Fenster und Dämmung bei HBL25 Steinen

Diskutiere Fenster und Dämmung bei HBL25 Steinen im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, bestimmt wurde diese Frage im allgemeinen schon öfters im Forum diskutiert, da ich aber mit meinen Lambdawerten genau an bestimmten...

  1. #1 FlorianLorian, 23.07.2020
    FlorianLorian

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    Hallo,

    bestimmt wurde diese Frage im allgemeinen schon öfters im Forum diskutiert,
    da ich aber mit meinen Lambdawerten genau an bestimmten Grenzen bin, stelle ich diese Frage explizit.

    Wir bewohnen einen Altbau und auf 2 Seiten müssten die Fenster neu gemacht werden.
    Wir haben uns ein Angebot vom Fensterbauer Uf1,2 bei zweiglasig und Uf 0,9 bei dreiglasig geholt.

    Dann haben wir uns noch von einem Architekten und Energieberater beraten lassen, der uns aber einiges mehr andrehen will.
    Hierzu zählen z.B. komplette Aussendämmung, Sockel, Flaschner, Sims, Lüfter + Heizung (weil die auch irgendwann kommen könnte und wir hier noch bestimmte Förderungen mitnehmen könnten ohne eine Solaranlage zu brauchen-> Rechtssituation in Baden Württemberg)
    Beim Betrag sind wir dann mal gut 100000 über dem Angebot der Fenster allein.

    Die Aussenwand hat eine Dicke von 24 cm + 2cm und es handelt sich um HBL25 Steine.
    Ich habe jetzt eine Aufstellung gefunden bei klb-klimaleichtblock über Wärmeleitzahlen bei hbl25
    (ich darf den Link leider aus Forumsregeln erst ab 10 Posts hier einstellen)
    Hier steht für 1952-1969 für HBL25 ein Lambda Wert von 0,38

    Wenn ich jetzt bei Ubakus einen Zementputz außen 1cm und Gipsputz innen 1cm und für die wand 24cm mit Hbl 700kg/m3 und 0,38lambda eingebe, komme ich auf einen U-Wert von 1,194
    ich weiß hier aber nicht, ob diese 700kg/m3 genau meinen eigenen Steinen entsprechen, sondern ich habe nur hier die 0,38 aus der Liste eingegeben. Da ich nicht vom Fach bin, weiß ich jetzt nicht ob man das einfach so machen kann.

    Eine U-Wert Prüfung meiner Aussenwand könnten wir laut einem der das macht erst so im November machen, wegen den Temperaturen.

    1) Für mich stellt sich jetzt die Frage, wenn ich jetzt die zweiglasigen Fenster nehme und vom Lambda Wert in etwa gleich bin wie die Aussenwand, bekomme ich dann Probleme mit Schimmel oder reicht hier ausreichendes Lüften. (wie lang ist eigentlich ausreichendes lüften)
    2) Und was ist, wenn meine Lambdawerte nicht ganz stimmen und ich z.B. U-Wert Wand 1,5 habe und Fenster 1,2 sind, ist das dann ein Problem?
    3) Und wäre es ein Problem, erstmal die Fenster zu machen und dann zu schauen, ob ich Probleme bekomme und wenn ich Schimmel habe die Dämmung erst nachträglich zu machen (Der Schatteneffekt ist mir bekannt)

    Gerne würde ich vor allem aus Kostengründen (und sonst hab ich auch viel negatives über Dämmung gehört) auf die Dämmung verzichten und nur die Fenster machen und die Heizung erst dann angehen, wenn es wirklich notwendig ist.

    Ich hoffe mir kann hier jemand kompetent und unabhängig einen Ratschlag geben, da ich bei den Beratungen mit Architekt, Energieberater immer jemand gegenüber habe, der mehr verdient, um so mehr ich umsetzen lasse und ich deswegen nicht unbedingt vertrauen kann. Auch der Fensterbauer meinte, dass die Wände schon besser sein sollten als die Fenster, aber die Dämmung nicht unbedingt notwendig wäre.

    Mit freundlichen Grüßen

    Florian
     
  2. #2 Andreas Teich, 23.07.2020
    Andreas Teich

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    Über Dämmung gibts eigentlich nichts Schlimmes zu sagen- nur über falsche Dämmung oder fehlerhafte Verarbeitung.

    Wenn du selber tätig werden willst sind Stegträger, Zellulosedämmung und Holzfaserplatten oder Holzverkleidungen eine Möglichkeit.
    Die Fenster können dabei ganz außen in der Dämmebene montiert und die Rahmen mit den HF-Platten überdämmt werden, was den Dämmwert der Fenster erheblich verbessert.
    Wenn sich die Luftfeuchtigkeit und die Wandoberflächentemperatur im Rahmen hält gibts innen keinen Schimmel-
    auch nicht bei Fenstern mit sehr gutem U-Wert.
    Ich würde aufgrund der relativ geringen Mehrkosten 3-fach Verglasung mit 0,5 er Glas und warmer Kante nehmen.
     
  3. SIL

    SIL

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    Ich sags mal krass und kurz - ohne Dämmung ( es sei anheim welche und wie stark etc) wirst du nie mit dem AW auf was vernünftiges kommen.
    Falls du Förderung anstrebst eh, Fenster Drei Fach - zweifach ist ja nun out iwie.
    1)nee 2) nee 3)nee
     
  4. BaUT

    BaUT

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    Die Fenster bekommst du von der kfw nur gefördert, wenn du Zusatzmaßnahmen gegen Schimmelpilzgefahr tätigst, denn die Außenwände mit einem U-Wert über 1 sind echt "die gebaute Armut der 50er Jahre" - sowas geht heute gar nicht mehr.

    Egal welche Fenster du einbaust:
    Ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 ist hier zwingend erforderlich, weil sonst wegen der superdichten Fenster die Schimmelpilzgefahr extrem steigt. Die Außenwandecken deiner Hütte weisen im Winter bei Außentemperaturen von -5 °C Innenoberflächentemperaturen von 8-9 °C auf, das ist nicht nur unterhalb des Schimmelpilzkriteriums (12,6 °C) sondern sogar unterhalb des Taupunktes (9,3 °C). Ihr müsst also dämmen oder durch entsprechende Lüftung der Bude dauerhaft eine recht niedrige Raumluftfeuchte sicherstellen.

    Für den Einbau von modernen Fenstern in ungedämmte Bestandsgebäude ist zwingend die Technische Richtlinie Nr.20 des Glaserhandwerks einzuhalten (fRsi-Kriterium der Leibungen!!!). Da wird der Fenstereinbau nicht so einfach und eine innere Leibungsdämmung nötig.
     
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