Balkenlage verstärken mit Bohle oder OSB?

Diskutiere Balkenlage verstärken mit Bohle oder OSB? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen, ich habe schon fleißig mitgelesen, habe allerdings nicht die Lösung zu meinem Problem gefunden und hoffe ihr könnt helfen....

  1. #1 autox, 24.04.2020
    Zuletzt bearbeitet: 24.04.2020
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    Hallo Zusammen,


    ich habe schon fleißig mitgelesen, habe allerdings nicht die Lösung zu meinem Problem gefunden und hoffe ihr könnt helfen.


    Fakten:

    - Haus BJ 1956

    - Decke von OG zu DG ist aus Holz, allerdings reichen die Sparren bereits in den Wohnbereich rein (ca.30cm), mit anderen Worten, ich kann die Sparren sehen, jetzt wo es offen ist.

    - An den Sparren ist die Balkenlage befestigt, die Balkenlage besteht nicht aus Balken sondern aus zusammengenagelten Brettern (~13,5cm stark und ~12cm breit) und liegt meiner Meinung nach nicht auf der Fusspfette auf, im Besten Fall kann man das als indirekt bezeichnen.

    - Der Dachboden hat eine "wundervolle" Höhe von ca. 1,60m und soll als "Kriechboden" bleiben wie er ist, kein Ausbauen geplant


    Ohne Bild würde ich das nun nicht verstehen, also habe ich mal eins angehangen.

    Wie man auch erkennen kann ist die Balkenlage (welche aus Brettern besteht) einfach links und rechts an die Sparren genagelt und darunter ein weiteres Brett welches bis auf die Fusspfette reicht, ich nehme an um die Last irgendwie auf die Wand zu bekommen, wie gesagt im Besten Fall indirekt...


    Was ist geplant:

    - Ich möchte mehr oder weniger alle Wände in dem Ober-Geschoss entfernen, dazu hat mir mein Statiker bereits die Stahlträger berechnet und mir die Positonen für die notwendige Abstützung nach unten mitgeteilt. Die Stahlträger werden als Überzug im Dachboden eingebaut, quasi unsichtbar im Wohnbereich.


    - Aufgrund der Dachkonstruktion muss ich den Stahlträger von Giebel zu Giebel einbauen jeweils alle 2-3,5m mittels einer Stütze nach unten auf die tragenden Wände des Erdgeschosses abstützen. Da sich zu allem Übel auch noch Kaiserdecken zwischen EG und OG befinden, konnten wir nur so aufteilen dass wir auch immer eine tragende Wand des Erdgeschosses treffen.

    (Giebel -3,5m-Stütze-2,64m-Stütze-1,91m-Giebel)


    - Da die Bretterlage (Balkenlage) momentan auf der zu entfernenden Wand liegt, wird die Balkenlage mittels HE-Anker Typ 135 an den Träger (HE180-B) montiert.


    - Des Weiteren ist meine Firstpfette auf genau den gleichen Punkten abgestützt

    Ich hoffe die Berechnung von meinem Statiker passt und ich muss das nicht hinterfragen.


    So soll es mal aussehen wenn es fertig ist:

    Problem


    1.) Es ist auch recht schlecht zu erkennen, aber die Bretterlage (Balkenlage) biegen sich bereits gut durch, bestimmt weil viel zu viel Gewicht im Dachboden eingelagert war. (Bücher, Dachpfannen usw.)

    2.) Um im Sommer nicht mehr so doll zu schwitzen und im Winter nicht zu frieren, hat der Energieberater mit folgende Werte für die Dämmung der Zwischendecke aufgeführt (um den KFW Wert von 0,14 zu genügen)

    - Zwischensparrendämmung 24cm 0,035W/(mk)

    - Untersparrendämmung 4cm 0,032W/(mk)


    Um die Dämmwerte zu erfüllen, reichen mit die Sparren mit ~13cm stäre natürlich nicht und ich brauche 11cm mehr, außerdem finde ich die Balken, so krum, dass ich die gerne irgendwie verstärken wollen würde.


