Dämm-Varianten zur Beseitigung von Kondenswasser im EFH

Diskutiere Dämm-Varianten zur Beseitigung von Kondenswasser im EFH im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo liebe Bauexperten, ich habe eine Frage zur energetischen Sanierung unseres EFH. Vorweg: Ich bin kein Handwerker - aber motiviert und lasse...

  1. #1 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Hallo liebe Bauexperten,

    ich habe eine Frage zur energetischen Sanierung unseres EFH. Vorweg: Ich bin kein Handwerker - aber motiviert und lasse mich gern "belehren" :) Deshalb hier die Schilderung aus der Sicht eines Laien.

    Ausgangslage:

    • EFH Baujahr 1993
    • Holständerwerk massiv unterkellert
    • Außen- & Innenwände im EG + OG mit OSB-Platten & GK
    • Dach beheizt bis zur oberen Geschossdecke (Kaltdach)
    • In den Dachschrägen liegt lose verteilte Glaswolle soweit ersichtlich (nicht vollständig geschlossene Dämmschicht)
    • Wand-Temperatur bei 3 Grad Außentemperatur ohne Zuheizen und offenen Fenster ca 10-12 Grad (Infrarot-Messung)

    Herausforderung:

    Unser Schlafzimmer im 1. OG hat 26qm Grundfläche. Der Vorgänger hatte die tolle Idee, den GK mit Raufaser-Tapete, einer diffusionsdichten Ölfarbe und später sogar mit einem Sperrgrund und einem Rollputz zu verschandeln. Im Ergebnis kann die Wand natürlich nicht atmen und es kommt im Winter bei Temperaturen unter minus 5 Grad zu Kondenswasser in den Wandecken, was an der Wand herunterläuft. Heizen und Luftentfeuchter sind keine Dauerlösung und helfen ohnehin nur bedingt.

    Meine Fragen an die Experten unter Euch:

    Welche Lösung wäre hier eures Erachtens die Beste? Ich habe mich etwas eingelesen und zwei Varianten auf dem Schirm.
    1. Dämmung mit Steico Flex Holzfaser (Zwischensparrendämmung). Das würde bedeuten, dass die gesamten Wände raus müssen, d.h. GK + OSB raus. Danach bewährte Kombi aus Dämmung, Dampfsperre und Neuaufbau der Wände (2x Dachschrägen mit jeweils 12qm + normale Wände & Decke)
    2. PIR Dämmplatten direkt auf die geschlossene Wandfläche aufbringen. Vorteil: Wandaufbau kann ggfs bleiben, da PIR Dämmplatten meines Wissens kein Problem mit nicht diffusionsoffenen Flächen bzw. Wänden haben. Damit wäre auch keine Hinterlüftung notwendig, oder? Auf die PIR Dämmplatten dann normaler GK als diffusionsoffener Abschluss. Nachteil: Nur 5cm Aufbau möglich, da Dachschräge sonst in die Fenster der geraden Wand herein ragt.

    Welche Variante würdet ihr empfehlen? Habt ihr ggfs andere Varianten, die besser geeignet sind? Kosten sind natürlich auch ein Faktor für uns, sind aber nicht das Wichtigste. Mir geht es vor allem und einfach fachgerechte, langfristig sorglose Lösung.

    Über Antworten würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank vorab!

    Viele Grüße
    Lutz
     
  2. #2 nordanney, 12.02.2025
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.786
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Heizen und Lüften.
    Die hat noch nie geatmet.
     
    Fabian Weber und SoL2000 gefällt das.
  3. #3 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Hi nordanney,

    erstmal danke für deine Reaktion. Einen Hauch mehr Infos könnte ich dann noch vertragen :)

    Verstehe ich richtig, dass Du gar nichts machen würdest? Und warum hat die Innenwandfläche noch nie geatmet? Ein GK mit Raufaser und normaler Wandfarbe sollte doch diffusionsoffen sein oder?

    Heizen und Lüften hat bisher eher schlecht als recht geholfen, deshalb auch mein Beitrag.

    Gruß
    Lutz
     
  4. #4 nordanney, 12.02.2025
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.786
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Weil Wände egal welchen Aufbaus nichts atmen. Und Deine sind fast alle auch noch mit OSB verkleidet. Keine Ahnung, ob irgendwo dann auch noch eine Dampfbremse/-sperre verbaut wurde.
    Und dann? Wird die Wand dann wärmer? Wenn Du nicht heizt und lüftest, kannst Du Steine dort haben, GK-Platten oder sonst etwas. Alles kalt = dort kondensiert Feuchtigkeit. So viel kann diffundieren (wohin? in die Dämmung oder den kalten Aufbau der Wand?).

    Wenn schon nicht heizen, dann korrekt dämmen (alte Dämmung raus und Neuaufbau) und hoffen, dass es genug Dämmung ist. Also vorher mal mit ubakus rechnen.
     
