doppelt doppelagige Bewehrung, wie viel Überlapp?

Unsere WU-Bodenplatte soll unten und oben je 2 x Q335A vollflächig bekommen.

Nachdem die untere Lage verlegt war, sind wir mal zur Baustelle gefahren, und sie war nur einlagig verlegt. Rückfrage beim Polier ergab erst, das sei so richtig, dann hat er aber doch seinen Chef angerufen, der dann merkte, daß er die Statik falsch interpretiert hat. Sein Anruf beim Statiker ergab dann, daß wirklich vier Lagen verlegt werden müssen.

Die eine Lage Q335A war schon 3x3 Maschen überlappt. Wenn ich die Tabelle richtig interpretiere, wäre bei C25/30 aber 2x1 ausreichend. Richtig?


Der Bauunternehmer hatte jetzt Sorge, wie er an den Stößen bis zu vier Lagen allein in der unteren Bewehrung unterbringt.

Ich habe dann nochmal mit dem Statiker telefoniert, der sagte, er habe dem BU erklärt, daß er die erste Lage längs und die zweite quer und ungefähr eine halbe Masche versetzt verlegen solle. Dadurch gebe es kaum noch Stöße, die eine dritte Lage brauchten, und eine vierte sollte schon gar nicht vorkommen.

Als ich eben auf dem Bau war, hatten sie die erste Längslage mit 3x3er Stößen dringelassen und eine zweite Längslage mit Stößen von 3x3 bis 5x5 draufgelegt. Dadurch ergaben sich an vielen Stellen fünf (!) Lagen der unteren Bewehrung.


Leider konnte ich den Statiker nicht mehr erreichen und weiß auch nicht, ob ich ihn morgen früh rechtzeitig erreiche.

Habe ich ihn richtig verstanden, daß erste und zweite Lage zusammen einen zwei-Ebenen-Stoß bilden und somit innerhalb der ersten bzw. innerhalb der zweiten Lage ohne Überlappung verlegt werden darf? Eine dritte Lage wäre dann nur notwendig, wenn zufällig die Stöße von erster und zweiter Lage beieinander liegen?

Was für Überlapp ist dann notwendig? 3x3 oder 2x1?


Danke im Voraus!

 

Der Fachbauleiter für den Keller ist leider auch der BU, insofern habt Ihr Recht. Ich habe mir aber nicht irgendwen ausgesucht, sondern einen BU, der selbst Bauing. ist und schon bei einigen Kollegen den Rohbau gemacht hat, die mindestens so mäkelig sind wie ich und teilweise auch eine unabhängige Überwachung hatten.

Der Statiker hat rechtzeitig zurückgerufen und 33 cm Überlapp pro Lage angemeldet, wobei er sich im Einzelfall auch nicht gegen knapp zwei Kästchen sperren würde, weil es um Rißbreitenbegrenzung und nicht Tragfähigkeit geht.

An Materialsparversuch glaube ich nicht, sonst hätte BU wir nicht deutlich über DIN hinausgehende Stöße und über die Statik hinausgehende Anschlußbewehrung von sich aus verwendet. Das war eher ein "ehrlicher" Fall von Tunnelblick oder Betriebsblindheit, weil die bislang nur mit einlagiger dickerer Bewehrung zu tun hatten.

Die obere Bewehrung wurde heute mit kreuzweiser Verlegung und 40 cm Stoß gemacht (auf die 33 cm laut Statiker und Tabelle wollten sie sich nicht einlassen, aber immerhin ein Fortschritt gegenüber den bislang 50 - 80 cm). Die untere Bewehrung hält trotz der teilweise 5 Lagen alle Überdeckungen und Abstände ein und durfte nach Rücksprache mit Statiker bleiben. Ich bin mal gespannt, wie viel ich für den Mehrstahl gegenüber Angebot zahlen soll...

Betoniert wurde heute Nachmittag auch. Ich bin hinsichtlich Anschlußbewehrung, Fugenband, Verdichtung, Höhentoleranz, Nachbehandlung sehr zufrieden, gerade verglichen mit dem, was ich hier unter Forensuche gesehen haben. Ich werde die Fotos über Ostern aber noch von Bauing. und Archi in der Verwandtschaft auswerten lassen.

Frohes Eiersuchen an alle!