Feuchte Kellerdecke

Diskutiere Feuchte Kellerdecke im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Liebe Experten, Ich habe ja schon im Unterforum über Fenster einen Thread eröffnet, aber mir scheint es, dass die Sache hier etwas besser...

  1. #1 Doc Peter, 15.12.2023
    Doc Peter

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    Liebe Experten,

    Ich habe ja schon im Unterforum über Fenster einen Thread eröffnet, aber mir scheint es, dass die Sache hier etwas besser aufgehoben ist.
    Wasser unter bodentiefem Fenster

    Ich habe nun in allen Zimmern der Südseite des Hauses, die sehr stark bewettert ist, den Estrich rausgemacht und sehe praktisch an der gesamten Südseite eine feuchte Kellerdecke. Auch da, wo keine Fenster sind. Diese ist allerdings nur wohnungsseitig feucht, im Keller selber sehe ich keine Feuchteschäden, das Messgerät zeigt auch weitestgehend trockenes Mauerwerk an. Das betrifft die gesamte Kellerwand auf der Südseite und zwar bis hinab auf die Bodenplatte. Die Feuchtewerte liegen in etwa da, wo sie auch bei den trockenen Innenwänden des Kellers liegen.
    Kellerdecke an der ähnlich bewetterten Westseite ist trocken, das Niveau der Kellderdecke liegt da aber ÜBER dem Erdreich.

    Feucht ist nur die Oberseite der Kellerdecke, unter dem Estrich, nur an der Südseite, nicht an den restlichen Seiten.
    Die Südseite ist mit 3 Bodentiefen Fenstern versehen.
    Die Holzrahmen der Fenster, welche auf der Kellerdecke stehen, machen einen ordentlichen Eindruck und scheinen, zumindest für den Teil, der wohnungsseitig zu sehen ist, noch nicht zerstört, brüchig, faulig oder verrottet.
    Das Holz ist solide.

    Ich habe nun ein paar Fotos drangehängt, bei denen man den ganzen Murks sieht, der um die Jahrtausendwende (Fenster ca. um das Jahr 2000, der Vollwärmeschutz ebenfalls). gemacht worden ist.

    20231215_132656.jpg 20231215_132646.jpg
    Wir sehen 2 mal praktisch den gleichen Ausschnitt: Der Vollwärmeschutz, der knapp unterhalb der Kiesschüttung für die Terrasse endetet. Er reicht bis an die alte Putzschicht der Fassade heran.
    Er war komplett verreckt von Kies, welcher bis an die im rechten Bild gerade noch angeschnittene Kellerwand reicht.
    Die Platte, die man sieht ist eine ca 8-10 cm dicke Betonschicht, die offenbar als Fundament für die Terrasse dient. Auf dieser Platte ist eine ca 10 cm dicke Kiesschüttung gewesen, welche bis an die Hauswand heranreicht. Die Platte selber ist weder kraft- noch formschlüssig mit dem Haus verbunden.
    Die Oberkante der Kellerdecke liegt in etwa auf der Unterkante des Vollwärmeschutzes und war permanent dem feuchten Kies ausgesetzt.



    20231215_132643.jpg 20231215_132633.jpg
    Auf dem linken Bild sehen wir, wie der Wärmeschutz im Detail an die Hauswand führt, dang oben in der linken oberen Ecke sehen wir den Fenstersims, welche im rechten Bild deutlicher zu sehen ist. Wir sehen keine Abdichtung, nichts weiter als die Styroporplatten, die auf dem alten Putz befestigt wurden.
    Auf dem rechten Bild kann man die Platte sehen, die das Fundament für die Terrasse bildet.
    Ferner sehen wir auf dem rechen Bild eine schwarze Schicht zwischen der Platte und den roten Ziegeln. Hierbei handelt es sich um eine in die tiefe reichende Putzschicht mit schwarzem Anstrich. Als Laie würde ich vermuten: Dichtschlämme und irgendeine Bituminöse Abdichtung aus dem Jahr 1962. Nota bene: Die Kellerwände sind trocken.


    20231215_132630.jpg
    Hier sehen wir das ganze nochmal im Detail. Der Putz, auf dem der schwarze Anstrich liegt, ist ca 1,5-2 cm dick. Die roten Ziegel bilden irgendeine Art Anschluss / Abschluss, die eigentlichen Kellersteine (gemauert aus Hohlblockbetonsteinen) sieht man nicht. Hinter den roten Ziegeln müsste die Kellerdecke liegen, die dann auf den Kellersteinen aufliegt. Im Anschnitt an der Oberkante zeigt sich ein Betonsims, der VOR dem Montageholz des Fensters steht. Die Unterkante des Betonssims ist niveaugleich mit der Oberkante der Kellerdecke, die man wohnungsseitig betritt. Wir sehen, dass die Dichtung des Kellers UNTERHALB des Bodenniveaus aufhörte.


