Dach !richtig! isolieren

Hallo liebe Forengemeinde,

ich hab nun das Internet 2 mal rauf und 3 mal runter gelesen aber komme auf keinen Nenner.
Ich hoffe sehr, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Kurze Vorgeschichte:
Meine Frau und ich haben uns vor ca. einem halben Jahr ein EFH Bj. 1983 gekauft und sind gerade eifrig am renovieren. Das Haus wurde von uns bereits quasi entkernt und ich habe die gesamte Elektroinstallation sowie die Heizungsinstallation erneuert. So weit so gut.
Im OG haben wir im SZ und im ** jeweils ein Velux DFF eingebaut. Da ich das, so wie alles andere auch, selbst gemacht habe, hat sich für mich auch die Gelegenheit ergeben mal einen Blick auf die "Dämmung" zu werfen.

Der Dachaufbau sieht folgendermaßen aus (von aussen nach innen):

Eternit Rhombus
Traglattung
Konterlattung
Untersperrbahn
Vollschalung
Sparren
Vollschalung (1.Frage: wozu innenseitig noch eine Vollschalung? Stabilität? Dämmung?)
Gipskartonplatte

Mein Interesse beim öffnen der Dachkonstruktion zwecks Einbau der DFF galt in erster Linie der Zwischensparrendämmung. Ob´s nun jemand glaubt oder nicht; Als Dämmmaterial wurden die Sparrenzwischenräume einfach mit Unmengen an EPS Abfällen befüllt. Abfälle deshalb, weil man dort unter anderem nicht nur Reste der Fassadendämmung, sonder auch Verpackungsmaterial von Waschmaschinen, Fernsehern und dergleichen findet.
Als geeignet Dämmmaterial also nicht zu gebrauch und somit wertlos.

Da ich nun den Murks - Charme, der diesem Haus einst verliehen wurde zu 90% draussen hab, möchte ich nach der optimalen Dämmlösung für unser Dach suchen.

Mit Mineralwolle und Dampfsperre zu arbeiten würde voraussetzen, dass ich die gesamte Gipskarton Beplankung sowie die innere Vollschalung entfernen müsste. Ein riesen Aufwand den ich (wenn möglich!) gerne umgehen würde.

Mein Idee ist es, Zellulosedämmstoff einbringen zu lassen. Habe nun schon oft gelesen, dass dieser Dämmstoff ohne Dampfsperre auskommt.

Zu den Räumlichkeiten bleibt noch zu sagen, dass es im OG 5 Räume gibt von denen einer das Schlafzimmer, einer das Kinderzimmer, 2 momentan ungenützt und einer das Bad ist.


Ich hoffe sehr, dass Ihr mir weiterhelfen könnt und schicke jetzt schonmal ein "Tausend Dank" voraus!

Liebe Grüße
Markus

 

Danke für die schnelle Antwort!!!

Ich wollte versuchen das ganze Styroporzeugs über den Spitzboden raus zu angeln.
Hab mir gerade Infos zu Tapeten mit integrierter Dampfsperre durchgelesen und abgesehen vom Preis/Rolle steht da: Die Tapete sollte auf diffusionsoffene Konstruktionen verklebt werden.
Jetzt ist die Frage, ob meine Gipskartonplatten mit darunterliegender Vollschalung überhaupt genug diffusionsoffen sind?
Wobei ich noch immer nicht verstehe wofür diese innenliegende Vollschalung gut sein soll.

Die Dämmstärke reicht laut Berechnung mit u-wert.net aus.

 

Zwecks der Hinterlüftungsebene hätte ich noch eine Frage.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Unterspannbahn nicht diffusionsoffen ist. Kann es aufgrund der außen und innenliegenden Vollschalung trotzdem möglich sein, dass ich auf die Hinterlüftungsebene verzichten kann?

@Max Frisch
Du hast geschrieben, dass zellulosedämmung nur unter bestimmten Voraussetzungen ohne DB auskommt.
Was wären das für bestimmte Voraussetzungen?

Ich bin euch wirklich für jede Hilfe dankbar da ich wenn möglich die Dämmung noch vor Wintereinbruch machen möchte. Das ganze sollte aber eine dauerhafte und keine husch Pfusch Lösung sein.

Danke!!!

Lg
Markus

 

Ok hab verstanden, wird aus dem Protokoll gestrichen

 

Guten Morgen die Herren (und Damen falls vorhanden )

Ich möchte das Thema gerne nochmal aufgreifen da es gerade aktuell ist.

An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Dankeschön an Flocke für die bisherigen Tipps!!!
Der Tipp am besten die bestehende Gibskartonverkleidung sowie die innenliegende Vollschalung zu entfernen war Gold wert!

Nun zur aktuellen Situation;
Ich habe die GK Beplankung und die darunterliegende Vollschalung entfernt um ordentlich zwischen den Sparren dämmen zu können. Was an altem "Dämmmaterial" zum Vorschein kam glaubt mir vermutlich niemand.
Zwecks allgemeiner Belustigung habe ich Bilder von der alten "Dämmung" angehängt. Ich denke damit gehe ich in die Hall of Fame oder eher in die Hall of Shame der kuriosesten Dämmstoffe aller Zeiten ein

Da meine Unterspannbahn von 1983 vermutlich wenig bis garnicht diffusionsoffen sein wird, plane ich eine Hinterlüftung der Dämmschicht von 4cm Höhe.
Der gesamte Aufbau (von innen nach außen) soll so aussehen:

Gipskarton 12,5mm
Untersparrendämmung Mineralwolle WLG032 80mm (gleichzeitig Installationsebene mit so wenig wie möglich Steckdosen)
feuchtevariable Dampfbremse (hochwertig von Markenhersteller)
Zwischensparrendämmung Mineralwolle WLG032 100mm
Hinterlüftungsebene 40mm
Vollschalung 16mm
Unterspannbahn (überlappt, nicht verklebt)
Konterlattung 25mm
Traglattung 25mm
Eindeckung Eternit Rhombus

Info zum Dach: Es handelt sich um ein Pfettendach (Satteldach) mit Ost-West Ausrichtung

Die Frage die sich mir nun stellt; Wie genau erreiche ich eine optimale Hinterlüftung der Hinterlüftungseben?
Die Fußpfette liegt im Bereich des Drempels ziemlich dicht auf einer Art Glattstrich auf und scheint, zumindest optisch, dicht abzuschließen.
Bohre ich nun einfach Löcher pro Sparrenfeld von innen nach aussen in den Drempel im Durchmesser von 20, 30, ...mm?

Die nächste Frage wäre die Entflüftung am First.

Ich bedanke mich schon mal vorab für alle hilfreichen Antworten!!!

Liebe Grüße
Markus

 

Selbstverständlich Alfons, gerne! Ich kann, wenns gewünscht wird, auch noch mehr Fotos von diesem Dämmhorror hochladen.

Der Meinung bin ich auch Sascha, so etwas kann nur im Vollrausch geschehen

Übrigens für alle die es interessiert, bis jetzt hab ich erst 2 Räume von diesem Müll befreit und es sind 21!!! Stück 240liter Müllsäcke gefüllt.

Lg
Markus