  5. #5 hanse987, 12.02.2025
    hanse987

    hanse987

    Dabei seit:
    11.12.2018
    Beiträge:
    80
    Zustimmungen:
    45
    Wie wird denn geheizt? FBH oder Heizkörper? Auf welche Raumtemperatur wird geheizt? Wie hoch ist bei dieser Temperatur die Luftfeuchtigkeit?
     
  6. #6 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Meine Hoffnung war, dass Feuchtigkeit aus dem Innenraum von einer GK Platte, die nicht vollständig verschlossen wurde, besser aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Stand jetzt kondensiert das Wasser direkt an der geschlossenen Wandoberfläche. Das dann aber auch die Raum-Temperatur eine gewisse Rolle spielt, wenn die Dämmung nicht reicht, ist mir soweit klar. Aber wir schlafen eben auch im Winter gern mit offenen Fenster und heizen nur tagsüber bei geschlossenem Fenster.
     
  7. #7 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Hallo hanse987,
    wir heizen mit zwei normalen Heizkörpern. Die Raumtemperatur liegt tagsüber bei ca 18 Grad und fällt in der Nacht dann entsprechend ab (geöffnetes Fenster). Die Luftfeuchtigkeit messe ich heute Nacht mal. Wie gesagt, die Kondenswasser-Probleme entstehen erst, wenn es draußen ordentlich kalt wird. Also ab minus 5 Grad. Mit ein wenig mehr Dämmung von Innen und eine diffussionsoffenen Wandfläche, die die Atemluft aufnimmt, hatte ich gehofft eine Besserung zu erreichen.

    VG
    Lutz
     
  8. #8 nordanney, 12.02.2025
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.786
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Ich würde mal darauf setzen, dass bei eurem Verhalten keine Besserung eintreten wird. Die bessere Dämmung hilft höchstens, die kalte Luft der Nacht im Schlafzimmer besser zu halten.
     
    SoL2000, Jo Bauherr und Oehmi gefällt das.
  9. #9 chris84, 12.02.2025
    chris84

    chris84

    Dabei seit:
    15.08.2023
    Beiträge:
    1.089
    Zustimmungen:
    593
    ne ne, so läuft das nicht. :motz
    Eine diffusionsoffene Oberfläche ist in der Lage, bei Dampfdruckunterschieden einen Ausgleich herzustellen.
    Bei einer tapezierten Rigips-Beplankung ist das Dampfaufnahmevolumen sehr begrenzt, es wird nur in sehr geringem Maße Feuchtigkeit zwischengespeichert. Wenn du einen wirklich offenporigen Lehmputz hast, dann funktioniert das etwas besser, aber auch dort werden nicht mehrere Liter Wasser gespeichert.
    Es fühlt sich vielleicht nicht ganz so nass an, aber für Schimmelwachstum reicht die Feuchte auch dann allemal.

    --> Wenn du 10°C kalte Wände hast, musst du durch Luftaustausch und heizen die Feuchtigkeit so niedrig halten, dass es nicht kondensieren KANN, egal welcher Wandaufbau.
    --> Alternativ kannst du dämmen, damit die Wand weniger Kalt ist. Dann hast du etwas mehr "Luftfeuchtigkeitstoleranz". Mehr aber auch nicht. Lüften musst du trotzdem.
     
  10. Oehmi

    Oehmi

    Dabei seit:
    23.02.2023
    Beiträge:
    1.082
    Zustimmungen:
    492
    Beruf:
    Diplom-Kümmerer
    Ort:
    Niedersachsen
    Hier ist eher das Heizen das Problem.
     
  11. #11 chris84, 12.02.2025
    chris84

    chris84

    Dabei seit:
    15.08.2023
    Beiträge:
    1.089
    Zustimmungen:
    593
    ja, und das vermutlich auch in Kombination damit:
     
  12. #12 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Vielen Dank für eure Hinweise und Kommentare. Das heißt zusammengefasst, dass man sich die Dämm-Maßnahmen nahezu sparen kann, da sie kaum Wirkung zeigen?

    Wir werden jetzt mal konsequent bei geschlossenen Fenster schlafen, tagsüber quer lüften und heizen. Dann sollte nach euren Hinweisen ja kein Problem entstehen…

    Was ist nicht verstehe: Vor dreißig Jahren war es vollkommen normal, dass die Temperaturen im Schlafzimmer sehr gering waren (u.a. durch einfach verglaste Fenster in denen die Eisblumen gewachsen sind). Dämmung war im Vergleich zu heute kaum der Rede wert. Und trotzdem hat es irgendwie funktioniert.

    VG
    Lutz
     
  13. #13 nordanney, 12.02.2025
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.786
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Da waren die Fenster auch mit Abstand die kältesten Stellen. Da konnte das Wasser entspannt kondensieren.
     
  14. #14 hanse987, 12.02.2025
    hanse987

    hanse987

    Dabei seit:
    11.12.2018
    Beiträge:
    80
    Zustimmungen:
    45
    Alte Fenster waren meist auch nicht recht dicht und so hatte man eine Art Grundlüftung.
     