    20231215_132618.jpg 20231215_132612.jpg
    Auf dem linken Bild sieht man das Gesamtwerk: Granitsims Betonsims, rote Ziegel, Putz der Kellerwand mit schwarzem Anstrich. Dazu die Bodenplatte der Terrasse.
    Auf dem rechten Bild zeigt sich, wie die Situation ist: Ca 20 cm breite Noppenbahn, welche kaum in die tiefe reicht. Ein Vollwäremschutz, welcher (siehe Bilder oben) ca 15-20 cm unterhalb der Terassenplatten endet. Der Kies der Terrasse reicht bis an den Wärmeschutz heran, kriecht unter die Noppenbahn und liegt bis an die Kellerwand.



    20231215_132701.jpg
    Der Vollständigkeit halber:
    Untern die Bodenplatte, recht die Kiesschüttung der Terrasse, welche entfernt wurde und bis unter die Wärmedämmung lief.


    Nun: Könnt ihr eine Einschätzung abgeben, was zu tun ist, um der Sache Herr zu werden?
    Vollwäremschutz auf den untersten ca 40 cm weg machen, Ausgraben bis zur Kellerdichtung, Kellerdichtung bis weit über Bodenniveau hochziehen, Drainagerinne vor der Fassade und dann wieder dämmen?

    Um die Frage richtig einzuordnen: Es geht hier nicht um DIY, sondern darum, zu wissen, was auf mich zukommt, und einzuordnen, was die Gewerke vorschlagen werden. Ich kann mir vorstellen, dass die Aussagen weit divergieren werden.

    Und bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass man das sorgfältig planen muss, aber ich hoffe, es werden weitreichendere Antworten kommen als "Geh zum Planer und lass es planen". Die Frage ist ja: Was ist zu planen.

    Grüße,

    DP.
     
  2. #2 Gast 85175, 16.12.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jo...

    Was Du zur "Sanierung" beschreibst ist nicht ganz verkehrt, aber lückenhaft.

    Es gibt da gedanklich drei Ebenen auf die es ankommt. Von innen nach außen sind das die Bauwerksabdichtung, die Wärmedämmung und die Putzabdichtung. Die "Kellerabdichtung" nennt man eigentlich die Bauwerksabdichtung.

    Die Bauwerksabdichtung zieht man so hoch wie Du dir das vorstellst, nur musst da noch ein paar partielle Verputzarbeiten einplanen. Es sollte einen einigermaßen ebenen Untergrund geben, dieses "zerklüftete" Mischmasch aus Mauerwerk, Beton, usw... taugt nicht um da wirklich sicher abdichten zu können. Anschlüsse an Türen/Fenster sind da auch noch so ein Punkt der oft in die Hosen geht... Dass das Wasser nicht nur in der Fläche sondern auch an den kleinen Details eindringen kann, halten viele Handwerker für eine theoretische Gemeinheit der Planer, die man sich nur ausgedacht hat um sie zu ärgern, verstehstschon...

    Dann kommt die Wärmedämmung drauf. Da ist vor allem auf die untere Abschrägung der Platte zu achten. Man muss die Putzabdichtung die da noch oben drauf kommt unten auf die Bauwerksabdichtung führen können, damit das gelingt braucht es da einen sauberen "Übergang"... Es braucht dann auch noch einen ausreichenden Arbeitsraum, wenn nur so ausgeschachtet wurde, dass man da gerade eben noch so hin kommt, dann wird das nichts... Apropos ausschachten, wenn man da schon dabei ist, dann sollte man genau überlegen wie weit man da runter geht um die Wärmebrücke die es da gibt auch sicher zu fassen. Ca, einen halben Meter unter die UK Bodenplatte zu dämmen ist da mE nicht verkehrt...

    Die obere Putzabdichtung sollte dann nur noch wenig Probleme bereiten, wenn das alles gut vorbereitet ist, dann muss man die nur noch ordentlich auftragen und das wars dann. Noppenbahn beim Anfüllen dann nicht vergessen...
     
  3. #3 Doc Peter, 16.12.2023
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    Puh.... Das klingt ja schon mal ganz gut. Klingt nach aufwändig, aber nicht nach Alptraum.
    Ich nehme also an: Als nächstes die Terrasse auf der gesamten Südseite auf einer ausreichenden Breite rückbauen, die Betonbodenplatte der Terrasse ebenfalls Rückbauen und dann ein gutes Stück runtergaben um zu sehen, wie die Kellerabdichtung im oberen Anteil aussieht.

    Dann würde ich die untersten 30 cm der Wärmedämmung abnehmen, so dass man freien Zugang zum Übergang Kellerwand / Kellerdecke / Mauerwerk des EG habe. Den Fensterbauer, der die Holzfenster eingebaut hat, den gibt es noch. mit dem werden ich noch zu reden haben, wie die Abdichtung am Fenster gemacht worden ist, aber ich denke, ich kann auch gleich die Dämmung in der Laibung an den untersten 30 cm abnehmen. Dann würde ich auch noch den Putz auf der ehemaligen Außenwand, auf den die aktuelle Dämmung aufgebracht ist, wegmachen.
     
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