    Meine Idee:

    - Die Balken mittels Dokaträger und Baustützen alle wieder in Form drücken

    - 15mm starke OSB Platten links und rechts an die Bretterlage (Balkenlage) dran in der Stärke von 24cm und mittels Spaxschrauben schräg in Zug-/Biege-Richtung verschrauben.

    Da OSB Nut und Feder hat, natürlich dafür sorgen dass dieser Übergang immer verleimt wird und das die Übergänge immer versetzt sind (Links und Rechts am Balken)

    - Wenn dann alle "Balken" aufgedoppelt sind, würde ich diese an den Stahlträger im Dachboden mit HE Ankern 135 befestigen und den Dokaträger mit Baustützen wieder entfernen.

    - Im Dachboden die Balken dann mit Rauspund belegen

    - Aus dem OG heraus: Zwischendämmung einbringen (24cm) - Dampfbremse (Folie) - Lattung (4x6) - 4cm Dämmplatten einlegen - Rigips draufschrauben



    Fragen:

    1.) Ist OSB besser als beispielsweise eine durchgehende Bohle?

    2.) Welche Stärke sollte ich für die angeschraubten Bretter (OSB) nehmen?

    3.) Denkt ihr die Balken werden sich nach Lösen der Baustützen in Form halten durch die OSB Platten oder gibt es ggf. eine bessere Methode, Materialwahl?


    Bin über jede Hilfe glücklich, denn ob es wirklich so klappt wie ich es mit ausgedacht habe ist wirklich fraglich.


    Danke vorab.


    Grüße
     
  2. BaUT

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    Da wirst du deinen Statiker wohl noch zur Bauleitung/Bauüberwachung vor Ort holen müssen, um solche Details zu klären. Das ist von hier aus schwer abschätzbar.
     
  3. autox

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    hehe... mit der Antwort habe ich schon fast gerechnet.
    Er sagt, häng's am Träger auf und lass die Dinger krum sein.
    Versteht mich nicht falsch, ich denke statisch mit den Trägern und auch den krummen Bretter wird das sicherlich klappen (wurde ja von Ihm berechnet) , ich würde die Balkenlage aber gerne ein wenig verstärken, wieder in Form ziehen und so gut wie möglich nivilieren.
    Die Lattung die ich noch drunter schraube, in der werde ich dann die letzten mm-cm ausgleichen damit mein Rigips auch in Waage drunter hängt.

    Also einfacher formuliert, hat da schonmal jemand gemacht?
    Wäre da OSB eine gute Wahl oder ist eine z.B. 5cm Bohle einsitig dranzuschrauben ggf. besser weil keine Unterbrechung da ist?
    Oder sagt ihr, krum ist krum und ich kann noch maximal nivilieren mit den seitlichen Anschraubung?

    Ich suche nicht das Allheilmittel und glaube auch nicht das ich es 100% zurück in Form bekommen, aber wenn ich es ein bisschen verbessern kann bin ich Happy.

    Wenn keiner Erfahrung hat die er teilen kann, dann probiere ich es einfach, aber das fühlt sich immer wie Jugend forscht an... ;)


    Grüße
     
  4. #4 Andreas Teich, 24.04.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Sofern die Bedachung nicht gerade saniert wurde würde ich mir einen Neuaufbau des Daches überlegen,

    Wenn die jetzt notwendigen Arbeiten vom Arbeits- und Kostenaufwand berücksichtigt werden
    (allein den Stahlträger oben einzuziehen inkl Stützen- wie kommt man nur auf Stahl statt BSH???

    Kehlbalkenlage erneuern, Sparren aufdoppeln etc ist es vermutlich sowohl architektonisch wie auch vom Aufwand her sinnvoller alles neu zu planen. Die Möglichkeiten sollte der Statiker berücksichtigen.

    Kehlbalken sinnvollerweise gegen KVH austauschen,
    was kostengünstiger, technisch besser und vom Zeitaufwand geringer ist.