  15. #15 Lutz84 ARN, 12.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    An unseren Holz-Fenstern (2 fach verglast) bildet sich auch das meiste Kondenswasser, obwohl wir ja offensichtlich überdurchschnittlich viel lüften, da die Fenster über Nacht abgekippt sind. Wo liegt da der Unterschied? Müsste ja dann tatsächlich ein „zu wenig heizen“ sein…
     
  16. #16 SoL2000, 13.02.2025
    SoL2000

    SoL2000

    Dabei seit:
    16.01.2012
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    100
    Beruf:
    Informatiker
    Ort:
    Wolfsburg
    Ihr heizt zu wenig und die Fenster kühlen euch natürlich komplett aus über Nacht, wenn sie gekippt sind.
    Dauerkipp begünstigt Tauwasserbildung, bzw. als Resultat dann Schimmelbildung, weil die Luftfeuchtigkeit dann am ausgekühlten Bauteil kondensiert. Und damit meine ich nicht nur die Scheibe, sondern das komplette Fenster.
     
    nordanney gefällt das.
  17. #17 Lutz84 ARN, 13.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Hallo SoL2000, danke für die klare Aussage. Schimmel haben wir zum Glück noch nicht aber das Tau- bzw Kondenzwasser ab -5 Grad ist eben das Thema. Wie schon gesagt, werden wir es mit konsequenten Lüften / Heizen jetzt erst einmal beobachten. Heute direkt nach dem Aufstehen lag die rel. Raumfeuchte bei 68%. Mit 10min Querlüftung und anschließendem Heizen war das natürlich schnell auf 52% reduziert.

    Ursprünglich wollte ich ja wissen, welche Dämmvariante von den beiden vorgeschlagenen sich besser eignet. Von diesem Thema sind wir hier im Thread leider etwas abgekommen. Falls hier noch jemand eine Meinung dazu hat, würde ich sie gern hören :)

    VG
    Lutz
     
  18. #18 chris84, 13.02.2025
    chris84

    chris84

    Dabei seit:
    15.08.2023
    Beiträge:
    1.089
    Zustimmungen:
    593
    Bei welcher Raumtemperatur?
     
  19. #19 Lutz84 ARN, 13.02.2025
    Lutz84 ARN

    Lutz84 ARN

    Dabei seit:
    12.02.2025
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    0
    Hallo Chris, bei zirka 15 Grad (hatten beide Heizkörper auf Stufe 1 / Raum ist ca 24qm groß)

    Viele Grüße
    Lutz
     
  20. #20 SoL2000, 13.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 13.02.2025
    SoL2000

    SoL2000

    Dabei seit:
    16.01.2012
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    100
    Beruf:
    Informatiker
    Ort:
    Wolfsburg
    Mal zum Vergleich: Mein Schlafzimmer liegt derzeit bei 43% bei 19.0 Grad, da liegt der Taupunkt bei 6.1 Grad, so tief kühlen unsere Wände nie aus...

    Nachtrag: Bei deinen Werten (15 Grad und 68% rel. Feuchte) läge dein Taupunkt bei 9,1 Grad. Und bei dem Heitverhalten gehe ich davon aus, dass der Raum an sich bei Euch immer sehr kühl ist. Das heißt, dass die Wandoberflächen natürlich auch alle kälter sind, als "normal" und Kondenswasser fördern.
     
Thema:

Dämm-Varianten zur Beseitigung von Kondenswasser im EFH

Die Seite wird geladen...

Dämm-Varianten zur Beseitigung von Kondenswasser im EFH - Ähnliche Themen

  1. Kellerdecke dämmen bei bestehenden Kellerabteiltrennungen

    Kellerdecke dämmen bei bestehenden Kellerabteiltrennungen: Moin Moin zusammen, ich möchte gerne diese Kellerdecke nachträglich von unten Dämmen. Dabei ist mir jedoch noch nicht ganz klar wie ich die...
  2. Geschossdecke dämmen PUR Platten

    Geschossdecke dämmen PUR Platten: Hallo Zusammen, Ich möchte 50er Pur Dämmung alukaschiert auf meiner Geschossdecke aufbringen. Es handelt sich aktuell um folgenden Aufbau;...
  3. Kaltdach mit Klemmfilz dämmen

    Kaltdach mit Klemmfilz dämmen: Liebe Spezialisten unter Euch, ich bitte um etwas Unterstützung bzw. Hilfestellung. Folgende Situation: - Reiheneckhaus EG /1.OG / Spitzboden,...
  4. Stahlbetonträger außen dämmen und mit HPL verkleiden

    Stahlbetonträger außen dämmen und mit HPL verkleiden: Hi Experten, Mein Energieberater hat mir dazu geraten, den Stahlbetonträger, der leider außenliegend ist, zu dämmen. Jetzt ist die Frage, wie...
  5. Gartenhütte dämmen

    Gartenhütte dämmen: Hallo Ich will unsere Gartenhütte als Werkstatt nutzen um 1. im Winter meine ganzen Geräte dort zu lassen ohne Angst haben zu müssen das es...