ca. 60-80mm EPS aus?

    In diesem Fall:
    Wandfläche: 1400 m2 (Geschätzter U Wert für 15cm Porenbeton 0,5)
    Dach: 2400 m2 (Geschätzter U Wert 0,5?)

    Bedeutet aber auch z.B. doppelter U Wert auch doppelter Energiebedarf/Kosten?
     
  11. #11 Tikonteroga, 14.09.2023
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    Im Beispiel hatte ich es gemacht und hatte auch darauf hingewiesen, dass man es machen muss.
     
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