Energetische Sanierung durch Heizungsbedarf Mehrfamilienhaus

Diskutiere Energetische Sanierung durch Heizungsbedarf Mehrfamilienhaus im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo allerseits, Wir kommen in den nächsten Monaten um keine Sanierung unseres Mehrfamilienhauses drumherum. Dazu haben wir dieses Jahr einen...

  1. HaDu

    HaDu

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    Hallo allerseits,

    Wir kommen in den nächsten Monaten um keine Sanierung unseres Mehrfamilienhauses drumherum. Dazu haben wir dieses Jahr einen Energieberater beauftragt, dessen Bericht aus meiner Sicht aber sehr dürftig ist. Darin wird pauschal die Sanierung des Daches, der Fassade, der Fenster und der Heizung empfohlen. Ich selber bin Miteigentümer und bewohne die Immobilie selbst.

    upload_2024-10-14_22-13-2.png
    Was sind das bitte für Preise und wann sollen sich diese Investitionen denn bitte armortisieren?!

    Ich sehe den Bericht mittlerweile mehr als Ticket zu Fördermitteln und schaue, dass ich mir selbst ein Bild mache.

    Zu erst also erst mal eine Bestandsaufnahme:
    upload_2024-10-14_22-17-31.png

    Allgemein
    • 10 Wohneinheiten
    • je Wohnung ca. 65 m2
    • davon 2 kleine im Kellergeschoss
    • je Wohnung 2 Balkone
    • je Wohnung 6 große Fenster (2 Türen, 2 bodentiefe, 2 normale)
    • Grundfläche Haus ca. 13m x 13m
    • 12 Gauben

    Dach:
    • Spitzdach ungedämmt
    • Oberste Geschossdecke gedämmt
    • Schrägen in der Dachgeschosswohnung gedämmt
    • Gauben sind solala
    • Dachfläche ist relativ klein
    • Kann mir kaum vorstellen, dass dort eine PV-Anlage drauf darf, zumal die Fläche auch recht gering ist.

    Fassade:
    • teilweise gedämmt
    • verputzt
    • mehr als 30 jahre alt
    • Vorne und hinten viele Fenster / Balkone
    • Eine Seite grenzt direkt an das Nachbargebäude
    • Offene Seite wurde vor 20 Jahren gedämmt

    Fenster:
    • 70 % der Fenster mehr als 30 Jahre alt, Rest vielleicht 15
    • 2 Fach verglast
    • KS Rahmen

    Heizung:
    • Ölheizung
    • über 30 Jahre alt, aber gut in Schuss (stabile Viessmann)
    • letztes Jahr Rund 7300 l verbraucht bei 620 m² Wohnfläche --> Macht ca. 120 kWh/m²
      • Laut iSFP soll das Gebäude einen Bedarf von 309 kWh/m² haben (????)
    • Keine Fernwärme möglich
    • Keine Flächenheizungen in den Wohnungen; vorwiegend kleinere Radiatoren

    Nun haben wir im Keller dieses schöne Schmuckstück stehen. Das Ding ist, gelinde gesagt, eine tickende Zeitbombe. Wir wüssten, sollte sie morgen den Geist aufgeben, nicht, was für eine Heizung wir da unten reinstellen. Der "Energieberater" hat auch nur dumm geschaut, ohne wirklich was hilfreiches zu sagen.

    Schaut man sich den realen Verbrauch an, sieht es gut aus. Schaut man sich das (ungedämmte) Gebäude und den iSFP an, graut es einem.

    Wollten wir was an der Fassade machen (Anstrich, Ausbessern von Rissen), so muss man die nach GEG direkt komplett dämmen.

    Durch die Dämmung der obersten Geschossdecke, kann ich zudem null nachvollziehen, wieso ich bitte für 100.000 € das Dach sanieren sollte. Laut Berater ist da sowieso nur eine Einsparung von 10 % zu holen.


