Ewp + bwwp

Diskutiere Ewp + bwwp im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, nachdem ich nach reichlicher Überlegung und Diskussion mit verschiedenen Heizungsbauern von meinem bisherigen Heizungskonzept...

  1. #1 neo0711, 03.04.2014
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    Hallo zusammen,

    nachdem ich nach reichlicher Überlegung und Diskussion mit verschiedenen Heizungsbauern von meinem bisherigen Heizungskonzept (Gas-BWT+Solar+Kamin+Pufferspeicher) aus verschiedenen Gründen weggekommen bin, muss/will ich mich mit dem Thema Wärmepumpen beschäftigen.

    Zum Haus:
    Holzständerwerk KFW 70 mit Keller (Fertigbeton); insgesamt ca. 270qm
    Heizlast, gesamt 7,1kW

    Heizung(en) stehen im Technikraum im Keller

    Geplant ist eine Sole/Wasser-Wärmepumpe (Erdreich, Tiefenbohrung; EWP) für die Gebäudeheizung und eine Brauchwasserwärmepumpe (BWWP) für die Warmwasserbereitung.


    Macht die Trennung von Gebäude- und Warmwasserheizung Sinn?

    Die Überlegung war:
    Die EWP zur Warmwassererzeugung läuft im Sommer vergleichsweise wenig effektiv, da Sie als Wärmeerzeuger die "kalte" Sole verwendet bzw. verwenden muss.
    Mit der BWWP kann ich die "warme" Luft im Technikraum nutzen und damit mein Warmwasser bereiten.
    Die EWP bleibt im Sommer aus oder wir nur zur "natürlichen Kühlung" verwendet.

    Verbaut wird zusätzlich eine KWL mit WRG.

    Leider habe ich zu der Kombination EWP + BWWP keine Forendiskussion gefunden.

    Wie ist eure Meinung?

    Gruß, neo
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Nachdem sowieso gleich Julius um die Ecke kommt, und Dir erklärt, dass nichts Sinn machen kann, konzentrieren wir uns mal auf die Technik.

    Schau Dir mal die Arbeitszahlen von BW-WP und einer Sole-WP an. Da wirst Du feststellen, dass selbst unter widrigen Bedingungen, die Sole-WP die Nase vorn hat. Zudem regeneriert im Frühjahr bereits der Boden und der Energiebedarf für die WW-Erzeugung ist nicht so gewaltig.
    Den Vorteil der höheren Außenlufttemperatur, oder falls die Raumtemperatur genutzt wird halt der Raumtemperatur, macht die LW-WP durch den relativ kleinen Luft-Wärmetauscher wieder zunichte. Luft ist auch ein schlechter Energieträger und der Energieinhalt der Raumluft ist somit auch begrenzt. Es dauert dann, bis Wärme aus den umgebenden Bauteilen wieder an die Luft übertragen wird.

    Eine Heizlast von 7,1kW bei 270m2 beheizter Fläche ist schon mal eine Ansage. Da kann eine 8kW WP problemlos noch nebenbei WW erzeugen, und im Sommer steht die volle Leistung zur Verfügung. Da hat sie den Tagesbedarf einer Familie locker in 1h bereitgestellt.

    Eine BW-WP braucht dafür schon viele Stunden weil sie mit einer deutlich geringeren Leistung arbeitet.

    Der einzige Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass "normale" SWP nicht auf hohe Temperaturen getrimmt werden, deswegen sollte man die WW Temperatur nicht zu hoch wählen, da man sonst immer mit einem Heizstab nachhelfen muss. Für die Praxis spielt das eher eine untergeordnete Rolle.

    d.h. Unter´m Strich sehe ich keinen Bedarf für eine zusätzliche BW-WP.
     
  3. #3 tgaeb01, 03.04.2014
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    Hallo,
    Bei einem besser KfW 55 Gebäude in Richtung PH könnte das sinnvoll, sogar notwendig werden.
    Hier vermutlich eher nicht.

    v.g.
     
  4. R.B.

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    Das solltest Du aber mal näher erläutern. Wenn eine SWP als Wärmeerzeuger schon vorhanden ist, dann ergibt das schlichtweg keinen Sinn. Da braucht´s keine BW-WP.
     