    Ich habe bei mir 2 freitragende BSH Träger als Mittelpfetten im Mansarddach verbaut,
    sodass über die 10 m Länge Stützen entfallen konnten.

    Zum Hitzeschutz besser Zellulose, Holzfaserdämmplatten etc verwenden und nicht nur auf den Lambda- Wert sehen.
    Die Wärmekapazität, C-Wert, Amplitudendämpfung und Phasenverschiebung beeinflussen den Hitzeschutz.

    Du solltest die Dachgeschoßsanierung insgesamt mal überdenken, um sinnvollere Lösungen zu finden.

    Bei Fragen anrufen.
     
  5. autox

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    Hi Andreas,

    danke für die Anregung.
    In der Tat habe ich darüber auch schon nachgedacht.
    BSH im First und Mittel, dann brauche ich bei der Länge vermutlich gar keine Stütze mehr.
    Nebenbei noch schnell den Kniestock auf Vollgeschoss hochbetonieren und den Dachstuhl in richtiger Stärke neu aufbauen.

    Dann aber auch gleich alles richtig, die Jaloussiekästen wie im Neubau einbauen(Styroporkästen), darüber einen Streifen betonieren und damit die Schrägen im OG eleminieren, Dachstuhl komplette neu in vorgegegbener Dämmstärke, den Dachüberstand gerne etwas mehr als heute, neue Unterspannbahn (Delta Maxx Plus), Lattung und Konterlattung, neue Pfannen drauf.

    Problematik:
    - Die Kosten sind weit aus höher als die Fummelarbeit dich ich nun habe. Prinzipiell gehe ich ja nur an die Zwischendecke ran.
    - 8 PV Module müssen runter, Kamin muss entkleidet werden da Niegel-Nagel-Neu,
    - der Dachstuhl muss runter
    - Schalen und Betonieren des Betonkranzes auf den Aussenwänden
    - Dachstuhl richten
    - Dach eindecken
    - Dachüberstände verkleiden und Rinne dran machen
    - Klinker wieder anfuddeln (liegen noch genug Steine zum nachklinkern vom AltAnbau-Abriss hier)

    Dann beginnt eigentlich erst die Arbeit die ich jetzt machen wollte, Dämmen und Innenausbau.

    Selbst wenn ich alles in Eigenleistung mache (abgesehen vom Richten) komme ich da bequem auf 15k.
    Mal abgesehen von der rechtlichen Grauzone, denn im OG einfach die Höhe der Wand zuverändern bedarf mindestens einer Absprache mit dem Bauamt... (würde es einfach risikieren ohne Genehmigung, aber dennoch)

    Ich würde mir die Arbeit sogar machen, wenn ich den Dachboden ausbauen wollen würde, aber für den Kriechboden, soviel Kohle da rein stecken?

    Option2:

    Wenn man nun die Mittelpfetten von Innen einziehen könnte, dass wäre noch eine Idee und sogar möglich. Die Firstpfette allerdings gegen eine BSH zu tauschen, selbst von Innen ist wieder richtig arbeit.
    Dann die Balken der Zwischendecke auf jeweils 1/3 nach oben mit den Sparren oder der Mittelpfette verbinden, dann spare ich mit sicherlich auch den Überzug in der Mitte des Hauses.

    Aber auch hier, der Aufwand bringt mir nur das ich die Stütze weglassen kann.

    Ergo: Wenn ich es von den Kosten noch im Rahmen halten will, dann muss ich ggf. mit 1-2 Stützen leben.

    Um ehrlich zu sein, ich hatte die Anforderung, wenn wir etwas einziehen müssen dann am besten auf dem Dachboden, denn lieber ne Stolperfalle im Dach als einen Sichtbaren Stahlträger in der Wohnung.
    BSH und Stahl hat mein Statiker beides gerechnet.
    Stahl = HE180
    BSH = 20/36

    Würdest du eher das BSH Holz nehmen?

    Da würde ich in der Tat nochmal auf dich zukommen, klingt jedenfalls interessant.

    Grüße
    Chris
     
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