    Um es mal kurz zu fassen:

    Ich bin überfordert. Ich bin nun auf der Suche nach einen Fassaden- und Fensterbauer, um seine Meinung einzuholen. Wichtig ist, dass wir bezüglich der Heizung nicht so sehr im Blindflug sind.

    Habt ihr Tipps aus der Praxis, weil ihr sowas als Eigentümer, Energieberater und Gewerk begleitet habt, so bin ich dankbar um jeden Post.

    Gerne kann ich Teile des iSFPs hochladen, falls gewünscht.
     
  2. #2 Fabian Weber, 14.10.2024
    Fabian Weber

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    Das stimmt nicht.

    Anstrich, kleine Ausbesserungen usw fallen nicht unter die Regel.

    Du solltest eine Heizlastberechnung machen lassen. Dann kannst Du entscheiden, ob vielleicht sogar ne Wärmepumpe geht.

    Wie wird Warmwasser gemacht?
     
  3. #3 Tikonteroga, 14.10.2024
    Tikonteroga

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    Wenn dein Gebäude höchsten die Anforderungen an die WSVO 1995 erfüllt, wird ein Energieberater wohl immer "ganz individuell" die Dämmung der Fassade, des Daches bzw. oberste Geschossdecke, der Fenster, der Kellerdecke usw. empfehlen und wenn du so eine alte Heizung hast, wird er dir auch immer die Erneuerung der Heizung empfehlen. Und das ganze nicht nach den gesetzlichen Vorschriften (GEG) sondern nach den strengen Anforderungen, die gefördert werden...

    Welche Einsparungen hat der Energieberater jeweils in % für die einzelnen Maßnahmen in seinem Palantiri vorhergesehen?

    Die ~120 kWh/m² sind der Endenergieverbrauch. Sind die 309 kWh/m² laut iSFP der Endenergiebedarf oder der Primärenergiebedarf? Der ...bedarf wird rechnerisch ermittelt und der ...verbrauch wird gemessen.

    Eine Ölheizung könnte man unter bestimmten Umständen durch eine Pelletsheizung (z. B. Viessmann) ersetzen und den Öltank durch ein Pelletslager. In Verbindung mit einem Pufferspeicher müsste das ganze auch gefördert werden. Man sollte aber einerseits vorher versuchen die Gebäudeheizlast zu reduzieren und andererseits die Dimensionierung der Heizkörper durch eine raumweise Heizlastverbindung überprüfen und durch passende ersetzen. Das Austauschen der Heizkörper sollte auch gefördert werden, wenn es der Reduktion der Vorlauftemperatur dient.
     
  4. HaDu

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    Hallo Fabian, Danke für das Feedback. Warmwasser wird dezentral mithilfe von Durchlauferhitzern bereit gestellt.
    Die Heizleistberechnung würde dann der Heizungsbauer machen?


    Das war mir nicht klar. Ich war der Annahme. Dass jeder Fenstertausch oder jede Außendämmung eine Förderung hat. So kann ich deutlich günstiger bedarfsgerecht sanieren, um erst mal eine passende Heizung auszuwählen.

    Keine konkreten Zahlen nur schöne Grafiken und eine Farbskala, die erst nach der letzten Sanierung, der Heizung, von rot auf grün springt.

    Ja, stimmt. Im Bericht wird ein Verbrauch von 112.000 kWh/a aufgeführt.
     
  5. #5 grozema, 15.10.2024
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    die oberste Geschossdecke wird wohr eine Balkenlage sein, die untersucht werden sollte. Ggfls lässt sich hier ganz kostengünstig ein Dämmstoff einblasen. Die Drempel können i.d.R. mit Dämmstoff befüllt werden. Auch das Mauerwerk und die Dachschrägen würde ich untersuchen lassen, ob hier eine Einblasdämmung möglich ist. Kellerdeckendämmung mit Plattenware oder wenn zu viele Kabel und Rohre vorhanden sind mit Spritzschaum.
    Das sind alles minimalinvestive Maßnahmen, die sich i.d.R. in der Summe innerhalb von 10-12 Jahren bereits amortieriert haben.
     
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