  5. #5 tgaeb01, 04.04.2014
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    Vorhanden ist zunächst Nichts, denn das Konstrukt befindet sich ja noch in der Planung/ Dimensionierung/ Auslegung.
    Je besser der Ht´-Wert (KfW Status), je geringer die Transmissionswärmeverluste, somit auch die Heizlast (Auslegungsfall).
    Allerdings ist der Auslegungsfall stets nur mit wenigen % an der Gesamtjahresheizenergie beteiligt, abhängig von der Klimaregion des Baustandortes und dem energetischen Status des Gebäudes, muß allerdings technisch sicher bedient werden.
    Bei Neubauten ist die Spannbreite von EnEV-Standard bis PH gewaltig. Bei EnEV-Standard lässt sich WW meist mit einem gemeinsamen WE nebenher noch "miterledigen". Bei KfW55 => PH dürfte das zu erheblichen Problemen führen, da sich die Proportionen/ Anteile, Hzg/WW deutlich verschieben.
    Bei SWP sind für die Quellenauslegung zwei Dinge interessant: Tatsächlicher Energiebedarf und Entzugsleistung (Quellenbelastung), jeweils differenziert nach Heizbetrieb u/o WW. Die Entzugsleistung wird insbesondere durch die Verfügbarkeit geeigneter, verfügbarer Hersteller/ Geräte bestimmt.
    Sicherlich kann man ein PH mit 2,5..3 kW Heizlast nach 12831 mit einer 6 kW SWP "bedienen", wirtschaftlich sinnvoll ist das insgesamt jedoch nicht!
    So lange der tatsächliche Bedarf (Leistung, Energie)* für Hzg u. WW nicht bekannt ist, lässt sich ohnehin belastbar, wenig bemerken.

    v.g.

    )* - nicht meine "Erfindung" ! Allerdings sehr zutreffend!
     
  6. #6 Mikalaya, 04.04.2014
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    Hm, wir konnten keinen Vorteil einer Trennung feststellen (PH, Heizlast lag irgendwo bei kurz über nix so 1-2KW? WW war deutlich höher), bei uns war die Überlegung ST für WW oder PV, eins von beidem ist Pflicht.
    S/W WP macht dann halt "nebenbei" die Heizung mit, bzw im Sommer die Kühlung und regeneriert damit noch etwas die Quelle..

    PH ist ja nun hier nicht Thema, aber ob man jetzt eine minimal größere oder kleinere Anlage wählt ist doch kostentechnisch auch im größeren Leistungsbereich nicht so ausschlaggebend, dass sich eine Zweiteilung rechnen würde?
     
  7. KyleFL

    KyleFL

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    Und was genau hat das mit einer Systemtrennung BW/HZ zu tun? Eine BWWP hat meist 1,5-2kw thermische Leistung bei einem unterirdisch schlechten Wirkungsgrad! AZ von 1,5-2,5 sind dort die Regel!
    Das kann fast jeder normale Wärmeerzeuger besser und billiger (abgesehen evtl von einer Öl-Heizung).


    Cu KyleFL
     
  8. R.B.

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    Die Betrachtung ist doch jetzt unabhängig davon was für ein Wärmeerzeuger vorhanden ist. Sofern ein WE für die Heizung notwendig und somit vorhanden ist, kann er auch WW erzeugen, von irgendwelchen Sonderlösungen (E-Direktheizer o.ä.) mal abgesehen. Die BW-WP ist ja auch nichts anderes als eine einfache 1,5kW LWP (gibt´s auch in anderen Leistungsklassen, aber die 1,5-2kW ist so der übliche "Standard").

    Fakt ist auch, dass eine SWP geplant ist, beheizte Fläche, Heizlast sind ja bekannt. Somit besteht kein Bedarf für eine weitere WP, die als LWP zudem auch noch eine schlechtere Arbeitszahl liefert.

    Selbst bei der Betrachtung eines KfW55 oder PH darf man nicht vergessen, dass auch diese Häuser eine Heizlast haben. Wie man diese nun abdeckt, darüber kann man diskutieren. Hilft aber dem TE bei 270m2 beheizter Fläche und 7,1kW Heizlast nicht.
     
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