Dämmung mit Polystrol Brandschutz

Ich versteh' zwar nicht wozu man in diesem Fall für den Dachstuhl einen extra Brandschutz braucht, aber wenn ich so Angst vor einer brennenden Fassade hätte, dann würde ich da einfach nichts hinpappen, was brennen kann.

 

Ich würde eher bei der Fassade über den Brandschutz nachdenken

 

wenn in der wand kein fenster ist, wie soll dann der giebel feuer fangen?

 

So wie in der letzten Zeit bei anderen Bauten auch. Eine brennende Mülltonne am Haus reicht schon....

 

Wobei es ersteinmal zu fragen gilt, um was für ein Gebäude wir hier reden. je nach Gebäudeklasse kommen da "leicht" unterschiedliche Giebelgrößen und vor allem Höhen zusammen. an ein EFH heranzutreten und dort die winzige 80l-Mülltonne zu entzünden wird deutlich schwerer fallen, als an einem 16Geschosser, an dem 4 gelbe 1m³-Tonnen an der Fassade stehen und ggf. das soziale Gefüge im Umfeld leicht gespannt ist.

 

Trotzdem sollte meiner Meinung nach nicht so leichtfertig mit brennbaren und giftigen Baustoffen umgegangen werden. Ich habe so direkt auch noch nichts von einem brennenden EFH mit WDVS gehört, nur weiß ich das oftmals der Preis bestimmend ist, nicht die Qualität oder Sicherheit.

 

Wenn diese Vorstellung Dir unangenehm ist (mir wäre sie es) dann nimm statt PS eben Mineralwollmatten für die Dämmung!

Oder laß zumindest mehrere horizontale Streifen davon als Brandschutzriegel in die PS-Fläche einarbeiten.

 

Bei einem 4-Geschosser sind die Brandriegel bei EPS über den Fenstern bzw. durchlaufend sogar vorgeschrieben.

Bie dieser Gebäudegröße muss man sich schon mal über einen Fassadenbrand einer EPS-Dämmung gedanken machen.

 

Brandschutzriegel beruhigen auch nur das Gewissen. Mehr nicht. Oder glaubt Ihr ein Zimmervollbrand macht an einem Brandriegel halt.

 

Das sehe ich ähnlich.
Aber Zimmervollbrände sind in Gärten doch einigermaßen selten...!
Zur Erinnerung: Es geht um eine fensterlose Giebelwand.

 

Eben. Selbst wenn da ein Brandriegel wirken würde - nach einem Fassadenbrand unten wird man ja kaum die obere Hälfte der Fassade weiternutzen können...

 

Die Brandriegel sind nicht unbedingt dafür da den "Rest" der Fassade zuschützen, sondern die Ausbreitungsgeschwingidkeit eines Feuers soweit herungterzusetzen, dass die Feuerwehr eine Angriffschance hat und dass nicht soviel brennbares Schmelzgut vorhanden ist, dass es an der Fassade zu einem Flashover kommt.

WENN das WDVS nach Herstellervorgaben verbaut wurde, funktioniert das auch.

Im Falle dessen die Fassade brennt ist der Dachstuhl das kleinere Problem. Problem ist dann das kalte Löschwasser und derjenige, der die Fassade angezündet hat. In Fassaden mit Fenstern ist ebenfalls nicht das EPS das Problem, sondern die geflutete ausgebrannte WE oder wieder derjenige, der die Fassade angezunden hat.

 

Ich sehe es so:
Auf den Brandstifter habe ich keinen Einfluß.
Auf den Umstand, ob ich mir eine brennbare Fassade zulege oder eine unbrennbare, schon!

 

soso, ein brandstifter in eingezäunter, ungenutzter gartenfläche,
der den aufwand betreiben möchte, das WDVS in brand zu setzen...

was machst du denn, wenn er den dachstuhl in brand setzt?

 

Ich behaupte, dass das Risiko eines Dachstuhlbrandes aufgrund einer Zündquelle im Gebäudeinneren um ein über zig-1000-faches höher ist als durch ein Feuer (verursacht wodurch?) vor der Fassade.

Wer Angst vor häuslichen Flammentod hat, sollte in erster Linie auf brennbare Baustoffe und Einrichtungsgegenstände im Gebäudeinneren verzichten, Rauchmelder anbringen und sicher stellen, dass die Fluchtwege nicht versperrt sind.

Um ganz sicher schlafen zu können wäre hier tatsächlich der Brandriegel über dem EG für einen potentiellen Brandstifter ein fast unüberwindbares Hindernis. Da müsste er (oder politisch korrekt sie/ er) dann tatsächlich schon so viel Brandlast mitbringen, dass die Flammen direkt bis ins DG reichen.

 

Rauchmelder sind mitlerweile fast überall Pflicht. Die Fassadenbrände bei WDVS aus Polysterol haben gezeigt das eine schnelle kontrollierte Eindämmung des Brandes eben nicht möglich ist. Bei Wohnungbränden hat die Feuerwehr nicht nur mehr Erfahrung, sondern kann auch geziehlt handeln.
Polysterol, obwohl schwer brennbar, zerfließt und geht recht schnell in seinen Gasförmigen Zustand über der sich dann eben recht gut abrennen läßt.
Ein weiterer für mich entscheidender Punkt:
Wer sich schon im Vorfeld für das günstigste Material entscheidet, der wird sich auch bei den weiteren Ausgaben auf ein Minimum beschränken, also nur die absolut Notwendigen Brandriegel einbauen lassen und auch ansonsten versuchen Kosten zu sparen.
Diese System ist aber nur bei einer absolut fachgerechten Ausführung einigermaßen Praxistauglich. Die Fachgerechte Ausführung bedarf natrürlich ausgebildeter Arbeiter die bei niedrigpreisigen Anbietern oft Mangelware sind. Das simple verstehen der deutschen Sprache ist auf vielen Baustellen nicht vorhanden....