Bruchsteinsockel - Schimmel an den Fußleisten

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  1. Haufe

    Haufe

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    Hallo,

    Wir haben eine Garage, die auf den Grundmauern (Granitbruchstein) einer Scheune und eines Stalles errichtet wurde, in Beratungsräume umgebaut.

    Dann hat sich in einer Ecke des Abstellraumes doch Schimmel gebildet. Dort ist aber keine Heizung und schlechte Belüftung. Daher habe ich dort schon einen dauernd laufenden Lüfter geplant.

    In einer Ecke eines Behandlungsraumes gibt es starke Ausblühungen, da dummerweise eine BruchsteinINNENwand mit grünem Rigips verkleidet wurde. An der Wand selbst ist nichts festzustellen ... aber am Übergang zum Bruchsteinsockel der Außenwand gibt es nun eben diese Stelle. Ich denke, dass dort die Feuchtigkeit hinter der Rigips-Verkleideten Wand austritt. Da ich die Wand evtl. demnächst eh nochmal aufmache, den Rigips entferne und mit Sanierputz verputzen lasse, habe ich mir darüber dann auch erst mal keine großartigen Gedanken gemacht.

    Nun habe ich aber ein ernstes Problem: An den Sockelleisten der Außenwände, also am umlaufenden etwa 80cm hohen Bruchsteinsockel, bildet sich bräunlicher Schimmel (siehe Bild). Die Luftfeuchtigkeit beträgt in allen Räumen angeblich 73% ... alllerdings ist das ein sehr billiges Digitalthermometer und ich bin nicht sicher ob das realistisch ist ...
    An der Wand messe ich mit einem (ebenfalls günstigen) Brennestuhl Feuchtemessgerät am Sockel oben 8-12% und im Bereich der Schimmelbildung 18-23% Feuchtigkeit. Ist also wirklich nur ganz unten feucht, was IMHO relevante Feuchtigkeit von AUSSEN (20-80% des Bruchsteinsockels befinden sich im Erdreich) ausschliesst. Es schein also von UNTEN aufsteigende Feuchtigkeit zu sein. Der Bruchsteinsockel hat ja nun auch nicht wirklich eine Horizontalsperre ;-)

    Zum Aufbau der Wand und des Bodens:
    Der Bruchsteinsockel wurde einstmals mit Hohlblocksteinen aufgemauert. Der Stall nebenan ist komplett aus Bruchstein und hat eine Gewölbedecke (dich ich prima optisch mit in das Konzept einarbeiten konnte ;-) ). Dort befindet sich der Wartebereich, die Toilette und der Abstellraum (mit der einen Schimmelecke) sowie ein unbeheizter Ölvorratsraum. Über den beiden Beratungsräumen mit dem Bruchsteinsockel und dem ehemaligen Stall wurde eine komplette Betondecke gesetzt die als Terrasse dient.
    Da es im letzten Winter nicht möglich war, diese Räume mit (für den Rauminhalt mehr als ausreichenden) Heizkörpern warm zu bekommen, war ich gezwungen, die Decke und die Außenwände zu dämmen. Verwendet wurde hierbei PUR für die Terasse und Resolharzplatten und mineralischer Kleber/Putz für die Wände. Verkleidet wurden NUR die Hohlblock-Mauern. Keine Bruchsteinwand oder Bruchsteinsockel wurden irgendwie behandelt, abgedichtet oder gedämmt! außen um die Sockel wurde vor einigen Jahren eine Drainage gelegt.
    Die Sockel und (fast) alle Bruchsteinwände wurden innen nur mit Sanierputz, Kalkputz(?) und Silikatfarbe behandelt .. so wie es eigentlich sein soll.
    Der Boden hat nur eine mittelmäßig bis dünne Betondecke auf dem alten Lehm- und Stallboden. Darauf wurde eine Knauf Katja Abdichtbahn aufgebracht. Darauf eine Perlite-Schüttung zum Ausgleich, darauf eine 2cm starke Holzfaserdämmplatte, darauf Fermacell-Trockenestrichplatten, darauf eine Trittschalldämung für Vinylboden und zum Abschluss ein Clickvinylboden (Ich hätte wirklich gerne Holz genommen ... aber das war wegen der geplanten Nutzung und der Hygienevorschriften nicht möglich ...). Die Fußleisten wurden am Boden und an der Kante zur Wand mit Silikon versiegelt.

    Ich vermute hier eine klassische aufsteigende Feuchtigkeit von unten an den Bruchstenwänden. Da wo die Wand nicht so gut atmen kann, an den versiegelten Fußleisten, bildet sich jetzt (noch vereinzelt) Schimmel.
    In den letzten Wochen habe ich (durch ein Missverständnis) die Heizung immer komplett abgedreht (so 50-70% des Tages) und auch nicht so gut gelüftet wie ich sollte. Das mag die Sache etwas forciert haben. Aber das Grundproblem muss ich, auch wenn ich jetzt richtig mache, trotzdem beseitigen.

    Meine Fragen:
    - Eine nachträgliche "feste" Horizontalsperre fällt bei einer 50cm starken Bruchsteinwand flach ... allein aus Kostengründen, oder?
    - Diese "Elektroosmose" hört sich etwas sehr abenteuerlich an ... oder hat da jemand gute Erfahrungen?
    - Worauf sollte ich bei Angeboten von "Bautenschutz"-Unternehmen die Injektionsverfahren anbieten beachten? Die überschlagen sich ja mit Versprechungen und Garantien ... aber welche Verfahren sind denn, speziell bei Granitbruchstein, am sinnvollsten? Verkieselung soll ja angeblich nicht so lange halten, oder ist diese Info überholt?
    - Macht eine irgendwie geartete Behandlung des Bruchsteinsockels AUSSEN (wie gesagt, größtenteils im Erdreich) Sinn oder soll ich da weiter die Finger von lassen?
    - Gibt es so etwas wie "diffusionsoffene" Sockelleisten? Könnte die Versiegelung mit Silikon auch mit ein Grund sein?
    - Gibt es evtl. einen "atmenden" Bodenbelag der gleichzeitig Nässeunempfindlich ist?
    - Kann eine dauernd laufende Lüftung das Problem verbessern und wie sinnvoll ist diese in Bezug auf die Heizung?
    - Nächste Woche werden neue, modulierende Umwälzpumpen in die Heizanlage gebaut und ein hydraulischer Abgleich gemacht; Macht hier eine Nachtabsenkung der Heizung noch Sinn (älterer Ölbrenner/Heizkessel) oder sollte ich das dann nur noch über die Heizkörperthermostate regeln?
    - Welche dauerhafte "Tiefsttemperatur" (also statt Nachtabsenkung) sollte ich speziell in den Beratungsräumen anstreben um Schimmel zu vermeiden?

    Nach der aufwendigen Sanierung der Räume sind unsere Mittel nun erst mal recht begrenzt ... da muss ich erstmal bisschen Geld mit verdienen;-)
    Ich will aber trotzdem keinen Pfusch machen der das Problem nur zeitweise kaschiert. Für ein paar hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
     
  2. #2 Manufact, 26.10.2017
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